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Die Wüstenlöwen der Namib – Aufbruch und Wiederkehr
45 Min.Die fünf jungen, männlichen Löwen haben sich erfolgreich von ihren Müttern emanzipiert. Nun sind sie am besten Weg, eine neue, starke Population von Wüstenlöwen in der Namib-Wüste zu etablieren. Die Fortsetzung der emotionalen Doku über die fünf „Musketiere“ begleitet die erwachsen gewordenen Wüstenlöwen auf ihrer Suche nach Weibchen, mit denen sie sich paaren können. Doch das hoffnungsvolle Bild endet vorerst dramatisch: Nachdem die Löwen in der Nähe einer Siedlung einen Esel reißen, verenden vier von ihnen an Gift.
Nur einer, „Tullamore“, überlebt und wird umgehend in ein sicheres Revier gebracht. Tatsächlich akzeptiert er das neue Terrain – und wird zum Helden einer neuen Generation. Denn er findet eine Gruppe von Löwinnen, mit denen er sich paart und die eine neue Generation begründen. Doch auch „Tullamores“ Mutter hat Junge zur Welt gebracht. Diesmal sind es lauter Weibchen. Sie sind früher auf der Jagd als seinerzeit die „Musketiere“ – und zudem mit schnellen Erfolgen! Ein Film von Will und Lianne Steenkamp (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 10.10.2017 ORF 2 Die Wüstenlöwen der Namib – Auf den Spuren der Könige
46 Min.Es ist eines der unzugänglichsten Gebiete im südlichen Afrika: das Hoanib-Tal im Kaokoveld, ein Trockengebiet, das zwischen den orangefarbenen Dünen der Namib, den einsamen Stränden der Skelettküste und den felsigen Schluchten des Kunene-Flusses liegt. Diese atemberaubende Landschaft ist die Heimat der letzten Wüstenlöwen, einer ganz besonderen Löwenart. Die lebensfeindlichen Bedingungen sowie das Vordringen von Nutztierherden in die Randzonen der Wüste haben den Bestand dieser einzigartigen Löwen gefährdet. Ein Mann hat sich ihrer Erforschung und ihrem Schutz gewidmet: Philip Stander.
Mit ihm ist das Kamerateam über zwei Jahre hindurch unterwegs, um das Leben dieser einzigartigen Löwenpopulation zu erforschen. Die größte Hoffnung, ihren Fortbestand zu sichern, liegt bei fünf jungen männlichen Löwen: Sie müssen selbstständig werden und sich aus der Obhut ihrer Mütter lösen. Der Film von Will und Lianne Steenkamp begleitet diese „Fünf Musketiere“ beim Erwachsenwerden und erzählt die berührende Geschichte ihrer Fortschritte, Erfolge aber auch Rückschläge. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 06.10.2015 ORF 2 Wüstenschiffe: Von Kamelen und Menschen
43 Min.Beduine mit Kameleherde.Bild: ZDF und ORF/Mischief FilmsKamele tragen zu Recht den Namen „Wüstenschiffe“: Seit etwa 5000 Jahren durchquert der Mensch mit seinem „Geschenk Allahs“ die kargsten und trockensten Gebiete der Welt. In Saudi-Arabien sind sie so wertvoll, dass der Staat Spitäler für Kamele eingerichtet hat. In der Türkei sind sie die Publikumslieblinge bei Ringkämpfen. In Australien wurde mit ihrer Hilfe das riesige Outback-Territorium erschlossen, heute sind sie dort eine Plage. In der Mongolei ist Filmemacher Georg Misch mit den Wissenschaftlern Chris Walzer und Pamela Burger auf der Suche nach den „baktrischen“ Kamelen, den letzten echten Wildkamelen des Planeten.
Nur noch 400 Exemplare existieren in der Wüste Gobi, einem Gebiet, das halb so groß wie Österreich ist. Sie überleben extreme Temperaturschwankungen und begnügen sich mit Salzwasser. Trotz widrigster Umstände sind erste Aufnahmen von „Geisterkamelen“, wie sie auch genannt werden, in ihrem natürlichen Lebensraum gelungen. In einem Kamelspital in Al-Hofuf hingegen läuft alles mit Hightech: Kranke Kamele aus ganz Saudi-Arabien und sogar aus Nachbarländern werden dort gratis behandelt.
Wie in einem Science-Fiction-Film schweben die mächtigen Tiere von an der Decke angebrachten Schienen durch die Gänge in den OP-Saal. In der Türkei, nahe den antiken Stätten von Ephesus bei Selcuk, versammeln sich jährlich 20 000 Menschen mit 120 Kamelen zu den traditionellen Kamelringkämpfen. Bei diesem „Sumo-Ringen unter Kamelen“ treten „Tülü“-Bullen, eine Kreuzung aus arabischen und asiatischen Kamelen, gegeneinander an. Die riesigen, kämpferischen Bullen gelten als besonders wertvoll und werden von ihren Besitzern liebevoll gehegt und gepflegt.
Vor allem dürfen die kostbaren Tiere beim Ringen nicht zu Schaden kommen. Der Uluru – Ayers Rock – im Zentrum des australischen Outbacks wurde Mitte des 19. Jahrhundert von den Kolonisten mit Hilfe von Kamelen entdeckt. Später spielten die Tiere eine Schlüsselrolle beim Bau von Telegrafenleitungen, Eisenbahnen und Landstraßen. Die Protagonistin Debbie Robinson führt heute noch die Tradition der „Cameleers“ genannten Kamelpioniere fort: Kamele ziehen ihren Wagen wochenlang durch das Outback, um die entlegensten Siedlungen mit Proviant zu beliefern.
Nachdem Straßen- und Eisenbahnnetz fertig ausgebaut waren, hatte man für die Tiere keine Verwendung mehr und gab sie 1923 zum Abschuss frei. Doch einige hundert Kamele entkamen und vermehrten sich rasend schnell. Heute trinken circa eine Million verwilderter Kamele Wasserlöcher und sogar Schwimmbäder leer. Für Autofahrer endet eine Kollision mit einem Kamel oft tödlich. Deshalb werden sie von Helikoptern aus von den Verkehrswegen vertrieben. Ein Scheich hat eine besonders clevere Lösung gefunden: Mit Hubschraubern lässt er die Tiere zusammentreiben und per Schiff auf die saudi-arabische Halbinsel bringen, wo die flinksten Tiere bis zu drei Millionen Dollar pro Kamelrennen gewinnen können.
