bisher 119 Folgen, Folge 97–119

  • Folge 97 (45 Min.)
    Sieht appetitlich aus aber schmeckt es auch? – Bild: Florian Kössl /​ ZDF
    Sieht appetitlich aus aber schmeckt es auch?
    Es sieht aus wie Huhn, es schmeckt so, doch es stammt nicht vom Huhn. In Kalifornien kommen Fleisch und Fisch jetzt aus dem Bioreaktor. Wissenschaftsjournalist Ingolf Baur hat beides probiert. 52 Kilo Fleisch verzehrte ein Mensch in Deutschland 2022. Nun züchten Unternehmen weltweit aufwendig Muskelzellen, um die Lust auf Fleisch ökologisch und ethisch korrekt zu stillen. Können wir echtes Fleisch bald komplett ohne Tierleid und schlechtes Gewissen genießen? Nicht nur das Tierwohl, auch der ökologische Fußabdruck der industriellen Tierhaltung verlangt ein Umdenken.
    15 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, ein gigantischer Land- und Wasserverbrauch, Antibiotikaresistenzen: Die massenhafte Tierzucht ist zum planetaren Problem geworden. Joshua Tetrick hat mit „Good Meat“ als eines der beiden ersten Unternehmen in den USA eine Zulassung für kultiviertes Fleisch bekommen. In Tanks mit bis zu 3500 Litern vermehrt er Muskelzellen von Hühnern und füttert sie mit allem, was ein Hühnerkörper auch zu bieten hat: unterschiedlichste Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine, Mineralstoffe – alles pflanzenbasiert.
    Heraus kommt ein Brei aus Zellen, der mithilfe eines pflanzlichen Gerüsts zu fasrigem Fleisch geformt wird. Noch kostet das Kilo viele Hundert Dollar. Lässt sich die Produktion auf einen global relevanten Maßstab skalieren? Ähnliches gilt für die Produktion von zellulärem Lachs beim Start-up „Wildtype“ in San Francisco. Ihr erstes Produkt aus dem Labor ist überraschend fischig, fettdurchzogen, geschmacklich nah am Original. Doch ob sich dadurch die Bestände von Wildlachs retten lassen, wie die Gründer hoffen? Was sind die Alternativen? Alison Van Eenennaam von der University of California versucht, die Fleischproduktion effizienter zu machen.
    Mit der Genschere CRISPR hat sie das Erbgut eines Rindes so verändert, dass dessen Nachkommen ausschließlich männlich sind. Ein großer Vorteil, schließlich wachsen männliche Tiere schneller, weibliche Kälber haben einen höheren Ressourcenverbrauch, um dieselbe Menge Fleisch zu erzeugen. Sie brauchen mehr Futter, mehr Wasser und emittieren mehr Methan, der ökologische Fußabdruck der Viehhaltung würde also kleiner.
    Für Pasi Vainikka von „Solar Foods“ aus Helsinki sind das alles nur Zwischenschritte auf dem Weg zu einer wirklich nachhaltigen Nahrung der Zukunft: In gigantischen Fermentern züchtet er eine ganz neue Kategorie von Lebensmitteln: Bakterien, die mit CO2 und Wasserstoff gefüttert werden und zu einem Produkt namens „Solein“ angerührt werden. Ein geschmacksneutraler, proteinreicher Grundstoff, der Eier und Milch in praktisch allen Lebensmitteln ersetzen kann. Die Zukunft wird anders schmecken. Guten Appetit! (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 25.04.2024 3sat
  • Folge 98 (45 Min.)
    Demografischer Wandel, KI und Fachkräftemangel läuten eine neue Ära in der Arbeitswelt ein. Werden wir künftig an weniger Tagen pro Woche, dafür möglicherweise bis ins hohe Alter, arbeiten? Das Arbeitszeitmodell der Viertagewoche verspricht eine bessere Work-Life-Balance. Dass Unternehmen überhaupt bereit sind, auf die Wünsche ihrer Angestellten einzugehen, liegt am Fachkräftemangel in Deutschland, der in manchen Branchen dramatische Ausmaße annimmt. Eine Viertagewoche ohne Lohnausgleich ist für viele Angestellte möglich, das nennt sich einfach „Teilzeit“.
    Damit sind Einschnitte in Bezug auf das Gehalt und später die Rentenhöhe verbunden. Können wir uns das überhaupt leisten? Oder folgt daraus automatisch, dass wir deutlich länger im Leben arbeiten werden als bislang? Und wenn ja – wäre das so schlimm? Meist ist jedoch das Modell 100–80–100 gemeint, wenn von der Viertagewoche gesprochen wird: 100 Prozent Leistung in 80 Prozent der Zeit – und nur dann gibt es auch 100 Prozent Gehalt. Führt dieses Modell jedoch zu einer Verdichtung der Arbeit, könnte die Gesundheit der Mitarbeitenden leiden.
    Viele klagen schon jetzt über zu viel Stress am Arbeitsplatz. Deshalb prüfen Unternehmen, wie sie ihre Strukturen verschlanken, Prozesse vereinfachen und die Arbeitszeit flexibler gestalten können. Wie passen Fachkräftemangel und Arbeitszeitreduktion zusammen? Können es sich Unternehmen überhaupt leisten, gut ausgebildete Fachkräfte nur an vier Tagen in der Woche einzusetzen? Gerade startet eine erste Studie in Deutschland zur Viertagewoche. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.05.2024 3satDeutsche Streaming-Premiere So. 28.04.2024 ZDFmediathek / 3sat-Mediathek
  • Folge 99 (45 Min.)
    Eine Zwangsjacke – Relikt der Psychiatriehistorie.
    Psychische Leiden wie Autismus, Schizophrenie oder eine bipolare Störung können nützlich sein. Die Evolutionsgeschichte zeigt: Neurodiversität ist ein Erfolgsmodell. Nicht nur die vermeintlich „normale“ Funktion des Gehirns, sondern die psychische Vielfalt rückt nun in den Blick der Forschung. Unsere Gesellschaft und ihre Institutionen stellen die Weichen dafür, ob dieses Potenzial genutzt wird oder sich als Krankheit manifestiert. Fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Die Zahl der daraus resultierenden Krankheitstage hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt.
    Methoden wie Magnetresonanztomografie und Genforschung haben unser Verständnis von psychischen Krankheiten in den letzten Jahrzehnten jedoch nicht wesentlich verbessert. Zudem macht die Entwicklung von Psychopharmaka kaum Fortschritte. Ein Blick in die Steinzeit könnte die Forschung revolutionieren: Anstatt nach Fehlern in biologischen Prozessen des Gehirns sucht ein neuer Forschungsansatz in der Psychiatrie nach dem evolutionären Sinn von psychischen Besonderheiten. In die richtigen Bahnen gelenkt, können leichte Formen bestimmter psychischer Leiden wie etwa Autismus oder Depressionen zu einer Bereicherung für die Gemeinschaft werden, wie Beispiele aus der Frühgeschichte der Menschheit zeigen.
