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Island – Auf der Jagd nach dem perfekten Licht
Über zehn Jahre ist es her, seit der Ostschweizer Berufsfotograf Stefan Forster zum ersten Mal alleine mit über dreissig Kilogramm Gepäck auf dem Rücken durch das isländische Hochland gewandert ist. In den Wochen der Einsamkeit im isländischen Hochland, inmitten der unberührten Natur, entstand Forsters Leidenschaft zur Fotografie. Die Dokumentation zeigt auf eindrückliche Art und Weise das Leben, das Schaffen und die Begeisterung des Schweizers in Island. Stefan Forster nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine einmalige Reise, paddelt im Kayak entlang gewaltiger Gletscherfronten und lässt seine acht-motorige Drohne durch tiefe Vulkanschluchten fliegen. (Text: SRF)Island – Sommer der Polarfüchse
Aber begehrliche Nachbarn müssen in Schach gehalten werden, und sieben immer hungrige Fuchskinder in nur 90 Tagen grosszuziehen erfordert vollen Einsatz der Eltern. Dabei wäre ein Fehltritt auf der Vogeljagd tödlich. Nur im senkrechten Fels sind die Dreizehenmöwen für Füchse unerreichbar, dort bauen sie ihre Nester und ziehen ihre Jungen über dem Abgrund gross. Am Kiesstrand auf der anderen Seite der Halbinsel hat ein junges Fuchspaar sechs Welpen bekommen, aber hier gibt es keine Seevögel als Beute, nur spärliche Nahrung am Meeresufer.
Erst als das schwächste Junge verhungert ist und eine Fliegeninvasion eine neue Futterquelle bietet, haben die jungen Strandfüchse eine Chance, den Sommer zu überleben. Mit den gerade flüggen Dreizehenmöwen, die erschöpft in den Fuchsrevieren notlanden, beginnt endlich eine bessere Zeit auch für die Verlierer vom Strand. Werden alle Fuchskinder bis Mitte August stark genug werden, um ohne ihre Eltern durch den Winter zu kommen?
Zwei Jahre lang nahm der Filmemacher Tobias Mennle am Familienleben der Polarfüchse teil. Mutter Seefuchs schenkte ihm ihr Vertrauen, und so fand er sich mitten im Gewusel der Jungfüchse und filmte aus nächster Nähe die schönsten und dramatischsten Momente. (Text: SRF)Israel – Ultraorthodoxe auf dem Vormarsch
- Alternativtitel: Israel und die Ultraorthodoxen
In den Strassen von Jerusalem erkennt man sie an ihren langen Gewändern und den grossen schwarzen Hüten. Die Männer arbeiten nicht, sondern studieren die Thora. Es sind ihre Frauen, die für ein Einkommen sorgen – und natürlich der Staat. Die ultraorthodoxen Juden befolgen die Gesetze der Thora auf den Buchstaben genau. Es ist eine radikale, sehr verschlossene Gemeinschaft, jedoch mit wachsendem Einfluss auf die israelische Gesellschaft.
Von den 8 Millionen Einwohnern Israels ist eine Million ultraorthodox, Tendenz steigend. Um Jerusalem herum werden ganze neue Quartiere gebaut – nur für Ultraorthodoxe. Sie gewinnen auch in der Regierung immer mehr an Gewicht, übernehmen wichtige Positionen, denn sie sind die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe in Israel.
Die Dokumentarfilmerin Bethsabée Zarka zeichnet ein besorgniserregendes Bild dieser Parallelwelt, die eine ernsthafte Gefahr für die demokratischen Werte im Staat Israel darstellt.
Es gibt auch Ultraorthodoxe – vor allem junge – die sich abwenden. Sie halten ein Leben mit solch strikten Regeln nicht mehr aus. Aviva zum Beispiel, hat sich von ihrem streng religiösen Mann getrennt – mit dem Resultat, dass sie ihre sechs Kinder seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hat. Oder der junge Jehuda, der sich nur mit Unterstützung in seinem neuen, weltlichen Leben zurecht findet. Einfache Dinge wie zum Beispiel das Thema Kleidung sind für ihn eine Herausforderung.
