2022, Folge 182–191

  • Folge 182
    Rausch – Kreativität und Exzess /​ „Nuggets“ von Andreas Hykade (Animation, D 2014, 5min) /​ „Dissy – ArbeitT x Cringe“ (Musikvideo, D 2021, 4min) /​ „metube3“ von Daniel Moshel (Kurzfilm-Musical, AT 2020, 10min) /​ „Attabambi Scheissmichan“ von Paul … (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.02.2022MDR
  • Folge 183
    Kurze Geschichten – kurze Filme /​ „DER CONNY IHR PONY“ von Robert Pohle und Martin Hentze (Animation, D 2008, 5 min) /​ „KASPAR HAUSERIN“ von Nelly Chernetskaya und Katia Sophie Ditzler (experimentelle Animation, D 2014, 5 min) /​ „SKY“ von Alina … (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.03.2022MDR
  • Folge 184
    Europa im Ganzen und Deutschland im Kleinen sind geprägt und belebt von vielfältigen Kultur- und Glaubensgemeinschaften. Sie bereichern unser Leben, und im Austausch mit ihnen entstehen neue kulturelle Symbiosen. Menschen unterschiedlicher Kulturen und Herkunft arbeiten zusammen und lernen voneinander. Religionen sind ein starker kultureller Impuls, mit denen sich viele Filmschaffende in Deutschland auseinandersetzen: Sei es die Religion ihrer Eltern oder die ihnen aufgrund ihrer Herkunft zugeschriebene. Oft sind sie dabei Vorurteilen ausgesetzt, denen sie in ihrer eigenen Ausdrucksweise, dem Film, begegnen.
    Im April widmet sich unicato daher drei ausgewählten Kurzfilmen zum Thema „Glaube – Liebe – Vorurteil“ und spricht mit den jeweiligen Regisseurinnen und Regisseuren über die Entstehung der Filme, ihre persönlichen Erfahrungen und den Einfluss kultureller Vielfalt auf ihre Arbeit. In der Dresdner Kirchenruine St. Pauli trifft Moderator Markus Kavka den Filmemacher Karl-Friedrich König, der Sohn eines Pfarrers ist. Sein Film „Der Ruf“ setzt sich mit sogenannten Freikirchen auseinander, die gerade im Osten Deutschlands sehr großen Zulauf haben.
    Im Online-Interview spricht Filmemacherin Süheyla Schwenk über Frauen und den Einfluss des Islams auf ihr Leben sowie über Liebe, Freiheit und mögliche Auswege. Diese Themen spricht auch ihr Kurzfilm „Sevince /​ Wenn man liebt“ an. Einen Publikumserfolg landeten Arkadij Khaet und sein Co-Regisseur Mickey Paatzsch mit „Masel Tov Cocktail“. Im Online-Interview mit unicato spricht Arkadij über Vorurteile, Religion und Filmklischees, gegen die er sich zur Wehr setzen möchte.
    Filme in der Sendung:
    DER RUF von Karl-Friedrich König (Spielfilm, D 2020, 21 min)
    Zwei Missionare auf dem Weg durch den Osten Deutschlands. Statt Leute zu bekehren, gerät Steffen in einen Strudel aus Zweifeln und will letztendlich Gott selbst auf die Probe stellen. Deutschlands Osten ist gottlos. Zumindest sehen das Steffen und Ben so. Sie sind Anhänger einer evangelikalen Glaubensgemeinschaft und wollen die Leute in den Dörfern mit Jesus bekannt machen. Strikte Bibeltreue verbinden sie mit christlichem Hip-Hop. Doch Steffen kämpft mit Selbsthass. Als er dann auch beim Missionieren scheitert, entwickelt sich eine gefährliche Dynamik zwischen den ungleichen Männern.
    SEVINCE /​ WENN MAN LIEBT von Süheyla Schwenk (Spielfilm, D 2016, 30 min)
    Peri ist eine türkische Frau, die mit ihrem Mann Ali und der kleinen Tochter Ela in Deutschland lebt. Ihr Leben ist eingegrenzt zwischen Einkaufen, Kind und Haushalt. Ihr Mann übersieht ihre Emotionen und ist davon überzeugt, dass er auch für sie denken kann. Eines Tages macht er ihr eine Überraschung, die Peris Leben komplett verändern wird.