Die erstaunlichsten Fakten über Kamele gilt es noch zu entdecken. Die Beduinen haben ihr altes Wissen bewahrt und schwören auf die Heilkraft von Kamelmilch und Kamelurin. Jetzt erforschen Wissenschaftler in modernen Labors die medizinischen Eigenschaften dieser beiden Zutaten, und ein französischer Kamelexperte der UNO widmet sich in seiner Freizeit der Produktion von Kamelkäse, den er sogar in Europa zu vermarkten gedenkt. (Text: 3sat)Wunderbares Thailand – Naturjuwel im Südosten Asiens
„Wildes Thailand“ entführt das Publikum in ein exotisches Reich voll üppiger Natur und ursprünglicher Tierwelt, abseits touristisch bekannter Pfade. Über weitläufige Reisfelder und charakteristische Kalksteinfelsen führt die Reise durch Thailand bis in die Hauptstadt Bangkok, wo sich wilde Tiere an das Leben in der Megacity perfekt angepasst und dort einen neuen Lebensraum gefunden haben. Weiter im Norden ist Thailands Landschaft geprägt von unberührten Wäldern, in denen die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Ureinwohner pflegen hier jahrhundertealte Rituale, während Tiger weitab jeder Zivilisation ein letztes Refugium gefunden haben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 25.07.2017 ORF 2 Die wunderbare Welt der Affen (1): Fremde Verwandte
Neugierig, schlau, faszinierend vielfältig – so lautet die Kurzbeschreibung einer ganz besonderen Gattung, zu der auch der Mensch zählt: Gestatten? Primat! Etwa 400 Arten leben über den halben Erdball verstreut. Es gibt sie in allen Größen und Gestalten, mit unvermuteten Fähigkeiten und eigenwilligen Gewohnheiten. Was alle Primaten verbindet, ist eine Handvoll gleicher biologischer Voraussetzungen, was sie voneinander trennt, ist die Art, wie sie zum Einsatz kommen. Sie hat im Laufe der Evolution zu hoch spezialisierten Lebensweisen geführt: Vom apfelgroßen Zwergseidenäffchen, das seine Nahrung selbst anbaut, über Spezialisten wie dem scheuen Aye-Aye, der mit seinen Fingern „sehen“ kann, bis zu den gewieften Makaken, die gelernt haben, die Vorteile des zivilisierten Lebens geschickt für sich zu nutzen – in punkto Vielfalt lässt die Familie der Primaten nichts zu wünschen übrig.
UNIVERSUM entführt in die „Wunderbare Welt der Affen“, zu den ungewöhnlichsten Verwandten, von denen der geneigte Zuseher wohl gar nicht vermutet hätte, sie zu haben. (Text: ORF)Die wunderbare Welt der Affen (2): Familienbande
Ob Mensch, Affe oder Lemur – eines haben alle Primaten gemeinsam: sie organisieren ihr Leben in Gemeinschaft. Die kleine Welt der Familie funktioniert zwar nicht immer konfliktfrei, aber sie gibt Sicherheit und hilft, das Leben in der großen weiten Welt um ein Vielfaches zu erleichtern. Teil 2 der „Wunderbaren Welt der Affen“ zeigt, welch erstaunliche Strategien des Zusammenlebens Primaten entwickelt haben und wie ausgeklügelt Kommunikation innerhalb der Gruppe funktioniert um arbeitsteilig vorzugehen und voneinander zu lernen. In punkto Sozialleben haben Primaten die ganze Palette an möglichen Familienkonstellationen parat: von strenger Hierarchie, die etwa bei den Pavianen mit roher Gewalt durchgesetzt wird, über das polygame Liebesleben der Kaiserschnurrbarttamarine, die mit List unnötige Streitigkeiten vermeiden, bis zu den „Hippies“ unter den Primaten, den friedvollen Bonobos, für die der zärtliche Umgang miteinander oberstes Gebot ist. (Text: ORF)Die wunderbare Welt der Affen (3): Superhirne
Seife und Zahnseide für die Körperhygiene verwenden, Feuer machen, in fremden Sprachen kommunizieren, die richtige Medizin zur Vorbeugung von Krankheiten kennen – wer denkt, dass dazu nur der Mensch imstande ist, wird in Teil 3 der „Wunderbaren Welt der Affen“ rasch eines Besseren belehrt. Das Geheimnis des Erfolges aller Primaten ist ihr kreativer Intellekt. Er hilft, sich rasch an veränderte Bedingungen anzupassen, neue Probleme lösen zu können und eingeübte Fertigkeiten zu verbessern. Ein Schlüssel zur permanenten Weiterentwicklung ist, Wissen innerhalb der Gruppe zu teilen und voneinander zu lernen – der Beginn von dem, was wir Menschen Kultur nennen, findet in erstaunlicher Ausformung auch bei Affen und Lemuren statt. Vertraute Verhaltensweisen und ungeahnte Fertigkeiten zeigen, dass die „Krone der Schöpfung“ gar nicht so einzigartig ist, wie lange angenommen und es den Menschen letztendlich mit Stolz erfüllen kann, Teil dieser bemerkenswerten Familie zu sein. (Text: ORF)Die wunderbare Welt der Affen – Superhirne
Seife und Zahnseide benutzen, Feuer machen, in fremden Sprachen kommunizieren, Krankheiten vorbeugen – wer denkt, dass dazu nur der Mensch imstande ist, wird im Film eines Besseren belehrt. Das Geheimnis des Erfolgs der Primaten ist ihr kreativer Intellekt. Er hilft, sich rasch an Veränderungen anzupassen, Probleme zu lösen und Fertigkeiten zu verbessern. Der Film zeigt, dass die „Krone der Schöpfung“ gar nicht so einzigartig ist, wie lange angenommen. Ein Schlüssel zur permanenten Weiterentwicklung ist zum Beispiel, Wissen innerhalb der Gruppe zu teilen und voneinander zu lernen – der Beginn von dem, was wir Menschen „Kultur“ nennen, findet in erstaunlicher Ausformung auch bei Affen und Lemuren statt. Vertraute Verhaltensweisen und ungeahnte Fertigkeiten zeigen, dass es den Menschen letztendlich mit Stolz erfüllen kann, Teil dieser bemerkenswerten Familie zu sein. (Text: 3sat)Die wunderbare Welt der Weingärten
Sie sind ein jahrtausende altes Kulturgut der Menschheit – kaum jemand weiß, dass sie auch ein Stück faszinierende Wildnis sind: Weingärten sind Naturjuwele in der Zivilisation und Paradiese für die Tierwelt. In den besten Weinbergen von Österreich, Deutschland und Frankreich lockt der unwiderstehliche Geruch von frischen Weinblättern Rehe und ihre Kitze aus dem Wald, einmal, um die Blätter zu fressen, dann ein zweites Mal, um die süßen Trauben zu verzehren. Marienkäfer schützen die Reben vor Blattläusen, denn sie fressen bis zu fünfzig Stück dieser kleinen Tiere pro Tag – sofern sie selbst den Angriffen der Ameisen widerstehen können! Im Universum der Weingärten leben Jäger und Gejagte auf engstem Raum miteinander.
