Staffel 1, Folge 1–5

Staffel 1 von „Wüste Wurzeln, starke Stämme“ startete am 19.08.2019 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (43 Min.)
    Ein riesiger Affenbrotbaum trotzt in der Savanne des Malilangwe-Naturschutzgebiets im Süden von Simbabwe seit 800 Jahren den widrigen Bedingungen und zieht viele Insekten, Vögel und Säugetiere an. Weil sie in ihrem Stamm Wasser speichern können, halten Affenbrotbäume, auch Baobabs genannt, extreme Dürre aus. Das macht sie zu einer wertvollen Ressource für Elefanten, die in Trockenzeiten Teile aus dem Baum herausbrechen, um die feuchten Fasern zu fressen. Dabei beschädigen die Dickhäuter den Baum. Doch zum Glück ist der Baobab in der Lage, sich selbst zu heilen.
    Kleinere Vogelarten wie Büffelweber oder Bienenfresser bauen ihr Nest in den Zweigen des Affenbrotbaumes, während größere Vögel wie der gefährdete Weißrückengeier Gabeln hoch oben in der Baumkrone als Nistplätze wählen. Erdhörnchen, Nashornvögel und Spechte lassen sich in Höhlen im Stamm nieder. Im Frühling fressen Giraffen und Antilopen die Blätter des Baums. Weiße Blüten mit süßem Duft hängen an langen Stielen herab. Als wichtigste Bestäuber des Affenbrotbaums gelten die nachtaktiven Flughunde, aber auch Galagos besuchen nachts die Blüten und trinken den Nektar.
    Die Blüten ziehen außerdem Wespen und Afrikanische Honigbienen an, die manchmal in den Hohlräumen des Baums nisten. Wenn sich der Sommer dem Ende nähert, bildet der Baobab seine pelzigen Früchte. Sie enthalten sehr viel Vitamin C und gehören zu den nährstoffreichsten Lebensmitteln in Malilangwe. Elefanten und Termiten sind die wichtigsten Samenausbreiter für die Affenbrotbäume, die heute allerdings durch die Tierhaltung gefährdet sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.08.2019arteOriginal-TV-PremiereFr 29.06.2018
  • Staffel 1, Folge 2 (43 Min.)
    In den afromontanen Wäldern im Soutpansberg-Gebirge steht ein riesiges Exemplar des Gewöhnlichen Afrogelbholzes, das einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten Nahrung und Unterschlupf bietet. Die Afrogelbhölzer gehören zu einer alten Gattung in der Familie der Steineibengewächse, die keine Blüten bilden und sich stattdessen über männliche und weibliche Zapfen fortpflanzen. Diese wachsen jeweils auf unterschiedlichen Bäumen und dienen verschiedenen Vogelarten wie dem Glanzhaubenturako als Futterquelle. Auch diverse Säugetiere wie Klippschliefer und Weißkehlmeerkatzen klettern auf den Baum, um die Früchte zu ernten, während am Boden Afrikanische Waldbilche und Kräuselhauben-Perlhühner nach heruntergefallenen Zapfen suchen. In der Baumkrone bauen Raubvögel wie der Kronenadler ihren Horst, und in den Zweigen darunter beziehen oft Bärenpaviane ihr Nachtquartier. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.08.2019arteOriginal-TV-PremiereFr 29.06.2018
  • Staffel 1, Folge 3 (43 Min.)
    Dem Selinda-Naturschutzgebiet im Nordosten Botsuanas steht ein schwieriges Jahr bevor. Es herrscht Trockenheit, bis zu den nächsten Regenfällen wird es noch Monate dauern. In dieser harten Zeit ist der Leberwurstbaum eine wichtige Futterquelle für eine vielfältige Fauna, von Insekten über Vögel bis zu großen Säugern wie dem Afrikanischen Elefanten. In einer Höhle im Stamm des Baums hat sich eine Smith-Buschhörnchen-Familie niedergelassen. Täglich huschen die Tiere ins Freie, um in den Zweigen nach Futter zu suchen. Nach den ersten Regenfällen im Frühling ist der Leberwurstbaum voller leuchtend roter Blüten, die mit Nektar gefüllt sind. Papageien, Erdhörnchen und Nektarvögel trinken den Blütensaft und bestäuben dabei den Baum.