    In manchen Bereichen tun sie das erkennbar auch heute. Denn es gibt sie: manisch-depressive Menschen, die überdurchschnittlich kreativ sind oder Menschen im Autismus-Spektrum, die hervorragende Leistungen in der Mathematik oder IT zeigen. Trotz ihrer besonderen Talente erfahren einige Betroffene durch Stigmatisierung aber noch immer starke Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben. Im gesellschaftlichen Diskurs formiert sich deshalb seit einigen Jahren eine Neurodiversitätsbewegung, die einen offeneren Umgang mit der „Vielfalt im Gehirn“ und dem Anderssein propagiert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.05.2024 3sat
  • Folge 100 (45 Min.)
    Kamele werden selten krank und liefern einen genialen Grundstoff für wirkungsvolle Medikamente: Nanobodies – winzige Antikörper, die sonst bei keinem anderen Säugetier zu finden sind. Nanobodies von Tieren aus der Familie der Kamele – wie Trampeltiere, Dromedare, Lamas und Alpakas – dringen in Bereiche des Körpers vor, die für menschliche Antikörper unerreichbar sind. Mit ihrer Hilfe werden völlig neue Medikamente und Diagnosemethoden entwickelt. Die Nanobodies müssen sich schon vor 15 Millionen Jahren entwickelt haben. Denn damals spaltete sich die Familie der Kamele auf in die Altweltkamele, zu denen Trampeltiere und Dromedare gehören, und die Neuweltkamele, zu denen das Lama, das Alpaka, das Guanako und das Vicuña zählen.
    Beide Linien tragen die Nanobodies in sich. Die Familie der Kamele hat sich an extreme Bedingungen angepasst: Kamele ertragen große Hitze, Dürre und Unterernährung. Und sie sind resistent gegen viele Krankheiten. Die Nanobodies ihres einzigartigen Immunsystems sind in der Lage, die Proteinrüstungen von solch gefährlichen Erregern wie den Milzbrandbakterien zu durchbrechen. Und sie können noch mehr: Wenn man Nanobodies mit Elementen verbindet, die in der Magnetresonanztomografie nachgewiesen werden können, lässt sich eine hochauflösende Frühdiagnostik etwa bei Alzheimer-Patienten durchführen.
    Die 3sat-Wissenschaftsdokumentation „Winzige Antikörper: Boost fürs Immunsystem“ erzählt die verrückte Geschichte von der zufälligen Entdeckung der Nanobodies und ihres kometenhaften Aufstiegs in der medizinischen Forschung. Schon bald können mit ihrer Hilfe Corona bekämpft, neue Medikamente gegen Krebs und Alzheimer entwickelt und Malaria der Schrecken genommen werden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 06.06.2024 3satDeutsche Streaming-Premiere Mi. 05.06.2024 ARD Mediathek
  • Folge 101 (45 Min.)
    Der Charakter eines jeden Menschen ist einzigartig – wie sein Fingerabdruck. Charaktereigenschaften sind genetisch geprägt, werden aber im Lauf des Lebens durch unsere Umwelt verändert. Vorausschauend oder spontan, schüchtern oder gesellig – der menschliche Charakter hat viele Facetten. Das Big-Five-Modell reduziert die vielen Persönlichkeitsmerkmale auf fünf grundlegende Eigenschaften. Ihre Ausprägung beschreibt den individuellen Charakter. Die US-Psychologen Martin Seligman und Christopher Peterson entwickelten im Jahr 2004 einen Test, der die Charakterstärken einer Person anhand von 230 Fragen identifiziert.
    Willibald Ruch von der Universität Zürich nutzt dieses Test-Instrument für ein neues Forschungsgebiet, die positive Psychologie. Der Professor für Persönlichkeitspsychologie bekräftigt, dass Menschen, die ihre Charakterstärken wie Neugier, Bindungsfähigkeit, Ausdauer oder Dankbarkeit kennen und sie ausleben, mehr Lebenszufriedenheit aufweisen als andere, die versuchen, ihre Schwächen zu beheben. Der buddhistische Mönch Tenzin Peljor und die Dancehall-Künstlerin Carmel Zoum führen den Charakterstärkentest durch und kommen zu einem überraschenden Ergebnis.
    Zwillingsforscher wie Prof. Frank Spinath von der Universität des Saarlands in Saarbrücken unterscheiden zwei Arten von Umwelt, die Einfluss auf die unterschiedliche Charakterausprägung haben: die geteilte Umwelt, die gemeinsam erlebt wird, und die nicht-geteilte-Umwelt, zu der individuelle Freunde oder Lebensereignisse gehören. Die eineiigen Zwillinge Assan und Ousainou Hansen gehören der deutschen Box-Nationalmannschaft an und wollen sich beide für die Olympischen Spiele in Paris qualifizieren.
    Aber sie haben sehr unterschiedliche Charaktere. Die Entwicklungspsychologin Birgit Elsner erforscht im BabyLAB in Potsdam, ab welchem Alter Persönlichkeit und Charakter stabil und inwieweit sie dann noch veränderbar sind. In einer Klimastudie mit 59 chinesischen und 12.000 US-Städten haben Forschende im Jahr 2017 den Einfluss des Klimas und der Durchschnittstemperatur auf die Persönlichkeit analysiert. Dabei erzielten Menschen in milderen Klimazonen höhere Werte bei Eigenschaften wie Gewissenhaftigkeit, emotionaler Stabilität und Offenheit. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 13.06.2024 3sat
  • Folge 102 (45 Min.)
    Blitzschnell, bärenstark und megaeffizient. Die Natur verfügt über besondere Kräfte, die wir gerade lernen nachzuahmen. Beeindruckende Beispiele zeigen: Die Zukunft gehört der Biomimikry. Mit Biomimikry imitieren wir Strukturen und Prozesse in der Natur, um zu nachhaltigen Lösungen für drängende Probleme der Menschheit zu gelangen. Der Dreiteiler zeigt, wie wir Menschen diese besonderen Fähigkeiten beobachten und in geniale Technologien überführen. Runde Bauformen aus der Natur zeigen uns, wie wir Ressourcen schonen können. Kantige Formen wie Sechsecke und Fünfecke halten einander selbstständig, wenn man sie richtig zusammensetzt.
    So lassen sich sehr leichte und damit wirtschaftliche Strukturen erschaffen, die dennoch extrem stabil sind. Nach dem Vorbild von Kiefernzapfen haben Architekten Bauelemente entwickelt, die sich ohne jede Elektronik, ohne Mechanik oder Motor je nach Lichtverhältnissen und Luftfeuchtigkeit selbständig öffnen oder schließen. Biolumineszenz ist die Erzeugung und Abgabe von Licht durch einen lebenden Organismus wie zum Beispiel bestimmter Bakterien. Selbstleuchtende Materialien könnten beispielsweise Radwege sicherer machen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 20.06.2024 3sat
  • Folge 103 (45 Min.)
