bisher 2965 Folgen, Folge 2931–2955

  • 45 Min.
    USA: Hurrikan „Milton“ – Aufräumen nach dem Sturm
    Obwohl Hurrikan „Milton“ frühzeitig zu einem Sturm der Kategorie Zwei heruntergestuft wurde, sind die Schäden in Florida gewaltig. Vor allem Wasser hat für die Zerstörungen gesorgt. Starkregen, Sturm und meterhohe Flutwellen haben Häuser und Autos mit sich gerissen. Vor allem in der Region um Sarasota an der Westküste Floridas fiel schon kurz nach Eintreffen des Sturmzentrums der Strom aus. „Milton“ ist zwar schwächer geworden, dennoch warnte die Leiterin der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA Deanne Criswell bei CNN: „Auch wenn der Wind, die Sturmstärke nachlässt, die Gefahren lassen nicht nach. Der Regen intensiviert sich jetzt, die Sturmfluten halten an. Bleiben sie drinnen, so gut geschützt und sicher wie möglich.“ Der „Weltspiegel“ berichtet vor Ort über die Schäden und die Aufräumarbeiten nach „Milton“. (Autorin: Sarah Schmidt, ARD-Studio Washington)
    USA: Ist Country-Musik rassistisch?
    Dass ausgerechnet US-Popmusik-Superstar Beyonce mit einer Platte auf Platz eins der Country-Musik Charts kommt, hat für viel Aufregung im milliardenschweren Country-Musik-Geschäft gesorgt. Eine schwarze Sängerin, die im traditionell weißen Musik-Genre so erfolgreich ist, das hat es noch nicht gegeben. Dennoch wurde Beyonce nicht für den jährlichen Country Musik Award nominiert. Bei den Nominierungen im September ging sie leer aus. Wie viel Rassismus wird in der Country-Szene weiterhin gelebt? In Nashville schlägt das Herz des Country, der „Weltspiegel“ geht dort auf Spurensuche. (Autorin: Kerstin Klein, ARD-Studio Washington)
    Brasilien: Die bessere Demokratie? Der Umgang mit dem Bolsonaro-Coup
    Die Polizistin Isabela Lisboa wird den 8. Januar 2023 nie vergessen. An diesem Tag tut sie Dienst im Regierungsviertel der Hauptstadt Brasilia. Die Ergebnisse der Präsidentenwahl vom Oktober 2022 sind bekannt, der Rechtspopulist Bolsonaro hat die Wahl knapp verloren. Wie Donald Trump zwei Jahre zuvor behauptet der Rechtspopulist, die Wahl sei ihm gestohlen worden. Dann stürmen 4.000 seiner Anhänger den Präsidentenpalast, verwüsten das Gebäude. Im letzten Moment kann Isabela Lisboa eines der wichtigsten Eingangstore schließen: „Ein Mann hat gegen das Tor getreten und mich auch getroffen“, erinnert sie sich.
    Eine Situation, die dem Sturm auf das US-Capitol nach Donald Trumps Wahlniederlage ähnelt. Aber in Brasilien reagieren die Menschen und die staatlichen Institutionen entschlossener: Vertreter aller Parteien, Verfassungsrichter und der gewählte neue Präsident treten gemeinsam auf, stellen sich gegen die Anhänger Bolsonaros. Die Mehrheit im Land solidarisiert sich. Viele haben Sorge vor einer neuen Militärdiktatur, wie sie in Brasilien schon von 1964 bis 1985 autoritär regiert hat.
    Der abgewählte Präsident Bolsonaro wird vor Gericht gestellt, wegen Machtmissbrauchs angeklagt. Bis 2030 darf er jetzt in kein politisches Amt gewählt werden. Und in Brasilien wundern sich viele über ihre wehrhafte Demokratie. Der „Weltspiegel“ analysiert die Reaktion der Brasilianer im Vergleich zu der Situation in den USA nach dem Sturm auf das Capitol. (Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Rio de Janeiro)
    Der Weltspiegel Podcast beschäftigt sich mit dem Umgang der brasilianischen Behörden nach dem Angriff auf das Parlament. Moderation: Philipp Abresch.
    Libanon: Beirut – Bomben und Alltag
    Seit Wochen bombardiert die israelische Luftwaffe die libanesische Hauptstadt Beirut. Vor allem im Süden der Stadt sollen Bomben die Logistik der Hisbollah lahmlegen und führende Mitarbeiter der schiitischen Miliz töten. Wie gelingt es in dieser Situation, eine Art Alltag zu leben und zu organisieren? Der „Weltspiegel“ begleitet zwei junge Frauen, die versuchen, so viel Normalität wie möglich zu erhalten und darüber hinaus Nachbarn, Freunden und Klienten zu helfen. (Autorin: Stella Männer, ARD-Studio Beirut)
    Japan: Modellprojekt – Café für Demenz-Erkrankte
    In vielen Industrienationen altert die Bevölkerung, weil der medizinische Fortschritt ein längeres Leben ermöglicht und in den Familien immer weniger Kinder geboren werden. In Japan ist dieser demographische Wandel weiter als anderswo. Während 1989 noch 11,6 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre waren, werden im Jahr 2030 mehr als ein Viertel aller Einwohner zu dieser Altersgruppe gehören. Je älter die Menschen werden, desto häufiger erkranken sie an Demenz. Besonders deutlich macht sich das in Japan bemerkbar, dem Flächenland mit der ältesten Bevölkerung weltweit. Für 2025 rechnen Experten hier mit einem Anstieg der Demenzfälle auf mehr als 4,7 Millionen. Die Betroffenen leiden nicht nur unter Gedächtnisverlust und Orientierungslosigkeit, sondern oft auch unter Isolation. Der „Weltspiegel“ berichtet über ein Modellprojekt, durch das Demenz-Erkrankte wieder Teil des sozialen Miteinanders werden können. (Autor: Ulrich Mendgen, ARD-Studio Tokio)
    Neuseeland: Farmer kämpfen um die Zukunft
    In Neuseeland gibt es fünfmal so viele Schafe wie Menschen. Ein Spruch, über den die Einheimischen längst nicht mehr lachen können, denn die Zahl der Schafe geht seit Jahren dramatisch zurück. Die einst wichtigste Säule der neuseeländischen Exportwirtschaft – die Wollindustrie – steht vor großen Herausforderungen. Der globale Wettbewerb durch synthetische Materialien setzt Züchtern wie Chris Cave zu, und viele fürchten um ihre Existenz. Doch die Kiwis setzen alles daran, die Verbraucher erneut von den Vorteilen der Wolle zu überzeugen – besonders in Bezug auf Nachhaltigkeit und Vielseitigkeit. Unter dem Motto „Make Wool Great Again!“ wollen sie ihr einst so erfolgreiches Produkt durch Innovation und Qualität wiederbeleben. (Autor: Florian Bahrdt, ARD-Studio Singapur)
    Malaysia: Milliardenteure Geisterstadt
    30 Milliarden Euro wurden für die Planstadt „Forest City“ veranschlagt. Sie liegt nur zwei Kilometer Luftlinie von Singapur entfernt, auf malaysischem Territorium. 700.000 wohlhabende Einwohner wollten chinesische Investoren nach „Forest City“ und in die Umgebung locken – gekommen sind bisher nur 10.000. Darunter vor allem Pendler aus Singapur und Immobilienbesitzer aus China. Eine gigantische Ruine, der die Einwohner und damit das städtische Leben fehlen – und die inzwischen auch die Umwelt in der Region gefährdet. (Autor: Johannes Edelhoff, ARD-Studio Singapur) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.10.2024 Das Erste
  • Folge 2932 (45 Min.)
    Ein Jahr nach den Parlamentswahlen in Polen, bei denen die national-konservative PiS abgewählt wurde, will ARD-Korrespondentin Kristin Joachim wissen, wie die Frauen auf die aktuelle gesellschaftliche Situation schauen. Sie trifft ganz unterschiedliche Polinnen, die alle ihren persönlichen Blick auf Frauenrechte, Gleichberechtigung und die Zukunft des Landes haben. Die Erwartungen und Hoffnungen waren groß bei vielen Frauen in Polen. Mitte Oktober 2023 hat das Land ein neues Parlament gewählt, mit einer Rekordwahlbeteiligung. Vor allem viele Wählerinnen hatten genug von der national-konservativen PiS, die die Rechte der Frauen nach und nach immer stärker eingeschränkt hatte.
    Für die PiS war es das Ende ihrer Regierung. Doch was hat der Regierungswechsel den Frauen gebracht? Wo und wie können sie das neue Polen mitgestalten? ARD-Korrespondentin Kristin Joachim will verstehen, warum es offenbar schwierig ist, von dem sehr konservativen Frauenbild wegzukommen in einem Land, das in so vielen anderen Bereichen wie kaum ein anderes für Aufbruch, Modernität und Wandel steht.
    Zusammen mit Co-Autorin Patricia Corniciuc reist sie durchs Land und trifft ganz unterschiedliche junge Frauen. Eine Gemeinde-Krankenschwester, eine Politikerin, eine Soldatin und eine Schriftstellerin – vier Polinnen, von denen jede ihren persönlichen Blick auf die Rolle der Frau in ihrer Heimat hat, auf Gleichberechtigung, Feminismus und die Zukunft ihres Landes. Da ist Andrzelika, eine Krankenschwester in den tief-konservativen, wirtschaftlich schwach entwickelten Vorkarpaten. Hier in einer PiS-Hochburg will die gläubige Mutter von drei Kindern Frauen emanzipieren und ihr Bewusstsein dafür öffnen, dass sie mehr im Leben erwarten können, als Hausfrau, Mutter und umsorgende Ehefrau zu sein.
    Ein schwieriges Unterfangen in einer Region, wo das Wort Feministin ein Schimpfwort ist. Joanna Scheuring-Wielgus ist eine Ikone der Frauenbewegung in Polen. Als Mitglied der Partei Neue Linke wird sie nach der Wahl Staatssekretärin und ist endlich an der Macht. Doch schnell merkt sie, wie schwer es ist, wirklich etwas zu verändern, wenn die eigene Koalition gespalten ist.
    Dann bietet sich ihr plötzlich die Möglichkeit, für das EU-Parlament zu kandidieren. Lässt sie die Frauen in Polen im Stich? Zuzia ist gerade erst 18 Jahre alt geworden. Mit Frauenrechten und Gleichberechtigung hat sie sich noch nie intensiv beschäftigt. Aber sie weiß eins: Was nützen ihr Frauenrechte, wenn ihr Land in Gefahr ist? Die Bedrohung aus Russland ist für sie wie für viele andere Polinnen und Polen real. Also geht sie zur Armee. Vier Wochen lang Drill und schmerzhafte Entbehrungen. Wird sie bis zum Ende durchhalten? Und ist das polnische Militär beim Thema Gleichberechtigung vielleicht schon weiter als die Gesellschaft? Was muss eigentlich passieren, damit Polens Frauen einen Boost in Sachen Gleichberechtigung bekommen? Das erklärt Dorota Maslowska, Schriftstellerin, Rapperin und Videokünstlerin.
    Ein Star in der polnischen Kulturwelt. Wie keine andere schaut sie den Menschen ihres Landes tief in die Seele. Der Film von Kristin Joachim und Patricia Corniciuc ist eine Reise durchs Land und gleichzeitig durch den Zustand der polnischen Gesellschaft. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 14.10.2024 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 11.10.2024 ARD Mediathek
  • 45 Min.
    Großbritannien: 5000 Häftlinge profitieren von Gefängniskrise:
    Die englischen Gefängnisse sind berühmt für ihre schlechten Zustände – und seit geraumer Zeit sind sie zudem auch noch komplett überfüllt. Schon jetzt werden Häftlinge vorübergehend in Polizeistationen festgehalten, um den Druck zu verringern. Ende September trat deshalb ein neuer Plan in Kraft: Bestimmte Häftlinge dürfen dann schon nach nur 40 Prozent der abgesessenen Zeit freigelassen werden. Das große Problem hierbei allerdings: Die lokalen Behörden haben nicht genug Mitarbeiter, um die vorzeitig entlassenen Straftäter zu beaufsichtigen oder gar zu betreuen. Und so gehen die allermeisten Briten davon aus, dass nicht nur die Kriminalität auf den Straßen wieder steigen wird, sondern dass ein Großteil der frühzeitig Entlassenen bald wieder im Knast sein wird. (Autorin: Annette Dittert, ARD London)
    Moskaus hybrider Krieg gegen Moldau: Mehr als 1200 Kilometer lang ist die Grenze zur Ukraine:
    Spätestens seit dem Ausbruch des Krieges fühlt sich auch das kleine Nachbarland Moldau von Russland bedroht. Am Sonntag wählen die Menschen in Moldau ein neues Staatsoberhaupt und stimmen über eine mögliche EU-Mitgliedschaft ab. Damit könnte der Weg in die Europäische Union in der Verfassung von Moldau verankert werden. Kremltreue Kreise arbeiten mit Hochtouren daran, das zu verhindern: kofferweise Geld und Material mit pro-russischen Fake-News sind bereits konfisziert worden, bezahlte Demonstrant:innen gegen den EU-Beitritt sind überführt. Aber die Propaganda ist längst in vielen Köpfen hängen geblieben. (Autorin: Silke Diettrich, ARD Moskau)
    Georgien: Am Scheideweg zwischen Russland und der EU:
    Von Tiflis bis ins kleinste Dorf: Georgiens Regierungspartei, der „Georgische Traum“, hat massenweise Wahlplakate geklebt, die die Flagge Georgiens Seite an Seite mit jener der EU zeigen. Einen Beitritt wünscht sich die große Mehrheit der Georgier seit Jahren. Tatsächlich arbeitet der „Georgische Traum“ seit Monaten mit autokratischen Mitteln gegen die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen an. Im Frühjahr hatten Zehntausende, vor allem junge Georgier, dagegen protestiert. Im Zentrum: Gesetze, die das Ende einer freien Zivilgesellschaft bringen könnten und Vorbilder in Russland haben.
