Staffel 9, Folge 1–4

Staffel 9 von „Streetphilosophy“ startete am 21.03.2020 bei arte.
  • Staffel 9, Folge 1 (26 Min.)
    Ronjas Freundin Anna Zakrisson hat sie zur Apokalipstick-Party in den KitKatClub eingeladen. Annas Mann, der Opernsänger Joa Helgesson, will sich in dieser Nacht an Haken aufhängen lassen und dabei eine Arie singen. Vorher sprechen die beiden mit Ronja über ihre offene Ehe und ihr Doppelleben zwischen Hochkultur und Nachtclub. Woher nehmen die beiden den Mut, etwas zu tun, was andere als „pervers“ empfinden? Wie haben sie ihre Schamgefühle überwunden? Als Ronja am nächsten Morgen nach Hause kommt, liegt eine Mahnung des Finanzamts in ihrem Briefkasten.
    Sie fragt den Schuldnerberater Carlo Wahrmann um Rat: Warum wird aus finanzieller Schuld so schnell eine existenzielle? Und was macht es mit Menschen, wenn sie vor einem Schuldenberg stehen? Für Nietzsche ist das Verhältnis von Gläubiger und Schuldner so etwas wie das Ursprungsszenario von Schuld, erklärt Philosophin Jorinde Schulz. Und Schuldgefühle entstehen dann, wenn unsere Wünsche mit den Erwartungen der Gesellschaft in Konflikt geraten. Doch was tun, wenn die eigenen Verwandten Schuld auf sich geladen haben? Darüber spricht Ronja mit Carl von Siemens, der als Nachfahre des Firmengründers Werner von Siemens ein kompliziertes Erbe mit sich herumträgt. Bei einem Staudammprojekt in Brasilien hat er sich auf die Seite der Ureinwohner geschlagen und als Journalist gegen den Siemens-Konzern angeschrieben.
    Welche Verantwortung erwächst aus seinem Namen? Auch die Dragqueen Judy LaDivina musste sich lange mit Schuldgefühlen herumschlagen – als queerer junger Mann aus einer konservativen israelischen Familie. Wie hat sie sich davon befreit? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.03.2020arte
  • Staffel 9, Folge 2 (26 Min.)
    Bei einer Doppelgänger-Show in Neukölln lernt Ronja Marilyn Monroe kennen – beziehungsweise Suzie Kennedy, die ein nahezu perfektes Lookalike des Mega-Stars ist. Wenn es dein Job ist, die Identität einer Kunstfigur anzunehmen, vergisst du dich da nicht selbst? Suzie sagt: Nein, denn jeder Mensch ist mehr als nur eine Person. Wer wir „wirklich“ sind, ist oft gar nicht so einfach zu entscheiden. Aber wo hört das Rollenspiel auf, wo beginnt der Fake? Darüber spricht Ronja mit Hendrik Otremba bei einer Runde Golf. Hendrik ist Autor, Frontmann der Band Messer und Maler. Was macht einen zum echten Künstler? Dafür gibt es schließlich kein Zertifikat. Hendrik sagt, er fühlt sich eigentlich ganz wohl in der Rolle des Hochstaplers. Sie gibt ihm Freiräume zum Ausprobieren.
    Außerdem: Wer mehr sein will, als er ist, arbeitet auch härter daran, sein Wunsch-Ich zu erreichen. In einer Arbeitswelt, in der wir immer mehr zu Vermarktern unserer selbst werden müssen, ist Authentizität oft ohnehin nur eine Illusion, erklärt Philosoph Christian Uhle. In ihr wird „Bullshit“ zu einem verbreiteten Phänomen: im Gegensatz zur Lüge keine Falschbehauptung, sondern eine blumige Interpretation der eigenen Fähigkeiten. Berufsbezeichnungen wie „Visionary Thinker“ gaukeln Einzigartigkeit vor, auch wenn keiner so genau weiß, was dahintersteckt. Wirklichkeit ist formbar und wer sie verändern will, braucht eine fixe Idee – wie Start-up-Gründer Philip Siefer: Mit seinem Team organisiert er ein fast größenwahnsinniges Event im Berliner Olympiastadion. Wie überzeugt man Menschen von etwas, das es noch nicht gibt? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.04.2020arte
  • Staffel 9, Folge 3 (26 Min.)
    Was taugt als Guideline fürs Leben? Wer sind wir und wie wollen wir leben? Fernab vom Elfenbeinturm bringt „Streetphilosophy“ die wirklich wichtigen Fragen des Lebens dorthin zurück, wo sie entstehen: auf die Straße, unter die Menschen, in die Dönerbuden und Spätis. Vom Denkerstübchen raus auf die Straßen von Kreuzberg und Neukölln: „Streetphilosophy“, mit Jonas Bosslet und Ronja von Rönne. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.05.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 16.05.2020arte.tv
  • Staffel 9, Folge 4 (26 Min.)
    Weil er in Berlin keine eigene Wohnung gefunden hat, kommt Noah Sari in der WG eines Bekannten unter: Zehn Quadratmeter, Zwischenmiete und eine Matratze auf dem Boden – man kann eben nicht alles auf einmal haben. Warum ist das so? Und wie kompromisslos muss man im Leben sein, wenn man Erfolg haben will? Darüber spricht Noah mit Tanya Chudnovskaya, die als junges Model aus Russland weggezogen ist und schon früh ihr eigenes Geld verdient hat. Gerade ist sie dabei, mit der Modeindustrie Schluss zu machen, um als Musikerin berühmt zu werden. Doch solange ihr die Musik noch kein Geld einbringt, muss sie Kompromisse machen. Gerade Geldmangel zwingt uns ja oft zu Zugeständnissen. Deshalb fährt Noah auch nicht mit dem ICE nach Hamburg, sondern per Anhalter.
    An der Elbe trifft er die Greenpeace-Aktivistin Kerstin Doerenbruch, die mit ihren Aktionen auf Klimaverbrechen aufmerksam machen will. Radikalität wird oft mit Jugend gleichgesetzt, Greenpeace aber wird bald 50. Wie verändert sich politischer Protest, wenn er in die Jahre kommt? Radikalität bedeutet, die Dinge an der Wurzel zu packen, erklärt Philosophin Marilena Berends. Nach dem Philosophen Margalit sind unsere Kompromisse aber aussagekräftiger als unsere Ideale – weil sie zeigen, wer wir wirklich sind und wie gut wir mit Konflikten umgehen können. Als Neuköllner Bezirksbürgermeister muss der 33-jährige Martin Hikel ständig zwischen politischen Fronten vermitteln und einen Konsens finden. Wie behauptet er sich im Politikgeschäft, ohne sich selbst und seine Wähler zu verraten? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.06.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 23.05.2020arte.tv

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