Wie geht das? Folge 82: Wenn Bäume in die Schule gehen
Folge 82
Wenn Bäume in die Schule gehen
Folge 82
Plötzlich stehen neue Bäume im Park, neun Meter hoch und prächtig gewachsen. Was kaum jemand sieht: Sie haben teilweise jahrzehntelange Aufzucht und Pflege hinter sich. Oft kommen sie aus dem Ammerland. Hier befinden sich die meisten Baumschulen des Nordens. Das liegt am relativ beständigen Klima und einer idealen Bodenmischung aus Sand, Kalk und Mineralien. Die Mini-Eiche ist gerade einmal zwei Jahre alt, als sie das erste Mal umzieht, von einem Feld auf das nächste. Von nun an macht der Baum das alle drei bis vier Jahre. Der Fachmann nennt das „verschulen“. Bäume brauchen viel Sorgfalt und Pflege. Darum ist die Versorgung wichtig: Dünger und Pestizide sind nur begrenzt erlaubt. Mehrmals im Jahr kommt die Erde, in der die Bäume wachsen, ins Labor. Denn in der Baumschule
sollen die Bäume möglichst schnell wachsen. Eichen sollen zudem möglichst gerade nach oben wachsen, weil es schöner aussieht. Ideal geeignet sind Säuleneichen. Doch die vermehren sich nicht auf natürlichem Wege. Dann ist eine „Operation“ nötig: Die Stämme werden aufgeschnitten und mit anderen Baumsorten verklebt. Das muss millimetergenau geschehen, sonst droht der neue Baum zu verfaulen. Je größer und älter Bäume sind, umso aufwändiger ist der Versand. Bei einer großen Eiche brauchen die Gärtner fünf Tage dafür. Wenn dabei auch nur ein Ast abbricht, nimmt der Kunde den Baum nicht mehr ab. Kein Wunder, denn eine 30 Jahre alte Eiche kostet bis zu 50.000 Euro. Die Dokumentation aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt, was alles passiert, wenn Bäume zur Schule gehen. (Text: NDR)