Der öffentliche Schuldenstand innerhalb der Europäischen Union war bereits vor der Pandemie extrem hoch. Im vergangenen Jahr ist er noch einmal deutlich gestiegen: von 79,8 auf fast 90 Prozent des BIP. Mit jeder neuen Krise spaltet die Frage, wie die Staatsverschuldung zu bewerten ist, die Politik von Neuem: Sind die wachsenden Schulden Grund zur Sorge? Sollten sie abgebaut, umverteilt oder einfach erlassen werden? „Vox Pop“ hat sich in den Niederlanden umgeschaut: Während die Staatsbelastung dort moderat bleibt, wächst die Verschuldung der Privathaushalte zu einer ernsten Gefahr für die
Volkswirtschaft heran. Zu Gast bei „Vox Pop“: Shahin Vallée, Wirtschaftswissenschaftler und Mitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in Paris, sowie Katharina Pistor, Professorin für Vergleichende Rechtswissenschaften an der Columbia University in New York. Und wie immer berichten ARTE-Korrespondenten aus ihren Ländern: Die polnische Regierung hatte sich stets gegen die Anhäufung von Staatsdefiziten ausgesprochen, sieht sich in diesen schwierigen Zeiten aber zu einem Kurswechsel gezwungen. In Italien mehren sich Stimmen, die einen Schuldenerlass fordern. (Text: arte)