Welt der Tiere (2000) Gibbons – Von Affenliebe und Affentreue
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Gibbons – Von Affenliebe und Affentreue
Bisher galten Gibbons als Musterbeispiel einer festen Partnerschaft im Tierreich. Doch nach eingehender Forschung kann ihr Sexualverhalten nicht mehr länger von Moralisten als „vorbildlich“ angesehen werden: Gibbons gehen viel fremd. Affen leben in einem komplizierten Gleichgewicht von Kooperation und Konkurrenz. Sie schließen Beistandspakte, führen Tauschgeschäfte und kennen auch die Vetternwirtschaft. Das Zusammenleben der Geschlechter ist nach Mustern organisiert, die man auch in menschlicher Gesellschaft kennt. Während Gorillas sich einen Harem halten, bevorzugen Schimpansen den freien
Partnertausch und bei den Bonobos gibt es sogar so etwas wie käufliche Liebe: Sex gegen Banane. Gibbons dagegen leben monogam und halten ihrem Partner lebenslang die Treue. Einer der sich besonders gut mit Affen auskennt, ist der Primaten-Forscher Volker Sommer. In Thailands ältestem Nationalpark Khao Yai führte er eine Studie über das Sozialleben der Weißhand-Gibbons durch. Bisher galten Gibbons als Musterbeispiel einer festen Partnerschaft im Tierreich. Doch nach eingehender Forschung hat Volker Sommer herausgefunden, dass Gibbons untreu sind. (Text: BR Fernsehen)