Sternstunde Philosophie Folge 5: 50 Jahre Frauenwahlrecht – Demokratie für (fast) alle
Folge 5
50 Jahre Frauenwahlrecht – Demokratie für (fast) alle
Alternativtitel: Demokratie und Inklusion
Folge 5
Vor 50 Jahren gestanden die Schweizer auch ihren weiblichen Mitbürgerinnen das Stimm- und Wahlrecht zu. Einer der krassesten Ausschlüsse aus der Schweizer Demokratie kam zu einem Ende. Doch auch heute dürfen nicht alle mitbestimmen. Warum eigentlich? Die Schweiz zelebriert sich als „Wiege der Demokratie“. Die Hälfte der Bevölkerung schloss sie jedoch bis 1971 vom Mitbestimmungsrecht aus. Barbara Bleisch diskutiert mit drei Expertinnen. Die Schweiz war eines der letzten Länder der Welt, das auch seinen weiblichen Mitbürgerinnen demokratische Rechte zugestand. Der Blick ins Ausland zeigt, dass in vielen Ländern die Frauen anfänglich von der Mitbestimmung
ausgeschlossen blieben. Oft erteilte man vor den Frauen den Sklaven, dem Arbeitervolk und den Randständigen das Wahlrecht. Demokratie wurde dabei gern als männliches Unterfangen inklusive Saufgelage inszeniert, weiß die bekannte deutsche Historikerin Hedwig Richter. Patriarchale Ausschlussmechanismen griffen aber weiter, auch nachdem die Frauen das Wahlrecht erhalten hatten, so die Historikerin Fabienne Amlinger. Heute sind es nicht mehr die Frauen, sondern andere Gruppen, die im Vorzimmer der Macht auf Einlass warten, sagt die Politologin Silja Häusermann. Wer darf mitreden in einer Demokratie und wie verschaffen sich Ausgeschlossene Gehör? (Text: 3sat)
Deutsche TV-PremiereSo. 14.03.20213satOriginal-TV-PremiereSo. 07.02.2021SRF 1