Chronische Ängste, Depressionen, Suchtverhalten – 2018 litten 84 Millionen Europäer an seelischen Störungen. Eine alarmierende Zahl, die durch COVID-19 noch weiter steigt. Wie lässt sich verhindern, dass die Coronapandemie eine Epidemie psychischer Erkrankungen nach sich zieht? Wie kann diese neue Welle von Patienten professionell behandelt werden, wenn 93 Prozent der psychiatrischen Einrichtungen während der Gesundheitskrise nur eingeschränkt oder gar nicht geöffnet waren? „Vox Pop“ hat in Italiens Krankenhäusern recherchiert. Das Gesundheitspersonal stand im Kampf gegen das Virus an vorderster Front und spürt noch immer die Auswirkungen: Die Hälfte der
Pflegekräfte leidet an posttraumatischen Belastungsstörungen, und ein Viertel von ihnen zeigt Anzeichen einer Depression. Zu Gast in der Sendung: Livia De Picker, Psychiaterin am Universitätsklinikum Duffel in Belgien, sowie Martin Knapp, Gesundheitsökonom und Professor für Gesundheitspolitik an der London School of Economics. Und wie immer berichten ARTE-Korrespondenten aus ihren Ländern: In Spanien sind die Jüngsten besonders von Corona betroffen. Seit Beginn der Pandemie haben 80 Prozent aller Eltern Verhaltensauffälligkeiten bei ihren drei- bis zwölfjährigen Kindern bemerkt. Dänemark will die Patientenversorgung durch wirksame Schritte verbessern. (Text: arte)