Der Einfluss der Ultraorthodoxen nimmt weiter zu. Früher, so sagt ein Ladenbesitzer im Film, habe zwischen Säkularen und Ultraorthodoxen ein ungeschriebenes Gesetz gegolten: „Wir lassen sie in Ruhe, sie lassen uns in Ruhe“. Heute jedoch wollen die Ultraorthodoxen dem Rest der israelischen Bevölkerung ihre Weltanschauung überstülpen. Konflikte sind vorprogrammiert. (Text: SRF)Italiens Krisengeneration
Man nennt sie «Mammoni», Muttersöhnchen, Nesthocker. Italien hat viele davon. Doch dahinter verbirgt sich ein ernsthaftes Problem. Denn Italien ist und bleibt ein krisenanfälliges Land. Ein Land, das sich scheinbar endlos in der eigenen Politik verliert. In wenigen Tagen wird wieder einmal gewählt. Vor allem junge Italienerinnen und Italiener sind es leid, sich in ihrem Land abgehängt zu fühlen. Ihr Wunsch ist nicht anmassend: Sie möchten eine gute Arbeitsstelle, eine eigene Wohnung und vielleicht mal eine Familie gründen. Die Auswanderung hat den Stand der 60er- und 70er-Jahre erreicht. Je südlicher, umso grösser der Wunsch: weg von hier. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 28.02.2018 SRF 1 An Italiens Riviera
Es ist eine der spektakulärsten Küsten am Mittelmeer. Fast senkrecht ragt das Gebirgsmassiv in Ligurien aus dem Wasser. An den Steilhängen von Cinque Terre kleben einsam kleine Dörfer mit bunten Häuserfassaden. Nur wenige Buchten weiter lassen sich im trubeligen Portofino die Schönen und Reichen am Yachthafen blicken. An der italienischen Riviera, die von der französischen Küste bis zur Toskana reicht, tauchen wir ein in das Dolce Vita und den Alltag der Einheimischen, die berühmt sind für ihren Einfallsreichtum. Und für legendäre Feste. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 17.10.2021 SRF 1 Italiens verlorene Jugend
Jäger des Lichts
Die beiden gehören zu den letzten Jägern in Grönland, die noch wie früher mit Hundeschlitten unterwegs sind. Auch Dani soll die Tradition seiner Vorfahren kennenlernen. Eingeflochten in diese faszinierende Reise sind alte Mythen und Märchen der Inuit. Geschichten, die spürbar machen, wie eng Mensch und Natur einmal miteinander verbunden waren. Der Trommeltänzer Anda Kuitse gibt sie an die Dorfjugend weiter, damit nicht in Vergessenheit gerät, wie einst ein Mann einen Fuchs zur Frau nahm oder wie die Sonne und der Mond an den Himmel kamen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 01.06.2020 SRF 1 Jaguar-Safari
Mario Haberfeld hat schon als Junge bei einem Besuch des Ngorongoro-Kraters in Tansania seine Liebe zu den wilden Tieren entdeckt. Doch erst nach mehr als zwanzig Jahren bei Formel 1 und anderen Kategorien von Autorennen widmet er sich nun seiner grossen Leidenschaft: dem Schutz der drittgrössten Katze der Welt, dem Jaguar. Mithilfe eines Forscherteams und von Fährtenlesern hat er auf dem Refugio Ecologico Caiman im Südpantanal einige Jaguare besendern können. Drei Jahre lang ist sein Team diesen Tieren immer auf der Spur – Schritt für Schritt gewöhnen die Forscher die Katzen an ihre Safari-Autos. Ihr Ziel: Touristen sollen die Tiere auf einer Jaguar-Safari beobachten können. Dadurch erhofft sich der begeisterte Naturschützer mehr Schutz für die grossen Katzen. Denn auch heute noch werden sie nicht gerade geschätzt von den einheimischen Cowboys. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 15.10.2017 SRF 1 Ein Jahr auf Kihnu in Estland
Das Leben auf Kihnu in Estland wurde Jahrhunderte lang geprägt durch Abgeschiedenheit und die Abwesenheit der Ehemänner. Diese sind Seeleute oder Fischer und mehr auf dem Wasser als an Land. Die Frauen sind zuständig für Haushalt, Ernte, familiäre Angelegenheiten. Kihnu hat einen eigenen Dialekt, die «Kihnu-Sprache».