Im Frühling spielen junge Kaninchen und Baby-Füchse miteinander, aber im Sommer wird das Spiel zu einer erbarmungslosen Jagd. Bussarde beäugen Feldhamster und Mäuse. Wer von ihnen wird entkommen? Wer holt sich die beste Beute? Und wer kann dieses einzigartige Biotop so nutzen wie der einzigartige katzenähnliche Ginster, der in Südfrankreichs Weinbergen jagt und frisst, bevor er sich über reife Trauben als Dessert – hermacht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 17.10.2023 ORF 2 Die wunderbare Welt des Weingartens
45 Min.Sie sind ein jahrtausende altes Kulturgut der Menschheit – kaum jemand weiß, dass sie auch ein Stück faszinierende Wildnis sind: Weingärten sind Naturjuwele in der Zivilisation und Paradiese für die Tierwelt. In den besten Weinbergen von Österreich, Deutschland und Frankreich lockt der unwiderstehliche Geruch von frischen Weinblättern Rehe und ihre Kitze aus dem Wald, einmal, um die Blätter zu fressen, dann ein zweites Mal, um die süßen Trauben zu verzehren. Marienkäfer schützen die Reben vor Blattläusen, denn sie fressen bis zu fünfzig Stück dieser kleinen Tiere pro Tag – sofern sie selbst den Angriffen der Ameisen widerstehen können! Im Universum der Weingärten leben Jäger und Gejagte auf engstem Raum miteinander.
Im Frühling spielen junge Kaninchen und Baby-Füchse miteinander, aber im Sommer wird das Spiel zu einer erbarmungslosen Jagd. Bussarde beäugen Feldhamster und Mäuse. Wer von ihnen wird entkommen? Wer holt sich die beste Beute? Und wer kann dieses einzigartige Biotop so nutzen wie der einzigartige katzenähnliche Ginster, der in Südfrankreichs Weinbergen jagt und frisst, bevor er sich über reife Trauben als Dessert – hermacht. Ein Film von Franz Hafner (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 08.10.2019 ORF 2 Wunder der Karibik (2): Die Korallengärten
Jahrhundertelang waren die kleinen Eilande und ihre vorgelagerten Korallenriffe tödliche Fallen für die Seefahrt im Karibischen Meer. Der Meeresboden ist übersät mit Wracks von Schiffen. Die Wracks wurden von Piraten oder Hurrikans versenkt. Die Piraten und ihr Gold sind längst verschwunden, doch die Schätze unter Wasser sind geblieben: Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Wracks in reiche Biotope verwandelt. Ob Korallenfische, Riffkalmare, Buckelwale oder Haie – die Korallengärten der Karibik sind die Heimat einer vielfältigen Lebensgemeinschaft von Meeresbewohnern.130 Kilometer nördlich der Dominikanischen Republik liegen die Silverbanks – ein seichtes Korallenriff, das ein Paradies für Taucher ist.
Ihren Namen verdankt die Region einer spanischen Galeone, die hier um das Jahr 1600 schwer mit Silber beladen sank. Heute sind die Silverbanks zwischen Dezember und April Schauplatz eines einzigartigen Naturschauspiels: Etwa 3000 Buckelwale ziehen dann über die Korallengärten und erfüllen die Region mit Walgesängen.
Die Walbullen sind auf Brautschau: Mit ihren eindrücklichen, bis zu einer halben Stunde andauernden Liedern, die gut 30 Kilometer weit zu hören sind, umwerben sie die Weibchen. Sie üben sich in einer Art Minnesang, der von Jahr zu Jahr in Länge, Stimmlage und sogar Dialekt variieren kann. Die prächtigen Korallengärten der Silverbanks sind aber nicht nur der perfekte Rahmen für das Liebeswerben der Buckelwale, die seichten, ruhigen Gewässer eignen sich auch bestens als Kinderstuben. Hier erhalten die jüngsten Walkälber unter der fürsorglichen Anleitung ihrer Mütter Tauchunterricht.
Ende April ziehen die Buckelwale dann ins offene Meer des Nordatlantiks weiter.Unzählige Korallenriffe im Karibischen Meer reichen knapp unter die Wasseroberfläche und wurden so vielen Schiffen zum Verhängnis. Durch Navigationsfehler, Piraten und gefährliche Riffe wurden Regionen wie der „Black Rock Point“ nahe den britischen Jungferninseln zu einem Friedhof für Schiffe, die sich im Lauf der Jahrzehnte in Biotope verwandelten.
Die „RMS Rhone“, ein 94 Meter langer Transatlantik-Dampfer, der Post, Passagiere und Ladung transportierte, sank am 29. Oktober 1867 in einem gewaltigen Hurrikan. 147 Passagiere und Besatzungsmitglieder starben. Es gab nur 23 Überlebende. Das Wrack zerbarst in vier Teile, die in einem Umkreis von 200 Metern in rund 20 Meter Tiefe verstreut sind. 140 Jahre nach dem Untergang des stolzen Dampfers ist beinahe das gesamte Wrack zu einer neuen Behausung für Meerestiere geworden. Während in den Maschinen- und Lagerräumen Muränen auf die Jagd gehen, haben sich an allen Eisenteilen des Schiffs, die das Sonnenlicht erreicht, Weich- und Steinkorallen festgesetzt.
Die einstigen Decks sind heute die Jagdgebiete der Barrakudas, während vor der gespenstischen Kulisse des Schiffs Haie patrouillieren.Die meisten Inseln der Karibik sind von Korallengärten umsäumt, die nur einen Steinwurf von den Sandstränden entfernt liegen. Die Buchten der Cayman Islands bieten eine besondere Attraktion: Jedes Jahr kommen Tausende Touristen hierher, um im knietiefen Wasser aus nächster Nähe Schwärme von Stachelrochen zu beobachten.
