Hollywood-Legende Burt Reynolds ist tot

Schauspieler mit 82 Jahren verstorben

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 07.09.2018, 10:14 Uhr

Burt Reynolds in „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ – Bild: Universal
Burt Reynolds in „Ein ausgekochtes Schlitzohr“

Hollywood-Legende Burt Reynolds ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Das bestätigte die Nichte des Darstellers. Demnach verstarb er überraschend in einem Krankenhaus in Florida, obwohl er über Jahre Herzprobleme hatte. Vor allem in den 1970ern und 1980ern war er als Filmstar bekannt. Auf dem Fernsehbildschirm erschien er vor allem vor seinem Durchbruch sowie nach der Hochzeit seiner Karriere in Gastauftritten. Besonders bleibt er mit schlitzohrigen Rollen wie in „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ („Smokey and the Bandit“; 1977) und dem Spätwerk „Boogie Nights“ (1997) in Erinnerung, wo er in der Rolle des Pornoproduzenten Jack Horner eine Oscar-Nominierung erhielt und seine kommerziell erfolgreiche Karriere auch mit einem Kritikererfolg krönen konnte.

Zunächst hatte es so ausgesehen, als würde der 1936 in Lansing, Michigan geborene Reynolds eine Karriere im Sport machen, denn am College spielte er in der Uni-Mannschaft. Allerdings verhinderte eine Knieverletzung den Versuch einer Profikarriere. Nach der Uni kam er als 22-Jähriger zu ersten Fernsehrollen, bereits ein Jahr später konnte er in NBCs Westernformat „Riverboat“ eine zeitweilige Hauptrolle an Land ziehen. Über weitere, verstreute Fernsehrollen kam Reynolds zu „Rauchende Colts“, wo er in 50 Folgen über vier Jahre (1962 bis 1965) als Quint zu sehen war.

Daran schlossen sich die Titelrollen in der Cop-Show „Hawk“ und „Dan Oakland F.B.I.“ an, erste Westernrollen auf der Kinoleinwand mischten sich Ende der 1960er darunter.

Mit dem Abenteuer-Thriller „Deliverance – Beim Sterben ist jeder der erste“ (1972) folgte schließlich der Durchbruch auf der Leinwand. Aber schon damals schloss sich eine humorige Rolle in Woody Allens „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“ an.

1977 kam mit dem Erfolg von „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ ein weiteres, für die weitere Filmkarriere von Reynolds prägendes Genre hinzu, in dem der Darsteller zum Star zahlreicher actionreicher Filme wurde, in denen er ein Schlitzohr mit Herz spielte, das dem (Südstaaten-)Establishment ein Schnippchen schlägt.

Mitte bis Ende der 1980er verlor dieses Genre aber an Zugkraft an den Kinokassen. Für Reynolds stehen Filme wie das actionreiche „City Heat – Der Bulle und der Schnüffler“ und das romantische „Rent a Cop“ an der Seite von Liza Minnelli in der Vita – für diesen Film gab es aber reihenweise schlechte Kritiken und eine Razzie-Nominierung für Reynolds als „Schlechtester Darsteller“.

1987 folgte teilweise die Rückkehr zum Fernsehen, als Reynolds die Sprechrolle des Außerirdischen in „Mein Vater ist ein Außerirdischer“ übernahm – der war mittlerweile zu seiner Heimatwelt zurückgekehrt, beobachtete seine Tochter aber liebevoll und war eben nur zu hören. 1989 folgte mit der kurzlebigen Detektiv-Serie „B.L. Stryker“ die Rückkehr ins Fernsehen auch vor der Kamera. 1993 gab sich Reynolds die Ehre in einem Cameo in der ersten „Beverly Hills, 90210“-Folge, bei der Jason Priestley hinter der Kamera saß. Seit 1990 hatte er die Comedyserie „Daddy schafft uns alle“, in der er einen im Ruhestand befindlichen Footballer und Familienvater spielte.

Mitte der 1990er folgten für Reynolds massive finanzielle Schwierigkeiten: Ein extravaganter Lebensstil und eine Scheidung brachten ihn dermaßen in Zahlungsschwierigkeiten, dass er 1996 Privatinsolvenz anmelden musste, aus der er sich nach zwei Jahren herausarbeiten konnte.

Ende der 1990er folgte eine Phase, in der sich Action, Anspruch und Humor in den Filmauftritten mischten: 1996 spielte er die männliche Hauptrolle in „Striptease“, 1997 folgten „Boogie Nights“ aber auch „Bean – Der ultimative Katastrophenfilm“.

Ab 2000 hatte er mehrere kultige Auftritte. Etwa als Chubby in „My Name is Earl“ oder als Vater von Arzt Mike Burton (Josh Randall) im von David Letterman produzierten „Ed – Der Bowling-Anwalt“. Darüber hinaus besuchte Reynolds „Burn Notice“, „Archer“ und „American Dad!“ und hatte Rollen in „Trouble ohne Paddel“, dem Remake-Film „Ein Duke kommt selten allein“ und in „Not Another Not Another Movie“.