    Das fürchtet auch die EU und hat weitere Beitrittsschritte erstmal ausgesetzt. Trotzdem: Das Land ist gespalten, zwischen einer Regierung, die ihren konservativen Wählern traditionelle Werte verspricht und einer schwachen, nicht wirklich geeinten Opposition. Das kleine, aber strategisch wichtige Land am Kaukasus steht vor am Scheideweg zwischen Moskau und Brüssel – und vor einem heißen Herbst. (Autor: Norbert Hahn, ARD Moskau)
    Türkei: Menschen im Erdbebengebiet geben nicht auf:
    Mehr als anderthalb Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in der Südtürkei gleicht die Stadt Hatay heute einer gigantischen Baustelle. Doch das Leben steht vielerorts noch immer still. Viele Bewohner klagen über Depressionen und Hoffnungslosigkeit, die Ärztekammer spricht von hoher Suizidgefahr. „Manchmal fühle ich nur Dunkelheit in mir“, sagt Sängerin Ehzan. „Die Arbeit für das Orchester hält mich am Leben.“ In einem kleinen Container proben sie und andere Musiker einmal die Woche. Sie arbeiten auf ein Konzert hin, das den Menschen in Hatay Mut machen soll – trotz aller Schwierigkeiten. Auch Ceylan, 38 Jahre, tut sich schwer, wieder auf die Beine zu kommen. Sie verlor ihre Eltern, lag selbst sechs Tage verschüttet unter den Trümmern. „Vom Staat kommt zu wenig“, sagt sie, „wir wurden hier vergessen.“ (Autorin: Katharina Willinger, ARD Istanbul)
    Neuseeland: Streit um Jagd auf invasive Tierarten:
    Neuseeland hat ein Problem mit Tieren: Und zwar mit den denen, die von den ersten europäischen Siedlern vor rund 300 Jahren mitgebracht wurden, vor allem Wildkatzen, Ratten, Opossums. Die haben sich in den vergangenen Jahrzehnten auf der anderen Seite der Weltkugel so rasant vermehrt, dass sie die ursprünglichen, einheimischen Tierarten des Inselstaates bedrohen. Vor allem Vögel wie der flügellose Kiwi sind auf die Feinde nicht eingestellt – und deshalb bedroht. Darum will Neuseeland etwas tun. Und die jagdbegeisterte Bevölkerung hilft gerne. Aber jetzt tobt ein erbitterter Streit um die richtigen Methoden. Florian Bahrdt hat auf der anderen Seite der Erdkugel Menschen getroffen, die alle ihre Natur- und Tierwelt retten wollen, nur eben auf unterschiedliche Art und Weise. (Autor: Florian Bahrdt, ARD Singapur)
    Schweiz: Das Anti-Wolf-Halsband:
    Wenn Hirte Oliver Gottsponer seine Walliser Schwarznasenschafe auf die Alp bringt, hat er neuerdings Angst, denn seine Tiere werden regelmäßig von Wölfen gerissen. Obwohl er hohe Elektrozäune für viel Geld gebaut hat, überspringen die Wölfe diese mittlerweile mühelos. Sogar bis an die Ortschaften kommen die Tiere heran und reißen neben Wohnhäusern Ziegen in ihren Gehegen. Forscher wollen nun helfen: Im Kanton Waadt hat Davide Städler ein Dufthalsband im Labor entwickelt, das Wölfe von Nutztierherden fernhalten soll. Der Trick: künstlicher Wolfsduft, der den Raubtieren das Gefühl vermitteln soll, in das Territorium eines anderen Wolfes einzudringen. Ist ein Zusammenleben von Wolf und Mensch doch möglich? (Autor: Matthias Ebert, ARD Genf) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.10.2024 Das Erste
  • Folge 2934 (45 Min.)
    Der Begriff „Heimat“ wird immer komplizierter. Bei immer mehr Menschen vermischen sich die verschiedenen Identitäten. Migrantische Gruppen leben diese „Mehrfach-Identität“ und „Mehrfach-Heimat“. Wie funktioniert das? Was erleben sie, wenn sie jeden Sommer die Heimat in Spanien verlassen und die Heimat in Marokko besuchen? 2024 waren das 3,4 Millionen Menschen, die die Meerenge von Algeciras überquerten. Über 800.000 Fahrzeuge transportierten die Fähren in den drei Sommermonaten – ein Rekord. In dem Roadmovie von Madrid nach Marrakesch im Auto ist die Karawane eine Art Brücke zwischen den Heimatorten der Menschen, die wir auf ihrer Reise begleiten, und sehen, wie sie ankommen und dort den Sommer verbringen. Die Älteren mit ihrer Sehnsucht nach den Wurzeln, die Jüngeren, die häufig ihre Welt nur noch schwer mit den „Wurzeln“ zusammenbekommen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.10.2024 Das Erste
  • 45 Min.
    Es ist und bleibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Viele sprechen von einer ,,historischen Wahl’’. Selten hat die Welt so gebannt auf eine Präsidentschaftswahl geblickt wie diesmal: Harris oder Trump? Entscheiden am Ende nur ein paar Swing States, wer künftig im Weißen Haus sitzen wird? Der „Weltspiegel“ live aus Washington – ein Stimmungsbild zwei Tage vor der Wahl, nah dran, emotional, analytisch, mit hochrelevanten Hintergründen, Reportagen und Gesprächen: US-Wahl: Was steht auf dem Spiel? Wer macht am Ende das Rennen? Kamala Harris oder Donald Trump? Viele Amerikanerinnen und Amerikaner sprechen von einer „historischen Wahl“.
    Die Welt blickt in die USA. Michigan: Roadmovie im Swing Staate: Fliegenfischer Steve, Autodesignerin Miranda und Künstler Stephen, der in „Klein-Bayern“ lebt – sie haben ganz unterschiedliche Leben und trotzdem einiges gemeinsam: Sie alle reden nicht mehr gerne über Politik. Aber es sind ihre Stimmen, die über die Zukunft von Donald Trump und Kamala Harris und damit der Amerikanerinnen und Amerikaner auf besondere Weise mitentscheiden. Denn sie alle leben in Michigan. Das ist einer der Swing States, die für den Ausgang der US-Wahl besonders wichtig sind.
    2016 hatte Donald Trump hier mit einem Vorsprung von nicht einmal 11 000 von insgesamt knapp 4,8 Millionen Stimmen gewonnen, 2020 lag Joe Biden vorn. Das „Weltspiegel“-Team des ARD Studios in Washington hat Steve, Miranda, Stephen und andere Wählerinnen und Wähler getroffen. Kommen die Menschen trotz unterschiedlicher politischer Ansichten in einem polarisierten Land noch miteinander klar? Und wie blicken sie auf die Zukunft der USA? Michigan: Wen wählt die arabische Community? Im Swing State Michigan lebt wohl eine der größten arabischen Gemeinden in den USA.
    Traditionell gelten die Muslime eher als Wähler der Demokraten. Doch mit dem Krieg in Gaza und nach den Angriffen im Libanon haben die Demokraten Kritik über Kritik und Verbitterung geerntet. „Genocide-Joe“ nennen einige den amtierenden Präsidenten und von Kamala Harris sind sie mindestens genauso enttäuscht. Dabei reist Harris in den letzten Tagen ständig nach Michigan, ebenso wie ihr Herausforderer Trump. Doch nun haben sich auch öffentlich einige muslimische Persönlichkeiten (Muslim Leaders) hinter Trump gestellt.
    Der Krieg im Nahen Osten könnte die Wahl beeinflussen. New York: Amerikas junge Wähler – umkämpft und oft noch unentschlossen: Sie gelten eigentlich als sichere Bank für die Demokraten. Noch bei der letzten Wahl haben die jungen Wähler mit großer Mehrheit für Joe Biden gestimmt. Doch Kamala Harris kann längst nicht mehr darauf setzen, dass Gen-Z gleich Gen-Kamala bedeutet. Vielen jungen Demokratinnen und Demokraten ist sie nicht links genug. Und viele Konservative unter 35 fühlen sich von Donald Trump besser vertreten. „Als Trump Präsident war, hatten wir mehr Geld in der Tasche, Benzin war preiswerter und die Welt friedlicher“, sagt die New Yorkerin Alexis Winter, früher mal Demokratin, und jetzt großer Trump-Fan.
    Wie tickt die Gen-Z, eine Generation, die darüber entscheiden kann, wer ins Weiße Haus einziehen wird? Russland/​China/​Deutschland: Erwartungen an Washington: Harris oder Trump – welche Hoffnungen verbinden Länder wie Russland, China und Deutschland mit der künftigen US-Regierung? Welche Erwartungen hegen sie? Welche Kandidatin bzw. welcher Kandidat wäre Moskau, Peking und Berlin angenehmer? Antworten von unseren Korrespondenten aus Russland, China und Deutschland. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.11.2024 Das Erste
  • 45 Min.
    USA: Was bedeutet Trumps Rückkehr?
    Die USA haben gewählt. Schon am Mittwochmorgen steht fest, dass Donald Trump erneut Präsident der Vereinigten Staaten wird. Experten sagen, dass er sich gut auf seine zweite Präsidentschaft vorbereitet hat. Die Republikaner haben sich bei den Wahlen auch die Mehrheit im US-Senat gesichert. Auf dieser Machtbasis könnte Trump die amerikanische Demokratie umgestalten, auch mit der Hilfe des reichsten Mannes der Welt, Elon Musk, der Teil der Regierung Trump werden soll. Was könnte auf die USA und die Welt zukommen? In Reportagen und Schalten berichten USA-Korrespondent:innen, welchen Weg die USA einschlagen könnten.
    Ukraine: Wird Trumps Sieg zu Kyjiws Problem?
    Was bedeutet der Sieg von Donald Trump für die Ukraine? Er wolle schnell für Frieden sorgen, hat er im Wahlkampf angekündigt. Die Republikaner haben deutlich gemacht, dass die militärische Unterstützung für die Ukraine deutlich zurückgefahren werden müsse. Die Sorge in der Ukraine ist jetzt groß: Es wäre für die Ukrainer:innen völlig inakzeptabel, wenn man ihnen einen Frieden aufzwingen würde. Ihre größte Sorge: Ein Waffenstillstandsabkommen könnte den Russen eine Atempause verschaffen, und ein erzwungener Frieden könnte die Ukraine aus der europäischen Sicherheitsarchitektur herauslösen, nachdem sie so lange und so hart dafür gekämpft hat, ein Teil Europas zu sein.
    Peru: Chinas Megahafen sorgt für Hoffnung und Angst:
    Es ist das neueste Prunkstück Chinas. Das staatliche chinesische Unternehmen Cosco hat an der schnellsten Seeverbindung zwischen Asien und Südamerika gebaut: Von Chancay nach Shanghai – 10 Tage schneller als zuvor. China sichert sich mit dem Hafen in Peru den Zugriff auf Lebensmittel und Rohstoffe Südamerikas und baut als wichtigster Handelspartner seine Macht aus. Viele Peruaner wittern Morgenluft. Hotelbesitzer Jorge Nunez hofft auf das große Geschäft, auf internationale Gäste. Mario de las Casas hat sich vom chinesischen Unternehmen Cosco anstellen lassen und ist dankbar. Ganz anders sieht das Miriam Arce: Sie kämpft mit einer Bürgerinitiative gegen das rigide chinesische Vorgehen. Ihre Wohnungen haben von den Bausprengungen Risse, dazu der zermürbende Lärm, und dass keiner für die Schäden aufkommen wolle, macht ihr Angst.
    Aserbaidschan: Klimaopfer Stör?
    Aserbaidschan, der Gastgeber der diesjährigen Weltklimakonferenz, grenzt mit vier anderen Ländern an das Kaspische Meer. Es ist das größte Binnengewässer der Welt – und es schrumpft. Eine wesentliche Rolle spielt der Klimawandel, der durch höhere Temperaturen die Verdunstung fördert. Zwischen 1995 und 2024 verlor das Kaspische Meer 1,33 Meter an Tiefe und eine Fläche der Größe Belgiens. Betroffen sind gerade auch die Störe, die ihre Brut- und Lebensräume verlieren. Dabei sind die Kaviar-Lieferanten ohnehin schon durch Überfischung vom Aussterben bedroht. In einer Stör-Farm im Nordosten Aserbaidschans soll die Art gerettet werden – auch als lukrativer Wirtschaftsfaktor.
    Japan: Die Schule der Avatare:
    Hier drücken Manga-Figuren, Superhelden, Feen und Zauberer die Schulbank. In der Yushi International High School in Tokio füllen bunte Fantasiegestalten die Klassenzimmer. Der Unterricht findet im virtuellen Raum statt – und dort sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Hinter den digitalen Avataren stehen reale Schüler, die von zu Hause den Unterricht verfolgen – ein Angebot auch für diejenigen, die sich aufgrund von psychischen Problemen oder Mobbing-Erfahrungen in herkömmlichen Schulen nicht mehr zurechtfinden. Interessenten gibt es viele, denn Japan mit seinem auf Drill ausgerichteten Schulsystem hat laut Untersuchungen die unglücklichsten Schüler der Welt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.11.2024 Das Erste
  • Folge 2937 (45 Min.)
    Ein krasses Land! Papua-Neuguinea ist gefährlich, unberechenbar, exotisch, faszinierend – und furchteinflößend. ARD-Korrespondent Florian Bahrdt und sein Team begeben sich auf eine Reise ans Ende der uns bekannten Welt. Es fallen Schüsse bei Kämpfen verfeindeter Straßengangs, er durchwandert bisher unberührten Regenwald und ist zu Gast bei exotischen Hochzeitskulten. Immer auf einem schmalen Grat zwischen farbenfroher Feierstimmung und explosiver Gewalt. Reisen in Papua-Neuguinea ist eine mühsame Strapaze. Und sehr riskant. Auf den Straßen ist kaum ein Einheimischer ohne messerscharfe Machete unterwegs.
    Brutale Stammeskämpfe fordern täglich Tote und Verletzte. An jeder Ecke drohen Raubüberfälle und Straßensperren. „Einen Großteil der Strecke mussten wir uns von der Polizei begleiten lassen“, berichtet Florian Bahrdt. Doch ob die von Betelnüssen zugedröhnten Beamten tatsächlich mehr Sicherheit bieten? „Expect the unexpected!“, rät Mundiya Kepanga („Erwartet das Unerwartete!“). Der Stammeshäuptling mit Federschmuck und Stock in der Nase zeigt die bedrohten und lebenswichtigen Naturschätze der Insel. Doch Mundiya ist viel mehr als ein gewöhnlicher „Stammeshäuptling“.
    Und Buschpilot Andrew nimmt das Team mit zu abenteuerlichen Landeplätzen in Regionen, die ansonsten von der Außenwelt abgeschnitten sind. Warum ist Papua-Neuguinea noch so einzigartig? Warum ist es nicht längst so erfolgreich und „zivilisiert“ wie seine asiatischen Nachbarn? ARD-Korrespondent Florian Bahrdt sucht mit seinem Team Antworten und darf einen seltenen Blick in versteckte Welten werfen. Trotz Reisewarnung wagt er sich in unentdeckte, dunkle und gefährliche Ecken – in Natur und Gesellschaft. Dorthin, wohin sonst kaum jemand geht. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.11.2024 Das Erste
  • 45 Min.