Stachelrochen sind Meeresbewohner der seichten Küstenregionen. Doch hier ist es schwer zu sagen, wo die Riffe tatsächlich enden und das offene Meer beginnt. Vor den Caymans fallen die Korallenriffe zum offenen Meer hin in mehreren Stufen über Hunderte Meter ab, bis hin zum Kaimangraben, dem tiefsten Punkt im Karibischen Meer: Hier treffen in rund 7200 Metern Tiefe zwischen Jamaika und Kuba die tektonischen Platten Nordamerikas und der Karibik aufeinander. (Text: 3sat)Wunder der Karibik (3): Im Auge des Hurrikans
Das Karibik-Postkartenidyll endloser Traumstrände und farbenprächtiger Natur ist trügerisch, denn die Karibik ist auch Schauplatz der stärksten Stürme auf unserem Planeten. Jedes Jahr wird diese tropische Inselwelt von Hurrikans heimgesucht. Die Saison der Stürme dauert von Juni bis November. Im bisherigen Rekordjahr 2005 wüteten in der Karibik 15 Wirbelstürme – mit verheerenden Folgen. Und dennoch erholt sich die Natur immer wieder. Spektakuläre Computeranimationen und packende Realaufnahmen zeigen, wie ein Hurrikan entsteht: vom Tropensturm vor der afrikanischen Küste, der den Atlantischen Ozean überquert und dabei immer mehr an Energie gewinnt, bis zum vernichtenden Wirbelsturm, der schließlich die Karibik heimsucht.Angetrieben von einem Hurrikan, brechen bis zu 20 Meter hohe Wellen über die karibischen Korallenriffe herein – stundenlang, ohne Unterlass.
Die Dreharbeiten unter Wasser lieferten dramatische Aufnahmen: Unter der Wucht der Riesenwellen zerbersten ganze Korallenstöcke – zurück bleibt eine Spur der Verwüstung. Andererseits dienen manche der Bruchstücke als Keimzellen und Fundamente für die Bildung neuer Korallenstöcke, und die Riffe erholen sich langsam wieder.Während aufgepeitschte Wassermassen die karibischen Küsten heimsuchen, verrichten die Hurrikans ihr Zerstörungswerk auch weiter landeinwärts.
Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 250 Kilometer pro Stunde entlauben sie Regenwälder und machen ganze Waldgebiete dem Erdboden gleich. Der Vergleich zwischen den Aufnahmen früherer Zerstörungen und der aktuellen Situation zeigt jedoch eindrucksvoll, wie sich die Natur im Laufe der Zeit wieder regeneriert.Die Gewalt der Hurrikans entwurzelt immer wieder zahllose Bäume.
Wissenschaftler haben jedoch eine Baumart entdeckt, die angesichts der wiederkehrenden Wirbelstürme eine einzigartige Überlebensstrategie entwickelt hat. Zwar verliert auch der Tabonuco-Baum sein Laub und Geäst, aber dank eines genialen Tricks hat er einen sturmsicheren, festen Stand: Seine Wurzeln reichen nicht nur tief in die Erde – an der Oberfläche verbinden sich manche von ihnen auch mit anderen Tabonucos in der Nähe. Und so bieten zehn bis zwanzig dieser Baumriesen in stürmischen Zeiten einander gegenseitig Halt.Hurrikans bringen jedoch nicht nur Tod und Zerstörung: Wissenschaftler glauben, dass die Wirbelstürme zumindest in einem Fall einer Tierart zu einer neuen Heimat verholfen haben.
Mitte der 1990er-Jahre erschienen auf der Karibikinsel Anguilla mit einem Mal grüne Leguane, die dort noch nie zuvor gesehen worden waren. Auf der 300 Kilometer entfernten Insel Guadeloupe hingegen sind diese Reptilien häufig – und 1995 wurde Guadeloupe von gleich zwei Hurrikans kurz nacheinander heimgesucht.
Die Forscher glauben, dass einige Leguane auf Baumstämmen oder abgebrochenen Ästen in einer wochenlangen Odyssee über das Meer bis nach Anguilla gelangten. Inzwischen haben die Tiere in ihrer neuen Heimat bereits Fuß gefasst und sich vermehrt.Die Strände der Karibik sind nicht nur begehrtes Ziel sonnenhungriger Touristen: In manchen Abschnitten vergraben die Weibchen der Lederschildkröte ihre Eier im Sand. Diese größte Schildkrötenart der Welt erreicht eine Panzerlänge von 2,5 Metern und ein Gewicht von 700 Kilogramm.
Wenn ein Hurrikan auf den Strand trifft, schleudert er die Sandmassen Hunderte Meter weit landeinwärts – und vernichtet dabei auch die Schildkröten-Gelege. Aber von diesem Schicksal ist meist nur eine Generation betroffen, denn von Jahr zu Jahr folgen die Hurrikans leicht unterschiedlichen Routen – selten ist ein Strand zweimal kurz nacheinander Schauplatz der Verwüstung, und so kehren die Lederschildkrötenweibchen im folgenden Jahr zurück.Eine faszinierende Geschichte über den unablässigen Kreislauf von Untergang und Überleben, von Zerstörung und Erneuerung. (Text: 3sat)Wunder der Karibik (4): Die Riesen der Karibik – Wale und Vulkane
Leben und Tod liegen oft nah beieinander. Vulkanismus ist die Ursache für Artenvielfalt in der Karibik, gleichzeitig aber auch eine große Gefahr. Auf den Inseln Dominica und Guadeloupe gibt es kochende Seen, giftige Schwefelaustritte, blubbernde Flachwasservulkane und Tiefseevulkane. Aufgrund der Zerstörungskraft aus dem Erdinneren entstehen auch immer wieder neue Nischen. So entstand eine Tier- und Pflanzenwelt, die für die Karibik untypisch ist – über wie unter Wasser. Tonnenschwere Lederschildkröten, die im schwarzen Vulkansand ihre Eier legen, Pottwale zum Greifen nahe an den Küsten und riesige Frösche und Insekten. Fast jedes der tief eingeschnittenen Täler beherbergt Tierarten, die es nur hier gibt. (Text: ORF)Wunder der Karibik (4): Die Schatzküsten
Die Karibik: ein Paradies. Eine eigene Welt für sich sind die dem Festland vorgelagerten Riffbereiche, die langen Küstenstreifen und die einzigartigen Sandstrände, die Mittelamerika säumen. Der Panamakanal ist eine der meistgenutzten künstlichen Wasserstraßen der Welt. Die 80 Kilometer des Kanals passieren jährlich rund 14 000 Schiffe. Die Wasserstraße verläuft zwischen den Städten Colón an der Atlantikküste und Panama-Stadt an der Pazifikküste. An den Ufern erstrecken sich üppige Dschungelwälder mit einer überreichen Tier- und Pflanzenwelt: Gut 600 verschiedene Vogelarten und etwa 150 Säugetierarten leben hier.