Mare ist 41 Jahre alt, Mutter von vier Kindern und auf Kihnu gross geworden. Sie hat ein paar Gästezimmer und versucht damit den Balanceakt zwischen Traditionen und gleichzeitiger Öffnung für den Tourismus. Ihr Ehemann Olavi arbeitet auf einem Frachtschiff. Tochter Anni spielt Akkordeon und Geige. Sie wird mit rotem Rock und Kopftuch gross und lernt die hiesigen Volkstänze in der Schule. Anni will auch in Zukunft auf Kihnu leben und möchte deswegen einen Jungen von der Insel heiraten. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 08.03.2020 SRF 1 Ein Jahr in den Rebbergen – Frühling
In den Familienbetrieben geht es um Themen wie Nachfolge, Umstellung der Produktion, um Innovation und Tradition. Die vierteilige Reihe begleitet die Winzerinnen und Winzer im Tessin, in der Westschweiz und im Bündnerland über die vier Jahreszeiten hinweg vom Rebschnitt im Winter bis zur Weinlese im Herbst. 2018 war ein einschneidendes Jahr für die Weinbauern, nach dem Frost von 2017. Engagierte Frauen und Männer und ihr Alltag mit den Naturgewalten in einer Zeit des tiefgreifenden Wandels im Schweizer Weinbau. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 12.06.2019 SRF 1 Ein Jahr in den Rebbergen – Herbst
Original-TV-Premiere Mi. 26.06.2019 SRF 1 Ein Jahr in den Rebbergen – Sommer
Original-TV-Premiere Mi. 19.06.2019 SRF 1 Ein Jahr in den Rebbergen – Winter
Original-TV-Premiere Mi. 05.06.2019 SRF 1 Ein Jahr mit Lara Gut
Seit 2010 bis heute begleitet der Filmemacher Lara Gut und entdeckte dabei eine Welt, die weniger aufregend ist als jene, die er sich aus dem Fernsehen vorgestellt hatte: Lara Guts Alltag zeichnet sich aus durch viel Arbeit, ständige Wiederholung und einer Handvoll Menschen in ihrer Nähe.
Die Arbeit der jungen Sportlerin zielt jeweils auf ein rund 90 Sekunden dauerndes, atemberaubendes Schauspiel. Anderthalb Minuten, während denen ein Körper ohne Stossstangen und schützender Karosserie den Berg hinuntersaust.
Der Film soll zeigen, was vor und nach jenen 90 Sekunden kommt und vordergründig viel weniger spektakulär, bei genauer Betrachtung jedoch genau so faszinierend ist.
Von der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in St. Moritz, welche die endgültige Krönung der Meisterin hätte sein sollen, zur Notwendigkeit, sich nach einer Verletzung plötzlich Schritt für Schritt wieder aufbauen zu müssen. Lara Gut will die beste Skifahrerin der Welt sein, die Nummer 1: eine 25-jährige Frau, die sich für einen radikalen Verzicht auf das «normale» Leben entschieden hat, die vieles entbehrt, jedoch auch ganz Ungewöhnliches erlebt.