    * Libanon: Schlafen im Techno-Club
    Die Skybar in Beirut war einer der berühmtesten Clubs des Nahen Ostens. Bis zu 100 Dollar Eintritt musste man hier bezahlen. Angesichts des Krieges haben die Betreiber beschlossen, in der Bar jetzt 500 Geflüchtete zu beherbergen. „Die Leute saßen auf der Straße“, erinnert sich Gyal Arani: „Sie wussten nicht, wohin. Da hat einer der Clubbesitzer gesagt: ‚Wir müssen den Leuten helfen, die brauchen jetzt sofort ein Dach über ihrem Kopf.‘“ Also haben sie den Club geschlossen und ein Geflüchteten-Lager daraus gemacht.
    * Dänemark: Abschreckung von Geflüchteten
    Im Kern geht es darum, das Land so wenig attraktiv wie möglich für Geflüchtete zu machen. Das zumindest sagen Kritiker. Massenunterkünfte, die teilweise den Charakter von Gefängnissen haben. Eines ist so berüchtigt, dass der Europarat Inspekteure geschickt hat. Ihr verheerendes Urteil: „russische Gefängnisse sind besser“. Und auch sonst werden Asylbewerbern viele Auflagen gemacht, um sie so zur Ausreise zu bewegen. Im deutschen Wahlkampf wird dieses Modell von Friedrich Merz und Jens Spahn als das „dänische Modell“ gelobt.
    * Indonesien: Handel mit Plastik-Zertifikaten
    300.000 Tonnen Plastik schwemmt der Ozean jedes Jahr an die Strände Balis. Plastik, das weltweit weggeworfen wird, landet hier. Nur private Müll-Initiativen tun etwas dagegen. Ein paar kleine gibt es. Diese Müll-Sammler werden von sogenannten Plastic Credits mitfinanziert. Ein System, ähnlich dem CO2-Handel. Firmen bezahlen dafür, dass sie ein „Unbedenklichkeitslable“ auf ihre Produkte drucken können. Mit diesem Geld werden die privaten Müll-Sammler bezahlt. Diese Plastic Credits werden zur Zeit von der Plastik-Lobby stark unterstützt. Denn sie wollen, dass der UN Plastic Summit Ende November die weltweite Plastikproduktion möglichst wenig einschränkt.
    * Schweiz: Müssen Alpendörfer aufgegeben werden?
    Wenn sich Alex Schläppi anseilt, kümmert er sich um die Sicherheit seines Heimatortes Guttannen im Berner Oberland. Er kontrolliert das Frühwarnsystem für Gerölllawinen, das Schweizer Forscher dort installiert haben. Denn immer öfter gehen in den Alpen immer heftigere Felsmassen abwärts – sogenannte Murgänge – mit immer schlimmeren Folgen für die Anwohner im Tal. Schuld ist die Erderwärmung, weswegen der Permafrost in den Alpen langsam auftaut, was Geröll freisetzt, das durch Starkregen rasant talabwärts gespült wird. Der Schutz der Berg-Dörfer wird immer teurer. Zum Beispiel der Ort Brienz. 2023 ein ging ein gewaltiger Felssturz ab, mit mehr als 70 Millionen Franken soll der vor dem weiteren Abrutschen bewahrt werden. Ein kilometerlanger Entwässerungsstollen – so hoffen die Behörden – soll die Zukunft des 80 Einwohner-Örtchens sichern. Lohnt sich das oder müssen Alpendörfer eher aufgegeben werden?
    * Sudan: Hoffnung durch Schule
    Die erste Schule steht im kleinen Dorf Karakoulle. Seit einem Jahr werden dort täglich rund 100 Kinder unterrichtet, während im Rest des Landes die Schulen praktisch nicht mehr existieren. Jahrelanger Bürgerkrieg hat das Land ruiniert. Genau darüber hatte Stefan Maier 20 Jahre als Journalist immer wieder berichtet. Inzwischen hat er den Verein „Die Hoffnungsmacher“ gegründet, der Schulen im ganzen Land bauen möchte. Die Dorf-Schule in Karakoulle ist die erste. Mit Geldspenden aus Deutschland finanziert, gebaut im Dorf von Menschen aus dem Dorf. Einfach war es nicht, sagen Stefan Maier und sein sudanesischer Freund und Mitorganisator, aber es zeigt, dass man etwas bewegen kann, auch im Sudan. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.11.2024 Das Erste
  • 45 Min.
    Es ist und bleibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Viele sprechen von einer „historischen Wahl“. Selten hat die Welt so gebannt auf eine Präsidentschaftswahl geblickt wie diesmal: Harris oder Trump? Entscheiden am Ende nur ein paar Swing States, wer künftig im Weißen Haus sitzen wird? Der „Weltspiegel“ live aus Washington – ein Stimmungsbild zwei Tage vor der Wahl, nah dran, emotional, analytisch, mit hochrelevanten Hintergründen, Reportagen und Gesprächen:
    US-Wahl: Was steht auf dem Spiel?:
    Wer macht am Ende das Rennen? Kamala Harris oder Donald Trump? Viele Amerikanerinnen und Amerikaner sprechen von einer „historischen Wahl“. Die Welt blickt in die USA. (Autor: Philipp Wundersee)
    Michigan: Roadmovie im Swing Staate:
    Fliegenfischer Steve, Autodesignerin Miranda und Künstler Stephen, der in „Klein-Bayern“ lebt – sie haben ganz unterschiedliche Leben und trotzdem einiges gemeinsam: Sie alle reden nicht mehr gerne über Politik. Aber es sind ihre Stimmen, die über die Zukunft von Donald Trump und Kamala Harris und damit der Amerikanerinnen und Amerikaner auf besondere Weise mitentscheiden. Denn sie alle leben in Michigan. Das ist einer der Swing States, die für den Ausgang der US-Wahl besonders wichtig sind. 2016 hatte Donald Trump hier mit einem Vorsprung von nicht einmal 11 000 von insgesamt knapp 4,8 Millionen Stimmen gewonnen, 2020 lag Joe Biden vorn. Das „Weltspiegel“-Team des ARD Studios in Washington hat Steve, Miranda, Stephen und andere Wählerinnen und Wähler getroffen. Kommen die Menschen trotz unterschiedlicher politischer Ansichten in einem polarisierten Land noch miteinander klar? Und wie blicken sie auf die Zukunft der USA? (Autorin: Sarah Schmidt /​ ARD Washington)
    Michigan: Wen wählt die arabische Community?:
    Im Swing State Michigan lebt wohl eine der größten arabischen Gemeinden in den USA. Traditionell gelten die Muslime eher als Wähler der Demokraten. Doch mit dem Krieg in Gaza und nach den Angriffen im Libanon haben die Demokraten Kritik über Kritik und Verbitterung geerntet. „Genocide-Joe“ nennen einige den amtierenden Präsidenten und von Kamala Harris sind sie mindestens genauso enttäuscht. Dabei reist Harris in den letzten Tagen ständig nach Michigan, ebenso wie ihr Herausforderer Trump. Doch nun haben sich auch öffentlich einige muslimische Persönlichkeiten (Muslim Leaders) hinter Trump gestellt. Der Krieg im Nahen Osten könnte die Wahl beeinflussen. (Autoren: Isabel Schayani/​Marie Claudet)
    New York: Amerikas junge Wähler – umkämpft und oft noch unentschlossen:
    Sie gelten eigentlich als sichere Bank für die Demokraten. Noch bei der letzten Wahl haben die jungen Wähler mit großer Mehrheit für Joe Biden gestimmt. Doch Kamala Harris kann längst nicht mehr darauf setzen, dass Gen-Z gleich Gen-Kamala bedeutet. Vielen jungen Demokratinnen und Demokraten ist sie nicht links genug. Und viele Konservative unter 35 fühlen sich von Donald Trump besser vertreten. „Als Trump Präsident war, hatten wir mehr Geld in der Tasche, Benzin war preiswerter und die Welt friedlicher“, sagt die New Yorkerin Alexis Winter, früher mal Demokratin, und jetzt großer Trump-Fan. Wie tickt die Gen-Z, eine Generation, die darüber entscheiden kann, wer ins Weiße Haus einziehen wird? (Autorin: Marion Schmickler /​ ARD New York)
    Russland/​China/​Deutschland: Erwartungen an Washington:
    Harris oder Trump – welche Hoffnungen verbinden Länder wie Russland, China und Deutschland mit der künftigen US-Regierung? Welche Erwartungen hegen sie? Welche Kandidatin bzw. welcher Kandidat wäre Moskau, Peking und Berlin angenehmer? Antworten von unseren Korrespondenten aus Russland, China und Deutschland. (Autoren: Marie von Mallinckrodt, ARD China /​ Ina Ruck, ARD Moskau /​ Demian von Osten, ARD Hauptstadtstudio)
    Außerdem: Live-Interviews mit Gudrun Engel, Leiterin ARD Washington, und mit Michael Werz, Center for American Progress/​Berater für Nordamerika der Münchner Sicherheitskonferenz
    Der Weltspiegel-Podcast in dieser Woche:
    US-Wahl: Was steht auf dem Spiel?:
    Podcast-Moderation: Janina Werner (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.12.2024 Das Erste
  • 45 Min.
    * Ukraine: 3. Kriegswinter: Kein Licht, keine Wärme
    Lisa und ihre Familie wohnen im 22. Stock eines Hochhauses mitten in Kiew. Wie viele Menschen in der ukrainischen Hauptstadt treffen sie die Stromausfälle hart. In den hohen Stockwerken kommt kaum noch fließendes Wasser an. Oft muss Lisa ihren zweieinhalbjährigen Sohn die Treppen hoch tragen. In den wenigen Stunden mit Strom macht sie ihren Haushalt, kocht für den Kleinen. Die Ukraine zu verlassen, kommt für sie trotzdem nicht in Frage. Die jüngsten russischen Angriffe haben gezielt die Energieinfrastruktur zerstört. Wie gehen die Menschen damit um? Krankenhäuser und auch Schulen haben Solaranlagen, um unabhängig von Atomstrom agieren zu können. Wie gut ist die Ukraine aufgestellt nach den jüngsten Attacken? Die Menschen stehen vor einem harten dritten Kriegswinter.
    * USA: Kalifornien – Gesetze ,,trumpsicher’’ machen
    Wie Donald Trump seine Wahlkampfversprechen umsetzen will, ist längst noch nicht klar. Doch schon jetzt regt sich Widerstand. Einige Gouverneure demokratischer Bundesstaaten greifen Trumps Pläne zum Beispiel beim Thema Abschiebungen und Klimawandel an und wollen ihre Bundesstaaten wappnen. Ganz vorne mit dabei: Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom. Mitten im Farmland seines Bundesstaats, im kalifornischen Central Valley, liegt die kleine Stadt Huron. Hier will Bürgermeister Rey León Vorreiter sein: Er hat einen Fahrdienst für Farmarbeiter gegründet – mit einer Flotte aus E-Autos. So will er die Umwelt und die Menschen in seinem Ort schützen. Denn die leiden unter schlechter Luft. Der Fahrdienst ist angewiesen auf Geld aus Töpfen des Staates Kalifornien. Wird das knapper, weil Donald Trump auf Bundesebene Gelder streicht, könnte das den Fahrdienst in Probleme stürzen.
    * Argentinien: Ein Jahr Präsident Milei: Fortschritt oder Kahlschlag?
    Als mit Javier Milei erstmals ein Rechtslibertärer ins höchste Amt eines Staates kam war klar: Das ist ein Experiment. Mit der Kettensäge ist Milei angetreten, mit der er symbolisch das Establishment, das System zerstören wollte. Was wurde aus dem Experiment, was ist in dem Jahr passiert? Im ersten Moment sei das Geschäft eingebrochen, erzählt Mariano Lopes, der Fensterrahmen in einem Vorort von Buenos Aires verkauft. Als Milei die Subventionen streicht, schießen die Kosten zum Beispiel für Strom in schwindelerregende Höhen. Alles wurde teurer. Jetzt aber spürt er Aufwind, das Geschäft zieht wieder an. Die Inflation ist gebremst, sinkt auf derzeit unter 200 Prozent.
    Die Kunden haben Vertrauen, dass die Preise stabil sind. Dank Präsident Milei habe Argentinien die Chance, auf gesunden Beinen wieder aufzustehen. Javier Villoldo dagegen verliert mit einem unpersönlichen Fax seinen Job als Leiter einer Postfiliale in Corcovado, einem Dorf in Patagonien. Er ist staatlicher Angestellter und die hat der neue Präsident besonders im Visier. Der Ort verliert seinen Anschluss an die Außenwelt, so empfinden es viele. Javier hat nun kein Einkommen mehr, dafür extrem hohe Kosten und irgendwie muss er sich in dem fernen 3000 Seelenort neu erfinden.
    * Indien: Die neuen Superreichen
    Indien hat mehr als dreihundert Milliardäre. Und alle fünf Tage kommt ein neuer hinzu. Die meisten leben in der Wirtschaftsmetropole Mumbai. Dort sorgen Partys wie die 600 Millionen Euro teure Hochzeitsfeier des ultrareichen Ambani-Clans weltweit für Schlagzeilen. Zugleich gibt es in Mumbai den größten Slum Asiens, der so viele Bewohner hat wie ganz Köln. Wie passt das alles zusammen? Woher kommt der XXL-Reichtum der neuen Mogule und was machen sie damit? ARD-Korrespondent Andreas Franz trifft in Mumbai die reichsten und schillerndsten Neo-Maharadschas wie die Restaurant-Queen Neeti Guel. Er geht aber auch in die Wellblech-Ghettos, in denen Menschen von kaum mehr als einem Euro am Tag leben und auf ein besseres Karma im nächsten Leben hoffen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2024 Das Erste
  • 45 Min.
    Syrien: Suche nach Alltag und unklare Zukunft der russischen Militärbasen
    Knapp eine Woche nach dem Ende der Assad-Herrschaft in Syrien suchen die Menschen dort nach einem Alltag ohne Diktatur. Die Minderheiten im Land hoffen auf möglichst viel Unabhängigkeit. Die zahlreichen Milizen verteidigen ihre Territorien und versuchen, ihren Einfluss auszubauen. Unklar ist die Zukunft der russischen Truppen in Syrien. Vor allem die beiden großen Militärbasen im Westen sind derzeit offenbar von der Außenwelt abgeschnitten. Satellitenaufnahmen legen nahe, dass die ersten russischen Kriegsschiffe die Marinebasis in Tartus am Mittelmeer verlassen haben. Wie es für die russischen Truppen in Syrien weitergeht, ist unklar. Bis vor einer Woche hatten sie das Assad-Regime militärisch unterstützt und immer wieder Ziele bombardiert, die sie mit der Opposition in Verbindung gebracht hatten. In einer Reportage aus dem Land berichtet der „Weltspiegel“ über die aktuellen Entwicklungen in Syrien. (Autor: Matthias Ebert, ARD-Studio Kairo)
    Russland – Geopolitik: Welche Optionen hat der Kreml?