Im Nordwesten Panamas liegt 15 Kilometer vor der Festlandküste das Bocas-del-Toro-Archipel. Es ist eine besondere Mischung aus Felsen, Mangroven und Korallen, die den Charme dieser Inselwelt ausmacht. Ein einzigartiger Lebensraum, der auch Tiere anzieht, die normalerweise eher in Südamerika anzutreffen sind, wie das Dreizehenfaultier. Langsam und bedächtig hangelt es sich von Ast zu Ast und scheut auch die Sümpfe zwischen den Mangroven nicht. Dreizehenfaultiere sind exzellente Schwimmer, die auch das Salzwasser nicht abschreckt. Ihre Nachbarn, die Brüllaffen, sind da schon etwas zaghafter. Sie meiden das Salzwasser und verbringen ihre Tage lieber in den oberen Etagen der Mangroven, wo es für sie ein gutes Nahrungsangebot an Blättern und Früchten gibt.Die Wälder, die die karibischen Schatzküsten von Costa Rica säumen, sind die bevorzugte Heimat der Kapuzineraffen.
Die Kapuziner ernähren sich nicht nur von den Blättern und Früchten der Bäume. Sie haben auch stets ein Auge auf das reiche Futterangebot entlang der langen Sandstrände. Und vor allem bei Ebbe bietet sich eine gute Gelegenheit, Muscheln aus dem Sand zu buddeln. Die Schatzküsten im Norden Zentralamerikas, in Belize und Mexiko sind auch berühmt für die unterirdischen Wunder der Karibik: Ein riesiges Höhlen- und Flussnetzwerk durchzieht die Halbinsel Yukatán und speist die Schatzküsten mit Süßwasser. (Text: 3sat)Wunder der Karibik – Die Trauminseln
Die Karibik, für viele ein Urlaubs-Paradies: azurblaues Meer, bunte Korallenriffe, lange Palmenstrände. Doch nirgendwo sonst treten die geologischen Kräfte so mächtig in Erscheinung. Regelmäßig brechen Vulkane aus und suchen Hurrikans die tropischen Inseln heim. Dass die Tierwelt über und unter Wasser ebenso pulsierend ist wie die karibischen Rhythmen, zeigt die vierteilige Reihe „Wunder der Karibik“.
Den Auftakt machen „Die Trauminseln“. Zwischen der Inselwelt und den Küsten Mittelamerikas entfaltet sich die Natur auf unvergleichliche Weise. Ob in tropischen Regenwäldern, salzigen Lagunen, windgepeitschten Wüsten oder auf Vulkanen, die Karibik kann viele unbekannte Gestalten annehmen. Und jede der Inselgruppen ist dabei eine eigene, einzigartige Welt für sich.An den nördlichen Ausläufern des Karibischen Meeres erstrecken sich 700 flache Inseln bis weit hinaus in den Atlantik. Sie ragen aus einem weitläufigen Korallenplateau über das Wasser: die Bahamas.
Ihren Namen verdanken die Bahamas der spanischen Bezeichnung für flaches Wasser: Baja Mar. Die seichten Sandbänke, zwischen denen Tümmler und Zügeldelfine nach Beute jagen, sind nur eine von vielen Landschaften der Karibik. Südöstlich der Bahamas ragt eine weitere Inselkette aus dem Meer: die Kleinen Antillen, die die östlichste Grenze des Karibischen Meeres markieren. Die Inseln der Kleinen Antillen sind äußerst unterschiedlich. Wie die Bahamas ist auch Barbuda für seine flachen Sandstrände berühmt.
Doch manche Inseln haben statt der klassischen karibischen Traumstrände steil aufragende Vulkangipfel. Die Gipfel von St. Lucia sind schlummernde Vulkane. Die Krater von St. Vincent erheben sich mehr als einen Kilometer über den Meeresspiegel und durchstoßen damit die Baumgrenze. Und auf Dominica haben die Kräfte aus dem Erdinneren Fels zu dramatischen Uferklippen geformt. Unzählige Sodaseen und heiße Quellen zeugen hier vom vulkanischen Ursprung der ganzen Inselgruppe, deren jüngste Erhebung die Insel Montserrat ist. Die eruptiven Kräfte schufen diese einzigartige Landschaft geprägt von üppigen Dschungelwäldern, spektakulären Wasserfällen und einer reichen Tierwelt.
Vulkanismus hat nicht nur die Natur der Inseln geformt, sondern auch die umliegenden Meere. Die Küste von Dominica fällt jäh zum Meeresboden ab, eine mehr als 1000 Meter hohe Steilwand unter Wasser. Solche Gegenden durchstreift der größte Jäger der Welt: der Pottwal. Seine bevorzugte Beute sind große Kalmare und andere Tintenfische, die ebenfalls in großer Tiefe leben. Die meisten Vulkaninseln der Karibik sind ziemlich klein.
Kalkstein sorgte für massivere Plattformen im Meer. Kuba ist die größte aller Karibischen Inseln. Nirgendwo auf der Welt finden sich mehr Karsthöhlen als hier. Von allen Karibikinseln hat Kuba die höchste Zahl endemischer Tierarten aufzuweisen: Die Palette reicht vom weltweit kleinsten Kolibri bis hin zum Rautenkrokodil und dem scheuen Hutiaconga, einer nachtaktiven Baumratte. Von der geheimen Unterwelt in Kubas Kalkgestein über die mächtigen Vulkangipfel zu den flachen Häufchen aus Sand und Palmen: Es waren umwälzende erdgeschichtliche Ereignisse, die den Inseln der Karibik ihre vielfältige Gestalt verliehen.
