Folge 186

  • Mehr als Kino: Expanded Cinema

    Folge 186
    Mehr als Kino: Expanded Cinema Im Juni ist alles anders bei unicato! Das Kurzfilmmagazin verlässt die konventionellen Sehgewohnheiten und die bekannten Definitionen von Film und Kino. Im Zentrum steht das Expanded Cinema, das die Kulturpraxis des Kinos erweitern möchte. Also: Mehr als Kino. Expanded Cinema begegnet uns sehr oft im Alltag – überall, wo bewegte Bilder außerhalb des Kinos stattfinden, sehen wir diese Darstellungsform. Am häufigsten ist das auf Konzerten und Festivals, in Galerien und Museen der Fall. Auch in Bussen und Straßenbahnen treffen wir auf Monitore, die teilweise neben Reisewerbung sogar Kurzfilme präsentieren.
    Das Filmkollektiv A Wall Is A Screen kuratiert regelmäßig Kurzfimveranstaltungen, die weltweit an unterschiedlichen Orten an Hauswände, Brücken und andere Flächen projiziert werden. unicato trifft das Kollektiv in Hamburg und begleitet sie auf einer ihrer nächtlichen Kurzfilmtouren. Im Rahmen der Sendung trifft unicato die Installations-Künstlerin Henrike Naumann, die in ihren Installationen das ursprüngliche Filmbild verlässt. Wir sprechen mit ihr über ihre Ausstellungen und die Motivation, Inhalte im Stil des Expanded Cinema zu kreieren. Der Künstler Mischa Leinkauf überschreitet in seinem Projekt „Fiktion einer Nicht-Einreise“ im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen.
    Bei unicato spricht er über politische Kunst und über die persönliche Motivation von Grenzüberschreitungen. Thomas Jeschner ist Produzent und Filmvermittler. In seiner Installation „Mansfelder Geschrey“ bringt er unterschiedliche Menschen der letzten Bergbaugeneration des Mansfelder Landes zusammen. Das Publikum kann dabei die sonst lineare Erzählform des Dokumentarfilms verlassen. Im letzten begehbaren Stollen des Mansfelder Landes spricht Thomas Jeschner mit Markus Kavka über die Region, die Menschen und sein Projekt.
    Filme in der Sendung: LEUCHTKRAFT von Clara Stern und Johannes Höß (Dokumentarfilm, AT 2015, 4 min)
    Neon-Leuchtreklamen in verschiedenen Farben und Formen. Die Werbeschrift nicht als Retrophänomen, sondern gehuldigt als die Originalneonröhren aus vergangenen Epochen. „Die Welt bewegt sich. Und auch das Neon verschwindet“ – eine illuminierende Kurzdokumentation über die bezaubernden Relikte der Wirtschaftswunder-Ära, deren letzter Lebensfunke bald gänzlich erloschen sein wird.
    DIE
    KONFERENZ ODER DIE RÜCKSEITE DES MONDES von Franz Winzentsen (Animationsfilm, D 2012, 6 min)
    Handfegern, geborgen aus dem Schutt einer ehemaligen Schiffschraubenfabrik, sind Schnäbel gewachsen. Sie halten eine Konferenz ab, auf der sie die geplante Obsoleszenz und den Glauben an das damit verbundene Wirtschaftswachstum mit der Rückseite des Mondes in Verbindung bringen. ES WAR EINMAL von The Wa (Dokumentarfilm/​Kunstaktion, D 2021, 9 min) In ES WAR EINMAL beobachtet die Kamera die Vorgänge am 1. Mai im Jahr 2014 in einem Ostberliner Park. Die Installation trägt zur Erheiterung und Verwunderung der Passanten bei und plötzlich verselbstständigt sich alles, ohne Anweisungen oder Fragen. Innerhalb weniger Stunden ist alles vorbei und nur ein kleiner Haufen Scherben weist auf Dagewesenes hin.
    FIKTION EINER NICHT-EINREISE von Mischa Leinkauf (Video, D 2019, 18 min)
    Die Videoarbeit zur gleichnamigen Ausstellung zeigt Leinkauf bei dem Übergang der nicht-sichtbaren Grenzen auf dem Meeresgrund zwischen Israel und Jordanien bzw. Ägypten im Roten Meer sowie der spanischen Enklave Ceuta und Marokko in der Straße von Gibraltar. Die jeweiligen Regionen sind durch Grenzanlagen militärisch bewacht und gesichert, ihre Zäune ragen an den Ufern teils 30 Meter ins Wasser. Dahinter eröffnet sich eine Landschaft, dem sich die visuelle Abschottung geschlagen geben muss: Das Meer. Mit einem Recherchevorlauf von über einem Jahr reiste Leinkauf in die Regionen und überwand die Grenzen tauchend.
    TRIANGULAR STORIES (Amnesia & Terror) von Henrike Naumann (Video, D 2012, 15 min)
    1992. Beide Homevideos tragen das gleiche Datum. Beide Videos geben Intimes preis aus dem Leben dreier Teenager. Während die Einen kaum erwarten können, im Amnesia das erste Mal Ecstasy zu nehmen, hört für die Anderen die Welt hinter Jenas Plattenbauten auf. MANSFELDER GESCHREY von Thomas Jeschner (Ausschnitt aus Videoinstallation, D 2020, 30 min) In den Biografien der Menschen des Mansfelder Landes spiegeln sich vielfältige soziale und politische Veränderungen wider. Das Ende der 800-jährigen Bergbau- und Hüttentradition im Jahr 1990 ist ein einschneidendes Ereignis im Mansfelder Land. Die persönlichen Erinnerungen der letzten Generation der mansfeldischen Bergleute festzuhalten, ist ein Anliegen der Arbeiten von Thomas Jeschner. Seit nunmehr zehn Jahren führt er Gespräche und Interviews mit Menschen im Mansfelder Land. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.06.2022MDRDeutsche Online-PremiereMi 15.06.2022ARD Mediathek

Sendetermine

Do 16.06.2022
00:10–01:10
00:10–
NEU

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