Lara Gut ist sehr viel mehr als das, was die Medien zu zeigen vermögen, denn jede «Packung» oder «Etikettierung» bedeutet immer auch eine Verminderung, eine Vereinfachung. Lara ist eine junge Frau, die auf etwas hinarbeitet, woran sie glaubt und was sie Stück um Stück aufbaut, auch wenn es unerreichbar erscheint. Lara ist auch eine junge Frau mit einem öffentlichen Leben. Sie wird von allen gefeiert und bejubelt und ist doch schrecklich alleine. Das zeigte sich besonders in den schwierigen Momenten nach ihrer schweren Verletzung. (Text: SRF)Jair Bolsonaros Brasilien – Grossgrundbesitzer, Evangelikale und Militärs
Der französische Filmemacher François Cardona spürt den wichtigsten Exponenten dieser Machtzirkel nach. Da ist etwa der reiche evangelikale Prediger Silas Malafaia, Freund und Sprachrohr Bolsonaros, der mit seinem Medienimperium und seinen Predigten einer der einflussreichsten Brasilianer ist. Malafaia wird nicht müde, Bolsonaros zweiten Vornamen Messias zu zitieren und den neuen Präsidenten als Erlöser zu preisen.
Brasilien ist eigentlich ein katholisches Land, aber im Laufe der vergangenen Jahrzehnte sind die Anhänger der Evangelikalen auf fast einen Drittel der Bevölkerung gestiegen. Auch Bolsonaro selbst war einst Katholik, liess sich dann aber medienwirksam im Fluss Jordan zum Evangelikalen taufen. Obwohl er nicht müde wird, Jesus und Gott zu zitieren, scheut er sich nicht, mit den Militärs zu liebäugeln und ihnen wichtige Posten zu überlassen. Er ernannte einen General zum Vizepräsidenten, der noch vor Kurzem öffentlich über einen Militärputsch nachgedacht hat. Und dass Bolsonaro die Militärdiktatur verherrlicht und deren Verbrechen verharmlost, macht vielen im Land Angst, nicht zuletzt den Landlosen, die jetzt fürchten müssen, von den Grossgrundbesitzern weiter an den Rand gedrängt zu werden. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 02.10.2019 SRF 1 Jelmoli – Biografie eines Warenhauses
Gertrud Gnädinger, Verkäuferin Mode und Schmuck im Jelmoli von 1969–2003.Bild: ZDF und SRF, Dschoint Ventschr FilmproduktionIn seiner Blütezeit unterhielt Jelmoli über 100 Filialen in der ganzen Schweiz und war durch den Versandhandel bis in die hintersten Winkel des Landes bekannt: Der Jelmoli-Katalog war, nach dem Telefonbuch, noch in den 80er Jahren der zweitgrösste Druckauftrag der Schweiz.
«DOK» zeichnet die turbulente Geschichte des Jelmoli mit unveröffentlichten Fotos und Filmen aus dem Firmenarchiv nach und erweckt sie mit biographischen Erzählungen zum Leben: Von der Gru¨nderfamilie u¨ber die Familien der Hauptaktiona¨re bis hin zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die jahrzehntelang und mit Herzblut im Jelmoli gearbeitet haben und sich noch heute als «Jelmolianer» bezeichnen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 09.02.2025 SRF 1 Jemen – Der vergessene Krieg
Im Jemen tobt ein Krieg, über den der Westen kaum etwas erfährt. Grosse Teile des Landes liegen in Schutt und Asche, die humanitäre Situation wird von Experten als zunehmend katastrophal bezeichnet. Westliche Journalisten schaffen es kaum, aus dem Land zu berichten. Eine Reportage von Pascal Weber. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 10.10.2018 SRF 1 Jemen – Ein Film von Pascal Weber
Original-TV-Premiere Mi. 10.10.2018 SRF 1 JimmyJoe
Samuel Kohler leidet unter Achondroplasie, landläufig als Kleinwüchsigkeit bekannt. Ihn stört das aber nicht weiter, tut seinem Selbstbewusstsein kaum Abbruch. Er kämpft gegen das Vorurteil „Weniger gross ist weniger wert“, indem er mit seiner Besonderheit in die Offensive geht. Samuel hat nicht nur den Anspruch, seinen Alltag selbstbestimmt zu meistern, er bewegt sich auch mit grosser Natürlichkeit in einer Welt, in der Attribute wie Schönheit und Perfektion geradezu zelebriert werden.
