Folge 4

  • 4. Der Hürtgenwald im Sommer

    Folge 4 (45 Min.)
    Unsere Wälder sind Lebensraum für Menschen und Tiere. Sie sind zugleich eine Kulturlandschaft, entstanden durch menschliche Eingriffe, sie sind ein Wirtschaftsraum, denn Holz ist eine begehrte Ware. Und sie sind Orte der Schönheit und geheimnisvoller Geschichten, verklärt in alten Erzählungen. Der Hürtgenwald in der Eifel, westlich von Köln, war so eine uralte Landschaft – bis der Zweite Weltkrieg kam. Millionen von Granaten zerfetzten während des Zweiten Weltkriegs Buchen, Eichen und Fichten im Hürtgenwald in der Eifel.
    Die Bäume, die überlebt haben, zeigen heute noch die Wunden des Kriegs. Sie sind gespickt mit Granatsplittern. Günther Hieke ist seit 30 Jahren Förster im Hürtgenwald. Er hat – wie vorher schon sein Vater – mitgeholfen, den Wald wieder aufzuforsten. Heute gehört der Hürtgenwald zu den größten Waldgebieten in Nordrhein-Westfalen – 6.000 Hektar frei von menschlicher Besiedlung. Im Sommer leuchtet das Laub in sattem Grün. Sommerhitze bedeutet aber auch Stress für einen Wald.
    Sogar in der Eifel mit ihren häufigen und verlässlichen Niederschlägen. In den tiefen Tälern des Hürtgenwalds fließen viele Bäche. Der Biber ist hier wieder zu Hause, fällt Bäume und staut Teiche auf. Das wiederum lockt den seltenen
    Schwarzstorch an. Bis vor wenigen Jahren war er im Hürtgenwald noch ausgestorben. Niemand weiß mehr über den Hürtgenwald als Günther Hieke. Er kennt die Spuren der Menschen aus alter Zeit. In einer verborgenen Holzhütte lebten nach dem Krieg Waldarbeiter.
    Ihre Arbeit war überlebenswichtig – und lebensgefährlich. Viele Waldarbeiter sind von Minen getötet worden. An anderer Stelle im Norden des Hürtgenwalds finden sich unter alten Eschen die Überreste eines riesigen Klosters. Vor Jahrhunderten sorgten die Mönche für Handel und Bildung in der Region. In den Heiden und Mooren des Walds ließen die Bauern einstmals ihre Tiere weiden. Auch heute sind hier wieder Schafe unterwegs, um diese alten Landschaften zu erhalten.
    Im Hürtgenwald wurde lange vor dem Aufstieg des Ruhrgebiets Eisen verhüttet. Große Mengen Holzkohle wurden gebraucht. Die Spuren der Köhlerkarren haben sich tief in den Felsen eingegraben und zeugen von der Härte des damaligen Lebens. In früheren Zeiten war der Wald für die Menschen die Lebensgrundlage. Heute fasziniert der Hürtgenwald durch Abgeschiedenheit, tiefe Ruhe und Schönheit. Der Hürtgenwald ist eine faszinierende Waldlandschaft, ein Ort voller Überraschungen, voller Geschichten – erlebt an der Seite von Förster Günther Hieke. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 21.05.2020 WDR

Cast & Crew

Sendetermine

Sa. 17.06.2023
13:45–14:30
13:45–
Di. 25.08.2020
14:00–14:45
14:00–
Do. 21.05.2020
14:45–15:30
14:45–
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