    Die geopolitischen Ambitionen Russlands haben durch das Ende des Assad-Regimes in Syrien einen gewaltigen Rückschlag erlitten. Über den Hafen Tartus und den Militärflughafen in Hmeimim versorgt das russische Militär seine Truppen in Afrika. Die beiden Stützpunkte sichern der Regierung in Moskau militärischen Einfluss im Mittelmeer. Was wird sich für Putins Pläne zukünftig ändern? Wird er seine Einheiten zurückziehen müssen? Wird er die Truppen im Krieg gegen die Ukraine einsetzen? Wie stark ist die selbsternannte „Achse des Widerstandes“ noch? Der „Weltspiegel“ analysiert die geopolitischen Veränderungen nach der Flucht von Baschar al-Assad. (Autorin: Ina Ruck, ARD-Studio Moskau)
    Finnland: aufrüsten für mehr Sicherheit
    Die Bedrohung durch Russland – an wenigen Orten in Europa ist sie so spürbar wie in Finnland. Wachsamkeit liege in der finnischen DNA, sagt Außenministerin Elina Valtonen. „Wir wissen einfach, dass die Welt ganz anders aussieht, wenn man über die Grenze geht.“ Deshalb ist kaum ein Land so gut auf einen Krieg vorbereitet. Und nicht nur das Militär. Überall im Land lernen ganz normale Menschen, wie sie sich verteidigen können. In Kajaani im Herzen Finnlands lernen Frauen, die noch nie in ihrem Leben eine Waffe in der Hand gehalten haben, jetzt schießen und üben das.
    Währenddessen trainieren hoch oben in Lappland finnische Wehrpflichtige in extremer Kälte mit anderen NATO-Soldaten in der Artillerie. An der Küste versucht die Marine, im Schneesturm die Ostsee im Blick zu behalten, während sich hybride Angriffe häufen. „Es ist gut, im Schnee zu trainieren, weil es uns wachsamer macht – für den Ernstfall“, sagt der 21-jährige Mathias. „Hoffentlich tritt er nicht ein. Aber wenn er es tut, sind wir bereit.“ (Autorin: Julia Wäschenbach, ARD-Studio Stockholm)
    Südkorea: Wer hat Angst vor Nordkorea?
    Auch an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea ist die zunehmende geopolitische Eskalation in diesen Wochen zu spüren. Die Dörfer südlich der Grenze werden durch nordkoreanische Propaganda-Lautsprecher beschallt. „Gespensterlaute“ nennen die Einwohner den Krach, der sie nicht schlafen lässt. Das Regime von Machthaber Kim tritt immer aggressiver auf, seit es gegenseitige Unterstützungsabkommen mit Russland abgeschlossen hat. Denn im Gegenzug für die Lieferung von Waffen und der Bereitstellung von nordkoreanischen Truppen erhält Kim Yong wirtschaftliche und politische Unterstützung aus Moskau. Dass die südkoreanischen Innenpolitiker sich seit Wochen gegenseitig blockieren und das Land lähmen, verschärft die Situation an der Grenze. Der „Weltspiegel“ berichtet über eine Eskalation, die für Südkorea zur Unzeit kommt. (Autoren: Ulrich Mendgen, Thorsten Iffland, ARD-Studio Tokio)
    Australien: indigene Buschfeuer-Bekämpfung
    Seit Jahren wüten immense Buschfeuer in den trockenen Steppen Australiens. Trockenheit und immer höhere Temperaturen als Folge des Klimawandels haben große Schäden angerichtet. Vor fünf Jahren gingen die Bilder von Koalabären mit verkohlten Tatzen um die Welt. Damals waren die Flammen über Monate nicht einzudämmen. Die Feuerwehr war machtlos angesichts der Flammenhölle. Nun wollen die Behörden mehr tun, bevor es erneut zur Katastrophe kommt. Dabei besinnen sich die australischen Behörden auf das Wissen der indigenen Bevölkerung. Brandschutz wie sie es vor Tausenden Jahren schon getan haben: mit kontrolliertem Feuerlegen. (Autorin: Christiane Justus, ARD-Studio Singapur)
    China: Frauen feiern Scheidungspartys
    In China sinkt die Zahl der Eheschließungen, aber die Zahl der Scheidungen steigt seit Jahren. Vor allem Frauen haben früher an Ehen festgehalten, um Sicherheit und sozialen Status zu erhalten. „Heutzutage denken immer mehr Frauen, dass die Ehe nicht so wichtig ist, weil wir gar nicht finden, was wir wollen“, sagt Qian Jin, die sich nach sechs Jahren voller Gewalt und Misstrauen von ihrem Mann hat scheiden lassen. Das Ende der häufig arrangierten Ehe als Befreiung in einem System, das politischen Feminismus verbietet. Vor allem die gut verdienenden Mittelschichtfrauen entscheiden sich für eine Trennung. Und immer häufiger feiern sie sich dafür. Scheidungspartys gehören vor allem in den großen Städten immer öfter zum Ende einer Ehe, werden immer populärer. Die junge Generation in China sucht ihr individuelles Glück abseits von überkommenden Werten und Normen. (Autorin: Tamara Anthony, ARD-Studio Peking)
    Brasilien: der Truck der Freude
    In Primavera do Leste passiert nicht viel. 90.000 Menschen leben in der Stadt tief im Westen Brasiliens. Aber wenn der „Truck der Freude“ in die Stadt kommt, dann fühlt es sich an, als würde Karneval und Weihnachten auf einmal stattfinden. Ein bunter Lkw mit lauter Musik an Bord, der eine Woche lang jeden Abend durch die Stadt fährt. Eine mobile Partydisco, bei der jeder, der zusteigt, Eintritt zahlt und dann mitfeiern kann. Der Clou sind die Tänzer auf den „Trucks der Freude“. Verkleidet in Masken bekannter Comic-Helden animieren die Tänzer zum Mitfeiern. Die Kids in den abgelegenen Städten und Dörfern sind begeistert. Inzwischen sind über 200 der bunten Partytrucks in Brasilien unterwegs und sorgen an Orten für gute Stimmung, an denen sonst das ganze Jahr über nicht so viel passiert. (Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Rio de Janeiro) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.12.2024 Das Erste
  • Folge 2942 (45 Min.)
    Mumbai Slum und Skyline
    Indien hat mehr als dreihundert Milliardäre. Und alle fünf Tage kommt ein neuer hinzu. Die meisten leben in der Wirtschaftsmetropole Mumbai. Dort sorgen Partys wie die 600 Millionen Euro teure Hochzeitsfeier des ultrareichen Ambani-Clans weltweit für Schlagzeilen. Zugleich gibt es in Mumbai den größten Slum Asiens, der so viele Bewohner hat wie ganz Köln. Wie passt das alles zusammen? Woher kommt der XXL-Reichtum der neuen Mogule und was machen sie damit? ARD-Korrespondenten Andreas Franz trifft in Mumbai die reichsten und schillerndsten Neo-Maharadschas wie den Textilgiganten Gautam Singhania, die Restaurant-Queen Neeti Guel oder den Golden Boy der Wellness-Industrie, Yash Birla, dazu Bollywood-Stars und Top-Designer. Er geht aber auch in die Wellblech-Ghettos, in denen Menschen von kaum mehr als einem Euro am Tag leben und auf ein besseres Karma im nächsten Leben hoffen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 23.12.2024 Das Erste
  • Folge 2943 (45 Min.)
    Asa Steinars (@asasteinars) ist Islands wohl bekannteste Influencerin, die sich perfekt in Szene setzen kann.
    Island ist eines der angesagtesten Reiseziele Europas. Das Land aus Feuer und Eis mit gerade einmal 400.000 Bewohnern zieht jedes Jahr rund zwei Millionen Gäste aus der ganzen Welt an. Hinter dem Touristenboom stecken Marketingstrategen und Influencer. Auf YouTube, Instagram und TikTok wirkt die eigentlich karge Vulkaninsel weit draußen im Atlantik wie ein perfekter Sehnsuchtsort. „Auf Social Media wirkt Island wie ein ewig schönes Abenteuerland“, sagt Christian Blenker, ARD-Korrespondent für Skandinavien. „Aber ist das, was uns die Influencer von ihrem Land zeigen, wirklich echt?“ Um das herauszufinden, geht es auf einen Roadtrip entlang der isländischen Küste, ins Hochland und bis auf den größten Gletscher Europas: Für die „Weltspiegel Doku“ hat Christian Blenker die erfolgreichsten Influencerinnen und Influencer des Landes bei ihrer Arbeit begleitet.
    Wie Gunnar Freyr Gunnarsson, der mit seinem Jeep an die entlegensten Orte des Landes fährt. „Der Druck hat enorm zugenommen“, sagt der Influencer. „Wir sind immer auf der Suche nach dem nächsten großen Ding, das viral geht.“ Dafür musste auch Islands erfolgreichste Influencerin Ása Steinars schon viel Kritik bei ihren Landsleuten einstecken. „Ich bin Isländerin, also mit einer gewissen Portion Abenteuer aufgewachsen“, sagt die Frau, der allein auf Instagram mehr als 1,3 Millionen Menschen folgen.
    „Aber wenn ich zurückblicke, dann habe ich schon sehr verrückte und gefährliche Dinge gemacht, die ich so nicht noch mal wiederholen würde.“ Unterwegs in Island merken Christian Blenker und sein Team schnell, dass die Influencer nicht nur einfach Touristen auf die Insel locken. „Ich war überrascht, wie oft Ása und Gunnar unterwegs von Fans angesprochen wurden, die ihretwegen nach Island gekommen sind, um ihnen nachzueifern.“ Doch oft hinterlassen die Nachahmer für ihre Fotos zerstörte Natur und gehen sogar lebensgefährliche Risiken ein. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 12.01.2025 Das Erste
  • 45 Min.
    USA: Trump – eine Woche Präsident:
    Es war eine Rekordzahl von Dekreten, die Trump zum Amtsantritt in dieser Woche unterzeichnet hat. Manches davon wirkt sofort, einiges ist wohl eher als „Polit-Show“ zu werten, anderes dürfte wohl die Gerichte beschäftigen. Der US-Präsident will die Öl- und Gasproduktion massiv ausweiten. Wir blicken nach Alaska – wie reagieren die Menschen dort? Viele von seinen Dekreten zielen auf striktere Migrationsregeln ab. Bis Ende des Monats sollen 1500 weitere Soldaten zur Verstärkung an die Grenze zu Mexiko geschickt werden. Und Trump kündigt Strafzölle an. Die US-Wirtschaft soll gestärkt werden – Trumps America-First-Agenda. Wie kommt das in den ersten Tagen bei der Bevölkerung an? (Autoren: Sarah Schmidt /​ Philipp Wundersee /​ ARD Washington)
    Ukraine: Niedrige Geburtenrate – verliert das Land sein Zukunft?:
    Tetiana ist eine Kinderkrankenschwester im Krieg. Ihr Arbeitsplatz, eine Kinderklinik in Tschernihiw, ist so nah dran an Russland, dass jeder Luftalarm auch ein Angriff sein könnte. Schnell schiebt sie die Bettchen mit Neugeborenen in den Flur, hier sollen zusätzliche Wände mehr Schutz bieten. Wir sprechen mit Frauen, die mitten im Krieg Kinder kriegen, während ihre Männer an der Front das Land verteidigen. Seit mehr als 30 Jahren hilft Tetiana werdenden Müttern bei der Geburt – doch noch nie gab es in Tschernihiw so wenig Neugeborene wie seit Beginn des russischen Angriffskriegs, sagt sie. Statistiken belegen: Die Ukraine hat die niedrigste Geburtenrate der Welt – und gleichzeitig die höchste Sterblichkeit. Hauptgrund ist der russische Angriffskrieg.
    Einerseits ist der Staat auf Menschen angewiesen, die ihn schützen, und andererseits verliert er nach und nach seine Zukunft, weil viele junge Männer an der Front sterben. Tetianas Mann zog am 24. Februar 2022 in den Krieg. Aktuell kann er infolge einer Kriegsverletzung nicht mehr kämpfen. Ihr ältester Sohn ist in einem Frontabschnitt im Einsatz. Das Zuhause der Familie wurde 2022 durch russische Angriffe zerstört. Tetianas Schwiegermutter wurde in dieser Zeit getötet. Obwohl ihre eigene Familie so sehr unter dem Krieg leidet, will Tetiana nicht, dass die ukrainische Armee 18-Jährige einzieht. Doch genau diesem Druck sieht sich die ukrainische Militärführung aus den USA ausgesetzt. (Autor: Vassili Golod /​ ARD Kiew)
    Ukraine: Mit Mode gegen Kriegsfrust:
    Mit Mode wollen sie Moskau trotzen. In ihren Designs verarbeiten die beiden ukrainischen Modeschöpferinnen Natasha Kamenska und Maria Gavryliuk die Kultur ihres Landes. So dient die Arbeitskleidung ukrainischer Landarbeiter den beiden als Inspiration für eine ganze Kollektion hochmoderner Jacken aus dichter Wolle. „Wir wollen damit unsere ukrainische Identität zeigen, die fernab der russischen ganz eigene Traditionen hat.“ Und damit sind sie erfolgreich auch auf den Laufstegen der internationalen Modewelt. Und in der Ukraine kaufen immer mehr Menschen Mode „made in Ukraine“. Für manche ein Symbol des Widerstandes. Andere wollen einfach das Leben genießen. Früher haben die Ukrainerinnen vor allem ausländische Mode gekauft.
    Doch seit 2022 bewerten sie die Dinge anders. Ukrainische Designer erleben einen richtigen Aufschwung von allem, was ukrainisch ist. Die beiden Unternehmerinnen Natasha und Maria stehen vor großen Herausforderungen: ständige Stromausfälle, wochenlanges Warten auf Stoffe, Lieferengpässe und geschultes Personal ist rar. Und trotzdem haben sie sich entschieden, ihre Modelinie weiterzumachen. Ukrainische Mode ist im Aufschwung. Ob in Kopenhagen, in Berlin oder in London – auf den Laufstegen ist derzeit überall auch ein bisschen Kiew. Und es sind vor allem Frauen, die mit ihren Betrieben die ukrainische Wirtschaft über Wasser halten. (Autorin: Birgit Virnich /​ ARD Kiew)
    Polen: Gegenstände gegen das Vergessen:
    Eine Taschenuhr, zwei Ringe, ein Ehering und ein Siegelring. Sie gehörten einem jungen Polen. Mehr ist von ihm nicht geblieben. Sein Name: Henryk Jatkiewicz. Die Nazis hatten ihn nach Auschwitz verschleppt und später ins KZ Neuengamme. Dort verliert sich seine Spur. Malgorziata Przybyla und andere Rechercheure suchen nach Spuren, um Angehörige der NS-Opfer zu finden. Heute, 80 Jahre später. Tausende Gegenstände liegen im weltweit größten Archiv für die Dokumentation von NS-Verbrechen in Bad Arolsen, Deutschland. Für die Direktorin ist die Rückgabe extrem wichtig: „Indem man diese Objekte zurückgibt, erzählen wir auch ein Teil der Geschichte., und dieser Geschichte wird einfach in der Familie erzählt.’’ Manuela Golc arbeitet in ihrer Freizeit ehrenamtlich für das Arolsen-Archiv von Polen aus.