Unter dem Namen „JimmyJoe“ jobbt er als Showdancer in Berner Klubs und hat auf Facebook Tausende von „Friends“. Seine Exotik ist sein Markenzeichen, der Knuddeleffekt ein Trick, der fast immer funktioniert – bei Männern und Frauen.
Nicht nur Samuels Umgang mit seiner Kleinwüchsigkeit ist bemerkenswert – auch seine Lebensgeschichte ist es. Als Findelkind wurde er von Schweizer Missionaren unter einem Haufen Schmutzwäsche in Lissabon gefunden. Ein kinderloses Ehepaar in Wynau BE adoptierte ihn und verhalf ihm zu einem besseren Start ins Leben. Die Frage nach seiner Herkunft beschäftigt Samuel. Wer ist seine leibliche Mutter? Wo lebt sie heute, und warum hat sie ihn damals weggegeben? Wegen seiner körperlichen Besonderheit?
Den Weg zurück, den Weg zu diesen Fragen hat Samuel bislang nicht angetreten. Es war ihm zu früh, sagt er. Zusammen mit Filmemacher Urs Frey macht er sich auf die Reise – eine Reise, die ihn traurig machen wird, aber auch schöne Momente bereithält. Urs Freys Dokumentarfilm ist ein Porträt über einen Menschen, der in keinen Rahmen passt.
Samuels Cousin ist der bekannte Rapper und Entertainer Knackeboul – mit bürgerlichen Namen David Kohler. Knackeboul spielt in Samuels Leben eine wichtige Rolle – auch im Film. Er hat zudem für „Jimmyjoe“ die Musik geschrieben. (Text: SRF)Joes Klasse – Ein Lehrer als Vorbild
Eine Klasse ausschliesslich mit Schweizerinnen und Schweizern zu unterrichten, das war ihm zu langweilig. Eine Klasse hingegen mit Kindern aus 17 Nationen fand er spannend. 2011 übernahm Joe Hediger eine solche Klasse in Zürich-Oerlikon. Die Schülerinnen und Schüler der Sek A filmten sich und ihren Lehrer vor acht Jahren im letzten Schuljahr selbst und ermöglichen so einen Einblick in ihre Klasse und ihre Lebenswelten.
Im Frühling 2022 besuchen der 24-jährige Beni sowie Ines und Meret – beide 23-jährig – ihren ehemaligen Klassenlehrer in Ibach SZ und sprechen über ihre gemeinsame Schulzeit. «Wenn ich hier in Schwyz die Jugendlichen nach ihrem Lieblingsessen fragte, kam von allen die gleiche Antwort. In der multikulturellen Klasse in Oerlikon mit den verschiedensten Kulturen, bekam ich natürlich von jeder und jedem eine andere Antwort. Das ist doch viel spannender.» Wo andere die Stirne runzeln und denken, dass eine solche Konstellation doch kaum funktionieren kann, blühte Joe Hediger geradezu auf.
Im «DOK»-Film von Andrea Pfalzgraf und Jeanne Rüfenacht erzählen die längst erwachsenen Schülerinnen und Schüler aus ihrem Leben heute und wie sie von ihrem Lehrer geprägt wurden. Einige wollen selbst dereinst unterrichten, andere hoffen, dass sie einen Beruf finden, der sie ebenso erfüllt und ihnen Spass macht, wie es ihnen ihr Lehrer vorgelebt hat. Ob Meret nach der Lehre jetzt Sozialarbeiterin werden will, weil Joe Hediger grossen Wert auf eine gute Diskussionskultur legte? Auf jeden Fall wollte Joe Hediger immer mehr vermitteln als nur den Schulstoff: «Ich wollte nicht nur der Fachidiot im Raum sein, sondern ihnen etwas mehr mitgeben». Erstaunlich ist, wie vielen Schülerinnen und Schülern die Lust am Lernen ganz und gar nicht vergangen ist. Nach der Lehre und der Berufsmatura haben viele von ihnen mit einem Studium begonnen.
