ZDFzoom Folge 204: Die Moschee nebenan – Vorurteile und Realität
Folge 204
Die Moschee nebenan – Vorurteile und Realität
Folge 204
An die 2600 Moscheegemeinden soll es in Deutschland geben. Offizielle Zahlen existieren nicht. Ein toleranter, versöhnlicher Islam wird nicht in allen Moscheen gepredigt. Die deutsche Verfassung schützt die Glaubens- und Religionsfreiheit. Aber gilt dieser Schutz auch dann noch, wenn das, was in den Moscheen gepredigt wird, nicht den Grundsätzen unserer Verfassung entspricht? In einige Moscheen wurden Prediger eingeladen, die als Islamisten gelten. Junge Gläubige, vorwiegend Männer, die sich später dem Dschihad anschlossen, gingen in deutschen Moscheen ein und aus, zum Beispiel in der Al nur Moschee in Berlin. Wie schwierig es ist, gegen extremistische Moscheen in Deutschland vorzugehen, erklärt der Präsident des Bundesverfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen. Auch die Moscheen des türkischen DITIB-Verbundes, die lange Zeit als Bollwerk gegen den Islamismus
und als gemäßigt galten, sind in jüngster Zeit in die Kritik geraten. Man wirft ihnen vor, der lange Arm des türkischen Präsidenten Erdogan zu sein. Schon seit Jahrzehnten werden die Imame des türkisch-muslimischen Dachverbandes DITIB von der türkischen Religionsbehörde Diyanet nach Deutschland entsandt. Doch erst seit kurzem wird diese Praxis von der Politik in Frage gestellt. Wie steht es allgemein um die Moscheen in Deutschland? Tragen sie zur Integration der Muslime bei, was nach eigener Darstellung zu ihren Aufgaben zählt? Und wie könnte man verhindern, dass Moscheen zum Schauplatz innenpolitischer Konflikte anderer Staaten werden? Diesen Fragen geht „ZDFzoom“-Reporterin Susana Santina nach und wirft einen Blick über die Grenze nach Österreich, wo die Auslandsfinanzierung islamischer Institutionen per Gesetz verboten wurde. (Text: ZDF)