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  • Pfarrer für Hitler – Kirchenmänner unter dem Hakenkreuz

    1933 regen sich in den Kirchen viele Stimmen gegen den Nationalsozialismus. Die Befindlichkeiten in den Gemeinden und unter den Pfarrern sind jedoch häufig anders geartet. Sie stehen der Republik ablehnend gegenüber und verlangen nach Ruhe und Ordnung im Land. Die Nationalsozialisten versprechen, Marxismus, Liberalismus und Atheismus in die Schranken zu weisen. Das genügt vielen Christen, sich dem autoritären Staatsapparat der Nazis willig unterzuordnen. Einzelne Pfarrer stimmen zudem der Rassenideologie, dem Antisemitismus und den Volkstumsvorstellungen der Nazis zu.
    Einige von ihnen erlangen großen Einfluss. Der christliche Widerstand in der Zeit des Nationalsozialismus ist inzwischen gut dokumentiert worden und auch die oft taktierende Rolle der beiden großen Kirchen im Dritten Reich hat wissenschaftlich und publizistisch immer wieder große Aufmerksamkeit gefunden. Meist nur am Rande erwähnt werden jene katholischen und evangelischen Geistlichen, die sich voller Begeisterung in den Dienst der nationalsozialistischen Bewegung stellten und als Parteigenossen oder vorbehaltlose Parteigänger auftraten. In ihrer Dokumentation berichtet Jutta Neupert von einigen prominenten evangelischen und katholischen Kirchenmännern, die bis zum Ende des Krieges – und manchmal darüber hinaus – Hitler und seiner Ideologie dienten.
    Einer der exponiertesten „Nazi-Pfarrer“ im Dritten Reich war Dr. Philipp Haeuser aus
    der Nähe von Augsburg, der bei Veranstaltungen der NSDAP, in der er Mitglied war, als Redner auftrat und als besonders extremer Judenhasser galt. Befreundet war er mit dem Münchner Kaplan und Religionslehrer Josef Roth, der 1935 sogar ins das Berliner Reichsministerium für die kirchlichen Angelegenheiten berufen wurde und es dort zum Ministerialdirigenten brachte, ohne daß er aus dem Münchner Klerus ausscheiden mußte.
    Selbst in den oberen Rängen der katholischen Hierarchie fanden sich entschiedene Befürworter und Mitarbeiter des NS-Regimes. So stand der Augsburger Weihbischof und Generalvikar Franz-Xaver Eberle der Geheimen Staatspolizei als V-Mann zur Verfügung. Ein Doppelspiel kann heute Bischof Alois Hudal nachgewiesen werden, der von 1923 bis 1952 als Rektor des deutschsprachigen Studienkollegs „Anima“ in Rom amtierte.
    Er verhalf nach dem Krieg prominenten Naziverbrechern zur Flucht ins Ausland. Auch in der evangelischen Kirche fand die NS-Bewegung mitunter begeisterte Anhänger. Björn Mensing, evangelischer Pfarrer und Historiker, hat die Stellung der evangelischen Geistlichen in Bayern während der NS Zeit untersucht. Einer von ihnen war Pfarrer Friedrich Drexel. Er war deutschnational gesinnt wie so viele seiner Amtsbrüder und schloss sich nach Hitlers Regierungsantritt halbherzig der „Bewegung“ an. Selbstkritisch resümiert Pfarrer Drexel in der Dokumentation seine damalige Haltung. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.11.2004 Bayerisches Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

So. 15.01.2017
13:15–14:00
13:15–
So. 08.01.2017
19:15–20:00
19:15–

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