Unsere köstliche Heimat Folge 49: Die Grömpelsuppe
Folge 49
Die Grömpelsuppe
Folge 49 (15 Min.)
Im 230-Seelen-Dorf Bauerbach in Thüringen steht das Gasthaus „Zum braunen Roß“. Hier kocht Küchenmeister und Inhaber Michael Städtler Thüringer Köstlichkeiten aus regionalen frischen Zutaten. Bei Michael Städtler kommt nichts aus der Dose, auch nicht die gesunde und schmackhafte Gemüsegrundlage für die Grümpelsuppe. Ihren ungewöhnlichen Namen verdankt die Grümpelsuppe handgemachten Mehlklößchen, die das Gericht schmücken und den hungrigen Gast sättigen. Das Gasthaus „Zum braunen Roß“ kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Schon 1782 kehrte hier regelmäßig ein ganz besonderer Gast ein: Friedrich Schiller. Nach Bauerbach verschlug es den Dichter im Dezember 1782. Auf der Flucht vor seinem Landesfürsten Herzog Carl Eugen von Württemberg fand der 23-jährige Schiller hier Asyl. In den acht Monaten seines
Aufenthalts in Bauerbach kehrte Schiller häufig im „Braunen Roß“ ein und die Grümpelsuppe gilt als eines seiner Lieblingsgerichte. Heute sind es Wanderer und Feinschmecker, die sich beim 45-jährigen Michael Städtler stärken. Aber auch die Segelflieger des Flugsport-Clubs Suhl e.V. wissen gutes Essen zu schätzen. Dass der Segelflug im fränkisch geprägten Süden Thüringens besonders beliebt ist, hat historische Gründe. 1926 landet der Segelflieger Max Kegel aus Hessen in der Nähe von Meiningen. Sein 55,2 Kilometer langer Flug stellte einen neuen Streckenweltrekord und die Geburtsstunde des thermischen Segelflugs dar. Heute starten die „Abenteurer der Stille“ vom landschaftlich schön gelegenen Flugplatz Suhl-Goldlauter. Und für manch einen Piloten gibt es nichts Schöneres, als nach einem Überflug des Gasthauses anschließend dort einzukehren. (Text: mdr)