    In immer mehr deutschen Freibädern können Frauen genießen, was für Männer schon lange selbstverständlich ist: Baden oben ohne. Für Pia und ihre Freundin ganz natürlich.
    Viele städtische Bäder in Deutschland erlauben auch in dieser Saison, dass Brüste von Frauen genauso sichtbar sein dürfen wie nackte Männeroberkörper. Das sorgt für blankes Entsetzen. Ob groß, klein, prall oder schlaff: Die weibliche Brust ist ein Quell des Lebens und der Empörung. Der Blick auf nackte Brüste ist sexuell aufgeladen. Doch warum ist das so? Die Dokumentation „Befreite Brüste“ geht dieser und anderen Fragen nach. Weltweit hätten rund die Hälfte der Frauen lieber eine größere Brust, rund ein Viertel eine kleinere – nur jede Dritte ist zufrieden mit der Oberweite.
    Die vermeintlich perfekte Brust ist mittelgroß und symmetrisch, doch medizinisch sind jegliche Formen und auch leichte Größenunterschiede völlig normal. Nach einer Studie aus der Schweiz ist sogar die linke Brust bei über der Hälfte der Frauen etwas größer als die rechte. Auf Social Media wird der Anblick weiblicher Brustwarzen oft zensiert, da er zu sexuell aufgeladen sei. Der Vorwurf von Pornografie steht selbst bei Künstler*innen schnell im Raum. Aber woher kommt der sexuelle Blick auf die weibliche Brust? Ganz klar ist sie eine höchst erregbare Körperstelle, doch das gilt grundsätzlich für beide Geschlechter.
    Die Neurowissenschaften liefern Einblicke ins menschliche Gehirn und zeigen, was beim Betrachten nackter Körper passiert. Denn ob man Mann oder Frau als Individuum sieht oder sexualisiert, macht einen großen Unterschied – das lässt sich sogar messen. Hingegen weiß die Evolutionsbiologie bis heute nicht, warum Frauen ab der Pubertät zwei Brüste haben. Denn im Tierreich gilt: Nur wer Nachwuchs bekommt, hat ausgebildete Zitzen und Milchdrüsengewebe, das wieder verschwindet, wenn der Nachwuchs nicht mehr gesäugt wird.
    Die Dokumentation geht den wichtigsten Evolutionsmythen nach und stellt die aktuell wahrscheinlichste Theorie vor. Rein biologisch ist Muttermilch die natürlichste Nahrung für Babys, und das Stillen nach Bedarf ist die von der WHO empfohlene Methode für die ersten sechs Monate. Doch selbst hier ruft die entblößte Brust Probleme hervor: Einige junge Mütter schämen sich, in der Öffentlichkeit zu stillen, und bleiben lieber zu Hause. Wie diese Scham abgelegt werden kann, warum Brustwarzen so empfindlich sind und was der Aufreger ist, wenn Frauen im Schwimmbad ihre Brüste zeigen, darauf sucht diese Dokumentation Antworten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 11.07.2024 3sat
  • Folge 104 (45 Min.)
    Blitzschnell, bärenstark und megaeffizient. Die Natur verfügt über besondere Kräfte, die wir gerade lernen, nachzuahmen. Beeindruckende Beispiele zeigen: Die Zukunft gehört der Biomimikry. Mit Biomimetik imitieren wir Strukturen und Prozesse in der Natur, um zu nachhaltigen Lösungen für drängende Probleme der Menschheit zu gelangen. Der Dreiteiler zeigt, wie wir Menschen diese besonderen Fähigkeiten beobachten und in geniale Technologien überführen. Unsere fünf Sinne ermöglichen es uns, die Welt um uns herum zu erleben, zu fühlen und zu begreifen, und sie warnen uns vor Gefahren.
    Dennoch bleibt der menschlichen Wahrnehmung vieles verborgen. Tiere und Insekten mit erstaunlichen Fähigkeiten inspirieren uns dazu, das zu ändern. Wie zum Beispiel der Morpho-Schmetterling, der in tropischen Regenwäldern lebt. Er sieht multispektral, registriert also Wellenlängen wie Nahinfrarot, die unsere Augen nicht erkennen können. Seine Augen sind Vorbild für Hightechkameras und neue Bildgebungsverfahren, mit denen man Tumore erkennen kann. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 29.08.2024 3sat
  • Folge 105 (45 Min.)
    Afrika ist der zugleich jüngste und älteste Kontinent. Durch Wissenschaft und Innovationen weist das Zukunftslabor zehn der 20 weltweit am stärksten wachsenden Volkswirtschaften auf. „Bei Afrika denken die meisten an Armut oder an Safari“, sagt der Journalist Dipo Faloyin. Doch auf dem Power-Kontinent mit der jüngsten Altersstruktur entwickeln immer mehr junge Wissenschaftler Innovationen, die unsere globalen Probleme lösen könnten. Die Herausforderungen Bevölkerungswachstum und Klimakrise sind in Afrika immens. Mithilfe der Innovationskraft junger Wissenschaftler senken in Kenia neue Technologien in der Futtermittelproduktion die Preise von Kraftfutter.
    Mobile Kommunikationslösungen aus Nairobi liefern Wissen und Bildung in indigenen Sprachen auch in den letzten Winkel Ostafrikas. Kenia und Uganda werden schon heute zu mehr als 90 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt. Dies nutzt ein junger afrodeutscher Unternehmer in Kampala zur Elektrifizierung des Individualverkehrs. Und im westafrikanischen Accra wird bereits die erste künstliche Intelligenz Afrikas im Gesundheitswesen eingesetzt. In Zukunft muss Afrika in seiner Entwicklung Quantensprünge machen, um gegen den Klimawandel gewappnet zu sein. Denn 70 Prozent der 1,4 Milliarden Afrikaner aus 54 Ländern leben in Küstenregionen, die vom steigenden Meeresspiegel bedroht werden.
    Für das Jahr 2050 wird in Afrika eine Bevölkerungsgröße von etwa 2,5 Milliarden Menschen erwartet. Auf dem Kontinent entstehen deshalb neue Gebäudeideen, um in Lagos die Vision einer schwimmenden Stadt, die sich dem Meeresspiegel anpassen kann, Realität werden zu lassen. „WissenHoch2“ – ein Thema, zwei Formate: Um 20:15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21:00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.09.2024 3sat
  • Folge 106 (45 Min.)
    Fett weg per Injektion: Ein neuer Therapieansatz weckt Hoffnungen bei übergewichtigen Menschen, die trotz großer Anstrengungen nicht dauerhaft abnehmen. Worin bestehen die Risiken? Eine Milliarde Menschen weltweit sind adipös. Neben Ernährungsumstellung und Bewegung soll jetzt ein Diabetesmedikament helfen – auch bei Menschen, die noch nicht an Diabetes erkrankt sind. Mit dem Wirkstoff Semaglutid werden eigentlich Menschen mit Diabetes Typ2 behandelt. Seit bekannt geworden ist, dass er zu Gewichtsverlust führt, hat das Medikament unter dem Handelsnamen Wegovy auf Social Media zu einem Hype geführt.