Aber die formenden Kräfte beschränken sich nicht nur auf die Geologie. Auch das Klima hat vielen Inseln eine ganz spezielle Eigenart verliehen. Am äußersten südlichen Rand der Karibik, knapp 100 Kilometer vor der Küste Südamerikas, liegen Aruba, Bonaire und Curacao, die ABC-Inseln. Wild bewucherte Vulkanhänge sucht man hier vergeblich, das sind die Wüsteninseln der Karibik, gesäumt von bunten Korallengärten. Korallenriffe sind ein gemeinsames Merkmal der Karibik. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Di. 10.04.2007 ORF 2 Wunderwelten am Indischen Ozean: Die Magie des Monsuns
Der Monsun ist das größte zusammenhängende Wettersystem der Erde. Er beherrscht weite Teile unseres Planeten, sein Einfluss reicht vom Hochland Tibets über Südasien und Indonesien bis nach Australien. Monsun wird oft gleichgesetzt mit Wind und Regen. Doch das gewaltige Wetterphänomen hat auch eine andere Seite: Monate extremer Dürre, in denen alles Leben auf die erlösenden Regenfälle warten muss. Deutsche Bearbeitung: Jutta Karger (Text: ORF)Original-TV-Premiere Di. 29.08.2017 ORF 2 Wunderwelt Garten (1): Die heimliche Wildnis
Vom Menschen als Paradies vor der eigenen Tür angelegt, sind Gärten immer auch ein Stück ungezähmte Natur. Im Schatten der sorgfältig gehegten Blumen, Ziergewächse und Obstbäume nutzen hier – vom Gärtner oft kaum wahrgenommen – Lebewesen aller Art den kostbaren Lebensraum. Insekten, Vögel, Igel, oder Wildpflanzen – nach der Schneeschmelze werden auch diese Garten-Mitbenützer wieder aktiv und legen in der von Menschenhand gestalteten Wunderwelt Garten spezielle und verblüffenden Überlebensstrategien an den Tag. Ein Film von Jan Haft (Text: ORF)Wunderwelt Garten (2): Paradies für Mensch und Tier
Wenn der Sommer seinen Höhepunkt erreicht, entfaltet die Wunderwelt Garten ihren ganzen Reiz: Hier herrscht auch im Hochsommer kein Mangel an Feuchtigkeit. Die Pflanzen gedeihen prächtig und bieten ihrerseits Nahrung für unzählige Insekten und Kleinlebewesen. Vogeleltern tragen jetzt unermüdlich Futter ins Nest und helfen so dem Gärtner bei der Schädlingsbekämpfung, Singvögel begnügen sich meistens mit Raupen und Käfern, Greifvögel halten die Wühlmaus in Schach. Fast eine Welt für sich ist der Komposthaufen: An dem Ort wo vermeintlicher Abfall „nur“ zu fruchtbarer Erde zerfällt, spielen sich bei genauem Hinsehen hochdramatische Begegnungen ab. Ein Film von Jan Haft (Text: ORF)Yellowstone (1): Feuer und Eis
Als ein Trapper im Winter 1807 auf der Suche nach Pelztieren ins Herz der Rocky Mountains vordrang, entdeckte er dort an den Ufern des Yellowstone River ein Stück unberührter Natur. 1872 wurde dieser Flecken Erde mit seinen vulkanischen Geysiren und heißen Quellen zum Nationalpark erklärt, dem ersten der Welt. Die dreiteilige Reihe zeichnet ein Porträt dieser einzigartigen Landschaft, ihrer Bewohner und Naturwunder. Der Yellowstone-Nationalpark ist geprägt vom Gegensatz zwischen Feuer und Eis: Vulkanische Aktivität im Untergrund sorgt auch im Winter für offene Wasserstellen, während die Landschaft ringsum bei 40 Grad Celsius unter Null in Frost und Kälte erstarrt.
Diese Wasserstellen sind im Hochwinter die Bühne für so manches Drama: Hier bekommt es der noch unerfahrene Nachwuchs des Wolfsrudels zum ersten Mal mit einem ausgewachsenen Elchbullen zu tun. Was anfangs nach einer klaren Sache für den mächtigen Geweihträger aussieht, entwickelt sich im Laufe des Winters zu einem Kampf auf Leben und Tod. Im Gebiet des Yellowstone-Nationalparks herrschen einzigartige Umweltbedingungen: Durchschnittlich fallen im Bergmassiv der Rocky Mountains während der kalten Jahreszeit etwa drei Meter Schnee.
Durch tiefe Gebirgseinschnitte gelangen jedoch feuchte Luftmassen vom Pazifischen Ozean im Westen bis nach Yellowstone, wo sie rasch abkühlen – und den Winter über für bis zu 15 Meter Schnee sorgen. Die mächtigen Bisons kommen mit der Kälte im Normalfall gut zurecht. Ihr dichtes, dickes Fell schützt sie weitgehend vor dem Frost. Yellowstone beherbergt die letzten wilden Bisonherden, die hier seit Jahrtausenden überlebt haben.
Aber auch die Bisons haben ihre Grenzen. Wenn es zu kalt wird, suchen sie instinktiv einen ganz bestimmten Fluss auf, der von warmem Wasser aus der Tiefe gespeist und damit eisfrei gehalten wird. Der Fluss leitet die Bisonherde in ein Gebiet voller Geysire, deren heißes Wasser den Boden ringsum schneefrei hält und das verdorrte Gras zugänglich. Doch die Tiere dürfen nicht zu viel davon fressen, denn das dürre Gras enthält hohe Konzentrationen von Kieselerde und Arsen.
Diese Nahrung ist nicht nur sehr karg, sondern sogar gesundheitsgefährdend. Den meisten Bewohnern des Nationalparks machen Schnee und Eis zu schaffen – so auch dem Fuchs. Dennoch hat er einen Weg gefunden, den Winter zu überstehen: Er jagt Schneemäuse, die sich am Boden in Gängen und Höhlen unter dem Schnee verbergen. Bei seinem Lauschangriff achtet der Fuchs auf das leiseste Geräusch, das den Standort einer Schneemaus verrät. Hat er ein potenzielles Opfer ausgemacht, vollführt der Fuchs eine sehenswerte Aktion: Er springt hoch in die Luft und taucht mit der Schnauze voran tief in den Schnee, wo er mit etwas Glück die begehrte Beute erwischt.
Die winterlichen Bedingungen sind auch für die Otter ein Problem. Die meisten Flüsse und Bäche sind jetzt von einer zentimeterdicken Eisschicht bedeckt, und darüber türmen sich die Schneemassen. Die Otter ziehen die Ufer entlang, um einen offenen Zugang zum Wasser zu finden, wo sie ihre wichtigste Nahrung jagen können, Fische. Als einer der Otter endlich einen erwischt, hat er dabei einen höchst interessierten Beobachter: Ein Kojote trachtet danach, dem Otter den Fisch abzujagen.