    MASEL TOV COCKTAIL von Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch (Spielfilm, D 2020, 30 min)
    Dima, 16 Jahre, ist Sohn russischer Einwanderer, Schüler am Gymnasium und er ist Jude. Das wäre nicht der Rede wert, wenn nicht alle ständig darüber reden würden. So auch sein Klassenkamerad Tobi, der ihn eines Tages in der Toilette mit einem ziemlich schlechten Witz über das Schicksal der Juden in Deutschland provoziert. Dima könnte darüber hinweggehen, aber dazu hat er keine Lust – und so haut er Tobi eine rein. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.04.2022MDR
  • Folge 185
    Deutsche TV-PremiereMi 18.05.2022MDR
  • Folge 186
    Mehr als Kino: Expanded Cinema Im Juni ist alles anders bei unicato! Das Kurzfilmmagazin verlässt die konventionellen Sehgewohnheiten und die bekannten Definitionen von Film und Kino. Im Zentrum steht das Expanded Cinema, das die Kulturpraxis des Kinos erweitern möchte. Also: Mehr als Kino. Expanded Cinema begegnet uns sehr oft im Alltag – überall, wo bewegte Bilder außerhalb des Kinos stattfinden, sehen wir diese Darstellungsform. Am häufigsten ist das auf Konzerten und Festivals, in Galerien und Museen der Fall. Auch in Bussen und Straßenbahnen treffen wir auf Monitore, die teilweise neben Reisewerbung sogar Kurzfilme präsentieren.
    Das Filmkollektiv A Wall Is A Screen kuratiert regelmäßig Kurzfimveranstaltungen, die weltweit an unterschiedlichen Orten an Hauswände, Brücken und andere Flächen projiziert werden. unicato trifft das Kollektiv in Hamburg und begleitet sie auf einer ihrer nächtlichen Kurzfilmtouren. Im Rahmen der Sendung trifft unicato die Installations-Künstlerin Henrike Naumann, die in ihren Installationen das ursprüngliche Filmbild verlässt. Wir sprechen mit ihr über ihre Ausstellungen und die Motivation, Inhalte im Stil des Expanded Cinema zu kreieren. Der Künstler Mischa Leinkauf überschreitet in seinem Projekt „Fiktion einer Nicht-Einreise“ im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen.
    Bei unicato spricht er über politische Kunst und über die persönliche Motivation von Grenzüberschreitungen. Thomas Jeschner ist Produzent und Filmvermittler. In seiner Installation „Mansfelder Geschrey“ bringt er unterschiedliche Menschen der letzten Bergbaugeneration des Mansfelder Landes zusammen. Das Publikum kann dabei die sonst lineare Erzählform des Dokumentarfilms verlassen. Im letzten begehbaren Stollen des Mansfelder Landes spricht Thomas Jeschner mit Markus Kavka über die Region, die Menschen und sein Projekt.
    Filme in der Sendung: LEUCHTKRAFT von Clara Stern und Johannes Höß (Dokumentarfilm, AT 2015, 4 min)
    Neon-Leuchtreklamen in verschiedenen Farben und Formen. Die Werbeschrift nicht als Retrophänomen, sondern gehuldigt als die Originalneonröhren aus vergangenen Epochen. „Die Welt bewegt sich. Und auch das Neon verschwindet“ – eine illuminierende Kurzdokumentation über die bezaubernden Relikte der Wirtschaftswunder-Ära, deren letzter Lebensfunke bald gänzlich erloschen sein wird.
    DIE KONFERENZ ODER DIE RÜCKSEITE DES MONDES von Franz Winzentsen (Animationsfilm, D 2012, 6 min)
    Handfegern, geborgen aus dem Schutt einer ehemaligen Schiffschraubenfabrik, sind Schnäbel gewachsen. Sie halten eine Konferenz ab, auf der sie die geplante Obsoleszenz und den Glauben an das damit verbundene Wirtschaftswachstum mit der Rückseite des Mondes in Verbindung bringen. ES WAR EINMAL von The Wa (Dokumentarfilm/​Kunstaktion, D 2021, 9 min) In ES WAR EINMAL beobachtet die Kamera die Vorgänge am 1. Mai im Jahr 2014 in einem Ostberliner Park. Die Installation trägt zur Erheiterung und Verwunderung der Passanten bei und plötzlich verselbstständigt sich alles, ohne Anweisungen oder Fragen. Innerhalb weniger Stunden ist alles vorbei und nur ein kleiner Haufen Scherben weist auf Dagewesenes hin.
