Staffel 2: Wurzeln des Lebens, Folge 1–3

Staffel 2 (Wurzeln des Lebens) von „Wüste Wurzeln, starke Stämme“ startete am 09.03.2023 auf arte.tv und am 16.03.2023 bei arte.
  • Staffel 2, Folge 1 (50 Min.)
    Die tropischen Wälder des Biosphärenreservats La Encrucijada im Süden von Mexiko sind eine geheimnisvolle Wasserwelt, ein labyrinthisches Sumpfgebiet, das durch ein Netz von Kanälen und Lagunen verbunden ist und zweimal täglich von den Gezeiten des Pazifiks überflutet wird. Hier gedeihen wir einige der höchsten Mangrovenbäume der Welt, manche der Rote Mangroven sind bis zu 30 Meter hoch. Dies ist Geschichte von einer von ihnen. Um in dieser salzigen Sumpflandschaft zu überleben, hat der Baum einige einzigartige Anpassungen entwickelt.
    Ihr riesiges, spezielles Wurzelsystem hebt die Mangrove hoch über die Wasserlinie und hilft ihr Sauerstoff aufzunehmen, selbst wenn der Baum unter Wasser steht. Unweigerlich aufgenommenes Salz aus dem Meerwasser pumpt die Rote Mangrove in spezielle Blätter, die sie regelmäßig abwirft. Das verzweigte Wurzelgeflecht der Roten Mangrove bietet Fischen, Krebstieren und Krokodilen Unterschlupf und liefert Nahrung für eine Vielzahl von Vögeln und Säugetieren. Viele Vögel lauern zwischen den Wurzeln auf ihre Beute, manche wie der Grünreiher bauen sogar ihre Nester im Geäst der Roten Mangrove.
    Braunpelikan halten sich oft in der Krone des mächtigen Baumriesen auf – eine der wenigen Pelikanarten, die ihre Beute im Sturzflug jagt. Spitzkrokodile gehören zu den wenigen Krokodilen, die im Salzwasser leben können. Auch sie finden im Wurzelgewirr der großen Roten Mangrove günstige Bedingungen vor, um ihre Jungen großzuziehen. Die kleinen Krokos werden von ihrer Mutter sorgfältig bewacht, um den vielen Greifvögeln in der Gegend möglichst wenige Chancen zu geben, sich eine Baby-Krokodil zu schnappen.
    Das Ökosystem der Mangroven-Wälder ist ein ungemein wertvoller Lebensraum für unseren Planeten. Ohne Mangroven sind die Küsten Stürmen ungeschützt ausgesetzt – und damit katastrophalen Überschwemmungen und Stranderosion in gigantischem Ausmaß. Dennoch werden immer noch jedes Jahr gigantische Flächen Mangrovenwald gerodet, um Platz für Siedlungen, Plantagen und Fischzucht zu schaffen. Wenn wir diese einzigartigen Lebensräume nicht bewahren, wird der Schaden für unseren Planeten irreparabel sein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.03.2023arteDeutsche Online-PremiereDo 09.03.2023arte.tv
  • Staffel 2, Folge 2 (45 Min.)
    Die Früchte dieses Baumes haben viele Namen: Yuvianuss, Amazonenmandel oder Brasilianische Kastanie. Aber die meisten kennen sie unter „Paranuss“. Weniger bekannt sind die faszinierenden Umstände, unter denen diese Nüsse heranwachsen. Sie werden nicht etwa in Plantagen und Zuchtfarmen geerntet, sondern stammen direkt aus dem Herz des Amazonasgebiets. Hier steht auch ein Baum, der 500 Jahre alt und fast 50 Meter hoch ist. Um so alt werden zu können, hat er eine Vielzahl von Allianzen mit anderen Lebewesen geschlossen – mit anderen Pflanzen, Insekten, aber auch Schlangen und Fröschen, Säugetieren und Vögeln.