Dieser denkt jedoch nicht daran, seine Beute aufzugeben, sondern taucht blitzschnell ab und versteckt sich unter der verschneiten Eisdecke im Fluss. Am Ende muss der Kojote unverrichteter Dinge abziehen. Wenn es kalt genug ist, zeigt sich in Yellowstone ein faszinierendes Naturschauspiel: Aus heiterem Himmel gefriert die Feuchtigkeit der Luft zu winzigen Eiskristallen, die in der Sonne glitzern, ein Phänomen, das als „diamond dust“, Diamantenstaub, bekannt ist. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Di. 03.03.2009 ORF 2 Yellowstone (2): Leben auf dem Vulkan
Ein halbes Jahr lang halten Eis und Schnee Yellowstone in frostigem Griff. Doch schließlich erwacht das Leben im Nationalpark langsam wieder. Nach dem langen Winterschlaf führt eine Grizzlybärin ihre neugeborenen Jungen zum ersten Mal durch ihr Revier. Doch sie könnte zu früh erwacht sein, denn das Land liegt dieses Jahr noch unter einer dicken Schneedecke verborgen – und so gibt es kaum Futter. Einmal mehr zeigt sich, wie anpassungsfähig Grizzlys sind. Mit Tatzen, die mit einem Hieb einen Hirsch töten können, tastet die Bärenmutter unter den Eisschollen nach Fischen, die sich zum Überwintern ein allzu seichtes Gewässer ausgesucht haben – und daher erfroren sind.
Die Bärin stärkt sich mit gefrorenem Fisch, um bei Kräften zu bleiben und ihre Kleinen säugen zu können. Sobald die Tage wärmer werden, kehren auch Rudel von mächtigen Wapiti-Hirschen und Herden pfeilschneller Gabelböcke auf das Hochplateau zurück. Die Hirsche hatten in den Wäldern am Rand des Nationalparks Schutz vor der Kälte gesucht, die Gabelböcke haben hingegen eine Wanderung von beinahe 200 Kilometern hinter sich.
Die Winterquartiere der schnellsten Sprinter Amerikas liegen fernab der unwirtlichen Hochtäler. Gabelböcke sind faszinierende Tiere, die auf der Flucht Geschwindigkeiten von etwa 80 Kilometern pro Stunde erreichen können. Jetzt ist die Zeit für den Nachwuchs: Ob Bisons, Wapitis oder Gabelböcke – sie alle bekommen nun ihre Jungen. Auf diesen Moment haben die Wölfe und Kojoten nur gewartet, denn auch sie müssen ihre neugeborenen Kleinen durchbringen, bis diese sich selbst versorgen können.
Dabei stoßen die Tiere auf unerwartete Probleme: Die spezielle Lage und Geologie von Yellowstone bringt es mit sich, dass hier sogar im Juni gelegentlich noch heftige Schneestürme über die Landschaft hereinbrechen. Sie ahnen nichts davon, aber all die Bewohner des Nationalparks verbringen ihr Leben auf einem schlafenden Super-Vulkan. Tief im Untergrund von Yellowstone verbirgt sich ein gewaltiges Magma-Reservoir. Im Lauf der Erdgeschichte kam es hier bereits mehrfach zu unvorstellbaren Ausbrüchen – seit einigen Jahren registrieren Forscher immer wieder einen zunehmenden Druck im Erdinneren, durch den manche Bereiche des Nationalparks langsam angehoben werden.
Die spektakulären Landschaften von Yellowstone wurden auch von den Eiszeiten geprägt: Als die Gletscher wuchsen und vordrangen, planierten sie weite Gebiete und schliffen dabei den Untergrund ab. Als sich die Eismassen wieder zurückzogen, bildete der mineralreiche Gesteinsstaub einen besonders fruchtbaren Boden für schier endlose Grasebenen. Zu Beginn des Sommers beginnt das Land hier unter der sengenden Sonne zu verdorren.
Mit Fortschreiten der heißen Jahreszeit trocknet die Landschaft immer mehr aus – und schon ein Blitzschlag genügt, um verheerende Waldbrände auszulösen. Diese alles vernichtenden Feuerstürme sind eine große Bedrohung für das Leben in Yellowstone. So zerstörte 1988 ein katastrophaler Waldbrand etwa ein Drittel des Baumbestandes im Nationalpark. Doch auch diese Brände sind Teil eines ewigen Kreislaufs – denn die Asche düngt den Boden, auf dem dann rasch wieder neues, üppigeres Leben gedeiht. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Di. 10.03.2009 ORF 2 Yellowstone (3): Zeit des Wandels
Im Sommer, wenn die Wiesen ein Meer aus Blumen und Blüten bilden, bietet der Yellowstone-Nationalpark einen eindrucksvollen Anblick. Doch diese Pracht währt nur kurz. Schon nach wenigen Wochen erlebt Yellowstone erneut eine Zeit des Wandels. Der Herbst hält Einzug und ein besonderes Schauspiel beginnt: Bei der Brunft der mächtigen Wapiti-Hirschbullen kommt es zu spektakulären Kämpfen um die Vorherrschaft über Weibchen und Revier. Andere Tiere bereiten sich auf den nahenden Winter vor: Biber überprüfen und reparieren ihre kunstvollen Baue, mit denen sie Bäche und kleinere Flüsse zu Teichen aufstauen. Diese Gewässer sind auch ein Anziehungspunkt für Elche. Diese gewaltigen Geweihträger ernähren sich unter anderem von Wasserpflanzen, die in den seichten Teichen wachsen.
Daneben fressen Elche auch Zweige und Äste, aus denen wiederum die Biber ihre Baue errichten. Als ein Elch einem Biberbau zu nahe kommt, verteidigt der Nager seinen Unterschlupf und vertreibt den riesigen Störenfried, indem er mit seinem breiten Schwanz auf die Wasseroberfläche schlägt. Yellowstone, ein unberührtes Naturjuwel, in dem seit Menschengedenken allein der Rhythmus der Jahreszeiten das Leben bestimmt? Nicht ganz! Zwar ist der älteste Nationalpark der Welt größer als so mancher amerikanische Bundesstaat, doch die Wildtiere kümmern sich nicht um Parkgrenzen und von Menschen willkürlich festgelegte Zonen. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Di. 17.03.2009 ORF 2 Yellowstone – Im Bann der Geysire
Wenige Regionen der Welt sind so atemberaubend wie der Yellowstone Nationalpark. Schon früh erkannte man seine Besonderheit, und so wurde er als erster Nationalpark der USA unter Schutz gestellt. Nicht nur seine Artenvielfalt, seine schier unendlichen Wälder und weitläufigen Täler suchen ihres gleichen, der Park liegt zudem auf dem größten aktiven Supervulkan der Erde: Weltberühmte Naturphänomene wie der „Old Faithful“ Geysir oder die „Grand Prismatic Spring“ Thermalquelle, die abhängig von Mikroorganismen und Jahreszeit in unterschiedlichen Farben leuchtet, sind diesem Umstand geschuldet. Die Winter sind hart auf dem Plateau, das sich meist weit über 2.000 Metern Seehöhe befindet.
