Zur Sache Baden-Württemberg! Folge 15: Folge 15/2019
Folge 15
Folge 15/2019
Folge 15 (45 Min.)
(Streit um) Elektro-Tretroller – Nützliches Gefährt oder Verkehrsrisiko? Spätestens im Sommer sollen sie über Straßen und Gehwege flitzen dürfen: E-Scooter, elektrisch angetriebene Tretroller. Die Stromgefährte – zwischen 12 und 20 km/h schnell – sollen dann eine „echte Alternative zum Auto“ darstellen, erklärt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Auch viele seiner Kollegen in den Ländern sehen den E-Scooter als sinnvolle Ergänzung in Sachen Mobilität. Vor allem, wenn es darum gehe, die „letzte Meile“ zurückzulegen: etwa die Strecke von oder zu öffentlichen Verkehrsmitteln, oder Kurzstrecken zum Sport oder Einkauf, die bislang mit dem Auto erledigt wurden. Zahlreiche Scooter-Sharing-Firmen wittern ein Milliardengeschäft und warten nur noch auf den endgültigen Startschuss aus Berlin. Doch die Gewerkschaft der Polizei warnt: Mit den E-Scootern werde der Kampf um den ohnehin knappen Raum in den Städten noch härter – und sie seien kaum zu kontrollieren. Fußgänger seien gefährdet, Radwege reichten schon für den Radverkehr nicht, so die Bedenken der jeweiligen Interessenverbände. Ist der elektrische Tretroller eine verkehrspolitische Alternative oder droht unseren Innenstädten ein Verkehrschaos? Gast im Studio: Wolfgang Gruel, Mobilitätsexperte Vor Ort auf dem E-Scooter Schon mit ihrem Tretroller hat unsere Vor Ort Reporterin einiges erlebt. Doch wie fährt es sich mit knapp 12 km/h auf dem E-Scooter durch die Fußgängerzone? Und mit 20 km/h auf der Straße? Unsere Reporterin trifft Vertreter der Fußgängerlobby und der Landesverkehrswacht. Sie sehen die Pläne des Verkehrsministers sehr skeptisch. Der Raum für die Fußgänger
werde immer mehr eingeschränkt – Unfälle und Ärger seien vorprogrammiert. Rohrreiniger-Abzocke Eigentlich sollen sie nur einen verstopften Abfluss säubern. Aber am Ende präsentieren die Handwerker eine horrende Rechnung. Immer wieder zocken Rohrreiniger-Notdienste mit undurchsichtigen Zuschlägen und zwielichtigen Methoden ihre Kunden ab. Die Polizei warnt vor diesen betrügerischen Notdiensten. Bauzwang in Tübingen Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer will Eigentümer zwingen, auf ihren Flächen Häuser zu errichten oder sie der Stadt zu verkaufen. Gegner sprechen von Enteignung. Palmer von Wohnungsnot, die er im öffentlichen Interesse bekämpft. Wie weit darf eine Stadt dafür gehen? Leinen los? Hunde gegen Gänse Heidelberg prüft, ob die Stadt die Anleinpflicht am Uferbereich des Neckar zeitweise aufheben kann. Das Ziel: Die Nilgänse vergrämen, die jetzt wieder überall brüten und die Wiesen mit ihren Hinterlassenschaften verschmutzen. Es wurde ja bereits einiges im Kampf gegen die Gänse ausprobiert. Sind freilaufende Hunde endlich die Lösung? Fake-Jobangebote: Wie Datensammler die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit missbrauchen Nach Recherchen des SWR-Magazins „Zur Sache Baden-Württemberg“ verbergen sich hinter tausenden Stellenangeboten auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit in Wahrheit Datensammler. Deren Geschäftsmodell zielt darauf ab, mit Bewerberdaten im großen Stil zu handeln. Kunden sind unter anderem Zeitarbeitsfirmen, die auf diesem Weg an Bewerber kommen wollen. Dem Rechercheteam des SWR ist es gelungen, mehrere Firmen ausfindig zu machen, die jeden Tag bis zu 4000 neue „Stellenangebote“ in die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit stellen. (Text: SWR)