zeit.geschichte Erfolgsgeschichten in Rot-Weiß-Rot: Stoffe, Tracht und Nylonstrümpfe
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Erfolgsgeschichten in Rot-Weiß-Rot: Stoffe, Tracht und Nylonstrümpfe
Miguel Herz-Kestranek bei der Verarbeitung von Hadern in der Mörzinger Papiermühle.
Bild: ORF/FOR TV
Sie gilt als die Mutter aller Industrien und sie hat in Österreich – etwa im Waldviertel, im südlichen Niederösterreich oder in Vorarlberg – ganze Regionen reich gemacht: die Textilbranche. Schon sehr früh wird Handarbeit von Maschinen abgelöst: Webstühle und Spinnmaschinen bringen unglaubliche Produktivitätssteigerungen von 2 Gramm Garn pro Stunde auf 400kg/Stunde. Der Fabrikant Isidor Mautner zum Beispiel erschafft gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen riesigen Textilkonzern, der die gesamte Monarchie mit Stoffen beliefert. Er ist
maßgeblich an der Finanzierung des Theaters in der Josefstadt beteiligt. Untrennbar mit dieser frühen Industrialisierung verbunden ist allerdings auch Kinderarbeit, Ausbeutung und Elend. Heute sind die Arbeitsplätze zwar sicher und unproblematisch, sie sind aber auch dramatisch weniger geworden. Dennoch liefern österreichische Hersteller weltweit Textilien: Die typischen, knallbunten Stoffe, die fester Bestandteil schwarzafrikanischer Kultur sind, werden ebenso in Vorarlberg produziert wie verführerische Dessous und Nylonstrümpfe. (Text: ORF)