Für die eigene Zukunft verdrängt man es gern, doch wenn die Eltern oder Großeltern ein hohes Alter erreichen, gebrechlich werden oder auch nur zu werden drohen, stellt sich die Frage, wie und wo das Leben weitergeht. Ist ein Pflegeheim nötig und wenn ja, was für eines? Ist es bezahlbar? Wer könnte den alten Menschen zu Hause pflegen? Das schlechte Gewissen scheint dabei vorprogrammiert: Bei den Älteren, die doch nie jemandem zur Last fallen wollten, genauso wie bei denjenigen, die die Pflege organisieren müssen. Die einen kümmern sich jahrelang selbst, verzichten auf manches, muten aber auch ihren Partnern oder Kindern einiges zu. Diejenigen, die das Pflegeheim wählen,
werfen sich oft vor, „Rabenkinder“ zu sein, auch wenn sie keine Alternative sehen. Und wer eine Pflege für zu Hause engagiert, muss sich fragen, ob er damit nicht Ausbeutung und Entwurzelung fördert. Irene Esmann fragt in „STATIONEN“ nach möglichen Wegen aus dem Dilemma, gesellschaftlichen und individuellen. Religion erleben – der Name „STATIONEN“ ist Programm: ob Stationen einer persönlichen Entwicklung oder Stationen des Kirchenjahrs, die Feste der Religionen oder Stationen des Lebens. Die Sendung fragt, wie Menschen denken und glauben und ermöglicht, Religion (mit) zu erleben und in einer komplexen Welt Orientierung zu finden. (Text: BR Fernsehen)