Katja und die Gespenster

Ausgerechnet an Weihnachten muss sich die achtjährige Katja in einem Krankenhaus in Prag den Blinddarm herausnehmen lassen. Dort lernt sie den netten Herrn Swoboda kennen, der ihr Gespenstergeschichten erzählt. Kurz darauf wird Swoboda in eine andere Station verlegt, und Katja kann ihn nicht mehr finden. Doch ein paar Monate später hört sie wieder von ihren neuen Freund. In dem Schreiben eines Wiener Notars wird den erstaunten Eltern Mahler mitgeteilt, Katja habe von Herrn Swoboda per Schenkung eine Immobilie in Österreich erhalten. Die Mahlers reisen nach Wien, wo sie sie in Augenschein nehmen: ein gruselig anzuschauendes Gespenster-Haus im Prater. An die Schenkung ist eine Bedingung geknüpft: Das Grusel-Kabinett muss weitergeführt werden. (Text: WDR)

Während die Eltern einen Spaziergang durch den Prater machen, kommt Katja dem Geheimnis des Gespenster-Hauses auf die Spur. Sie setzt eine alte, vor hundert Jahren stehen gebliebene Uhr wieder in Gang und erweckt damit drei Grusel-Figuren zum Leben. Den Hypnotiseur Doktor Caligari, sein schönes Medium Elvira und die zottelmähnige Hexe Berta begrüßen Katja höflich als neues „Fräulein Direktorin“. Inzwischen überlegt Vater Mahler, ob er das Gruselkabinett nicht in das Dorf Janovice transportieren und im Garten seiner Mutter als Wohnhaus aufbauen lassen könnte. Zwei finstere Männer namens Ludwig und Rössel haben es auf das Grundstück abgesehen. Heimlich dringen sie in das Haus ein und schlagen alles kurz und klein. Als sie dabei versehentlich die Uhr in Gang setzen, erwachen die drei Gespenster. Sie vertreiben die Eindringlinge, die in größter Panik fliehen. (Text: WDR)

Katja ist traurig. Die Eltern haben sich entschlossen, auf das Gespenster-Haus zu verzichten – ein Transport in die Heimat ist zu teuer. Doch Doktor Caligari weiß einen Ausweg. Gemeinsam mit Elvira besucht er die Geschäftsleute Ludwig und Rössel, die es auf das Prater-Grundstück abgesehen haben. Er zwingt sie, einen Vertrag zu unterschreiben, in dem sie sich verpflichten, den Transport zu übernehmen. Bald darauf rollen zwei Lastwagen in Richtung Grenze. An Bord auch die drei Figuren, schön in Kisten verpackt. Doch dann rumpelt der Fahrer in ein Schlagloch, und die Pendeluhr setzt sich in Bewegung. (Text: WDR)

Die drei Gespenster kommen glücklich über die Grenze bis in das Dorf Janovice. Dort nutzt Caligari seine Hypnosekraft, um das Haus in Sekundenschnelle in Großmutters Garten aufzubauen. Die Mahlers können nicht begreifen, wie das Gespensterhaus so schnell hierher gekommen ist. Als der Vater Katja erklärt, dass sie Swobodas Gruselkabinett als Wohnhaus nutzen werden, wird sie sehr traurig. Und auch das Geistertrio bläst Trübsal: So ganz normal und langweilig herumspuken – das ist nichts für Profis wie sie! (Text: WDR)

Vater, Mutter und Onkel Paul schleichen im Gespensterhaus herum, um vermeintliche Einbrecher auf frischer Tat zu ertappen. Ihnen wird dieses Haus immer unheimlicher. Dabei stolpern sie über alle möglichen Requisiten, Onkel Paul und Papa Mahler holen sich dicke Beulen. Weil er Geld für neue Möbel braucht, beschließt der Vater, die Figuren zu verkaufen. Die drei Gespenster müssen nun schnell handeln: Caligari und die Hexe fahren als blinde Passagiere in Vaters Auto nach Prag. Sie suchen einen neuen Platz für ihr Gespensterhaus, versuchen ihren alten Besitzer Swoboda ausfindig zu machen und wollen den Notar Weber darüber informieren, dass das Gespensterhaus zweckentfremdet werden soll. Nur Elvira bleibt zu Hause: Sie hat sich in Paul verliebt. (Text: WDR)

Caligari und die Hexe Berta suchen im Krankenhaus nach Swobodas Adresse und sorgen dabei für das totale Chaos. Elvira plagt die Eifersucht. Sie hat entdeckt, dass die Lehrerin Waltraud und ihr Paul sich recht sympathisch sind. Paul probt mit seiner Laienspielgruppe ein dramatisches Ritterspiel, bei dem Waltraud mehr schlecht als recht die Prinzessin mimt. Notar Weber sagt telefonisch seinen Besuch an. Und Vater Mahler bittet Paul, aus seinem Ritterspiel ein Gespenstermärchen zu machen und es für Weber aufzuführen. Er soll nicht merken, dass Swobodas Spuk-Kabinett bloß noch als Wohnhaus genutzt wird. (Text: WDR)

Im Wiener Prater: Die Herren Rössel und Ludwig sind mitten im Bau ihrer neuen Spielhölle, als unerwartet Franz Swoboda von seiner langen Amerika-Reise heimkehrt. Ungläubig steht er vor der Baustelle. Wo ist sein Gespensterhaus? Frau Seidel von der Schießbude nebenan erzählt ihm, wie alles gekommen ist. Swoboda hat Angst, dass Katjas Eltern das Haus verkaufen könnten und beschließt sofort nach Janovice zu fahren, wo gerade „Das Geheimnis von Schloss Krutzenburg“ aufgeführt wird. Dank der tatkräftigen Hilfe der drei Gespenster als besonders gruseliges Bühnenstück. Der aus Wien angereiste Notar Weber ist begeistert. (Text: WDR)

Notar Weber macht sich hochzufrieden auf die Rückreise nach Wien, nicht ahnend, dass er drei blinde Passagiere mit im Wagen hat. Caligari, Berta und Elvira wollen nämlich Frau Seidel im Prater aufsuchen in der Hoffnung, dass sie Swobodas Adresse kennt. Unterwegs überfährt Weber um ein Haar Franz Swoboda, der mitten auf der Straße in Richtung Janovice marschiert. Er bringt ihn zur Familie Mahler, wo Swoboda zu träumen glaubt, als er seine drei wohlbekannten Figuren plötzlich lebendig vor Augen hat. Katja erklärt ihm alles. Und so kommt das Gespensterhaus wieder zurück in den Prater und wird schnell zur größten Attraktion, dank seines Geheimnisses, das außer Swoboda und Katja nur noch die Fernsehzuschauer kennen. (Text: WDR)