Erst der Frühling erweckt den Park zu Leben, das ist die Zeit, wo junge Schwarzbären erstmals ihr Winterquartier verlassen. Der Frühling birgt aber auch Gefahren: Schmelzwasser verwandelt die Flüsse in reißende Ströme, eine harte Bewährungsprobe für Bisonkälber, die manchmal von der Strömung mitgerissen und von ihren Müttern getrennt werden. Heiße Sommer lassen auch die Wildtiere Kühlung in den schattigen Wäldern suchen, bevor der Herbst das Laub in alle nur erdenklichen Farben taucht – und die Brunftzeit der Bisonbullen beginnt, wo die Kolosse mit großer Wucht aufeinander prallen. (Text: ORF)Yosemite – Im Gebirge der Giganten
Der Yosemite-Nationalpark im Nordosten Kaliforniens ist ein Ort der Superlative. Fast senkrechte Felswände – wie der weltberühmte Half Dome – ragen knapp 1.500 Meter in den Himmel, und in unmittelbarer Nähe wächst ein Wald aus Mammutbäumen, viele von ihnen weit über 1.000 Jahre alt. Die Yosemite Falls sind mit fast 740 Metern die höchsten Wasserfälle Nordamerikas. Nicht weniger faszinierend ist die Tierwelt im Park: Im Schatten des El Capitan geht der scheue Rotluchs auf Beutefang und zieht seine Jungen auf, Kojoten und Steinadler liefern sich spektakuläre Kämpfe, und Schwarzbären werden zu geschickten Ameisenfressern. Der Rotluchs hat eine spezielle Technik entwickelt, um in den strengen Wintern unter Schnee und Gras Wühlmäuse aufzuspüren.
Die Schwarzbären verschlafen den Winter, umso hungriger starten sie in den Frühling: Weder Fische noch Ameisen sind nun vor ihnen sicher. Um diese Zeit sind an den Ufern des Merced River die Sierra-Molche in Paarungsstimmung. Diese endemische Art kommt nur in den Bergen der Sierra Nevada vor und ist sehr selten. Für Kojoten der Sierra Nevada kann es heikel werden, wenn sich ein Steinadler für seine Beute interessiert; denn mit fast zweieinhalb Metern Flügelspannweite ist der mächtige Greifvogel ein gefährlicher Gegner. Ein Film von Oliver Goetzl, Jan Henriksson und Joosep Matjus Bearbeitung: Doris Hochmayr (Text: ORF)Yucatán – Im Land der Maya
Die nordamerikanische Halbinsel Yucatán ist durchzogen von einem unterirdischen Wasser- und Karsthöhlensystem, das einst eng mit den Götter- und Opferkulten der Maya verbunden war. Mexikanische Archäologen erforschen mithilfe des österreichischen Piloten und Höhlentauchers Herbert Nitsch die versunkenen Zeremonienstätten der einst heiligen Unterwelt der Karst- und Tropfsteinhöhlen. Der Film begleitet sie bei ihrer Arbeit. Nur wenige andere antike Völker Südamerikas bewegen die Forscher so wie die Maya. Ihr gewaltiges Reich erstreckte sich von der mexikanischen Halbinsel Yucatán über Belize, Guatemala, Honduras bis nach El Salvador. Etwa fünf Millionen Nachfahren der Maya leben heute noch in diesem Gebiet. Monumentale Tempelpaläste wie Chichén Itzá und Uxmal sind die archäologischen Kleinode Yucatáns. Doch der Dschungel behütet noch viele unentdeckte Relikte dieser einstigen Hochkultur. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Do. 24.11.2005 ORF 2 Zauberberge – Die Wildnis der Hohen Tatra
45 Min.Auch im dicht besiedelten Europa gibt es noch wilde Naturlandschaften. Eine solche ist die Hohe Tatra an der Grenze zwischen der Slowakei und Polen. Mit einer Grundfläche von nur 30 mal 20 Kilometern nennt man die Hohe Tatra auch „das kleinste Gebirge der Welt“. Diese Bezeichnung ist jedoch irreführend: Viele der 300 Gipfel sind über 2500 Meter hoch, die höchste – die Gerlachspitze – misst 2655 Meter. Es ist ein armes Land, dünn besiedelt, der Tourismus noch immer bescheiden, exzessive Forstwirtschaft hat es nie gegeben. So blieb vor allem im Bereich des Nationalparks ein urwüchsiger Wald erhalten – eine Mischung aus Laub- und Nadelhölzern, durchflossen von unregulierten Flüssen und Bächen.
Die Sommer sind heiß und kurz, die stürmischen, bitterkalten Winter verwandeln die Gipfelregionen monatelang in eine Eiswüste, und die Wetterstürze können mit jenen in den Alpen spielend mithalten. In dieser Region hat sich eine Tierwelt erhalten, die man im restlichen Europa nicht mehr findet. So leben in den slowakischen Karpaten rund 200 Wölfe in Rudeln. Im Unterschied dazu ist der Luchs ein überzeugter Einzelgänger, den man in freier Wildbahn kaum zu sehen bekommt.
Die Karpaten sind die letzte Hochburg der Luchse. In der Slowakei gibt es nach Schätzungen von Biologen rund 400 dieser großen Katzen. Auch Braunbären finden in der Hohen Tatra noch ausreichend Lebensraum: Zu Hunderten streifen sie durch die einsamen Wälder, nicht selten zum Ärger von Hirten, Bauern und Imkern. Die Gämsen der Tatra bilden eine eigene Unterart. Dass sie sich von den alpinen Gämsen unterscheiden, hat man erst 1970 entdeckt. Doch die Bestände sind durch intensive Bejagung stark zurückgegangen. (Text: 3sat)Original-TV-Premiere Di. 16.10.2007 ORF 2
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