    FIKTION EINER NICHT-EINREISE von Mischa Leinkauf (Video, D 2019, 18 min)
    Die Videoarbeit zur gleichnamigen Ausstellung zeigt Leinkauf bei dem Übergang der nicht-sichtbaren Grenzen auf dem Meeresgrund zwischen Israel und Jordanien bzw. Ägypten im Roten Meer sowie der spanischen Enklave Ceuta und Marokko in der Straße von Gibraltar. Die jeweiligen Regionen sind durch Grenzanlagen militärisch bewacht und gesichert, ihre Zäune ragen an den Ufern teils 30 Meter ins Wasser. Dahinter eröffnet sich eine Landschaft, dem sich die visuelle Abschottung geschlagen geben muss: Das Meer. Mit einem Recherchevorlauf von über einem Jahr reiste Leinkauf in die Regionen und überwand die Grenzen tauchend.
    TRIANGULAR STORIES (Amnesia & Terror) von Henrike Naumann (Video, D 2012, 15 min)
    1992. Beide Homevideos tragen das gleiche Datum. Beide Videos geben Intimes preis aus dem Leben dreier Teenager. Während die Einen kaum erwarten können, im Amnesia das erste Mal Ecstasy zu nehmen, hört für die Anderen die Welt hinter Jenas Plattenbauten auf. MANSFELDER GESCHREY von Thomas Jeschner (Ausschnitt aus Videoinstallation, D 2020, 30 min) In den Biografien der Menschen des Mansfelder Landes spiegeln sich vielfältige soziale und politische Veränderungen wider. Das Ende der 800-jährigen Bergbau- und Hüttentradition im Jahr 1990 ist ein einschneidendes Ereignis im Mansfelder Land. Die persönlichen Erinnerungen der letzten Generation der mansfeldischen Bergleute festzuhalten, ist ein Anliegen der Arbeiten von Thomas Jeschner. Seit nunmehr zehn Jahren führt er Gespräche und Interviews mit Menschen im Mansfelder Land. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.06.2022MDRDeutsche Online-PremiereMi 15.06.2022ARD Mediathek
  • Folge 187
    Kurzfilme schaffen es, in wenigen Minuten unsere komplexe Welt eindrücklich und vielfältig zu erklären. Perfekt also, um Kinder mit ihrer naturgemäß kürzeren Aufmerksamkeitsspanne an das Medium Film heranzuführen. „unicato“ wechselt im Juli die Perspektive, blickt in die Kurzfilmwelt der Kinder und zeigt eine Zusammenstellung von filmischen Arbeiten, die auf emphatische Weise die Themen und Gefühle von Heranwachsenden ernst nimmt – und gleichwohl mit experimentierfreudigen und unkonventionellen Geschichten nicht nur junge Zuschauende anspricht. Aus einem Sonderprogramm des Internationalen Kurzfilm Festivals Hamburg entstanden, ist das Mo&Friese – Junges Kurzfilm Festival Hamburg heute eines der bedeutendsten Festivals für Kinder und Jugendliche in Deutschland.
    Festivalleiterin Lina Paulsen ist zu Gast bei „unicato“ und spricht über die Bedeutung von filmästhetischer Bildung und die Notwendigkeit der ernsthaften Auseinandersetzung mit den Themen von Heranwachsenden. Außerdem besucht „unicato“ den Animationsfilmemacher Milen Vitanov und die Drehbuchautorin Vera Trajanova in ihrem Writers’ Room in Berlin Falkensee. Dort spricht Moderator Markus Kavka mit ihnen über ihre kulturellen Wurzeln, deren Einfluss auf die gemeinsamen Arbeiten sowie über die Herausforderungen des Filmemachens für Kinder.