    Die reifen Früchte des Paranuss-Baumes, in Südamerika „Cocos“ genannt, sind extrem hart. Es gibt nur wenige Tiere im Regenwald, die sie aufknacken können. Aber das Aguti nutzt eine Schwachstelle an der Unterseite der Frucht und scharfe Nagetierzähne, um an die schmackhaften Nüsse heranzukommen. Eine Coco enthält 10 bis 25 Samen, so viel kann ein kleines Aguti aber nicht auf einmal fressen, deshalb vergräbt es die Paranüsse überall im Wald und sorgt so für die Verbreitung der Samen. Sogar leere Coco-Schalen liefern einen wichtigen Betrag für die Lebensgemeinschaft im Regenwald. Sie dienen vielen Schlangen, wie der extrem giftigen Korallenotter, als Versteck, Pfeilgiftfrösche setzen ihre Kaulquappen in die mit Wasser gefüllten Schalen.
    Bei so vielen verschiedenen Beziehungen zu anderen Lebewesen, ist es erstaunlich, dass der Paranussbaum nur von ganz speziellen Insekten bestäubt wird. Lediglich Holzbienen sind stark genug, um ins Innere der Blüte vorzudringen. Der mächtige Baumriese ist ein wichtiges Ökosystem; ohne ihn würden viele Arten kaum überleben können. Aufgrund der Abholzung ist die Zahl der Paranussbäume im Amazonasgebiet drastisch zurückgegangen. Da ihr Lebensraum kleiner wird, verschwinden auch die Verbündeten der Bäume. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.03.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 22.03.2023arte.tv
  • Staffel 2, Folge 3 (45 Min.)
    Die brillant fotografierte Dokumentation erzählt die faszinierende Geschichte der Andentanne, eines lebenden Fossils, das in den Berglandschaften Zentralchiles verwurzelt ist. Diese mitunter jahrtausendealten Bäume haben mit vielen der anderen Bewohner dieses extremen Lebensraumes Bündnisse geschlossen. Einer könnte ohne den anderen nicht überleben. Mit einer Höhe von 45 Metern überragt diese Tanne alle anderen Bäume in den chilenischen Anden. Und nicht nur in dieser Hinsicht ist diese Pflanze absolut rekordverdächtig. Auch die Vielfalt ihrer Namen ist erstaunlich: Man nennt sie Chilenische Araukarie, Chiletanne, Schlangenbaum, Schuppentanne, Affenschwanzbaum, Affenbaum, Chilenische Schmucktanne oder Monkey Puzzle Tree.
    Letzteres ist besonders merkwürdig, zumal es keine Affen in der Gegend gibt. Der Legende nach soll dieser Namen der Vorstellung entstammen, dass dieser Baum jeden Affen vor ein großes Rätsel stellen wurde: Wie sollte er auf diesen mit messerscharfen Blättern bewehrten Ästen klettern können? Andentannen wachsen sehr langsam, höchstens 30 Zentimeter im Jahr, und sie werden extrem alt – bis zu 2.000 Jahre. Für diesen Film haben die Filmemacher ein 1.600 Jahre altes Exemplar ausfindig gemacht und ein ganzes Jahr lang mit der Kamera beobachtet, welche erstaunlichen Bewohner und Gäste sich auf diesem Baum tummeln.
    Der riesige Magellanspecht bearbeitet die Rinde der Andentanne, um an die mehr als 60 verschiedenen Insektenarten zu kommen, die auf dem Baum leben. Die bunt schillernden Leguane führen Ähnliches im Schild. Dabei müssen sie aber aufpassen, nicht ins Visier des Chimangokarakara zu kommen. Dieser Geierfalke wird von Biologen vornehm als Nahrungsgeneralist bezeichnet, was aber nur bedeutet, dass niemand vor ihm sicher ist, der nicht rechtzeitig in einem Astloch verschwindet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.03.2023arteDeutsche Online-PremiereFr 24.03.2023arte.tv

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