2013, Folge 21–23

  • Folge 21 (45 Min.)
    Gestern noch strich der Wind leise durch die herbstbunten Bäume. Heute schon stürmt er – mit dem ersten Nachtfrost im Gepäck – übers Land. Es wird Winter in Nordrhein-Westfalen. Eis- und Schneespaß für Groß und Klein – mitten im tief verschneiten Westen. Eine besondere Jahreszeit, mit einer Natur kontrastreich wie kaum sonst, mal schwarz, mal weiß. Viele freuen sich darauf und bereiten sich vor. In den Wäldern herrscht reges Treiben. Die einen schlagen Feuerholz für den Kamin, andere suchen den Weihnachtsbaum oder sorgen sich um ausgewilderte Koniks und Wisente.
    Am Niederrhein treffen geflügelte Gäste ein: sibirische Gänse in riesigen Scharen, die bei uns überwintern wollen – alle Jahre wieder ein Naturspektakel sondergleichen. Dabei scheint die Natur doch eingeschlafen, vielerorts verschneit, romantisch oder gar bizarr erfroren. Genau das ist die Zeit, auf die viele gewartet haben. Warum? Sie erzählen und zeigen es uns: Beim Winterberger Skiklub zum Beispiel ist ein wagemutiges Mädchen, das sich endlich wieder von einer schneebedeckten Schanze stürzen kann – nach monatelangem Training nur auf Matten.
    Sie liebt es, durch die eisige Winterluft zu „fliegen“ wie die Wildgänse, die den NABU-Beauftragten in Kranenburg wahrlich in Atem halten. Nie war der Ansturm von wissenshungrigen Vogelfreunden so groß. Und obendrein haben sich einige seiner sibirischen Schützlinge zur Futterrast ein Feld ausgesucht, dessen Besitzer das gar nicht lustig findet. Groß ist auch die Anspannung in der Wintersportarena Sauerland: Noch weiß keiner, ob ihre 10-Millionen-Euro-Rechnung aufgehen wird.
    So viel wurde für neue Lift- und Beschneiungsanlagen ausgegeben – in der bedeutendsten Wintersport-Region nördlich der Alpen. Doch noch wird präpariert, geschraubt und montiert, auch am superneuen Achtersessellift, dem ersten und einzigen deutschlandweit. Etwas ganz Besonderes sind auch die vierbeinigen Menschenfreunde: Schlittenhunde, die nicht in Sibirien oder Alaska glücklich und zu Hause sind, sondern in den Bergen und Tälern Nordrhein-Westfalens. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.01.2013WDR
  • Folge 22 (45 Min.)
    Das „Juwel der Flüsse“, „grünes Paradies“, „Goldfluss“ … das sind Namen, die die Eder trägt. Ein Fluss, der an den Hängen des Rothaargebirges im Siegen-Wittgensteiner Land entspringt, im Hessischen in die Fulda mündet und über sie mit der Weser wieder zurück nach Nordrhein-Westfalen fließt. Ein Fluss – 170 Kilometer lang – an dem noch heute geadelte Familien residieren, die verwandt sind mit europäischen Königshäusern. Auch die Natur der Eder ist einzigartig. Für die Menschen im Tal ist sie mit ihren 40 Nebenflüssen seit jeher die Lebensader: Früher sorgte der Fluss für Nahrung, Energie und Fortschritt.
    Mittlerweile ist er vor allem ein Freizeitidyll – gespickt mit spannenden Geschichten rund um das Leben von und mit dem Fluss … im Gestern und Heute. Die Kamera ist ihnen auf der Spur, immer dem Wasser der Eder folgend … durch eine geheimnisvolle, sagenumwobene Welt. Wer weiß schon, dass es tief im Westen Deutschlands Gold gibt … zwei Schatzgräber zeigen, wie man es aus dem Fluss heraus schürfen kann.
    Gold, das aus dem Eisenberg nördlich der Eder stammt, der größten Goldlagerstätte Deutschlands. Noch wertvoller als das Eder-Gold ist der Nationalpark Kellerwald-Edersee, ein riesiger Buchenwald mit Luchsen und Wildkatzen, der einzigartig und deshalb von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt worden ist. Zu seinen Füßen liegt der Edersee – ein Stausee, 27 Kilometer lang. Tief unten auf seinem Grund schlummert geflutete Geschichte: von hunderten von Menschen, die mit Hab und Gut und Vieh vor dem Wasser flüchten mussten.
    Oben, auf dem See heute aalen sich die Wassersportler, lernen segeln. Ein Vergnügen, dem sich ein Gigant aus der Kaiserzeit entgegenstemmt – eine Staumauer unter Denkmalschutz. Sie hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Inwieweit das Märchen von Bergfreiheit „wahr“ geworden ist, erzählen uns Schneewittchen und die sieben Zwerge. Denn die gibt es hier wirklich im Kellerwald. Allerdings holen nicht mehr die Zwerge die Schätze aus dem Berg, heute sind hier die Edelsteinschleifer auf der Jagd. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.04.2013WDR
  • Folge 23 (45 Min.)
    Ein grau-weißer Vollbart unter der Schiffermütze, das Gesicht wettergegerbt und von verschmitztem Humor gefaltet … das ist Rudi Hell. Er ist einer der letzten Fischer am Niederrhein … und der letzte auf einem Aalschokker. Seit über 300 Jahren schon fischt seine Familie im Rhein. „Es liegt in den Genen, ich kann nicht anders“, sagt er. Dabei darf der 75-Jährige seine Fänge nicht mal vermarkten, weil die Aale im ehemals verseuchten Rhein noch heute dioxinbelastet sind. Doch Rudi Hell hat einen anderen Grund gefunden, weshalb er tagtäglich raus aufs Wasser „muss“: er fischt für die Forschung: Aale für die Uni Hamburg, Lachse und Maifische für die Rhein-Fischerei-Genossenschaft, Bresen für die Uni Trier … für mehr als zehn Universitäten und Institute wirft er seine Netze aus – auch, weil er genau wissen will, wie es um seinen Fluss steht – den Rhein.
    Für Rudi Hell bedeutet der Rhein alles … das Wasser braucht er wie die Luft zum Atmen. Ohne den Fluss will er nicht sein. Das ist die Bilanz seines nun schon 75-jährigens Lebens. Benedikt Bell geht es ähnlich, auch er fühlt sich nur am und auf dem Wasser zu Hause. Dabei ist er kaum 20 Jahre alt. Doch auch bei ihm steckt es wohl in den Genen. Benedikt Bell stammt aus einer alten Binnenschifferfamilie, ist seit seiner Geburt an Bord, hat gerade seine Lehre auf dem Schiff des Vaters abgeschlossen und will gemeinsam mit seinem Bruder in ein paar Jahren schon den schwimmenden Familienbetrieb übernehmen.
    Der Film begleitet den jungen Binnenschiffer: trifft ihn auf dem Schiffer-Kolleg, wo er sich als Schiffsjunge durchboxen muss … und zeigt ihn ein paar Monate später schon als ehrgeizigen Matrosen – an Bord eines 172 Meter langen Schubverbandes. Noch so jung, und doch ist Benedikt Bell überzeugt davon, dass sein Platz für?s Leben auf dem Wasser ist. Zwei Menschen – zwei Schicksale. Ein junger Binnenschiffer und ein alter Fischer. Der eine schaut voraus aufs Leben, der andere zurück. Sie kennen sich nicht … (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.05.2013WDR

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