    Filme in der Sendung: „Bambirak“ von Zamarin Wahdat (Spielfilm, D/​USA 2021, 14 min)
    Die achtjährige Kati versteckt sich heimlich im Lieferwagen ihres Vaters. Der alleinerziehende Faruk ist angespannt und versucht die Fürsorge für Kati und seinen ersten Job als Paketlieferant in Deutschland unter einen Hut zu bekommen. Als sich die Beziehung der beiden über die gemeinsame Auslieferung endlich etwas entspannt, testet eine unerwartete Konfrontation mit Rassismus, der ihnen entgegengebracht wird, das zarte Band zwischen Vater und Tochter.
    „Pocket Call“ von Paul Spengemann (Experimentalfilm, D 2021, 7 min)
    Ein Hosentaschenanruf per Video direkt auf den Bildschirm. Mikroskopisch Kleines wird auf einmal riesengroß. Ob der Anruf aus der Hosentasche Zufall oder Schicksal war, sodass genau wir zu den Angerufenen wurden, bleibt offen und spielt auch nur eine nachgeordnete Rolle. Spengemanns „Pocket Call“ regt die Betrachtenden dazu an, über das Spannungsverhältnis von technischer Machbarkeit und chaotischem Zufall nachzudenken.
    „Krokodile ohne Sattel“ von Britta Wandaogo (Dokumentarfilm, EG/​D/​BF/​GH 2012, 16 min)
    „An dem Tag, an dem du nicht mehr weißt, wohin du gehen kannst, erinnere dich, woher du gekommen bist.“ „Krokodile ohne Sattel“ ist ein dokumentarisches Roadmovie vom Glück, man selbst zu sein! Im Gedankenkosmos der Kaddi Malika gibt es keine „richtigen“ Erklärungen – Warum, Wieso, Weshalb!
    „Bango Vassil“ von Milen Vitanov und Vera Trajanova (Animationsfilm, D/​BG 2016, 9 min)
    An einem kühlen Morgen am 14. Januar behauptet ein Mädchen, es sei Silvester. Kann das stimmen? Die Geschichte eines unerwarteten Neujahrsfestes, die Reise zweier Kinder auf den Schultern eines Riesen und der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
    „Mall“ von Jerry Hoffmann (Spielfilm, D 2019, 7 min)
    Ein Diebstahl mit Folgen: Als der introvertierte Didi dabei erwischt wird, wie er eine Spielzeug-Meerjungfrau klaut, weiß sein betont maskuliner Vater nicht, wie er damit umgehen soll. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.07.2022MDRDeutsche Online-PremiereDi 19.07.2022ARD Mediathek
  • Folge 188
    Spielfilme und Dokumentarfilme teilen sich oft die Wirklichkeit und erzählen uns Geschichten aus dem wahren Leben. Doch während Spielfilme diese frei nachempfinden, sind Dokumentarfilme an journalistische Standards und erzählerische Einschränkungen gebunden. So die allgemeine Meinung. Doch was passiert, wenn Spielfilme mit dokumentarischen Mitteln arbeiten, oder gar Vorgeben ein Dokumentarfilm zu sein und wie reagieren wir, wenn ein Dokumentarfilm inszeniert ist? Wie können wir Fakten von Fake-News unterscheiden und welche Gefahr besteht bei deren Verbreitung für unsere Gesellschaft? In diesem Spannungsfeld untersucht „unicato“ die Wirkungsweisen von Authentizität, Fake und Wahrheit.
    Für das Kurzfilmmagazin trifft Moderator Markus Kavka im Leipziger Kulturzentrum naTo auf die Autorin und Kuratorin Luc-Carolin Ziemann, um mit ihr über Fake-Dokumentationen zu sprechen. Der Journalist Arndt Ginzel erklärt uns, welche Möglichkeiten wir haben, um Fake-News zu erkennen und von der Medienpädagogin Sarina Lacaf erfahren wir etwas über die Grenzen zwischen Dokumentar- und Spielfilm.
    Filme in der Sendung:
    „Centrifuge Brain Project“ von Till Nowak (Mockumentary, D 2011, 7 Min.)
    Dr. Nick Laslowicz führt Experimente mit Fahrgeschäften durch, um die Auswirkung auf das menschliche Gehirn zu untersuchen.
    „Die Wahrheit“ von Matthias Luthardt (Experimentalfilm, D 2021,10 Min.)
    Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treiben zahlreiche Menschen auf die Straße. Auf „Hygiene-Demos“ machen sie ihrem Ärger Luft.