    Im Durchschnitt verlieren Patienten 16 Prozent Körpergewicht mit Wegovy. Doch die wissenschaftliche Datenlage ist noch nicht umfangreich, Langzeitstudien noch nicht abgeschlossen. Parallel entwickelt die Pharmaindustrie bereits weitere Medikamente, die noch mehr Gewichtsverlust versprechen. Ein Milliardenmarkt lockt. Die 3sat-Wissenschaftsdokumentation „Wundermittel Abnehmspritze“ begleitet Patientinnen und Patienten, die ihrem Übergewicht den Kampf angesagt haben und die hoffen, mit der Spritze leichter zu werden. Sie hinterfragt den aktuellen Stand der Forschung und lässt Endokrinologinnen wie Susanne Reger-Tan zu Wort kommen, aber auch Martina de Zwaan, die dem Vorstand der Deutschen Adipositas-Gesellschaft angehört und zur Psychosomatik bei Übergewicht forscht.
    Eine faktenbasierte Analyse, die Chancen, aber auch Risiken des neuen Abnehmwirkstoffs ergründet. „WissenHoch2“ – ein Thema, zwei Formate: Um 20:15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21:00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 26.09.2024 3sat
  • Folge 107 (45 Min.)
    B-Girl Jilou im Ranking-Battle bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg 2024.
    Die Tiefensensibilität unseres Körpers ist eine Superkraft, ohne die wir im Alltag nicht funktionieren würden. Deshalb müssen wir diesen „sechsten Sinn“ ein Leben lang trainieren. Laut WHO kosten Stürze jährlich mehr als 680.000 Leben weltweit, und mehr als 170 Millionen Behinderungen kommen dazu. Dabei besitzen Menschen von Geburt an ein System mit Tausenden von Sinneszellen, um ein präzises Körpergefühl zu entwickeln: die Propriozeption. Aber wir sind eine immobile, sitzende Gesellschaft, die Lockdown-Situation durch Corona hat dieses Problem noch verschlimmert.
    Schon viele Kinder und Jugendliche bewegen sich viel zu wenig. Die Folge: Die Körperwahrnehmung kann sich nicht richtig entwickeln und dann auch nicht zuverlässig funktionieren, wenn zum Beispiel ein Sturz droht. B-Girl Jilou, deutsche Meisterin im Breaking aus Berlin, die ihre Körperteile zu den Beats der Musik akrobatisch in alle Himmelsrichtungen katapultiert, ist für den Bewegungswissenschaftler Heiko Wagner ein ideales Studienobjekt, um die Propriozeption besser zu verstehen.
    Erstmals kann Jilou mithilfe der von ihm entwickelten Messmethode „ComputerMyoGraphie“ überprüfen, ob ihr Körpergefühl wirklich übereinstimmt mit den Bewegungen, die sie durchführt. An der Technischen Universität München forscht Gordon Cheng, Professor für Kognitive Systeme, ebenfalls zu diesem Thema. Er will Roboter mit einem Körpergefühl auszustatten, das dem des Menschen nahekommt. Als erstem Roboterentwickler ist es ihm gelungen, diesem Ziel mit der Entwicklung einer künstlichen Haut mit Tastsinn ein großes Stück näher zu kommen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 10.10.2024 3sat
  • Folge 108 (45 Min.)
    Ob Handys, 5-G- oder Halbleiter-Technologie, in Mobilfunk und Netzinfrastruktur ist China eine Weltmacht geworden. Wird der Westen Schritt halten beim Rennen um Know-how und Ressourcen? Beruht Chinas Erfolg tatsächlich auf Wirtschaftsspionage im Auftrag der Regierung? Oder gibt es ein Geheimrezept für chinesische Innovation? Tech-Riese Huawei stattet China nicht nur flächendeckend mit 5-G aus, er ist auch Spitzenreiter bei Forschungsinvestitionen. China hat die Möglichkeiten von 5-G lange vor dem Westen erkannt und umgesetzt. Die Regierung unterstützt den Ausbau des Netzes.
    So kommen heute auch in unwegsamsten Bergregionen oder gar unter der Erde ferngesteuerte Techniken zur Berechnung und Überwachung von Landwirtschaft oder Bergbau zum Einsatz. Smartfarming, Bergbau-Roboter, riesige Solarparks auf dem Meer – Peking fördert innovative, 5-G-gestützte Technologie mit enormen Summen, während im Westen Bevölkerung und Wirtschaft vieler Regionen mit mangelhaftem oder gar fehlendem Internet auskommen müssen. Zudem ist die chinesische Ausbildungs- und Arbeitskultur, beispielsweise beim High-Tech-Giganten Huawei, mit militärischer Strenge organisiert.
    Sechstagewochen und Zwölfstundentage sind die Norm. Damit kann der demokratische Westen kaum konkurrieren. Huawei, ein Unternehmen mit Sitz in Shenzhen, wurde von den USA 2019 aus Angst vor Spionage auf die sogenannte „Entity List“ gesetzt – die Firma soll vom US-Markt verbannt werden. Denn die Abhängigkeit des Unternehmens von der Regierung in Peking ist augenscheinlich. Doch ohne Huawei fällt die Internet-Infrastruktur in den USA wieder um Längen zurück. Es sind nicht nur die Arbeitsbedingungen und der politische Einfluss – China hat traditionell eine besondere Entwicklungs- und Innovationskultur.
    Produktion und Forschung arbeiten Hand in Hand. Geistiges Eigentum, das in den USA und Europa einen hohen rechtlichen und moralischen Stellenwert genießt, gibt es in der Form nicht in China. Durch Sanktionen auf Exporte und Subventionen für die eigene Halbleiter- und Chip-Industrie hoffen die USA nun, China auf dem Markt zu schwächen. Das Land war jahrelang abhängig von hochwertiger Halbleitertechnik aus dem Westen. Nun ist es auf sich gestellt und chinesische Forschungslabore suchen fieberhaft nach technischen Ersatzlösungen für die fehlenden Komponenten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 31.10.2024 3sat
  • Folge 109 (45 Min.)
    Meteorologe Özden Terli ist auf Exkursion im ewigen Eis.
    Wetterextreme nehmen zu, und die Windsysteme der Erde sind maßgeblich daran beteiligt. Immer häufiger führen sie Unmengen an Niederschlag in allen Formen mit sich. Oder bringen gar nichts. Wir brauchen den Wind. Er gleicht Temperaturunterschiede aus. Seine Luftmassen wehen Pflanzensamen über das Land. Wie verändert der Klimawandel den Jetstream, der maßgeblich ist für das Wetter in Europa? ZDF-Wetterexperte Özden Terli begleitet durch diese wissenschaftliche Spurensuche – von den Polarwinden über Spitzbergen bis zu den Südwestwinden über der Namibwüste. Er begegnet dabei Menschen, die unermüdlich daran arbeiten, den Wind und die verwandten meteorologischen Phänomene auf der Erde messbar zu machen und besser zu verstehen.
