Ob als Saft, im Kuchen oder einfach so: Der Apfel ist mit Abstand das Lieblingsobst von Deutschen und Franzosen. Und wir müssen zu keiner Jahreszeit auf ihn verzichten. Ob Sommer oder Winter – die Regale im Supermarkt sind voll mit glänzenden Äpfeln zum Premium-Preis. Früher wurden allein in Deutschland mehr als 3.000 Apfelsorten kultiviert. Heute beherrschen nur noch zehn bis 15 international vermarktete „Clubsorten“ den Markt. Viele von ihnen kommen nicht mehr aus der Region, sondern aus fernen Ländern wie Südafrika. In der modernen Apfelwelt gilt: Frisch ist, was frisch aussieht. Auch nach Monaten kann ein Apfel noch makellos in der Obstschale liegen – Chemie macht es möglich. Und das Wundermittel einer
Dow-Chemical-Tochterfirma unterliegt noch nicht mal einer Kennzeichnungspflicht. Der Kunde erfährt also nicht, wie frisch sein Apfel wirklich ist. Gegen die Entwicklung am Apfelmarkt schlagen Züchter wie Eckart Brandt Alarm. Der „Apfelretter“ aus dem Alten Land bei Hamburg setzt auf heimische Vielfalt. Seine alten Apfelsorten kommen ohne Chemiekeule aus. Die „Xenius“-Moderatoren Dörthe Eickelberg und Pierre Girard helfen im Apfelparadies Tönisvorst bei der Ernte. Dabei ist nicht nur die richtige Technik gefragt, sondern auch die nötige Vorsicht, denn: Äpfel sind so vorsichtig zu behandeln wie rohe Eier. Die beiden lernen auch neue Apfelzüchtungen kennen: mit rotem Fruchtfleisch. Ob die schmecken? (Text: NDR)