    „Die Leiden des Herrn Karpf – Der Geburtstag“ von Lola Randl (Scripted Reality, D 2008, 10 Min.)
    Herr Karpf hat Geburtstag, aber keiner ruft an. Wahrscheinlich stimmt was mit dem Telefon nicht.
    „Zwischenfall vor einer Bank“ von Ruben Östlund (Reenactment, S 2010, Länge 12 Min.)
    Die Rekonstruktion eines missglückten Banküberfalls. Eine Echtzeitstudie mit mehr als 96 Beteiligten.
    „Telekommando“ von Erik Schmitt (Kurzspielfilm, D 2014, 5 Min.)
    Es sollte ein Bericht aus der Reihe „Menschen unserer Stadt“ werden. Doch als ein Arbeitsgerät entwendet wird, droht plötzlich Chaos. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.08.2022MDR
  • Die AG Kurzfilm ist die bundesweite Interessenvertretung für den deutschen Kurzfilm. Ihr Ziel ist es, die öffentliche Wahrnehmung von Kurzfilm im In- und Ausland zu verbessern. Der Verband versteht sich als Servicestelle für Filmschaffende und Kurzfilminstitutionen, aber auch als Ansprechpartner für Politik, Filmwirtschaft, Kinos und Filmfestivals. Nun wird die AG Kurzfilm 20 Jahre alt. Grund genug, sie in ihrem Dresdner Büro zu besuchen und mit den Mitarbeiterinnen über Erfahrungen der letzten zwei Dekaden, aktuelle Projekte und vor allem – über Kurzfilme zu sprechen. So geben die Geschäftsführerinnen Jana Cernik und Jutta Wille Einblick in die politischen Hintergründe rund um die Gründung des Verbandes und sprechen mit Moderator Markus Kavka über eines der Herzensprojekte: dem jährlich stattfindenden bundesweiten Kurzfilmtag am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres.
    Außerdem: Die Mitarbeiterinnen Anne Turek, Franziska Kache und Lisa Hering stellen die vielseitige Bandbreite von Projekten des Bundesverbands, von „Kurz.Film.Tour“ über „Emerging Artists“ bis hin zu „Short Export“ vor und erläutern, wie durch diese Arbeit der Kurzfilm national sowie international repräsentiert und gefördert wird.
    Filme in der Sendung:
    BENDE SIRA – ICH BIN DRAN von Ismet Ergrün (Experimentalfilm, D/​TR 2007, 11 Min.):
    Irgendwo auf einem Platz haben Kinder ein Spiel erfunden. Der Abzählreim entscheidet jedes Mal neu, wer von ihnen an diesem Tag ins Kino geht, denn das gesammelte Geld reicht leider nicht für alle. LOVE & THEFT von Andreas Hykade (Animationsfilm, D 2010, 7 Min.): Der Kurzfilm ist eine 7 Minuten lange Reise durch die Geschichte des Animationsfilms und seiner weltweit bekannten Ikonen.
    EINFACH SO BLEIBEN von Sven Taddicken (Spielfilm, D 2002, 15 Min.):
    Ein junges Mädchen braust im gestohlenen Wagen an die Ostsee, um ihren verstorbenen Freund zu bestatten. Ein kurzes Roadmovie über eine vermeintlich große Liebe. Und darüber, wie man sich von ihr verabschiedet.
    EINE KNEIPE AUF MALLE von Marian Mayland (Experimentalfilm, D 2017, Länge 15 Min.):
    Eine Kundgebung der NPD in Essen 2016, festgehalten auf dem Super-8-Material Kodachrome K40, 30 Jahre nach dem Ablaufdatum. Im geisterhaften Rauschen der Bilder scheinen die Schemen einer Partei auf, die im Jahr darauf vom Bundesgerichtshof für zu unbedeutend befunden wird, um verboten zu werden. Ihr ehemaliger Vorsitzender Holger Apfel kündigte 2013 seine Mitgliedschaft und betreibt heute eine Bar in Palma de Mallorca. Ein Film über überholte Erscheinungen, unsere Suche nach Mustern im Material, Verschwörungstheorien und den Zustand der Linken.