    Christof Lüpkes vom Alfred-Wegener-Institut etwa untersucht Änderungen von Luftmassen in der Arktis und deren Bedeutung für das Klima in Mitteleuropa. Die Küste Namibias gehört zu den windreichsten Regionen der Erde. In der nahe gelegenen Namib, einer der wenigen Küsten- und Nebelwüsten der Erde, wird deutlich, wie sensibel das Gleichgewicht im Klimasystem ist. Eine kleine Forschungsstation erhebt täglich Wind- und Wetterdaten und liefert diese zuverlässig an die Weltmeteorologische Organisation (WMO) in Genf. Auf dem Hohenpeißenberg in Bayern, der ältesten Bergwetterwarte der Welt, arbeiten Christian Plaß-Dülmer und sein Team daran, die Technik der sogenannten Rückwärtstrajektorien in Zusammenarbeit mit vielen anderen Forschungseinrichtungen weltweit zu verfeinern – so können sie belegen, aus welcher Region Schadstoffe und Klimagase in die Atmosphäre gelangen.
    Ziel ist es, die weltweit erhobenen Wetterdaten für ein globales Konzept zu nutzen, die Initiative „The Global Greenhouse Gas Watch“. Die neu gewählte Generalsekretärin der WMO, Andrea Celeste Saulo, hat diese Initiative zusammen mit dem „Early Warning System“ als eines der wichtigsten Ziele der WMO im Zusammenhang mit dem Klimawandel genannt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 21.11.2024 3satDeutsche Streaming-Premiere So. 17.11.2024 ZDFmediathek
  • Folge 110 (45 Min.)
    Roger Blanco und Félix Carmona haben einen Wald in Costa Rica wieder aufgeforstet.
    Viele tropische Wälder wachsen auf einer dünnen Humusschicht. Werden die Bäume gefällt, erodiert der Boden rasch und ist dann für eine Wiederaufforstung ungeeignet. So dachte man lange Zeit. Doch in Costa Rica, Malaysia und im Kongobecken gibt es Renaturierungsprojekte und Schutzzonen, die Hoffnung machen. Ist es möglich, Tropenwälder nachhaltig zu nutzen? Sie sind ein Hort der Biodiversität. Diese Vielfalt des Lebens zu schützen, ist immens wichtig. Naturschützer in Costa Rica und Malaysia forsten ehemalige Rinderfarmen und Palm-ölplantagen wieder auf.
    Das erfordert Beharrlichkeit, Kreativität und wissenschaftliches Know-how. Dazu Michael Köhl, Professor für Waldforstwirtschaft: „Dort würde eigentlich kein Wald mehr wachsen. Und daher muss man eben gezielt eingreifen und in diesen degradierten Böden erstmal wieder die Situation herstellen, in der auch tatsächlich Bäume wachsen können.“ Mit überraschenden Methoden gelingt es, die ausgelaugten Böden wieder mit Nährstoffen anzureichern, jungen Bäumen Schatten zu spenden und strategisch solche Arten zu pflanzen, dass am Ende ein Wald entsteht, der dem einst zerstörten Primärwald möglichst ähnelt.
    In Costa Rica und auf Borneo sind so bereits artenreiche Lebensräume entstanden, in denen Raubkatzen und Orang-Utans wieder eine Zukunft haben. Regenwälder sind aber nicht nur Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern – besonders für arme Länder – ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Dass man sie nachhaltig nutzen kann, zeigt ein Projekt in der Republik Kongo.
    Dort schlägt eine Holzfirma in einer riesigen Konzession teures Tropenholz. Weil aber nur einzelne Stämme entnommen werden, kann der Wald immer wieder regenerieren. Und, das zeigen unabhängige Studien, es funktioniert: In der Holzkonzession leben mehr Gorillas und Waldelefanten als in den meisten benachbarten Wäldern. Ohne die fortschreitende Zerstörung von Tropenwäldern auszuklammern, zeigt die Dokumentation „Regenwald Revival“ pragmatische Konzepte, um die beeindruckenden Landschaften zu erhalten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.12.2024 3satDeutsche Streaming-Premiere Fr. 06.12.2024 ARD Mediathek
  • Folge 111 (45 Min.)
    Zärtlichkeit und Sinnlichkeit ist für viele Paare bedeutsam in der Beziehung.
    Jüngere Menschen haben immer seltener Sex – obwohl die digitalen Kontaktmöglichkeiten so gut sind wie nie. Doch was sagt die Häufigkeit über Lustempfinden und sexuelle Zufriedenheit aus? Leistungsdruck, neue Rollenbilder und die Dauerpräsenz des Smartphones könnten Gründe für Unlust sein. Das eigene Begehren auszuleben kann befreien, aber auch herausfordern. Könnte Lustmaximierung mit Pornos, Tantra-Seminaren oder Puppenbordellen dabei helfen? Gerade in Langzeitbeziehungen lässt die Lust oft nach – das führt zu Ängsten, Unzufriedenheit und Beziehungsproblemen.
    Sexualberatung, Lustseminare oder die Öffnung der Beziehung können Möglichkeiten sein, gegenzusteuern. Lust ist eine ganzheitliche Erfahrung, bei der alle unsere Sinne bespielt werden. Dieses Empfinden entwickelt sich bereits frühkindlich mit den Berührungen und den Interaktionen der engsten Bezugspersonen. Die Paartherapeutin Sonja Bröning bestärkt Hilfesuchende darin, zu akzeptieren, dass das Lustempfinden von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist und sich im Lauf einer Beziehung und des Lebens ständig verändert. Das liegt an unserem Bindungsverhalten, aber auch die psychische und körperliche Gesundheit spielen eine wichtige Rolle.
    Mit Neugierde und Offenheit lässt sich das Begehren auch nach Jahrzehnten wiederbeleben. Ein Rentnerpaar stellt sich dieser Herausforderung – und lässt die Generation TikTok an seinen persönlichen Erfahrungen teilhaben. In Zukunft könnten Sinneswahrnehmungen wie Schmecken, Riechen und Berühren über künstliche Intelligenz generiert werden. Das Berliner Cybrothel bietet einen Vorgeschmack: Dort können Gäste mit VRX-Brille und Sexpuppe penetrativen Sex nacherleben.
    Für einige Menschen sei es befreiend, nicht vor einem menschlichen Gegenüber performen zu müssen, beobachtet der Gründer des Puppenbordells, Philipp Fussenegger. Tatsächlich gilt als wichtige Voraussetzung für die Lust: Kopf aus! Doch oft bestimmen Sorgen um eine schwindende Erektion oder körperliche Schönheitsfehler unser Denken. Mit der Deaktivierung eines Teils unserer Großhirnrinde, des Gyrus parahippocampalis, werden diese Gedankenschleifen ausgeschaltet. Der Endokrinologe Prof. Alexander Comninos erforscht am Imperial College London, welche Rolle das Lusthormon Kisspeptin dabei spielt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 09.01.2025 3satDeutsche Streaming-Premiere Di. 02.01.2024 3sat-Mediathek
  • Folge 112 (45 Min.)