    Verschiedene Frankolinarten fressen die purpurroten Blüten, die auf den Boden fallen. Vögel wie der Rotschnabeltoko bilden ihr Nest im hohlräumigen Stamm. Im Sommer trägt der Leberwurstbaum große wurstförmige Früchte, die ebenfalls zahlreichen Tieren als Nahrung dienen. Baumhopfe und Namaspechte holen mit der Zunge Larven und Termiten aus den heruntergefallenen Früchten. Die Samen werden erst freigesetzt, wenn die Früchte auf dem Boden verfaulen oder wenn sie von Tieren wie Elefanten oder Erdhörnchen gefressen und ausgeschieden werden. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Fortpflanzung des Baums, dessen Sprösslinge ebenso verführerisch auf die Tierwelt wirken wie der Baum, von dem sie stammen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.08.2019arteOriginal-TV-PremiereFr 29.06.2018
  • Staffel 1, Folge 4 (43 Min.)
    Mitten in der Kalahari mit ihren vom Wind geformten Dünen und Savannen steht ein majestätischer Kameldorn. Auf den ersten Blick scheint die 200-jährige Akazie das einzige Lebewesen in dieser roten, trockenen Landschaft zu sein. Doch der Eindruck täuscht, denn zahlreiche Insekten, Vögel und Pflanzenfresser finden hier Unterschlupf, Schatten und Nahrung. Eine Kolonie geselliger Webervögel hat in seiner Krone einen geschützten Platz für ihr Gemeinschaftsnest entdeckt. Bis zu 100 Paare brüten in diesem architektonischen Meisterwerk.
    Der afrikanische kleine Falke kreist über dem Baum auf der Suche nach Nagetieren oder kleinen Reptilien, und der Ameisenart Crematogaster peringueyi dienen die Dornen als Brutstätte. Der Rüsselkäfer hingegen legt seine Eier an den noch unreifen Hülsen ab. Die Larven des Schädlings bohren sich nach dem Schlüpfen in das Innere und machen es sich in den Samen gemütlich, vernichten so jedoch deren Keimfähigkeit. Daher hat die nur wenige Millimeter große Rüsselkäferart einen erheblichen Einfluss auf den Lebenskreislauf, denn der Kameldorn ist darauf angewiesen, dass große Pflanzenfresser wie Oryx- und Elenantilopen und Kudus die reifen Hülsenfrüchte essen.
    Ihre Verdauungssäfte töten Parasiten wie die Rüsselkäferlarven ab und weichen die Samen auf, wodurch sie leichter im Tierdung austreiben können. Mit dem Jahreszeitenwechsel kommt der Regen. Die Äste der Akazie sind übersät von nur wenige Zentimeter großen kugelförmigen gelben Blütenständen, die zahlreiche Insekten und Bestäuber wie Käfer, Fliegen, Ameisen, Wespen und Motten anziehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.08.2019arteOriginal-TV-PremiereFr 29.06.2018
  • Staffel 1, Folge 5 (43 Min.)
    Die Wunderbaum-Feige (Ficus cordata) wächst an einem Felshang im südafrikanischen Namaqualand, wo sie den unwirtlichen Bedingungen trotzt. Dank ihres tief in die Erde reichenden Wurzelsystems überlebte sie auch die letzte Jahrhundertdürre. Vögeln wie dem Layard-Meisensänger, der Langschnabelsylvietta oder dem Rotstirn-Bartvogel bietet die Wunderbaum-Feige ein wertvolles Feuchtigkeitsreservoir. Sie fressen die Früchte des Baums und verbreiten dessen Samen. Eine stetige Nahrungsquelle sind die Feigen auch für die Felsenratte, die im Geröll um den Baum herum lebt und die Samen im Namaqualand verteilt. Die Wunderbaum-Feige teilt sich die felsigen Hänge mit Hartmann-Bergzebras, Spießböcken und Springböcken.
    Im Frühjahr legt eine Langschnabelsylvietta in einem beutelförmigen Nest in den Zweigen der Wunderbaum-Feige Eier. Verschiedene nachtaktive Schlangenarten machen im Felsgestein Jagd auf Geckos. Die Befruchtung der Wunderbaum-Feige ist wie bei anderen wilden Feigenarten auch das Ergebnis einer faszinierenden Symbiose: In jeder der Feigen befinden sich kleine Blüten, die von einer winzigen, auf diese Feigenart spezialisierten Wespenspezies bestäubt werden. Während die Temperaturen Jahr für Jahr unaufhaltsam steigen, treibt der Baum als letzter Überlebender in dieser öden Landschaft seine Wurzeln wacker immer tiefer in den Fels. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.08.2019arteOriginal-TV-PremiereFr 29.06.2018

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