    DIE KLAFFENDE WUNDE von Jovana Reisinger (Kurzspielfilm, D 2020, 5 Min.):
    Petra will entspannen, Martha macht sich Sorgen um Maria, denn die steht einfach nicht mehr auf. Die Wellen rauschen, das Schoßhündchen ergibt sich. Es ist heiß und die Wunde klafft. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.09.2022MDR
  • Folge 190
    „Wir“ Menschen leben zusammen, arbeiten zusammen, feiern zusammen. Schauen Filme zusammen. Auch hinter der Kamera entstehen diese Filme zusammen. Doch was ist es, das uns zusammenhält? „Wir“ – das sagt sich so leicht. Aber gibt es das große „Wir“ überhaupt noch – oder driftet die Gesellschaft auseinander? „unicato“ beleuchtet im November die Zusammenarbeit im Kurzfilm. Ob als Team, Allianz oder eben als Künstlerkollektiv. Die Sendung ist in die ARD Themenwoche „Wir gesucht!“ eingebettet, welche an unterschiedlichen Orten und in verschiedenen Facetten nach den Hintergründen des Auseinanderdriftens sucht, aber auch nach mutigen Beispielen, wo Spaltung überwunden wird. Moderator Markus Kavka spricht mit den Gästen über Arbeitsteilung und Solidarität für Filmschaffende in prekären Situation.
    Über die Geschichte von Künstlerkollektiven und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft. Und natürlich auch über kreative Prozesse in der Gemeinschaft und deren Herausforderungen. Gäste sind die Film- und Theaterwissenschaftlerin Susanne Braun, die zusammen mit Filmemacher Yugen Yah den Podcast Indiefilm Talk betreibt. Das Kollektiv Auge Altona aus Hamburg, welches vor allem Musikvideos produziert – unter anderem für Deichkind, Die Goldenen Zitronen und Tocotronic. Die Künstlerinnen der Werkgruppe2, deren Kurzfilme stark mit dem dokumentarischen Theater verknüpft sind, sowie das Studio Torp, ein Zusammenschluss von Animationsfilmschaffenden im Souterrain eines Hauses in Berlin-Kreuzberg.
    Filme in der Sendung:
    „13 Versuche, die Luft anzuhalten“ von FILZ – Filmische Initiative Leipzig (DE 2020, Dokumentarfilm, 15 min)
    „13 Versuche, die Luft anzuhalten“ versammelt 13 Perspektiven aus 13 Wohnungen, die sich fast alle in Leipzig, doch gefühlt weit weg voneinander entfernt befinden. Um verbunden zu bleiben schicken sich die Filmschaffenden einen Videokettenbrief zu. Jeden Tag entsteht ein einminütiger Beitrag, der am Abend an die nächste Person weiter gereicht wird.
    Deichkind – „Dinge“ von Auge Altona (DE 2019, Musikvideo, 4 min)
    „Dinge ersetzen Menschen, Dinge übernehm’n /​ Wünschen uns ‚ne gute Fahrt, singen uns in‘ Schlaf“. Im Musikvideo zum Song „Dinge“ geht es gesellschaftskritisch, wild und anarchisch zu. Wie immer. Ein Video im klassischen Deichkind-Stil.
    Uwe – „Junge Milliardäre“ von Uwe (DE 2020, Musikvideo, 5 min)
    Erfrischend leichte Musik mit guter Ohrwurm-Garantie. Dazu ein Songtext, der sich ironisch mit der Maschinerie des Kapitalismus auseinandersetzt. Und Elon Musk, der als gelungener Deepfake geschmeidig seine Hüften schwingt.
    „Fredda Meyer“ von Werkgruppe2 (DE 2021, Kurzspielfilm, 20 min)
    Katharina ist der Klinikclown Fredda Meyer. Bei der Arbeit im Kinderkrankenhaus ist ihr Moritz, ein an Krebs erkrankter 12-jähriger Junge, ans Herz gewachsen. Moritz wird bald sterben. Fredda bleibt und ist da für die Eltern, für Pfleger, Reinigungskraft und für Moritz. Sie macht Späße, wenn keiner mehr lachen kann. Sie weint Clownstränen, wenn alle erstarrt sind. Sie singt, wenn alle verstummen. Fredda bricht die Tabus und Konventionen unseres Umgangs mit dem Sterben.