Ein Film über einen ungewöhnlichen Lehrer und seine Schülerinnen und Schüler. Joe Hediger zeigt, welchen Einfluss eine Lehrperson haben kann, deren grössten Anliegen es ist, das Potential der Schüler und Schülerinnen zu erkennen und zu fördern, anstatt ausschliesslich den Schulstoff einzutrichtern. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 30.06.2022 SRF 1 Johann Ludwig Burckhardt – Ein Schweizer Scheich im Nahen Osten
Der Wunsch nach Ruhm und Ehre, Wissensdurst und Abenteuerlust führten Schweizer Entdecker an die entlegensten Orte der Welt. Im Auftrag der Engländer reiste der Basler Johann Ludwig Burckhardt Anfang des 19. Jahrhunderts sieben Jahre lang durch die arabische Welt. Mit enormer Ausdauer, Offenheit und Neugier erforschte er dabei Land und Leute, eignete sich die Sprache und Sitten an und wurde gar zum Entdecker der antiken Stadt Petra im heutigen Jordanien sowie der Tempel von Abu Simbel in Ägypten. Der Abenteurer mag in der Schweiz fast vergessen sein. Aber als die Filmcrew an die Orte seines Wirkens reist, trifft sie Menschen, die das Andenken an den Schweizer Scheich hochhalten und seine Bedeutung bis in die heutige Zeit würdigen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 21.09.2020 SRF 1 Johnny Depp vs Amber Heard – Die Macht der Sozialen Netzwerke
Nach ihrer Scheidung von Johnny Depp veröffentlicht Amber Heard in der New York Times einen Artikel zum Thema häusliche Gewalt. Daraufhin reicht der Schauspieler eine Verleumdungsklage gegen seine frühere Ehefrau ein. Im Frühjahr 2022 begleitet ein unvergleichlicher Medienrummel den Prozess Johnny Depp gegen Amber Heard, der live im Fernsehen und Internet übertragen und weltweit verfolgt wird. Online wird die Ex-Frau des Schauspielers Opfer einer massiven Hasskampagne, während sich der Hashtag #JusticeForJohnnyDepp verbreitet.
Von Memes bis hin zu TikTok-Trends, vorbei an sexistischen Tweets und sogar Morddrohungen – die hasserfüllten Inhalte, die auf die Hollywood-Schauspielerin abzielen, spiegeln den Aufstieg eines Maskulinismus’ wider, der die #MeToo-Bewegung vehement ablehnt. Könnte es sein, dass Algorithmen die Verbreitung solcher frauenfeindlichen Inhalte begünstigen? Welche Auswirkungen haben Cybermobbing und Medienhetze auf die Justiz und ihre Unparteilichkeit?
Die Filmemacherin und freie Journalistin Cécile Delarue entlarvt die Mechanismen der Manipulation in den sozialen Netzwerken. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 21.04.2024 SRF 1 Joseph Beuys – Visionär und Provokateur
Die Recherche für den Film «Beuys» brachte Tausende von Bild- und Tondokumenten ans Licht. Entstanden ist ein einzigartiges Zeitdokument über Joseph Beuys, der 1921 geboren und 1986 gestorben ist. Im Film werden seine Aura, sein ansteckender Optimismus, aber auch seine Widersprüche sichtbar. Dieser Film ist kein klassisches Künstlerporträt, sondern eine intime Betrachtung des Menschen, seiner Kunst und seiner Ideenräume. Erst war Beuys berüchtigt, dann berühmt. Sein Einfluss auf die Kunst ist bis heute ungebrochen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 09.05.2021 SRF 1 Journalistenmord in der Slowakei – Der Fall Ján Kuciak
Ján war Investigativjournalist und plante die Veröffentlichung einer Untersuchung über die Verbindungen zwischen slowakischen Politikern und der italienischen Mafia sowie den millionenschweren Betrug im Zusammenhang mit europäischen Agrarfonds. Viele einflussreiche Menschen hatten Interesse daran, den Journalisten zum Schweigen zu bringen. Während sich Jáns Berufskollegen bemühen, seine Untersuchungen fortzusetzen, gehen Zehntausende Einwohnende auf die Strasse. Diese Volksmobilisierung wird zum Sturz der Regierung und einer Reihe von Enthüllungen führen, die das Ausmass der Korruption in der Slowakei offenbaren.