    Schon mehr als 100 Familien hat sie gefunden und ihnen Erinnerungsstücke zurückgeben können. Über Henryk findet auch sie nichts. Sie versucht es über mögliche Familienmitglieder. In den Geburtsregistern entdeckt sie die Namen der Eltern und Geschwister. Und, dass sie bereits verstorben sind. Vermutlich beerdigt in Lodz. Auf den Seiten der städtischen Friedhöfe findet sie dann das Grab seines Bruders. (Autorin: Kristin Joachim /​ ARD Warschau)
    Chinas Silver-Economy – Leben im Alter:
    Im Jahr 2035 werden die über 60-Jährigen in China mit 400 Millionen rund 30 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Heute sind es schon rund 300 Millionen. Die Staats- und Parteiführung in Peking hofft auf einen Boom für das Bruttoinlandsprodukt und fördert die Silver-Economy. Schließlich wird es viel Dienstleistungsbedarf geben, so die Annahme – vom klassischen Altersheim, über medizinische Geräte bis hin zu humanoiden Robotern. Doch die Pensionäre entsprechen nicht so ganz dem Kundenformat. Es gibt riesige Altersheime mit mehr als tausend Plätzen, aber viel zu wenige wollen einziehen.
    Es passt oft nicht zum Lebensstil und solche Einrichtungen sind für die meisten schlicht zu teuer. Die Durchschnittsrente beträgt schätzungsweise rund 400 Euro. Dabei fehlt es schon jetzt an Pflegekräften. Vielerorts gibt es den Versuch, durch ein Freiwilligenprojekt Lücken zu füllen: Es nennt sich „Zeitbank“. Jeder kann helfen, ältere Menschen zu Hause zu versorgen, und sammelt dabei Punkte. Die kann man später, wenn man selbst alt ist, eintauschen – gegen Essen und Alltagshilfe. Eine Reportage über das Leben im Alter und chinesische Wirtschaftsplanung. (Autorin: Marie von Mallinckrodt /​ ARD Peking)
    Brasilien: Samba – der Beat des Lebens:
    Samba und Rio sind untrennbar miteinander verbunden. Egal wo in der Stadt, egal welcher Wochentag – bei einer „Roda die Samba“ vereinen sich die Brasilianer um einen Kreis von Musikern, es wird aus vollem Herzen mitgesungen, bei manchem fließen Tränen. Samba ist der Herzschlag am Zuckerhut, von Kindesbeinen an im Blut. Gerade jetzt vor Karneval eilt die 32-jährige Musikerin Mari Braga von einem Auftritt zum nächsten. Sie ist stolz auf ihre afrobrasilianischen Wurzeln und die afrobrasilianische Geschichte des Samba. Samba ist verbunden mit Emotionen – mit Gefühlen von Geborgenheit, Familie, Freude und Trost. Moacyr Luz’s Hände zittern kräftig, doch trotz Parkinson will der „Botschafter des Samba“ seine Auftritte nicht lassen, im Gegenteil: Er führt die Samba do Trabalhador an. Jeden Montag kommen rund 2000 Menschen, um ihn zu erleben. Auch Mari. Doch eine Zuschauerin wird sie nicht bleiben, dafür sorgt Moacyr. (Autorin: Xenia Böttcher /​ ARD Rio) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 26.01.2025 Das Erste
  • 45 Min.
    Die starken Frauen von Syrien
    Zwei Schwestern in der Provinz Idlib, der Provinz in der die jetzt Mächtigen schon in den vergangenen Jahren das Sagen hatte. Sie tragen Kopftuch, die eine ist Krankenschwester, die andere kümmert sich um die Ausbildung von Frauen. Sie sagen: „Wir haben für diese Revolution gekämpft, jetzt werden wir uns von den neuen Machthabern unsere Freiheiten nicht nehmen lassen.“
    Autorin: Ute Brucker
    Dscharmena: Selbstverwaltung eines Stadtteils
    Plötzlich waren auch die meisten städtischen Arbeiter und Beamten weg. Der von der Volkgruppe der Drusen dominierte Stadtteil Damaskus hatte keine funktionierende Müllabfuhr mehr und auch niemanden, der sich dafür verantwortlich fühlte, seit dem das Regime Assads gefallen war. Da sprang das Stadtteil-Komitee mit 19 Experten ein. Seit zwei Monaten kümmern sie sich um die Geschicke der Nachbarschaft. Müllabfuhr, die staatliche Bäckerei, die subventioniertes Brot backt, sogar einen Sicherheitsdienst haben sie aufgebaut. Mit Billigung der neuen Machthaber, denn die haben gar nicht die Kapazitäten, sich um allen zu kümmern.
    Autor: Ulli Neuhoff
    Daraya: Der Besucher aus Deutschland
    „Es ist eine krasse Freude, die man nicht beschreiben kann“ – im ersten Moment ist Ahmad Amber überwältigt. Mehr als zwölf Jahre ist der 34jährige nicht in zuhause in Syrien gewesen. 2012 musste er vor Krieg und Verfolgung durch das Assadregime fliehen. Aber vor Ort, in den Trümmern seines Elternhauses, mischen sich Freude und Leid. Der Lehrer ist seit 2014 in Deutschland und inzwischen eingebürgert, verheiratet – und verbeamtet. Er kann sich derzeit nicht vorstellen, wieder dauerhaft nach Syrien zu gehen. Angesichts der prekären Lage vielerorts im Land ärgert er sich über die deutsche Politik, die Geflüchtete zurückzwingen will.
    Autorin: Kristin Becker
    Saidnaja: Schwierige Aufarbeitung der Folterverbrechen
    Mohammed Abdallah kehrt auf Krücken zurück an den Ort, an dem er gefoltert wurde: Saidnaja. In Assads berüchtigtem Gefängnis war er vier Jahre lang brutalsten Verhörmethoden ausgesetzt – so wie auch seine beiden Brüder. Ihre Eltern hatten versucht, ihre Söhne freizukaufen – vergebens. Khalid – der jüngere – hat es nicht überlebt. Wie und warum er starb, wissen die Abdallahs bis heute nicht. Daher fordern Mohammed und seine Familie Gerechtigkeit und die Aufarbeitung der jahrzehntelangen Verbrechen der Assad-Diktatur. Ihre Wut schlägt oft in Hass um. Der Wunsch nach Rache ist allgegenwärtig im neuen Syrien.
    Autor: Matthias Ebert
    Die Angst der Alawiten vor Verfolgung
    Viele Angehörige der Volkgruppe der Alawiten haben sich in die Küstenregion zurückgezogen, voller Angst vor Repressalien durch die neuen Herrscher. Denn Ex-Präsident Assad ist Alawit. Unter ihm bekamen viele Alawiten einst hohe Posten im Militär. Nun fürchten sie Racheakte durch die HTS-Miliz. „Seit 40 Tagen habe ich keinen Kontakt mehr zu meinem Sohn. Sie haben ihn verschleppt“, erzählt uns Mohammed. Hier, nahe des Heimatdorfes der Assads, ist die Freude über den Machtwechsel im Land gedämpft. Gleichzeitig versuchen viele Alawiten – eine Glaubensgemeinschaft, die als Abspaltung des schiitischen Islams gilt – das Vorurteil auszuräumen, alle Alawiten seien pro-Assad gewesen.
    Autor: Ramin Sina
    Rojavas: Ungewisse Zukunft der Kurden
    Zehn Jahre nach dem Sieg über den IS ist die kurdische Kleinstadt Kobane wieder in Gefahr. Den Menschen bleibt kaum Zeit, das Jubiläum zu feiern. Auf dem Friedhof heben sie schon wieder neue Gräber aus. Denn für die Kurden ist der Krieg in Syrien nicht vorbei: Am Himmel über Kobane und über umliegende Dörfer kreisen täglich türkische Drohnen. Fast jeden Tag gibt es Meldungen von Bombardements und Angriffen auf Dörfer- und Kleinstädte in der kurdischen autonomen Selbstverwaltung. Protürkische Milizen der SNA (Syrische Nationale Armee) versuchen vom Westen aus vorzurücken. Gleichzeitig fliegt die Türkei Angriffe auf zivile Infrastruktur wie den Tishrin-Staudamm, wo derzeit die wichtigste Front verläuft. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.02.2025 Das Erste
  • 45 Min.
    Gaza/​Israel: Heimat in Ruinen
    Mohamad Al-Baba hat sich auf den Weg gemacht: Er war in den Süden des Gazastreifens geflohen; jetzt wollen er und seine Familie wieder in die Gegend nördlich von Gaza-Stadt. Der erste Schock kurz nach der Ankunft: Ihre Wohnung ist weitgehend zerstört. Doch aufgeben will er nicht; mit notdürftigsten Hilfsmitteln richten sie sich ein in den Trümmern. Die tägliche Herausforderung: frisches Wasser zu bekommen, hoffen, dass mobile Solarpanels ein bisschen Strom zum Kochen oder zum Laden des Handys liefern. 500.000 Menschen sind inzwischen zurückgekehrt in den Norden des Gazastreifens. Weggehen, wie US-Präsident Trump vorschlägt, kommt für die meisten hier nicht in Frage, egal wie katastrophal die Lage auch sein mag. (Christian Limpert, ARD Tel Aviv)
    Israel: Der Geiselkünstler
    Seit 492 Tagen sind sie inzwischen in der Hand der Hamas: 76 Geiseln, von denen man nicht einmal erahnen mag, in welchem Zustand sie nach dieser langen Zeit sein könnten, sofern sie noch am Leben sind. Für 21 von ihnen hatte das Martyrium ein Ende. Sie wurden in den vergangenen drei Wochen im Rahmen der vereinbarten Waffenruhe freigelassen. Für diese Männer und Frauen beginnt jetzt ein langer Weg, sich wieder einzugliedern in ein Leben, das vermutlich nie wieder so werden wird wie zuvor. Auch das Leben von Zeev Engelmayer hat sich seit dem 7. Oktober 2023 verändert. Er ist einer der bekanntesten Künstler Israels. Und seit diesem Tag begleitet er künstlerisch die Geiseln und ihre Angehörigen. Er malt Bilder, die einen aufwühlen: bunt, verrückt, emotional, tiefgehend. (Julio Segador, ARD Tel Aviv)
    USA: Gefährliche Einsamkeit – Trucker in Alaska
    Im Truck durch die Eiswüste: Minus 30 Grad, kein Handyempfang, plötzliche Schneestürme und tiefe Schlaglöcher in der vereisten Straße – das ist Alltag für Leah Sifuentes, wenn sie mit ihrem LKW unterwegs ist. Die 41-Jährige lebt in Alaska und fährt auf dem so genannten Dalton Highway. Er gilt als eine der einsamsten und gefährlichsten Straßen der USA. Trotzdem donnern täglich LKW über die Piste, denn der Highway ist die einzige Straße, die in die Ölbohrgebiete im Norden führt. Fast 85 Prozent des Staatshaushalts Alaskas werden durch Einnahmen aus der Ölindustrie gedeckt. Wer hier LKW fährt, kann gut verdienen – riskiert ohne die richtige Vorbereitung aber auch sein Leben. (Sarah Schmidt, ARD Washington D.C.)
    Türkei: Frieden mit der PKK?
    Seit mehr als vier Jahrzehnten tobt ein blutiger Kampf zwischen dem türkischen Staat und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Ein Friedensprozess scheiterte vor zehn Jahren, nun bahnt sich ein neuer an, allerdings mit großen Hürden. Die Lösung der sogenannten Kurdenfrage ist ein Schlüsselthema der türkischen Politik. Der „Weltspiegel“ berichtet darüber, welche Chancen der Prozess hat, trifft Betroffene und Menschen, die Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden haben, aber auch große Zweifel. (Katharina Willinger, ARD Istanbul)
    Kosovo: Pulverfass Balkan – Wie geht’s weiter unter Trump?
    Die erneute Amtszeit von Trump beeinflusst auch das konfliktreiche Verhältnis zwischen dem Kosovo und Serbien. Die KFOR-Soldaten sichern die Grenze zwischen Serbien und Kosovo, der von einigen Ländern, darunter Russland und Serbien, nach wie vor nicht als unabhängiges Land anerkannt wird. Sie berichten von einer äußert angespannten Lage und vermehrten Vorfällen im Grenzgebiet. Bislang konnte man sich im Kosovo auf die Unterstützung durch die USA verlassen, aber das gilt unter Trump nicht mehr als sicher. (Anna Tillack, ARD Wien)
    Singapur: Superalt und superfit!
    Singapur ist bekannt für strenge Regeln und hohe Strafen. Das betrifft vor allem Dinge, die ungesund oder gefährlich sind: Rauchen, Alkohol, zu schnelles Fahren. Singapur ist mittlerweile aber auch bekannt für die hohe Lebenserwartung. Der kleine Stadtstaat in Südostasien gilt als neue „Blue Zone“ auf der Welt. Das sind Regionen, in denen Menschen besonders alt werden – mit einem kleinen Unterschied: Ein besonders langes Leben in den anderen Orten der Erde ist entweder nicht erklärbar oder mit Traditionen und genetischen Ursachen zu begründen. In Singapur dagegen ist das hohe Alter hausgemacht, staatlich gelenkt. Der Staat Singapur wird in diesem Jahr 60 Jahre alt – für viele Bürger ist das noch gar nichts. (Florian Bahrdt, ARD Singapur) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.02.2025 Das Erste
  • 45 Min.
    USA/​Kanada: Neue Spannungen an der Grenze?:
    Die „Haskell Free Library & Opera House“ liegt genau auf der amerikanisch-kanadischen Grenze. Sie hat Post-Adressen sowohl im kanadischen Stansted/​Quebec als auch im amerikanischen Derby Line, das zum Bundesstaat Vermont gehört. Seit Jahrzehnten wird die Bibliothek von Mitarbeitern aus beiden Ländern betrieben. Der kleine Grenzverkehr gehört ganz selbstverständlich zum Alltag. Doch die Pläne von US-Präsident Trump trüben auch hier die Stimmung. Keiner weiß, was kommen wird, wie sich die Beziehungen der beiden Länder entwickeln werden. Auch viele der Maschinenbau-Unternehmen in Vermont, die hauptsächlich Landwirtschaftsmaschinen produzieren, haben Sorge vor Zöllen und wirtschaftlichen Verlusten. Eine Reportage aus dem Grenzgebiet. (Autorinnen: Sarah Schmidt, ARD-Studio Washington/​Marion Schmickler, ARD-Studio New York)
    Im Weltspiegel-Podcast diskutiert Philipp Abresch mit unserer Korrespondentin und einem Experten über den radikalen Umbau des amerikanischen Regierungsapparates durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump.
