Vox Pop Folge 70: Weder Mann noch Frau: das dritte Geschlecht
Folge 70
Weder Mann noch Frau: das dritte Geschlecht
Folge 70 (28 Min.)
Die meisten Gesellschaften teilen die Menschheit wie selbstverständlich in „männlich“ und „weiblich“ ein. Doch dieses binäre System wird nicht allen gerecht: Manche Menschen besitzen von Geburt an männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale oder sind aus anderen Gründen nicht eindeutig als Mann oder Frau zu erkennen, andere haben sich bewusst einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Vor wenigen Wochen genehmigte ein französisches Gericht die Forderung eines Mannes, sein Geschlecht beim Standesamt auf „neutral“ ändern zu lassen. „Vox Pop“ hat Intersexuelle und Transsexuelle in Frankreich dazu befragt. Manche Menschen fühlen sich „im falschen Körper geboren“ und versuchen, ihr Aussehen mit Hormonbehandlungen und chirurgischen Eingriffen dem Wahlgeschlecht anzupassen. Andere kommen mit männlichen und weiblichen Geschlechtsmerkmalen zur Welt und werden oft schon frühzeitig operiert. Doch was, wenn das so
„hergestellte“ Geschlecht gar nicht das richtige ist? Dem Europarat zufolge fallen viele geschlechtsangleichende Eingriffe, auch in Frankreich, unter das Folter- und Misshandlungsverbot. Er fordert, den amtlichen Geschlechtswechsel einfacher zu gestalten. Interview: Silvan Agius kommt aus Malta und war maßgeblich an der Gestaltung eines Gesetzes gegen die Diskriminierung von Intersexuellen und Transgendern beteiligt. Vox Report: Die ARTE-Korrespondentin in Italien erzählt von einem Skandal in ihrem Land: In San Remo schummelte anscheinend ein Drittel der städtischen Angestellten bei der Angabe ihrer Arbeitszeit. Polizeiliche Überwachungskameras haben sie schließlich überführt. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. Heute berichten sie, wie man in Deutschland und Irland mit dem dritten Geschlecht umgeht. (Text: arte)