Folge 103

  • Als RAF-Terroristen im Norden abtauchten – Silke Maier-Witt und ihr Leben in der DDR

    Folge 103
    Der sogenannte Deutsche Herbst jährt sich 2017 zum 40. Mal. Unweigerlich mit dem Terror der Roten Armee Fraktion verbunden sind die Opfer wie Siegfried Buback, Hanns Martin Schleyer und die Ereignisse in Mogadischu. Zur ersten Generation der RAF gehörten Meinhof, Baader, Meins. Auch Silke Maier-Witt zählt zu den bekanntesten ehemaligen RAF-Terroristen. Seit 1977 war sie Mitglied der Rote Armee Fraktion und als Späherin an der Entführung und Ermordung des früheren Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer beteiligt. Nachdem sie zunächst in Erfurt untergetaucht war, lebte sie seit 1987 unter dem Namen Sylvia Beyer in Neubrandenburg.
    Im Juni 1990 wurde sie hier zusammen mit dem RAF-Aussteiger Henning Beer festgenommen. Zwei von zehn RAF-Terroristen, die mit internationalem Haftbefehl gesucht wurden und in der DDR abgetaucht waren. Ein Fahndungserfolg für den letzten Minister des Innern der DDR, Peter-Michael Diestel. Silke Maier-Witt wurde 1991 zu zehn Jahren Haft verurteilt und 1995 vorzeitig entlassen. Für diese Dokumentation geht die Ex-Terroristin vor laufender Kamera an den Ort ihrer Verhaftung zurück. 26 Jahre nachdem sie gefasst wurde, ist Silke Maier-Witt zum ersten Mal wieder in Neubrandenburg.
    Sie steht vor dem damaligen VEB Pharma. Ein sozialistischer Vorzeigebetrieb sollte daraus werden. Doch dazu kam es nicht mehr, die DDR existierte nicht mehr. Wie war das Leben im Osten für Silke Maier-Witt? Wie ist es, wenn man eine neue Identität
    annimmt? Wie sah der geheime Deal zwischen Stasi und RAF aus? Wie ging der Ausstieg vonstatten und wer wusste in Ost und West davon? Wie gingen die Freunde von Silke Maier-Witt mit ihr um, nachdem sie enttarnt worden war? Das Kamerateam begleitet Silke Maier-Witt auf der Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit an ihren früheren Wohnort in Neubrandenburg, ins ehemalige Stasiobjekt in Briesen und bei der Begegnung mit ihren Neubrandenburger Freunden von damals.
    Es ist dabei, als sie Akteneinsicht in ihre Stasiunterlagen beantragt und den letzten Innenminister der DDR, Peter-Michael Diestel, trifft. Und es besucht sie in Skopje, Mazedonien, wo sie seit vielen Jahren als Friedensfachkraft für das Forum Ziviler Friedensdienst gearbeitet hat. Silke Maier-Witt spricht darüber, wie sie im MfS-Objekt „Falke“ auf das Leben im Osten vorbereitet wurde. Darüber, was die DDR für sie bedeutete, wie sie mit der gesellschaftlichen Isolation klargekommen ist, wie sie den Tag ihrer Verhaftung und den Mauerfall erlebt hat.
    Sie erzählt, wie sie damit zurechtkommt, dass sie daran beteiligt war, Menschenleben zu zerstören und ob sie das heute, 40 Jahre nach dem Deutschen Herbst, noch belastet. Sie führt aus, warum sie sich der RAF angeschlossen und Jahrzehnte später dazu entschieden hat, als Friedenshelferin zu arbeiten. Der Film macht aber auch deutlich, wie Hanns-Eberhard Schleyer, der Sohn von Hanns Martin Schleyer, die Geschichte der Ex-Terroristin bewertet. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.06.2017NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 24.06.2017
14:30–15:15
14:30–
Do 22.06.2017
06:35–07:20
06:35–
Mi 21.06.2017
21:00–21:45
21:00–
NEU
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