Goethe auf dem E-Book, Englisch im digitalen Schulbuch und Tageszeitungen auf dem Smartphone: Menschen lesen heute nicht weniger als früher – aber anders. Wie beeinflusst es uns, wenn Bücher zum Anfassen in den Hintergrund rücken? Macht es für das Gehirn einen Unterschied, ob wir eine Information am Bildschirm oder auf Papier lesen? Was macht Bücher auch heute noch unverzichtbar? Um den Wert echter Bücher besser zu begreifen, besuchen die beiden „Xenius“-Moderatoren Emilie Langlade und Adrian Pflug den traditionellen Buchbinder Martinus Janssen in seiner Werkstatt. Er führt die beiden ins Buchbinderhandwerk des 16. Jahrhunderts ein und lässt sie ausprobieren, wie sich das traditionelle Binden anfühlt. Die „Xenius“-Moderatoren schöpfen und pressen aus einem Zellulosebrei Papier und
kleben und nähen Seite um Seite zusammen – bis sie schließlich ihr selbst gemachtes Buch in den Händen halten. Außerdem trifft „Xenius“ den Forscher Peter Gerjets vom Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen. Er misst die Hirnaktivität von Schülern beim Lesen. Der Wissenschaftler will herausfinden, ob junge Menschen mehr Inhalte aufnehmen können, wenn sie echte Bücher lesen oder aber digitale Medien wie beispielsweise ein Tablet. Der Sozialpädagoge Jörg Knüfken lässt Jugendliche Tagebücher schreiben – damit sie ihre Emotionen und Erlebnisse verarbeiten können. Eigene Bücher zu schreiben, kann Menschen also auch emotional positiv beeinflussen. Und dass Lesen nicht nur Spaß macht, sondern sogar das Leben verlängern kann, haben Wissenschaftler der Universität Yale nachgewiesen. (Text: arte)