    Ina Koolhaas Revers, die 77-jährige Weltmeisterin im Kraftdreikampf, nutzt den Code der Proteine für ihre Ernährung.
    Proteine – die oft unterschätzten Bausteine des Lebens – stehen im Zentrum einer wissenschaftlichen Revolution. Neue Technologien ermöglichen es, ihre komplexen Geheimnisse zu entschlüsseln. Forschende weltweit sind überzeugt: Proteine tragen den Schlüssel zu einer besseren Zukunft in sich. In hochmodernen Laboren entwickeln sie neue, künstliche Proteine, auch solche, die uns gesünder altern lassen. Einige Krankheiten könnten bald Geschichte sein. Ein beeindruckendes Beispiel für die geheimnisvolle Macht der Proteine liefert Ina Koolhaas Revers. Mit 77 Jahren erfreut sich die Weltmeisterin im Kraftdreikampf bester Gesundheit: keine Anzeichen von Demenz, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
    Ihr Wohlbefinden verdankt sie ihrem disziplinierten Training und einer eiweißreichen Ernährung. In einer Studie untersucht die Universität Maastricht den Zusammenhang zwischen Bewegung, Muskelaufbau und Proteinzufuhr im Alter und zeigt, wie entscheidend Proteine für ein aktives, gesundes Leben sind. Proteine sind Multitalente, die viele lebenswichtige Aufgaben übernehmen: Sie bekämpfen Krankheitserreger, transportieren Sauerstoff und regulieren das Zellwachstum. Professor Bernhard Küster forscht an der Technischen Universität München auf dem Gebiet der Proteomanalyse: „Wenn wir in Zukunft zum Genom auch das Proteom zum Beispiel in erkranktem Gewebe analysieren können, wird das einen Quantensprung in der Diagnostik und Therapie bedeuten.“ An der Universität Harvard werden bereits künstliche Aminosäuren entwickelt, die nicht nur eine sekundenschnelle Diagnose von Krankheiten wie COVID-19 ermöglichen, sondern auch die Herstellung hoch präziser Medikamente – etwa gegen seltene Krebserkrankungen.
    Proteine könnten die Medizin und unser Verständnis von Gesundheit nachhaltig verändern – und unser Leben grundlegend verbessern. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 23.01.2025 3satDeutsche Streaming-Premiere So. 19.01.2025 ZDFmediathek
  • Folge 113 (45 Min.)
    Gerade abends sind Smartphones und Co nicht förderlich, was Bindung und Schlaf angehen.
    Von der Geburt bis ins hohe Alter ist die Bindung zu anderen Menschen ein fundamentales Element des Lebens. Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf dieses Grundbedürfnis? Das Smartphone ist allgegenwärtig – in Familie, Partnerschaften, unter Freunden. Gefährdet die permanente Onlinepräsenz zwischenmenschliche Beziehungen? Kann Bindung auch auf digitaler Ebene entstehen? Welche Rolle spielt das individuelle Bindungsverhalten? Sein Baby direkt nach der Geburt auf der eigenen Haut zu spüren – für Eltern ein unbeschreibliches Glücksgefühl.
    Auf der Wochenbettstation im schweizerischen Herisau wird seit drei Jahren erfolgreich das Haut auf Haut Konzept vermittelt. Durch den engen körperlichen Kontakt wird schon in den ersten Stunden des Lebens das Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet. Es stärkt Vertrauen und schafft eine ideale Voraussetzung für den Säugling, der ein angeborenes Bedürfnis nach dem Aufbau einer sicheren Bindung hat. „Wenn ein Baby dieses innere Gefühl, dieses Urvertrauen, so im Laufe des ersten Lebensjahres innerlich verankert, dann kann es von da ausgehend die Welt erobern“, erklärt der renommierte Bindungsforscher Dr. Karl-Heinz Brisch.
    Umso wichtiger ist, dass die Eltern ihr eigenes digitales Verhalten im Blick haben, um diese frühkindliche Bindung nicht zu stören. So zeigt das wissenschaftlich begleitete Experiment, der „Smart Baby Test“ an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg, welchen negativen Einfluss das Smartphone auf die die Kinder haben kann. Denn Babys können ihre Emotionen noch nicht alleine regulieren.
    Sie brauchen dazu ihre Bindungsperson – problematisch ist, wenn diese ständig abgelenkt ist. Bindungen prägen uns ein Leben lang. Unser Bedürfnis nach Liebe und sozialer Nähe ist genetisch in uns verankert. Doch wie gelingt der Aufbau von Beziehungen in einer immer digitaler werdenden Welt? Dating Apps erleichtern die Kontaktaufnahme und in sozialen Netzwerken pflegen wir virtuelle Bekanntschaften. Das Smartphone ist dafür immer verfügbar und kann persönliche Begegnungen ersetzen. Gleichzeitig birgt es Risiken und wird zum Störfaktor im realen Leben.
    Denn wer ständig online ist, vernachlässigt Freunde, Kinder oder Partner. Das zeigt das „Phubbingexperiment“ an der Universität Basel. Entstehen hier ernsthafte Bindungsprobleme? Wie können sich Singles und Menschen mit einer Bindungsstörung ihren Wunsch nach sozialer Nähe erfüllen? Wissenschaftler vermuten, dass durch fehlende menschliche Berührungen körperliche und seelische Krankheiten entstehen können. Ist angeleitetes Kuscheln eine Möglichkeit, mehr Sicherheit und Geborgenheit zu erleben? Martina aus Hamburg probiert es aus. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 06.02.2025 3sat
  • Folge 114 (45 Min.)
    Weltweit könnten Bakteriophagen eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Antibiotika sein.
    Jährlich sterben rund 1,3 Millionen Menschen infolge von Antibiotikaresistenzen, in Deutschland fast 10.000. Laut WHO sind sie eine der größten Bedrohungen für die globale Gesundheit. Für Forschende weltweit könnten Bakteriophagen eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Antibiotika sein. Diese „guten“ Viren infizieren spezifische Bakterien und zerstören sie. Bieten sie einen Ausweg aus der Antibiotikakrise? Für die wachsende Zahl der Antibiotikaresistenzen gibt es verschiedene Gründe: Eine unspezifische oder fehlerhafte Einnahme von Antibiotika lassen Bakterien zu multiresistenten Keimen mutieren.
    Dazu hat der übermäßige Einsatz in der Tierzucht für den Menschen alarmierende Auswirkungen: Antibiotika, die zu den größten Errungenschaften der Medizin gegen Infektionen galten, verlieren zunehmend an Wirksamkeit. Die Wissenschaft setzt bei der Bekämpfung von Bakterien immer häufiger auf das Potenzial bakterienfressender Viren, der Bakteriophagen. Forschende aus den USA, aus Georgien, Kenia und Uganda arbeiten an einer geeigneten Phagen-Therapie und bauen internationale Kooperationen auf.