    Ukraine: Wie Frieden verhandeln?: Maksym Butkewytsch hat sich in der Ukraine viele Jahre als Friedensaktivist und gegen Militarismus engagiert. Nach dem russischen Überfall hat er sich dennoch freiwillig für den Einsatz an der Front gemeldet. Und kam schließlich in russische Gefangenschaft. Dort wurde er misshandelt und gefoltert. „Im Gefängnis wurde uns regelmäßig gesagt, dass wir keine Kriegsgefangenen sind. Weil es keinen Krieg gibt, sondern eine militärische Spezialoperation“, erinnert er sich. Ein Gefangenenaustausch brachte ihm die Freiheit.
    Jetzt überlegt er, wie mit der russischen Seite ein Frieden verhandelt werden könnte und auf welcher Basis. Und trotz seiner antimilitaristischen Überzeugung sieht er keine andere Chance, als aus einer Position der Stärke heraus mit Russland zu verhandeln. „Deren Weltanschauung beruht darauf, dass der Stärkere Recht hat. Um mit ihnen über die Beendigung ihrer Aggression zu sprechen, ist es manchmal notwendig, ihre Sprache zu sprechen“, sagt er. Wir portraitieren den Pazifisten, der mehr militärische Unterstützung anmahnt. (Autor: Vassili Golod, ARD-Studio Kiew)
    Finnland: Wie die Unterseekabel schützen?: Finnland rüstet sich gegen weitere Sabotageakte gegen die Unterseekabel in der Ostsee. Am Strand von Hank an der Südküste üben Freiwillige, wie Dreck vom Sand getrennt werden kann. Denn sie fürchten, dass es zu Havarien bei den Tankern der Schattenflotte kommen könnte, die dann für eine Ölpest an den Küsten sorgen könnten: „Die Schattenflotte besteht aus alten Schiffen, Tankern mit einfachem Rumpf. Deshalb sind die Risiken sehr groß, dass etwas passiert“, sagt Umweltschützer Sampsa Vilhunen, der das Training am Strand organisiert hat. Auch die finnische Küstenwache verstärkt ihre Patrouillen rund um den finnischen Meerbusen, aus Angst vor Sabotage oder Schiffsunglücken. Wir berichten über die Vorsichtsmaßnahmen, die Finnland in diesen Wochen noch einmal verschärft. (Autor: Christian Blenker, ARD-Studio Stockholm)
    Belize: Indigene Garifuna kämpfen um ihre Kultur: Die Garifuna leben seit fast 200 Jahren auf Belize, gehören zu den sogenannten „indigenen Völkern“ mit eigener Kultur. 100.000 Menschen zählen sich zu den Garifuna. Jetzt müssen sie um ihre Kultur fürchten, denn internationale Tourismus-Konzerne wollen die Karibikinsel noch umfassender erschließen, planen große Hotels. Auch dort, wo die Garifuna ihre Toten ehren: „Wir haben die Käufer angefleht, damit aufzuhören, aber sie machen weiter, bis heute. Kein Respekt vor indigenen Rechten, kein Respekt vor uns“, klagt Marley Chris Chatuye, der als Aktivist kämpft.
    Vor allem die Sprache wollen sie erhalten, denn eine eigene Sprache erhält die eigene Kultur: „Darum geht es doch: Verlierst du deine Sprache, verlierst du deine Kultur“, sagt auch der Sprecher im staatlichen Fernsehen voller Überzeugung. Dort werden inzwischen Sprachwettbewerbe übertragen, um auch die Kultur der Garifuna lebendig zu halten. Der „Weltspiegel“ berichtet aus Belize über den Kampf um die eigene kulturelle Identität. (Autor: Thomas Aders, ARD-Studio Mexiko-Stadt)
    Indonesien: Rangerinnen im Scharia-Land: In der indonesischen Provinz Aceh herrscht die Scharia, das islamische Recht, das sich auf den Koran beruft. Den Frauen weist die Scharia traditionelle Rollen in der Gesellschaft und in der Familie zu. Geprägt wird die islamische Gesellschaft in der Provinz Aceh durch Männer. Doch in einem Dorf haben sich einige Frauen ihren Platz außerhalb der Familie erobert. Als Team weiblicher Rangerinnen sorgen sie für den Schutz der Urwälder, die durch illegale Rodungen gefährdet sind.
    „Wir mussten erstmal unsere Männer nach Erlaubnis fragen. Denn nach unserer Auslegung des Islam dürfen wir nichts gegen den Willen der Männer machen“, erinnert sich Masdalena, die zu den Rangerinnen gehört. Inzwischen sind alle im Dorf stolz, dass sich die Rangerinnen um den Wald kümmern, vor allem die illegale Brandrodung verhindern. Mit Gesprächen, wie sie berichten. Denn das Team der Rangerinnen gilt in ganz Indonesien inzwischen als Vorzeige-Projekt. (Autorin: Elena Kuch, ARD-Studio Singapur)
    Australien: Indigene Feuerwehr-Weisheit: Vor 5 Jahren wüteten in Australien extreme Buschfeuer. Die Bilder von Koala-Bären mit verkohlten Tatzen gingen um die Welt. Australien ist bekannt dafür, dass es häufig brennt. Aber damals waren die Flammen über Monate nicht einzudämmen. Die Feuerwehr war machtlos angesichts der Flammenhölle. Nun wollen die Behörden vorsorgen, bevor es erneut zur Katastrophe kommt. Und dabei besinnt sich Australien auf das Wissen der indigenen Bevölkerung. Brandschutz, wie sie es vor tausenden Jahren schon getan haben: mit kontrolliertem Feuerlegen. So soll die unkontrollierte Verbreitung der Feuer verhindert werden. (Autorin: Christiane Justus, ARD-Studio Singapur)
    Südkorea: Nachhilfelehrer als Popstars: Das Schulsystem in Südkorea gilt als eines der härtesten weltweit. Wettbewerbsdenken bestimmt den Alltag in den Schulen von klein auf. Alles ist ausgerichtet auf den Eignungstest für die Universitäten, der nur einmal im Jahr stattfindet. Eine einzige Prüfung entscheidet über das ganze Leben, so glauben viele. Wer es schaffen will, der heftet sich an die Fersen bekannter Nachhilfelehrer. Sie verbreiten den Glamour von Pop-Stars – und wissen angeblich, wie man den Härtetest meistert. (Autor: Ulrich Mendgen, ARD-Studio Tokio) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.02.2025 Das Erste
  • 45 Min.
    Ukraine: Frauen in Männerberufen:
    Nach den politischen Turbulenzen der letzten Tage setzen immer mehr Ukrainer und Ukrainerinnen auf die eigene Widerstandskraft: Ein Ruck geht durch das Land, jetzt wo der wichtigste Verbündete, die USA, nicht mehr an der Seite der Ukraine stehen, sondern womöglich zum Kontrahenten geworden sind. „Wir müssen uns auf uns selbst verlassen“, glaubt auch die 37-jährige Victoria Banduko. Sie liebt es, an Autos herumzuschrauben. Seit mehr als zwei Jahren macht sie eine Ausbildung zur Mechatronikerin. Früher arbeitete sie als Lehrerin. Aber nachdem die Panzer auf Kyjiw zugerollt waren und nach den Gräueltaten von Butscha hatte sie das Bedürfnis, etwas mit ihren Händen tun zu wollen.
    Das gab ihr das Gefühl, mehr Kontrolle zu haben in ihrem Leben, das aus den Fugen geraten war. Für die Zukunft hat sie schon konkrete Pläne: Sie ist sich sicher, dass sie eines Tages in einem Werk des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall arbeiten wird. Es spiele keine Rolle, ob es ein Panzer oder ein Kampfjet sei, sie alle brauchen eine Verkabelung, erklärt sie mit einem breiten Grinsen. (Birgit Virnich, ARD Kyjiw)
    Wie man in Russland auf die Abkehr der USA von der Ukraine reagiert, erläutert Ina Ruck in Moskau. Ergänzend ordnet Militärexperte Carlo Masala die jüngsten Ereignisse und Auswirkungen im Hinblick auf die NATO und Europa ein. Im Interview: Ina Ruck, langjährige ARD-Korrespondentin, aus Moskau Carlo Masala, Politikwissenschaftler und Militärexperte, Universität der Bundeswehr München
    Grönland: Gefahr oder Chance?:
    In Grönland wird am 11. März ein neues Parlament gewählt. Im Wahlkampf brechen viele alte Wunden wieder auf. Lars Jørgen Kleist ist ein freundlicher Mann. Und doch kann er seinen Ärger nicht verbergen: „Ich habe in Grönland und in den USA studiert. Aber seit Jahren nehmen mir die Dänen in meiner Heimat die Jobs weg. Und ich muss als Taxifahrer in Nuuk meine Familie ernähren.“ Kleist will, dass sich etwas ändert: Grönland solle endlich unabhängig von der alten Kolonialmacht Dänemark werden, findet der 60-Jährige. Dänemark und Grönland – das ist eine komplexe und belastete Beziehung. Einige im Land setzen auch auf US-Präsident Donald Trump. Der will die rohstoffreiche Insel unter US-Kontrolle bringen. Befürworter in Grönland sagen, es sei eine große Chance für Grönland. Andere hingegen lehnen das ab und sind überzeugt, dass aus Washington gezielt ein Keil zwischen die knapp 60.000 Bewohner getrieben werden soll. (Christian Blenker, ARD Stockholm)
    Atomabkommen mit dem Iran – gibt es eine Zukunft?:
    Iran: Ist ein Deal mit den USA möglich?
    Trump, der „Dealmaker“ – so sieht sich der US-Präsident gerne, egal ob es den russischen Krieg gegen die Ukraine betrifft oder den Nahen Osten. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt schickte Trump auch eine Botschaft an den Iran: Darin drohte er dem Regime in Teheran mit maximaler Härte und neuen Sanktionen, um im gleichen Atemzug die Idee eines „nuklearen Friedensabkommens“ in Aussicht zu stellen. Aus dem gemeinsamem Atomabkommen war er 2018, in seiner ersten Amtszeit, selbst ausgestiegen. Wie stehen die Chancen auf einen neuen „Deal“ mit dem Iran und wie sehr drängt die Zeit? Der „Weltspiegel“ erklärt die Hintergründe und wirft einen Blick auf die jahrzehntelange Feindschaft zwischen den USA und dem Iran. Katharina Willinger und ihrem Team ist dafür ein seltener Einblick gelungen: in die ehemalige US-Botschaft in Teheran. (Katharina Willinger, ARD Istanbul)
    Israel: Wie geht es mit dem Iran weiter?:
    Amerikanische Geheimdienste warnen: Ein israelischer Angriff auf die iranischen Atomanlagen könnte in den kommenden Monaten erfolgen. Israels Außenminister sagte im Februar, dass eine Militäroperation notwendig sein könne, um eine atomare Bewaffnung des Iran zu verhindern. Bereits im vergangenen Jahr hat Israel laut eigenen Angaben ein Forschungszentrum für Nuklearwaffen in der islamischen Republik angegriffen. Für einen großangelegte Präventivschlag bräuchte Israel die Unterstützung der USA. Experten sehen in Präsident Donald Trump einen potenziellen Befürworter solcher Pläne. Auch viele Israelis fordern ein offensives Vorgehen, wie ein Besuch bei jüdischen Einwanderern aus dem Iran zeigt. Viele von ihnen hoffen, dass das Mullah-Regime zu Fall gebracht wird und sich langfristig die Beziehungen zwischen Israel und dem Iran verbessern. (Pia-Marie Steckelbach, ARD Tel Aviv)
    Im Interview: Cornelius Adebahr, politischer Analyst und Iran-Experte Syrien:
    Hoffnung und Angst – die junge Kulturszene von Aleppo: Natalie Bahhade ist 28 Jahre und DJane. Doch Auflegen traut sich kaum noch jemand in Aleppo seit dem politischen Machtwechsel im Dezember. Aleppo war die erste syrische Großstadt, die an die islamistische HTS fiel. Zwischen der Hoffnung auf Wandel und der Angst vor Unterdrückung versucht Natalie nun, mit Freunden ihren kulturellen Freiraum zu verteidigen: kleine Konzerte in alten Fabrikhallen, austesten, was geduldet wird von den islamistischen Milizionären. Eine der ältesten Musiknoten aus antiker Zeit wurde in Syrien gefunden – dass ausgerechnet hier die Musik verstummen könnte, für DJane Natalie Bahhade keine Option. (Ramin Sina, ARD Kairo)
    Madagaskar: Von der Holzfällerin zur Waldretterin:
    Auch wenn der Manombo-Regenwald gesetzlich geschützt ist, schrumpft er durch Abholzung und Brandrodung. Eine ehemalige Holzfällerin hilft, den Wald wieder wachsen zu lassen. Bei diesem Projekt werden Setzlinge gegen Gesundheitsversorgung getauscht. Die Menschen bekommen in einer mobilen Klinik Behandlungen und Medikamente. Im Gegenzug bezahlen die Patienten statt mit Geld, was sie nicht haben, mit Samen und Setzlingen, die dann den Urwald regenerieren sollen. Denn neben dem fehlenden Essen ist die fehlende Gesundheitsversorgung das größte Problem in der Region. Das Projekt will das Interesse der Bevölkerung an der Aufforstung des Waldes wecken. (Caroline Imlau, ARD Nairobi) (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.03.2025 Das Erste
  • 45 Min.
    Westjordanland: Leben zwischen Militäreinsätzen und Radikalisierung: Wie leben junge Palästinenser im Westjordanland unter israelischer Besatzung, inmitten von Militäroperationen, Angriffen jüdischer Siedler und zunehmender Radikalisierung? Sophie von der Tann war mit palästinensischen Jugendlichen klettern. In der Natur suchen sie ein Gefühl von Freiheit.
    Im Flüchtlingslager von Tulkarem in der Westbank leben vertriebene und geflüchtete Palästinenser seit Jahrzehnten. Das israelische Militär geht dort laut eigenen Angaben gegen Terror vor – mittlerweile sind es die größten Einsätze seit mehr als 20 Jahren. Manche der Palästinenser sehen dort den einzigen Ausweg im bewaffneten Kampf. Uns ist es gelungen, mit einem Anführer der militanten Gruppen zu drehen. (Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv)
    Ecuador: Kokain-Boom schafft Gewalt: Kokain boomt in Europa: Seit sechs Jahren in Folge werden in europäischen Häfen Rekordfunde vermeldet. Das hat Konsequenzen nicht nur für Europa, sondern auch für Südamerika, wo das Kokain hergestellt wird und über Transitländer sein Ziel erreicht.
