ORF III zeigt Interviews mit Holocaust-Überlebenden und Opfern des Nationalsozialismus. In dieser Folge der Interviewreihe erzählen die Zeitzeugen Shaul (Paul) Schpilmann und Jehuda Gurwich über ihre Erlebnisse in den Konzentrationslagern des NS-Regimes während der Zeit des 2. Weltkriegs. Der 1931 in Wien geborene Shaul Schpilmann wurde im Oktober 1942 von den Nationalsozialisten verhaftet und nach Theresienstadt deportiert. 14 Monate später brachten sie ihn nach Auschwitz-Birkenau wo er mit großem Glück die Zeit bis kurz vor Kriegsende überlebte. Die letzten Monate im Jahr 1945 wurde er in langen Märschen – „Todesmärschen“ – in unterschiedliche Konzentrationslager gebracht, nach Mauthausen, nach Melk und schließlich nach Gunskirchen, wo er von den Amerikaner befreit
wurde. Als elternloses Kind wurde er nach Ende des Krieges über Italien nach Palästina gebracht. Im heutigen Israel baute er sich ein Leben auf und gründete eine Familie. Jehuda Gurwich, geboren 1930 in Litauen, lebte unter den Nationalsozialisten ab 1942 mit seiner Familie im Ghetto in Kaunas. Als einer von 130 Jungen wurde er im Herbst 1944 nach dem Transport ins KZ Dachau von seinen Eltern getrennt und ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gebracht. Auf sich alleine gestellt überlebte er in dieser Gruppe von Kindern die Zeit in Auschwitz. Gegen Kriegsende wurde er nach Mauthausen und von dort weiter nach Gunskirchen gebracht, wo er die Befreiung durch die Amerikaner erlebte. Nach dem Krieg kam er nach Palästina und bautet sich dort ein neues Leben auf. (Text: ORF)