Mithilfe von Archivmaterial und Interviews mit Menschen aus Jáns direktem Umfeld, skizziert dieser Film das Verbrechen und seine Folgen nach. (Text: SRF)Jugendliche aus fremdsprachigen Familien wollen ans Gymi
Die einen wurden hier geboren, die anderen kamen mit ihren Eltern in die Schweiz. Die Jugendlichen, die im Film porträtiert werden, stammen aus den verschiedensten Ländern: Somalia, Afghanistan und Sri Lanka zum Beispiel, aber auch Auslandschweizer befinden sich darunter. Die Gründe, weshalb der Nachwuchs der zugewanderten Familien in den höheren Bildungsstätten stark untervertreten ist, sind vielfältig: besonders ausschlaggebend sind die fehlende fachliche Unterstützung der Eltern und die mit dem familiären Hintergrund einhergehende Sprachbarriere. Wegen der hohen sozialen Selektivität der Schulen werden, laut Schweizer Fachleuten, Migrantenkinder und -jugendliche in der Schweiz in unterschiedlichem Ausmass systematisch benachteiligt. Auch in den Sekundarschulen oder Realschulen würden sie durch die Lehrpersonen, vielmals auch unbewusst, tiefer beurteilt.
Das Gymnasium Unterstrass in Zürich hat vor rund zehn Jahren das Projekt „ChagALL“ lanciert. Begabte Jugendliche von Migrantenfamilien mit niedrigen Einkommen werden in diesem Programm auf die Prüfung für die Mittelschule vorbereitet. Falls ihnen der Eintritt ins Gymnasium oder die Berufsmittelschule gelingt, werden sie anschliessend weiter fachlich unterstützt.
Dokumentarfilmer Yusuf Yesilöz begleitet in seinem neuen Film eine Gruppe solcher Jugendlichen während acht Monaten auf dem Weg zur Gymiprüfung. Zusätzlich zur Sekundarschule besuchen die Schülerinnen und Schüler am Mittwochnachmittag und am Samstagvormittag sechs Stunden den Vorbereitungskurs für die Gymiprüfung. Ebenfalls kommen noch einige Stunden zusätzlich Hausaufgaben hinzu. Nicht selten führt diese Doppelbelastung mit der Zeit zu einer Schwächung der Motivation. Deshalb begleitet die Chagall-Leitung die Schüler sehr eng, führt individuelle Gespräche mit ihnen und versucht herauszufinden, wo der Schuh drückt.
Im Durchschnitt der letzten Jahre haben rund siebzig Prozent der Jugendlichen bei „ChagALL“ ihr Ziel erreicht. Für diesen einzigartigen Erfolg ist in erster Linie der starke Wille der Schülerinnen und Schüler ausschlaggebend. Sie zeigen eine grosse Bereitschaft, ihre Freizeit zu opfern. Das gemeinsame Lernen und die Gruppendynamik motivieren sie zusätzlich. Der Zusatzunterricht bietet ihnen gute Voraussetzungen, ihre Defizite aufzuholen. Die Lernenden haben ein klares Ziel vor Augen: eine höhere Bildung. Und sie wissen, dass dies ohne einen grossen Sonderaufwand nicht möglich ist. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 15.06.2017 SRF 1
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