    Ecuador ist so ein Transitland, der große Hafen in Guayaquil ist extrem attraktiv für die Drogenhändler. Das Land ist im Würgegriff der Banden, die um die Macht im Drogengeschäft kämpfen. Dieser Januar war so gewalttätig wie kein Januar zuvor: jede Stunde ein Toter. Für Coronel Santamaria von der Polizei bedeutet das einen unendlichen Häuserkampf, der kaum zu gewinnen scheint. Er kämpft sich mit seiner Spezialeinheit unter Lebensgefahr durch die gefährlichsten Viertel und erwischt doch oft nur die kleinen Fische. (Xenia Böttcher, ARD Rio de Janeiro)
    Sudan: Kochen im Kugelhagel: Er zuckt nicht mal mehr, wenn er Gefechte hört. Zu viele sind es jeden Tag in seiner Heimatstadt Omdurman. Tarek, 59, lebt in der zweitgrößten Stadt des Sudan. Hier führt die nationale Armee SAF seit zwei Jahren Krieg gegen die hochgerüstete Miliz RSF. Tarek hat im Krieg sein rechtes Bein verloren. Millionen Sudanesen sind geflohen, er nicht. Zu wichtig ist er für sein Viertel. Dort leitet er eine „Tikya“, eine lokale Suppenküche – für hunderte Nachbarn die einzige Möglichkeit, an Essen zu kommen.
    Wie Tarek ist auch Safaa in ihrer Heimatstadt geblieben, eine Gynäkologin, die sich in einem der wenigen noch funktionieren Krankenhäuser um die vielen jungen schwangeren Frauen des Sudan kümmert. Oder Faisal, der im Nationaltheater gerade versucht, das einst blühende Kulturleben des Sudan wiederzubeleben. Drei Schicksale, eine Hoffnung: dass der Krieg im drittgrößten Land Afrikas bald aufhört. (Ramin Sina, ARD Kairo)
    Griechenland: Zehn Jahre nach der Finanzkrise: „Isch over“, sagte der damalige Finanzminister Wolfgang Schäuble vor zehn Jahren, angesprochen auf die Finanzkrise in Griechenland. Gemeint war: keine weiteren Finanzhilfen von der EU für das notleidende Land. Damit stand es unmittelbar vor der Staatspleite. Zehn Jahre später scheint Griechenland wieder da zu sein. Die Staatskasse verzeichnete zuletzt Überschüsse, Griechenland kann Schulden vorzeitig zurückzahlen.
    Doch viele im Land profitieren kaum von dem von der Regierung Mitsotakis gefeierten Erfolg, denn der Sparkurs hat Folgen, zum Beispiel im Gesundheitssystem: Giorgos Vichas ist Kardiologe in einem Krankenhaus bei Athen. Seine wichtigste Aufgabe: Mangelverwaltung. Es gibt zu wenig Personal, zu wenig Geräte, zu wenig von allem. Folge des Mangels: „Die Lebenserwartung ist gesunken und der Prozentsatz der Menschen, die keine Vorsorgeuntersuchungen durchführen, ist enorm gestiegen“, sagt Vichas. (Tilmann Kleinjung und Moritz Pompl, ARD Athen)
    Südkorea: Abkehr von den Männern: Nach der Wahl von Donald Trump macht weltweit ein Trend von sich reden, der eigentlich aus Südkorea stammt. Frauen wenden sich von der Männerwelt ab, um damit ein Zeichen gegen Hass und Diskriminierung zu setzen. In Südkorea ist die „4B-Bewegung“ entstanden. Sie steht für viermal „nein“: kein Dating mit Männern, kein Sex, keine Ehe und auch keine Kinder. Kritiker werfen den radikalen Feministinnen vor, die Polarisierung auf die Spitze zu treiben. Für die Anhängerinnen der Bewegung ist es dagegen die einzige Perspektive, die sie für sich sehen, um sich gegen die Unterdrückung der Frau in dem Land zu wehren. (Ulrich Mendgen, ARD Tokio)
    Malediven: Plastikmüll im Urlaubsparadies: Die Malediven im Indischen Ozean stehen für den Traumurlaub schlechthin. Aber das Paradies ist in Gefahr: von innen und von außen. Der Meeresspiegel steigt, der Tourismus boomt. Neben den ikonischen und superteuren Hotels über dem kristallklaren Wasser der Lagunen hat sich das islamische Land auch gegenüber dem Massentourismus auf den „local Islands“ geöffnet. Das hat Folgen für den Müll und auch die Kultur der Einheimischen.
    Wir begleiten Schüler bei ihrem Kampf gegen den angeschwemmten Plastikmüll, schwimmen mit Haien und Rochen, die von Touristen als Fototapete missbraucht werden und begleiten engagierte Malediver bei ihrem Versuch, kaputte Korallenriffe künstlich wieder aufzubauen. (Andreas Franz, ARD Neu-Delhi) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.03.2025 Das Erste
  • Folge 2950 (45 Min.)
    Im Hochland von Mexiko werden seit Jahrtausenden Krankheiten mit halluzinogenen Pilzen behandelt. Eine Zeremonie dauert mehrere Stunden (hier eine Zeremonie in Huautla, Oaxaca)
    Tausende pilgern jedes Jahr ins Dörfchen San José del Pacifco im mexikanischen Hochland. Hippies, Esoteriker und Neugierige suchen den ultimativen Pilz-Trip. Hier ist der Rausch geduldet, weil die „Magic Mushrooms“ zur indigenen Kultur gehören. Doch auch im Rest der Welt erleben die Pilze derzeit ein Comeback. Der halluzinogene Wirkstoff Psilocybin ist zur Lifestyle-Droge geworden, die gestressten Menschen Entspannung verspricht. Gelegentliche Berichte über Horrortrips bremsen den „Run“ auf die Pilze nicht. Aber auch die Wissenschaft interessiert sich für den Wirkstoff. Fast euphorisch sind die Hoffnungen. Denn Psilocybin soll Depression und Angststörungen heilen können. Hoffnung besonders für die, bei denen bisherige Medikamente nicht wirken. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 17.03.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere So. 02.03.2025 ARD Mediathek
  • 45 Min.
    Polen: Nato-Musterschüler in Sorge:
    Polen hat seine Sicherheitspolitik nach der politischen Wende 1989 komplett auf die USA ausgerichtet: Der Beitritt zur NATO, die Absicherung gegenüber dem immer und ausschließlich als Aggressor wahrgenommenen russischen Nachbarn, war wichtiger als der Beitritt zur Europäischen Union. Jetzt schwenkt der Sicherheitsgarant in Washington erkennbar um und stellt den NATO-Musterschüler Polen vor ein Problem. Die Frage steht im Raum: Werden wir vom engsten Verbündeten verraten? Zieht Trump möglicherweise Teile oder alle in Polen stationierten US-Truppen ab? Und das mit einer Grenze zur Ukraine, zu Belarus und zu Russland. Die Angst, dass Russland nach einem erfolgreichen Krieg in der Ukraine direkt weitermacht und Polen angreift, ist bei vielen hier groß. Die Regierung versucht den Spagat zwischen einer Stärkung der EU, selbstbewussten Verhandlungen mit Washington und Moskau und dem Erhalt der polnisch-amerikanischen Beziehungen. (Autorin: Kristin Joachim /​ ARD Warschau)
    USA: Elon Musk, Donald Trump und (k)ein Widerstand?:
    Mit der Kettensäge will Elon Musk den Staat effizienter machen. Trotz des Stopps eines Richters schiebt die Trump-Regierung nach El Salvador ab – rechtlich hochumstritten. Menschen verlieren wegen des radikalen Vorgehens von DOGE, dem Musk unterstellten Department of Government Efficiency, ihre Arbeit. Es sind diese Themen, die innerhalb der USA täglich Schlagzeilen machen. Eher ruhig geworden ist es um die Demokraten. Die Oppositionspartei sucht nach Antworten in einer Zeit, in der manche das Ende der US-Demokratie befürchten. Aber es regt sich auch Widerstand. Tatsächlich unterstützen viele Anhänger von Donald Trump in den USA den Kurs des Präsidenten. (Autorin: Sarah Schmidt /​ ARD Washington)
    Australien: Goldboom in den Outbacks:
    Die politische Weltordnung sortiert sich gerade neu. Kriege und Krisen sorgen bei vielen Menschen für Unsicherheit. Genau in solchen Zeiten gibt es ein wirtschaftliches Phänomen in der Finanzwelt: Der Goldpreis steigt. Fachleute glauben, er hat gerade erst wieder einen historischen Rekord geknackt. Das hat in Australien eine neue Goldgräberstimmung ausgelöst. Das Land ist hinter China und Russland der größte Goldproduzent der Welt. Aber der Rausch erfasst nicht nur große Goldminen-Konzerne, sondern auch Amateur-Schürfer. Im Südwesten des Kontinents treffen wir Menschen, die jetzt ihr Glück mit Gold versuchen. Zum Beispiel ein Koch, der seinen Job geschmissen hat und jetzt auf den großen Fund hofft. (Autor: Florian Bahrdt /​ ARD Singapur)
    Luxemburg: Der Energiehunger der Künstlichen Intelligenz:
    Sie sind um die 30 Jahre alt und haben große Pläne. Die Gründer des Start-ups Helical aus Luxemburg wollen der Pharmaindustrie helfen, neue Medikamente schneller und günstiger zu entwickeln. Das Ziel: weniger Laborversuche, geringere Kosten – dank Künstlicher Intelligenz. Das junge Unternehmen hat dafür Zugang zu einem sogenannten Supercomputer. Doch solche Hochleistungsrechner brauchen sehr viel Strom. Das wirft die Frage auf: Haben wir in Zukunft genug Energie für immer mehr KI-Nutzung? ARD-Korrespondent Christian Feld zeigt am Beispiel des Supercomputers Meluxina in Luxemburg, wie sich der Stromhunger in Grenzen halten lässt. Woanders auf der Welt setzen die Betreiber von Rechenzentren unterdessen auf Atom und fossile Brennstoffe. (Autor: Christian Feld /​ ARD Brüssel)
    Elfenbeinküste: Kakao-Paradies – Kinderarbeit ade?:
    Etwa die Hälfte des importierten Rohkakaos stammt aus der Elfenbeinküste. Vor einem Jahr berichtete der „Weltspiegel“ über die Arbeitsbedingungen auf einigen Kakaoplantagen in dem afrikanischen Land. Reporter Michael Höft traf damals auch auf Kinder, die dort arbeiteten, statt in die Schule zu gehen. Ein Jahr später hat Michael Höft sich noch einmal vor Ort umgeschaut. Was hat sich geändert? Die weltweit großen Schokoladenkonzerne lehnen immer wieder Kinderarbeit ausdrücklich ab. (Autor: Michael Höft)
    Der Weltspiegel-Podcast in dieser Woche: „KI: Superhirn oder Stromfresser?“ (Moderation: Janina Werner) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 23.03.2025 Das Erste
  • 45 Min.
    Ute Brucker, Moderatorin der Sendung „Weltspiegel“.
    * USA: Strafzölle setzen Farmer unter Druck. Auf Sojafeldern und Kuhweiden droht Ärger für Donald Trump: Das „Lebenselixier der US-Wirtschaft“, so nennt der US-Präsident die Landwirtschaft. Aber ausgerechnet Rancher und Farmer geraten durch Trumps Politik unter Druck – schlechte politische Beziehungen zu Mexiko, Kanada und China sind schlecht für ihr Geschäft. Wie gehen sie mit der neuen Regierung um? Und warum wird „America First“ gerade für Landwirte zum Problem? Eine Reportage aus Kansas, wo sie eigentlich fast alle Trump gewählt haben.
    * Ukraine: Hoffnung auf einen Waffenstillstand? Die Front ist so nahe, dass auch hier unten die Explosionen der Granaten zu hören sind. In einem Keller ist das „Stabilisierungszentrum“ eingerichtet. Hier kommen die Soldaten hin, die an der Front verletzt werden. Erstversorgung, um das nackte Überleben zu retten, bis sie dann in ein richtiges Krankenhaus abtransportiert werden können. In den vergangenen Wochen sind die Kämpfe hier besonders intensiv, sagen die Sanitäter. Ein Waffenstillstand würde ihnen eine Atempause verschaffen. Aber nicht um jeden Preis, sagen sie hier ganz nahe an der Front.
    * Syrien: Ist eine Rückkehr möglich? Ahmad Abo Gdi will aus Tübingen zurück nach Syrien, in seine Heimat, „weil dort mein Leben ist.“ 2014 war er wegen des Bürgerkriegs aus seinem Land geflüchtet. „Nun ist der Krieg vorbei, ich haben keinen Grund mehr in Deutschland zu bleiben.“ Hier sind allerdings seine drei kleinen Kinder geboren. Ahmads Frau Aiat ist deshalb mehr als skeptisch, was eine Rückkehr angeht: „Alles ist hier besser“ – Sicherheit, Schule, Krankenversorgung, ihr Minijob – „in Syrien habe ich nichts“. Ein Dilemma. Weil er als einziger in der Familie einen deutschen Pass hat, also ohne Probleme reisen kann, checkt Ahmad jetzt die Lage vor Ort: Wie steht es vier Monate nach dem Sturz von Assad um Sicherheit, Wohnung oder Schule für die Kinder? Könnte er in Damaskus einen Job finden, um seine Familie zu ernähren?
    * Haiti: Überleben im Bandenkrieg. Der Wahnsinn von Port-au-Prince lässt sich schon beim Anflug erahnen. Heikle Viertel umfliegt der Pilot des Hubschraubers, um ans Ziel zu kommen. Am Boden ist das ARD-Team immer mit schusssicherer Weste unterwegs. Auch wenn sie die kleine Theatertruppe in einem Stadtteil besuchen. Theater spielen, um das Ganze auszuhalten. Denn in Port-au-Prince regieren rivalisierte, hochbewaffnete Banden. 5.600 Tote im vergangenen Jahr, brennende Barrikaden und meterhohe Müllberge. Trotzdem sagt Eilézer Guérismé, der Direktor der Theatergruppe: „Wir sind kein gewalttätiges Volk. Ich denke, wir sitzen in einer Falle.“ Denn die Realität ist allgegenwärtig, auch in den Theaterstücken, die sie improvisieren. Ihre Art mit dem Wahnsinn von Port-au-Prince umzugehen.