    Fündig werden sie vor allem in bakterienverseuchten Abwässern. Phagen-Proben aus den USA und afrikanischen Ländern sollen dabei helfen, eine Biobank aufzubauen und spezifische Phagen-Cocktails herzustellen. In Deutschland ist die Phagen-Therapie aufgrund fehlender klinischer Studien noch nicht zugelassen. Doch in einigen Ländern wie zum Beispiel Georgien und der Slowakei werden Bakteriophagen zur Therapie an Patientinnen und Patienten mit Antibiotikaresistenzen erfolgreich eingesetzt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 20.03.2025 3sat
  • Folge 115 (45 Min.)
    Vögel sind die Meister der Lüfte!
    Der Tierflug – ein Wunder der Evolution. Seit jeher fasziniert er die Menschheit. Forschende entwickeln Lösungen nach dem Abbild der Natur, um die Luftfahrt zu revolutionieren. Seit Jahrhunderten erforschen Wissenschaftler die Aerodynamik. Das Flugverhalten und die Flügelarchitektur von Tieren hilft ihnen nicht nur dabei, diese zu verstehen: Die Natur mit ihren effizienten Lösungen ist auch Vorbild für Flugmaschinen der Zukunft. Wie können Lebewesen fliegen? Die einzigartigen Flugfähigkeiten von Insekten, Vögeln und Fledermäusen inspirieren Forschende aus den Bereichen Physik und Biomechanik weltweit.
    Neue Erkenntnisse aus der Paläontologie und der Biologie bereichern unser Wissen über die Evolution der ersten Flugsaurier bis zu den Vögeln heute. Die aerodynamische Perfektion der Tiere zeigt sich an vielen Beispielen: ob im unglaublichen Langstreckenflug der Uferschnepfen, die 15.000 Kilometer fast ohne Pause fliegen, oder der Fähigkeit von Fledermäusen, ihre flexiblen Flügel der Umgebung effektiv und windschnittig anzupassen.
    Nach dem Vorbild der Natur könnte die Luftfahrt künftig viele effiziente Lösungen übernehmen. Emily Shepard, Biologin an der Swansea University in Wales, erforscht den Taubenflug in einem Windkanal, um zu verstehen, wie Vögel der Schwerkraft widerstehen. Der Ingenieur Lukas Kilian von der Technischen Hochschule Berlin hingegen lässt sich von Krähenflügeln inspirieren. So könnten beispielsweise bionisch nachgebaute, flexible Flugzeugflügel den Treibstoffverbrauch der Maschinen senken – für eine nachhaltigere Luftfahrt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 03.04.2025 3sat
  • Folge 116 (45 Min.)
    Wie nostalgische Erinnerungen im Körper wirken, zeigt sich zum Beispiel bei der Herzfrequenz.
    Eine schöne Erinnerung, verbunden mit einer gewissen Wehmut, dass der Moment vorbei ist: Nostalgie kennen wir alle. Dieses Gefühl kann gut für die Gesundheit sein. Psychologie, Medizin und auch die Sozialwissenschaften haben in den letzten 20 Jahren die Nostalgieforschung entdeckt. Sie beobachten nicht nur, dass sie positiv auf die Psyche wirkt, sondern auch soziale Verbundenheit und Zugehörigkeit spüren lässt. „Nostalgie stellt einen Bezug von der Vergangenheit in die Zukunft her und erlaubt mir, das Gefühl, von Behütetsein und Eingebettetsein wachzurufen“, sagt der Neurowissenschaftler Tobias Esch von der Universität Witten/​Herdecke.
    „Und das ist in der Regel schmerzlindernd, angstlösend und beschützend.“ Dieser Effekt lässt sich auch im Alltag beobachten. So zeigt sich zum Beispiel in Krisenzeiten, dass Lieder, Filme und Serien, die uns nostalgisch stimmen oder Nostalgie transportieren, häufiger im Netz genutzt werden. Die Erinnerung an „die gute alte Zeit“ ist wie ein Anker in schwierigen Zeiten. Doch Nostalgie kann auch manipulieren. Die Werbung ruft diese Emotion bei Menschen gern und häufig hervor und verspricht sich davon bessere Verkaufszahlen.
    Politiker instrumentalisieren Nostalgie mit dem Ziel, kollektive Gefühlslagen zu steuern. Etwa, wenn Markus Söder behauptet, früher habe Leistung sich gelohnt und Frauen sich überall sicher fühlen können, doch „des is’ heut’ nimmer so“. Cornelia McCormick von der Klinik für Alterspsychiatrie und Kognitive Störungen an der Uniklinik Bonn untersucht, wie sich das autobiografische Gedächtnis bei Menschen mit Demenz im Hinblick auf das Empfinden von Nostalgie entscheidend verändert. Ihre Vermutung: Wenn sich im Gehirn keine inneren Erinnerungsbilder mehr erzeugen lassen, schreitet die Krankheit voran. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 17.04.2025 3sat
  • Folge 117 (45 Min.)
    Barfuß auf dünnem Seil: Slackline-Weltmeister Friedi Kühne hat nur eine 25 Millimeter-Slackline zwischen sich und der Tiefe.
    Unsere Füße sind echte Multitalente. Die Forschung zeigt: Wer öfter barfuß geht, stärkt Muskulatur, Haltung und Gleichgewicht – doch nicht jeder profitiert gleichermaßen davon. 26 Knochen, 60 Muskeln und mehr als 200 Sehnen sorgen für Stabilität. Während die einen Barfußgehen feiern, rümpfen andere über nackte Füße die Nase. Doch Füße sind längst nicht nur ein Fortbewegungsmittel – sie sind auch Kult, Fetisch und ein lukratives Geschäft. Während manche sich von bloßen Füßen abgestoßen fühlen, sehen andere sie als Objekt der Begierde.
    Onlineplattformen wie „FeedFinder“ und „Feeterie“ boomen – dort verkaufen Influencerinnen ihre Fuß-Fotos für hohe Summen. Jennifer Umstätter kennt das Geschäft und berät Frauen, die damit Geld verdienen wollen. Bergführer Martl Jung lebt seit über zehn Jahren barfuß – in der Stadt und in den Bergen. Die unzähligen Nervenzellen in seinen Füßen sind mittlerweile nicht nur eisigen Schnee oder heißen Asphalt gewohnt, sondern auch spitze Steine, samtige Wiesen und scharkantigen Splitt. Doch ist Barfußlaufen wirklich gesund, oder wird es für Ungeübte schnell zur Qual? Deutschland hält mit 12,5 Milliarden Euro den europäischen Rekord für Schuhkäufe.
