Folge 2786

  • Folge 2786

    Tunesien: Vor dem Kollaps?: In Spanien, Italien und Griechenland füllen sich wieder die Strände – die Urlauber suchen in Europas Süden Erholung. Auf der anderen Seite des Mittelmeers, in Nordafrika, sieht es ganz anders aus: in Tunesien etwa sind die Sandstrände am Mittelmeer gähnend leer. In das kleine nordafrikanische Land, das so auf den Tourismus angewiesen ist, trauen sich nur noch wenige Touristen, meist aus Osteuropa. Dafür sind die Krankenhäuser hoffnungslos überfüllt: Kranke liegen auf den Gängen, einige sogar unter freiem Himmel auf Matratzen.
    Es fehlt an Personal und Material – auch bei der Impfkampagne, die nur schleppend vorankommt. Gerade einmal vier Prozent der Bevölkerung sind bislang vollständig geimpft. Es fehlt an Vakzinen, aber die Impfunwilligkeit in der Bevölkerung spielt auch eine Rolle. Die Weltgesundheitsorganisation spricht von einer besorgniserregenden Lage: Tunesien sei das Land mit der höchsten Sterblichkeitsrate in Afrika. Und im Land wächst der Unmut über die Verantwortlichen.
    Autor: Stefan Schaaf, ARD Madrid
    Israel: Was hilft gegen die Delta-Variante?: Israel war Anfang des Jahres weltweit führend mit seiner Impfkampagne. 5,2 der 9,3 Millionen Israelis sind zweifach geimpft, 500.000 haben zumindest die erste Dosis bekommen und fast 900.000 sind genesen. Im Juni galt die Corona-Pandemie bereits als besiegt: Nachdem die täglichen Covid-Fälle auf unter zehn gesunken waren, verkündete die Regierung die vollständige Aufhebung aller Beschränkungen.
    Wegen der Delta-Variante hat aber auch Israel wieder mit steigenden Fallzahlen zu kämpfen. Zuletzt wurden 730 Neuinfektionen binnen 24 Stunden vermeldet. Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums waren rund vierzig Prozent der Infizierten doppelt geimpft. Sehr viele der nicht geimpften Infizierten waren Schulkinder.
    Ein Lockdown steht derzeit nicht zur Debatte. Genauso wenig die Einführung einer Impfpflicht. Unbedingt aber soll die Einschleppung des Virus und seiner Mutanten von außen verhindert werden: Die strengen Einreisebestimmungen bleiben bis auf Weiteres erhalten.
    Autorin: Susanne Glass, ARD Tel Aviv
    Brasilien: Corona-Impfung per Schiff: Das orangefarbene Schiff „Abaré“ schiebt eine breite Bugwelle vor sich her, während es das Flussdorf Vila Franca ansteuert. An dieser Stelle ist der Rio Tapajós, ein
    Amazonas-Nebenfluss, zwölf Kilometer breit. Auf der Abaré bereiten sich Ärzte und Krankenschwestern auf ihren Einsatz vor: die medizinische Versorgung von Flussbewohnern an diesem Seitenarm des größten Flusslaufs der Welt. Das Ärzteschiff versorgt pro Jahr 14.000 Menschen. Nur so bekommen sie eine medizinische Versorgung in diesen entlegenen Winkeln Brasiliens. An Bord hat die Abaré eine mobile Zahnarztpraxis, eine Apotheke und ein kleines Krankenhaus, dazu den derzeit hier begehrten Corona-Impfstoff von AstraZeneca. Doch das schwimmende Gesundheitssystem ist in Gefahr: Immer wieder fehlt Geld.
    Autor: Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro
    Türkei: Zweimal lebenslänglich plus 198 Jahre Haft
    Vor fünf Jahren wurde der 18-jährige Kadett Selahattin Kilic von seinem Vorgesetzten am Abend auf die Brücke zwischen dem europäischen und dem asiatischen Teil Istanbuls geschickt: Er sollte diese mit weiteren Soldaten des türkischen Heers sichern. Dass sich Kilic damit am Putschversuch beteiligte, war ihm nicht bewusst, sagt sein Vater Veysel. Er sei einer von Hunderten, die einfach nur einen Befehl ausführten. Allerdings wurde Selahattin von einem türkischen Gericht aufgrund der Durchführung des Befehls zu zweimal lebenslänglicher Haft und weiteren 198 Jahren Haft verurteilt. Sein Vater, ein strenggläubiger Muslim und in der Vergangenheit Wähler der Erdogan-Partei AKP, ist mit seiner Frau in das Dorf direkt neben dem Gefängnis gezogen, in dem Selahattin sitzt, und nutzt jede Gelegenheit, um seinen Sohn zu besuchen und gegen das Urteil zu protestieren. Von Staatspräsident Erdogan ist er bitter enttäuscht.
    Autor: Oliver Mayer-Rüth, ARD Istanbul
    Bergkarabach: Rückkehr in die verlorene Heimat: Seit dem Ende der Sowjetunion streiten Armenien und Aserbaidschan um die Vorherrschaft in der Region Bergkarabach. Die von Armenien unterstützte „Republik Arzach“ erklärte sich für unabhängig – international wurde sie aber von keinem Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen anerkannt. 1991 eskalierte der Konflikt zu einem blutigen Krieg, den Armenien gewann. Tausende Aserbaidschaner mussten fliehen. Viele von ihnen leben noch heute unter erbärmlichen Umständen in Flüchtlingsunterkünften am Stadtrand von Baku. Im letzten Jahr eroberte Aserbaidschan weite Teile von Bergkarabach zurück. Und jetzt keimt Hoffnung bei vielen Flüchtlingen, Hoffnung auf Rückkehr in die alte Heimat.
    Autor: Jo Angerer, ARD Moskau (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.07.2021Das Erste

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Mo 19.07.2021
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