Wie geht das? Folge 68: Regieren im Schweriner Schloss – 600 Zimmer für Parteien, Petermännchen und Pausensnack
Folge 68
Regieren im Schweriner Schloss – 600 Zimmer für Parteien, Petermännchen und Pausensnack
Folge 68 (30 Min.)
Das Schweriner Schloss wird nicht nur das „Neuschwanstein des Nordens“ genannt, sondern ist auch ein über 1.000 Jahre alter Bau der Superlative, der Touristen anzieht. Es steht zusammen mit den benachbarten historischen Bauten und Gartenanlagen als Residenzensemble auf der Bewerberliste ums UNESCO-Welterbe. In den über 600 Räumlichkeiten des Schlosses wird täglich aber auch in Politik, Gastronomie, in einem Museum und einer Kirche zusammengearbeitet. Demokratie hinter alten Mauern: „Wie geht das?“ Seine heutige Gestalt hat das Schloss in den Jahren zwischen 1843 und 1857 erhalten, aber gebaut wird immer (noch). Das stellt die derzeitigen „Schlossherren“ mitunter vor enorme Herausforderungen: Für den neuen Plenarsaal des Landtags mussten 375 Tonnen Beton entfernt und an anderer Stelle dafür ein Gegengewicht geschaffen
werden; anderenfalls würde das Schloss das Gleichgewicht verlieren, denn es ist auf Pfählen im Schweriner See gebaut. Allein der Stromverbraucht im Schloss ist gigantisch, eine Million Kilowattstunden werden benötigt. 24.000 Meter Datenkabel vernetzen die alten Mauern mit der Welt. Sieben Kuratoren betreuen die Sammlungen des Museums auf drei Etagen. Eine ganze Schar von Gärtnern pflegt den 250.000 Quadratmeter großen Garten und jedes Mal, wenn die Abgeordneten des Landtags ihre Sitzungswochen beginnen, checkt der Sprengstoffhund des LKA jede Ecke des Prunkbaus. Hinter den Kulissen läuft, für Besucher unsichtbar, der Schossalltag wie ein gut geölter Mechanismus, in dem Politiker, Gastronomen, Hausmeister, Museumsangestellte, Gärtner und Pastor sich den Herausforderungen des alten Gemäuers Tag für Tag gemeinsam stellen. (Text: NDR)