    Doch häufig sind es die Falschen: Passform und Sohle sind entscheidend, um Fehlstellungen zu vermeiden. Sportschuhe oder modische Sneaker sind inzwischen weltweit beliebt, aber sind sie auch fußgesund? Sind Barfußschuhe, die gerade im Trend liegen, orthopädisch sinnvoll? Wie lassen sich Platt-, Senk- und Spreizfüßen sowie Gelenk-, Rücken- und Kopfschmerzen vermeiden? Welche Folgen falsches Schuhwerk haben kann, weiß auch Professor Markus Walther, Chefarzt im Fachzentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie in der Schön Klinik München Harlaching.
    Fast ein Viertel der Deutschen leidet an einem Ballenzeh, fachsprachlich auch Hallux valgus genannt, oft verursacht durch zu enge Schuhe. Eine OP kann helfen – doch gibt es Alternativen? Sportwissenschaftler Lars Lienhard verfolgt mit Neuro-Athletik-Training einen neuen Ansatz: Für ihn beginnt Bewegung im Gehirn, nicht im Muskel. Profi-Fußballer wie Dominik Kohr vom FSV Mainz 05 schwören darauf – aber können auch Hobbysportler davon profitieren? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 24.04.2025 3sat
  • Folge 118 (45 Min.)
    Sängerin des „Heaven can wait“- Chors Joanne Bell.
    Unsere Stimme ist einzigartig und komplex. In ihr stecken Mikroinformationen zu Persönlichkeit, Gemütszustand, Krankheit. Was heißt das im Zeitalter von KI? Sie beginnt mit einem Schrei und formt sich dann in den ersten Lebensjahren. Bis zu 100 Muskeln sind an der Bildung der Stimme beteiligt und machen sie zu einem einzigartigen Ausdrucksmittel unserer Persönlichkeit, das mehr über uns offenbart, als uns bewusst ist. Unsere Stimme ist ein besonderes Instrument und Kommunikationsmittel. Ihr Klang kann andere berühren und begeistern, wie der Erfolg des Thomaner Knabenchors aus Leipzig und des Ü70-Chors „Heaven can Wait“ aus Hamburg zeigt. Eigenschaften wie Tonhöhe, Klangfarbe und Melodie machen die menschliche Stimme so einzigartig wie ein Fingerabdruck.
    Auch die individuelle Anatomie von Stimmlippen, Kehlkopf und des Nase-Mund-Rachenraums spielt eine Rolle, wie der Stimmspezialist und Musikermediziner Prof. Michael Fuchs des Universitätsklinikums Leipzig erklärt. Die Stimme verrät nicht nur viel über Persönlichkeit, Gefühlszustand und Alter – anhand von Stimmanalysen können auch gesundheitliche Probleme wie beispielsweise neurodegenerative oder Atemwegserkrankungen sowie eine Herzinsuffizienz erkannt werden. Das ist das Forschungsgebiet von Prof. Björn Schuller, Informatiker an der Technischen Universität München.
    An der Berliner Charité wird in einer Studie aktuell untersucht, wie eine Künstliche Intelligenz Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche über den Klang der Stimme telemedizinisch überwachen kann. Stimmauswertungen werden immer präziser – das gilt auch für den Nachbau und die Imitation. Wo liegen hier die Gefahren der Manipulation? Kann unser Gehirn natürliche Stimmen von Deepfakes unterscheiden? Dazu forscht Linguistin Dr. Claudia Roswandowitz an der Universität Zürich. Sie gibt Einblicke in Experimente im Sprachlabor und im MRT. „WissenHoch2“ – ein Thema, zwei Formate: Um 20:15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 08.05.2025 3sat
  • Folge 119 (45 Min.)
    Was können wir wissen? Sind wir Teil einer Simulation, oder besteht die Welt in Wirklichkeit nur aus Informationen? Ingolf Baur unterwegs zu den Grenzgebieten menschlicher Erkenntnis. Kosmologie, Elementarteilchenphysik und die Bewusstseinsforschung sind in Sackgassen geraten. Stehen wir vor der Revolution unseres Weltbilds, oder ist der Mensch einfach zu beschränkt, um die komplexe Realität zu erkennen? Hilft am Ende nur noch Meditation? In Mývatn im Norden Islands trifft Ingolf Baur Yan Lavallée, Professur für Magmatische Petrologie und Vulkanologie. Lavallée forscht im Feld der experimentellen Vulkanologie.
    Sein Spezialgebiet: Magma. Er will verstehen, wie es unter unseren Füßen, ganz tief im Erdinneren, wirklich aussieht. Die Eigenschaften von Magma – dem Stoff, aus dem unser Planet geformt ist – sind noch weitgehend unbekannt. Lavallée will deshalb einen Vulkan anbohren, um Magma im Inneren der Erde dauerhaft beobachten zu können. Das hat vor ihm noch nie jemand versucht. Er hofft so, eines Tages sogar kleinere Vulkane per Magma-Engineering kontrollieren zu können. Hybris? Auf jeden Fall Forschung extrem! Und wer weiß schon, wohin der technologische Fortschritt eine Zivilisation bringen kann.
    Elementarteilchenphysikerin Cristina Lazzeroni am Genfer CERN stochert momentan im Dunkeln. Neue plausible Theorien für den Aufbau der allerkleinsten Grundbausteine der Materie fehlen. Auch bei den Kosmologen herrscht Ratlosigkeit. Ihre Messungen der mysteriösen „dunklen Energie“, die den Kosmos auseinandertreibt, passen nicht zusammen. Doch ein Weltbild, das größer und umfassender wäre als Einsteins Relativitätstheorie ist nicht in Sicht. Der Bewusstseinsforscher Steve Fleming in London versenkt sich nicht in die Tiefen des Erdinneren, in die Weiten des Kosmos oder die Welt der Elementarteilchen – seine Domäne ist der menschliche Geist.
    Er versucht herauszufinden, warum wir überhaupt eine Welt wahrnehmen und keine empfindungslosen Zombies sind. Trotz jahrzehntelanger Forschung ist offen, wie unser inneres Erleben erzeugt wird. Fleming hofft, dass sich das Bewusstseinsrätsel quasi auflöst, wenn die Hirnforschung die einzelnen Funktionen unseres Denkorgans noch genauer versteht. Womöglich lässt sich ja „ganz einfach“ durch jahrzehntelange Meditation erfahren, wie das Bewusstsein funktioniert? Lama Tilmann Lhündrup aus dem Schwarzwald jedenfalls ist überzeugt: Meditation ist eine Wissenschaft, die uns hilft, ganz viele Annahmen über die Wirklichkeit zunächst einmal beiseitezulassen.
    Für den englischen Informationsphysiker Melvin Vopson mehren sich die Anzeichen, dass unsere Welt lediglich als Simulation eines gigantischen Quantencomputers der Zukunft existiert. Wir wären dann Avatare in einer virtuellen Welt. Reine Science-Fiction also? Schon möglich, widerlegen lässt sich die Theorie nicht. Ganz sicher wäre das der ultimative Umbruch unseres Weltbilds. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.06.2025 3sat

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