In den 1960ern war Reynolds mit Schauspielkollegin Judy Carne verheiratet sowie zwischen 1988 und 1994 mit Kollegin Loni Anderson. Aus letzterer Ehe hinterlässt er einen Sohn.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Schade. Wieder einer weniger von den alten Helden. R.I.P.
    • am via tvforen.de

      Mit Burt Reynolds geht einer meiner letzten ganz großen Helden aus meiner Jugend. Ich mag sehr viele Filme mit ihm, Filme die ich ewig in meinem Herzen tragen werde. 2016 hatte ich mir erst einen großteil seiner ganzen Filme wieder angesehen. Er hatte ein nicht gerade leichtes Leben, bestimmend durch Krankheit, eine davontragende Tablettensucht. Beides sorgte für einen starken Karriereknick, von dem er sich lange nicht mehr erholte.

      In den 70er und 80er Jahren war er ein Kinomagnet. Sehr schade, dass er nie einen OSCAR gewonnen hatte...aber vllt. waren seine Art der Filme für den OSCAR auch nicht maßgebend. Vllt. bekommt er ja einen Ehren Oscar postum.

      Burt Reynolds...er wird mir sehr fehlen - in seinen Filmen lebt er unsterblich weiter!
      • am via tvforen.de

        Und Buford T Justice hatte ihn nie geschnappt, vielleicht stossen sie im Himmel wieder aufeinander.
      • am via tvforen.de

        ........ und 'Purzel" sein daehmlicher Sohn.
        Schade, dass der Film zu Ehren Burt Reynolds nicht ins TV Programm genommen wurde. Verdient haette er es allemal.
    • am via tvforen.de

      bye bye Burt ... sein Centerfold Bild 1972 in der Cosmopolitan , nackt auf einem Bärenfell ... das schlug damals ein wie eine Bombe ... immerhin war er der erste Mann, der sich für ein Frauenmagazin so ablichten liess - und auch wenn er es später bereut hat .. wir Mädels damals haben ihn dafür geliebt :-) Jawoll, auch mit dem haarigen Schlafanzug!

      https://i.dailymail.co.uk/i/pix/2016/03/19/01/3259251C00000578-0-image-a-1_1458349440636.jpg

      hier ist eine meiner Lieblingsszenen mit ihm :-)

      https://www.youtube.com/watch?v=fS2qsL-kQ6A
      • am

        er bleibt unvergessen
        • (geb. 1963) am

          Eins hab ich noch vergessen: Die Serie "Riverboat" (u.a. mit Darren McGavin) wurde bei uns in Deutschland nie synchronisiert und ausgestrahlt...
          • (geb. 1963) am

            Und erneut ein Prominenter weniger!
            Neben dem "ausgekochten Schlitzohr" bleibt er mir haftend in Erinnerung als Det.Lt. "Dan Oakland" (in den USA hieß die Serie aber "Dan August").
            Leider habe ich die 10 S/W-Episoden der Westenserie "Rauchende Colts" nie sehen können, weil ich bei den Erstausstrahlungen noch zu jung war bzw. wir noch keinen Fernseher hatten. Diese Folgen wurden - aus welchen Gründen auch immer - nie mehr wiederholt...
            • am via tvforen.de

              Ich fand ihn vor allem in "Beim Sterben ist jeder der Erste" und "Boogie Nights" sehr gut und ich denke, die Tarantino Rolle hätte ihm auch gut gestanden. Er war für mich immer der typische American Macho, mit Zigarre, Cowboyhut, Toupet und Brusthaare in der Badewanne.

              Möge er in Frieden ruhen.

              R.I.P.
              Wicket
              • am

                Als King liebte ich seine Autokomödien.


                Möge er ihn Frieden ruhen.
                • am

                  @Wunschliste.de vergisst nicht seine Rolle in Spiel ohne Regel (Longest Yard)
                  • am via tvforen.de

                    Kam gerade in den Nachrichten. Der Schauspieler starb im Alter von 83 Jahren. Er war einer der ganz grossen Hollywoodstars.
                    Bekannt wurde er bei uns durch seine Krimiserie "Dan Oakland".
                    Oder auch als Quint Asper in der Westernserie " Rauchende Colts"
                    R.i.P.
                    • am via tvforen.de

                      Es bleibt nicht erspart, das unsere Helden von uns gehen :-(

                      Ruhe in Frieden.
                      Snake
                    • am via tvforen.de

                      Laut Wikipedia wurde er am 11. Februar 1936 geboren - ist also "erst" 82 Jahre alt.

                      Das ausgekochte Schlitzohr hat seine letzte Fahrt angetreten. Möge er in Frieden ruhen!
                    • am via tvforen.de

                      Auf dem Highway ist die Hölle los hat er ein bleibenden Eindruck hinterlassen. Neben großen Stars wie Dean Martin, Roger Moore, Sammy Davis JR.

                      Einer meiner Lieblingsfilme "Ein ausgekochtes Schlitzohr" in seiner Paraderolle

                      Wir sind alle nur Gast auf der Erde ob Reich oder Arm. I
                      Ich denke er hatte ein langes erfülltes Leben.

                      R.I.P
                    • am via tvforen.de

                      Leider konnte Burt Reynolds sein letztes Filmprojekt nicht mehr fertig stellen. Unter der Regie von Quentin Tarantino sollte er einen Rancher spielen, auf dessen Ranch Charles Manson mit seinen Anhängern wohnte.
                      u. a. wirken in dem Film auch Leonardo DeCaprio und Brad Pitt mit.
                      Einige Passagen waren schon mit Burt Reynolds im Kasten.
                      Sehr schade.

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