Welt der Tiere (2000) Gesichter im Urwald – Muriqui
360 Folgen erfasst
Gesichter im Urwald – Muriqui(Faces in the Forest – Muriqui)
30 Min.
Muriquiaffen gehören zu den Primaten.
Bild: Bayerischer Rundfunk
Der Muriqui-Affe, endemisch im Atlantischen Wald Brasiliens, ist die größte Affenspezies auf dem amerikanischen Kontinent. Einst häufig verbreitet in dieser Region (an die 400.000 Individuen), hat es vor 20 Jahren vielleicht noch 300 dieser Tiere gegeben. Der Grund liegt in der Abholzung des Regenwaldes, der Goldsuche und dem Anbau von Kaffee. Die Tiere wurden voneinander isoliert, nur wenige überlebten in den restlichen, weit auseinander liegenden Waldinseln. Eine Gruppe von etwa 100 dieser Affen lebt auf der Fazenda Montes Claros, einer Kaffeeplantage im Staat Minas Gerais. Mit der Unterstützung des Besitzers Sr. Feliciano Miguel Abdala wurde damals die wissenschaftliche Station von Caratinga für den Schutz und die Erforschung der
dort lebenden Muriqui-Affen errichtet. Karen Strier, heute Professorin an der Universität Wisconsin, entschloss sich bei einem Besuch, ihre Doktorarbeit über Muriqui zu schreiben. Ihrem couragierten Einsatz ist es zu verdanken, dass es mittlerweile wieder an die 1.000 Muriquiaffen in Brasilien geben soll. Die Affen auf der Fazenda Montes Claros werden täglich beobachtet und jedes Jahr im Juni kommt Karen Strier mit neuen Studenten, die sie persönlich in die Arbeit mit den Tieren einweist. Im Juni 2002 feierte die Muriqui-Forscherin das 20-jährige Bestehen der Caratinga Station. Dieses Ereignis und das Ergebnis von 20 Jahren Arbeit zum Schutz der Muriqui werden dokumentiert. (Text: Bayerisches Fernsehen)