    „In the Distance“ von Florian Grolig (DE 2015, Animationsfilm, 8 min)
    Hoch über den Wolken herrscht Stille und Frieden. Zwar mangelt es an Luxus, aber dafür hat man seine Ruhe. Doch in der Ferne ist Krieg. Und jede Nacht rückt die chaotische Welt ein Stück näher.
    „Ties“ von Dina Velikovskaya (DE 2019, Animationsfilm, 8 min)
    Die starke Bindung zwischen Eltern und Kindern kann auch Kontinente überspannen. Eine junge Frau zieht aus, um die Welt zu sehen. Dabei bleibt sie fest mit ihrer Heimat verbunden, so eng, dass es für die Welt ihrer Eltern gefährlich werden kann. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.11.2022MDR
  • Folge 191
    Liebe, Lust & Eigenheit
    Wo die Liebe hinfällt … passend zum Fest der Liebe dreht sich bei „unicato“ im Dezember alles um das schönste Gefühl auf Erden. Doch Moment. Ganz so einfach ist es nicht. Die Kurzfilme der Sendung zeigen: Liebe ist divers, kompliziert – und oft nicht leicht zu (er)tragen. Moderator Markus Kavka spricht mit den Gästen der Sendung über die Vielseitigkeit moderner Liebe, über gesellschaftliche Konventionen und wie man es schaffen kann, diese zu überwinden. Im Kern der Sendung steht die an uns alle gestellte Frage: Wie definieren wir ganz individuell die Liebe? Gäste sind die Soziologin Dr. Marie-Kristin Döbler, spezialisiert auf die Betrachtung von Paarbeziehungen.
    Die Filmschaffenden Pascale Egli und Aurelio Ghirardelli, welche mit ihrem dokumentarischen Kurzfilm „Ding“ die konventionellen Definitionen von Liebe aushebeln, sowie die Stuttgarter Filmemacherin Shoko Hara, die mit ihrem Kurzfilm „Just a guy“ das psychologische Phänomen der „Hybristophilie“ – auch bekannt als das Bonnie-and-Clyde-Syndrom auf eine ganz persönliche Weise beleuchtet und mit ihrer Arbeit für internationale Aufmerksamkeit sorgt.
    Filme in der Sendung:
    „Ein kleiner Augenblick des Glücks“ von Thomas Moritz Helm (DE 2013, Kurzspielfilm, 23 min)
    Ein sonniger Frühlingstag in Wien. Andreas, ein dynamischer Junggeselle Ende Dreißig, laviert sich mit moralisch grenzwertigen Mitteln trickreich durch den Tag. Als er jedoch auf Katja trifft, die ähnlich lebt und handelt wie er, funktionieren seine Verhaltensstrategien auf einmal nicht mehr.
    „Just a Guy“ von Shoko Hara (DE 2020, Animadok, 15 min)
    Drei Frauen erinnern sich an ihre Beziehung mit Richard Ramirez, einem Serienmörder und Vergewaltiger, der in den 1980er Jahren zum Tode verurteilt wurde. Die Briefe an ihn und die Gefühle für ihn sind in ihrer Rückschau ebenso befremdlich, wie sie schauerlich nah und vertraut sind.
    „Ding“ von Pascale Egli & Aurelio Ghirardelli (CH 2021, Dokumentarfilm, 23 min)
    o die Liebe eben hinfällt. Mitunter auf das Terrassendach der Nachbarn oder auf das Notenpult eines Flügels im Universitätskeller. Valentina und Sonnili leben beide in einer intimen Partnerschaft mit einem Objekt. Auch wenn die gesellschaftlichen Hürden unvergleichbar sind, bleiben die grossen Themen auch in dieser Liebe die gleichen: Intimität, Geborgenheit und dass die Welt schöner ist, wenn man sie teilt.
    „Yect“ von Pavel G. Vesnakov (DE/​BU 2013, Kurzspielfilm, 30 min)
    Der 17-jährige Georgi lebt bei seinen Großeltern in Sofia. Seine Eltern versuchen währenddessen sich in Deutschland eine bessere Existenz aufzubauen. Als Georgis Großvater Manol herausfindet, dass sein Enkel vermutlich schwul ist, will er sich damit nicht abfinden. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.12.2022MDR

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