    * Bolivien: 4 Tage im größten Gefängnis. Wer Geld hat, lebt in Palmasola besser als diejenigen, die keins haben. Geld entscheidet darüber, ob du auf dem Boden oder im Stockbett schläfst. Die Frauen im Knast verwalten ihren Alltag selbst. Drogen und Gewalt sind in Palmasola normal. Kein Wunder: Auf 5.000 Insassen kommen im Gefängnis sechs Wärter. Die kümmern sich vor allem darum, dass niemand flieht. Die Insassen verwalten sich selbst, sogenannte „Disciplinas“ haben hier das Sagen. Aber es leben auch 62 Kinder im Gefängnis. Bis sie sechs Jahre alt sind, bleiben sie bei ihren Müttern.
    + Hierzu der Weltspiegel Podcast: „Boliviens Mega-Gefängnis: die Universität des Verbrechens?“ – In der ARD-Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
    * Australien: Nationalsport mit Demenz-Gefahr. Es war für Sportfans in Australien ein Schock: Rugby-Legende Wally Lewis macht öffentlich, dass er Demenz hat. Ausgelöst durch seine Sportkarriere, denn beim Rugby prallen die Spieler häufig mit solcher Wucht gegeneinander, dass viele unter chronischer traumatischer Enzephalopathie CTE leiden. Lewis hat eine Debatte in Australien um die Demenzgefahr im Nationalsport ausgelöst. Eine Studie an verstorbenen Rugbyspielern lie (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.03.2025 Das Erste
  • 45 Min.
    Türkei: Verhaftungswelle bei Demonstrationen:
    Die Festnahme und anschließende Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu löste in der Türkei große Proteste aus. Vor allem Studierende gingen auf die Straße, wütend über die Gesamtsituation im Land. Es folgten mehr als 2000 Festnahmen und Verhaftungen, für Kritiker, eine Strategie der Regierung, die Proteste zum Erliegen zu bekommen. Noch immer sitzen rund 300 Studierende in U-Haft. Besorgte Eltern versuchen, ihre Kinder freizubekommen. Sie sagen: Unsere Kinder haben nichts verbrochen, sie sind für die Zukunft ihres Landes auf die Straße gegangen. (Katharina Willinger, ARD Istanbul)
    Frankreich: Wie das Le Pen-Urteil ein Land spaltet:
    Es ist ein Urteil, das in Frankreich ein Beben ausgelöst hat: Marine Le Pen darf sich fünf Jahre nicht zur Wahl stellen – und das ab sofort. Während die Gallionsfigur des extrem rechten Rassemblement National sich als Opfer der Justiz darstellt und einen politischen Prozess anprangert, findet eine knappe Mehrheit der Französinnen und Franzosen das Urteil richtig und glaubt sogar, dass es zeigt, wie gut die Demokratie funktioniert.
    Die Bevölkerung ist polarisiert – mehr denn je. Das ist spürbar, wenn man in den Straßen der 60.000 Einwohner-Stadt Troyes, knapp 200 Kilometer südöstlich von Paris, unterwegs ist. Durch die Stadt geht ein Riss: In einem Großteil hat der Rassemblement National die letzten Parlamentswahlen gewonnen. Die Ortsgruppe verteilt in der Gegend Flugblätter zur Unterstützung von Marine Le Pen; aber das kommt nicht bei allen gut an. (Friederike Hofmann, ARD Paris)
    Ungarn: Orbán schikaniert seinen Herausforderer:
    Oppositionspolitiker Peter Magyar gewinnt zunehmend an Unterstützung und könnte Viktor Orbáns stärkster Herausforderer der letzten 15 Jahre werden. Seine Partei TISZA liegt nun auch in Umfragen vor Fidesz. Die Regierung reagiert mit Angriffen auf seine Unterstützer: Ein prominentes Beispiel ist der Fall von Zoltan Tarr, der für eine staatliche Digitalfirma gearbeitet hat und aufgrund seines Engagements für die Opposition gefeuert wurde. Auch seine Frau verlor wenig später ihren Job. Die Berichte über Schikanen von Seiten der Regierung häufen sich und zeigen, welches Ausmaß die Repressionen des autoritären Regimes inzwischen angenommen haben. (Anna Tillack, ARD Wien)
    Spanien: Vorreiter im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen:
    Die Spanierinnen sind stolz auf ihre feministischen Errungenschaften: Am Weltfrauentag gehen regelmäßig Hunderttausende für Frauenrechte auf die Straße. In einem Punkt waren sie Vorreiter und gelten bis heute als vorbildlich: im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen bis hin zu Femiziden.
    Bereits 2004 wurde das Gesetz „über Maßnahmen zum integralen Schutz gegen geschlechtsspezifische Gewalt“ verabschiedete – ohne Gegenstimme. Diese Einigkeit hatte allerdings einen dramatischen Hintergrund: Ein besonders grausamer Femizid hatte die spanische Gesellschaft aufgerüttelt. Der Fall offenbarte, wie das spanische Justizsystem den Schutz vor häuslicher Gewalt vernachlässigt hatte. Die Zahl der Femizide, vor allem in den ersten Jahren nach Verabschiedung des Gesetzes, ging deutlich zurück.
    Was genau macht Spanien anders? Spurensuche im vermeintlichen Land des Machismo. (Kristina Böker, ARD Madrid)
    El Salvador: Drei Jahre Ausnahmezustand – und kein Ende:
    Das CECOT ist ein gigantischer Hochsicherheitsknast, nur eineinhalb Stunden vor den Toren von San Salvador. Die schlimmsten Verbrecher El Salvadors sitzen hier, Kriminelle, die ihre Mitgliedschaft in einer Gang auf den Körper und sogar ins Gesicht tätowiert haben.
    Über Jahre hatten die Gangs zuvor das kleine Land terrorisiert, Menschen ermordet und erpresst – bis sie hier, im CECOT, landeten. 40.000 Schwerverbrecher passen hinein, verkündet Präsident Nayib Bukele immer wieder stolz. Das wurde zum Aushängeschild seiner Regierung. Insgesamt 85.000 Menschen sitzen derzeit in unterschiedlichen Gefängnissen, darunter wohl tausende Unschuldige. Und die Haftbedingungen gleichen Folter, sagen ehemalige Insassen. (Marie-Kristin Boese, ARD Mexiko-Stadt)
    Philippinen: Die schwimmenden Dörfer:
    Kaum ein anderes Land wird so oft von Taifunen heimgesucht wie die Philippinen. Etwa 20-mal im Jahr toben die tropischen Wirbelstürme über die Inseln. Aber es gibt Methoden, sich zu schützen: Erfunden haben sie Menschen, die Wind und Wetter ausgesetzt sind. In einer Sumpflandschaft im Süden der Philippinen haben sie über Generationen gelernt, den Naturgewalten zu trotzen. Ihre schwimmenden Häuser gelten heute als Modell für andere. (Ulrich Mendgen, ARD Tokio) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.04.2025 Das Erste
  • Folge 2954 (45 Min.)
    Gefängnis Palmasola.
    Wer Geld hat, lebt in Palmasola besser als diejenigen, die keins haben. Geld entscheidet darüber, ob du auf dem Boden oder im Stockbett schläfst. Die Frauen im Knast verwalten ihren Alltag selbst. Drogen und Gewalt sind in Palmasola normal. Kein Wunder: Auf 5000 Insassen kommen im Gefängnis sechs Wärter. Aber es leben auch 62 Kinder im Gefängnis. Bis sie sechs Jahre alt sind, bleiben sie bei ihren Müttern, danach müssen sie raus zu Verwandten oder ins Waisenhaus. Palmasola ist die ‚Universität des Verbrechens‘, sagen Kriminologen. „Du gehst mit Mittlerer Reife in Raub rein und kommst mit einem Doktor in Erpressung wieder raus.“ So beschreibt die Kriminologin Gabriela Reyes das größte Gefängnis Boliviens. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 07.04.2025 Das Erste
  • 45 Min.
    Ukraine: Drohnenfliegen als Schulfach:
    Ukrainische Schüler können jetzt ein neues Unterrichtsfach belegen: Drohnenbau und Drohnenfliegen stehen in diesem Jahr auf dem Lehrplan. Doch im High-Tech-Schulfach sollen die Schüler nicht nur den Bau und die Bedienung eines modernen Fluggeräts lernen, Drohnen spielen auch im Krieg gegen Russland eine wichtige Rolle. „Das wird eine Aufklärungsdrohne oder eine Überwachungsdrohne“, erzählt der 13-jährige Luca, der im Werkraum gerade mit dem Lötkolben an einer Platine arbeitet. Die Lehrer sind sich einig, dass die Befassung mit den Drohnen den Schülern ihren Umgang mit den russischen Angriffen erleichtern kann. Weil sie sich dann nicht mehr so hilflos fühlen. Außerdem würden die Schüler eine Technologie lernen, die zukunftsweisend ist. (Autorin: Birgit Virnich, ARD Studio Kiew)
    Armenien: Ringen um Identität und Hoffen auf Frieden:
    Selbst junge Menschen in Armenien kennen Krieg nur zu genau. Der letzte große Konflikt war im Jahr 2020, er dauerte mehrere Wochen. Im Sommer 2023 hat dann Aserbaidschan in nur wenigen Tagen die Region Berg-Karabach eingenommen. Mehr als 100.000 Armenier mussten fliehen. Das hat viele Menschen in Armenien stark verunsichert. Nun liegt ein Friedensabkommen auf dem Tisch: Beide Seiten – Armenien und Aserbaidschan – haben sich Mitte März auf einen gemeinsamen Text geeinigt. Viele Menschen in Armenien wünschen sich eine friedliche Zukunft – aber noch ist das Abkommen nicht unterschrieben und das Misstrauen gegenüber dem großen Nachbarland Aserbaidschan ist weiterhin groß. (Autorin: Silke Diettrich, ARD Studio Moskau)
    Nicaragua: Flucht aus dem Nordkorea Südamerikas:
    Die Entwicklung in Nicaragua zu einer gnadenlosen Diktatur hat zu einem enormen Exodus geführt. Während in früheren Jahrzehnten die Menschen das Land meist aus wirtschaftlichen Gründen verließen, ist es jetzt die Angst vor Verfolgung, die die Menschen scharenweise ins Exil flüchten lässt. Wilfredo Miranda gehört zu denen, die ihre Heimat verlassen mussten. Der Journalist wurde wegen kritischer Berichterstattung verfolgt: „Die Regierung hat mir meine Staatsbürgerschaft entzogen, mich als Volksverräter gebrandmarkt und alles, was ich besessen habe, konfisziert“, erzählt er.
    Wie die meisten der politisch Verfolgten ging er ins Nachbarland Costa Rica. Insgesamt weit über 100.000, schätzt man, sind es seit den blutig niedergeschlagenen Demonstrationen von 2018. Und die Exilanten fürchten um ihre Familien und Angehörigen, die sie zurücklassen mussten. Der „Weltspiegel“ berichtet über die Opfer der Diktatur und ihre hoffnungslose Situation im Exil. (Autorin: Natalie Akbari-Haddad, ARD Studio Mexiko)
    Der „Weltspiegel“-Podcast berichtet über die Situation in Nicaragua und begleitet Exilanten, die ihre Heimat verlassen mussten.
    Tansania: Vorfahrt für E-Mobilität:
    Die Verkehrswende kommt in Tansania fast lautlos daher. Der Safari-Jeep kämpft sich durch den Matsch, ziemlich stolz steuert Thomas Jamal eines der ersten umweltfreundlichen Autos durch den Nationalpark. „Wir nähern uns den Tieren ganz leise“, erklärt der Touristenführer. Denn sein Geländewagen fährt mit elektrischem Antrieb. „Ich war anfangs überzeugt, es wäre nur eine technische Spielerei“, berichtet Hoteldirektor Denis Leboutex, der einen Elektromotor in den alten Jeep einbauen ließ. Aber es läuft viel besser als gedacht. Überall in Tansania ist die Wende hin zu elektrisch getriebener Mobilität zu bestaunen.
    Zwischen der Hauptstadt Dodoma und der Hafenstadt Daressalam fährt inzwischen eine moderne E-Bahn. „Wir müssen unsere Leistungsfähigkeit zeigen. Es ist ein Signal. Wenn Tansania es geschafft hat, können es auch andere Länder“, weiß Bahati Zuberi, die als Reisende die neue Verbindung mit großer Zufriedenheit nutzt. Tansania sieht sich als Vorreiter einer neuen CO2-neutralen Mobilität auf dem ganzen afrikanischen Kontinent. Das Land will bei den neuen Technologien ganz vorne mit dabei sein. (Autorin: Caroline Imlau, ARD Studio Nairobi)
    USA: Resozialisierung in der Küche:
    Es gibt sie: die positiven Geschichten aus den USA. So wie diese aus Cleveland, Ohio. Koch und Restaurantbesitzer Brandon Chrostowski bildet in seinem Restaurant „Edwins“ seit mehr als zwölf Jahren Menschen aus, die frisch aus dem Knast kommen. Während drei Monaten im Service und drei Monaten in der Küche lernen die nicht nur „Knife Skills“, also den Umgang mit Messer oder Pfanne, sondern auch „Life Skills“, also: wie man sein Leben ohne Kriminalität erfolgreich leben kann. Und: er setzt noch früher an, unterrichtet auch im Gefängnis. Der Erfolg gibt Brandon recht: Wer sein Programm erfolgreich abschließt, wird kaum wieder straffällig. Für sein Engagement erhält Brandon im Sommer bei einem der begehrtesten Koch-Preise der USA eine Auszeichnung, den „James Beard Impact Award“. (Autorin: Kerstin Klein, ARD Studio Washington)
    China: Hundehochzeiten:
    Hunde, die von ihren Herrchen in einer pseudo-kirchlichen Zeremonie miteinander verheiratet werden; Schoßhündchen, denen die Zähne geputzt werden; Fahrer, die Haustiere in die „Tier-Kika“ chauffieren … in China werden Tier immer häufiger zum Kinder-Ersatz. „In chinesischen Familien gibt es heute meistens nur ein Kind. Und die Kinder konzentrieren sich auf das Lernen. Sie haben keine Zeit, sich um zwischenmenschliche Beziehungen zu kümmern“, schätzt Geburtenforscher Yi Fuxian die soziale Vereinsamung ein. Auch für Tess Guo ist Hund „Lucky“ mehr als ein Haustier.
    Sie geht mit ihm gerne einkaufen, und am liebsten kauft sie neue Hundekleidung für ihren Liebling: „Ich habe immer das Gefühl, die Verantwortung, ein Kind großzuziehen, ist zu groß und ich kann sie nicht tragen. Aber bei einem Hund ist es viel einfacher.“ Tess Guo arbeitet viel und will ihre Karriere auch nicht für Familie und Kinder aufs Spiel setzen. Sie steht für Hundertausende junger Chinesen und Chinesinnen, die ihren Platz in der Gesellschaft suchen. Der „Weltspiegel“ berichtet über die Suche nach emotionalen Ankern. (Autorin: Marie von Mallinckrodt, ARD Studio Peking) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.04.2025 Das Erste

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