Folge 2

  • 2. Spielerberater – zu Recht in Verruf?

    Folge 2 (62 Min.)
    Aktuell brummt der Transfermarkt; die Vereine versuchen ihren Kader für die Saison aufzustellen. Hochsaison für Spielerberater, denn ohne sie geht kaum etwas im Transfergeschäft. Doch nur wenige stehen im Profifußball so in Verruf wie sie. In der Öffentlichkeit werden Spielerberater immer wieder als geldgierig und häufig unseriös dargestellt. Dabei ist über ihre konkrete Arbeit nur wenig bekannt. „Sportschau Thema“ will das in seiner zweiten Ausgabe ändern und klären, wie sie arbeiten und was an ihrem schlechten Ruf dran ist. Hierzu begrüßt Jessy Wellmer prominente Gäste aus dem Fußball.
    Sie diskutiert mit Christian Heidel, der sich zum ersten Mal nach seinem Aus als Sportvorstand des FC Schalke 04 öffentlich äußert: Die Kritik des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies „sei an den Tatsachen komplett vorbei.“ Komischerweise seien im vergangenen Sommer noch alle dafür verantwortlich gewesen, dass Schalke Zweiter geworden ist. Acht Monate später und nach einer schlechten Saison sei plötzlich „nur einer dran schuld.“ Zudem spricht Jessy Wellmer mit Axel Kruse, Ex-Bundesligaprofi bei Eintracht Frankfurt, dem VfB Stuttgart und Hertha BSC, Stefan Backs, Spielerberater der Torhüter Alexander Nübel und Ralf Fährmann, sowie Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV.
    Christian Heidel kritisiert die hohen Handgelder, die viele Berater bei Vertragsabschluss fordern. „Wir reden ja mittlerweile über Millionen für die Spielerberater. Da frage ich mich ‚Warum?‘. Immer wieder hätten Berater kaum etwas für die Karriere eines Spielers getan und forderten trotzdem absurd hohe Beträge. „Diese Summen sind in Dimensionen geraten,
    die nicht mehr vertretbar sind“, so Heidel.
    Ob in seiner Zeit auf Schalke oder als Sportdirektor bei Mainz 05, „wir haben immer viel zu viel bezahlt.“ Spielerberater Stefan Backs räumt ein: „Unserer Branche wird es relativ leicht gemacht, an viel Geld zu kommen. Viele Dinge bleiben im Verborgenen.“ Man müsse schon charakterfest sein, denn durch fehlende Regeln und wenig Transparenz hätten schwarze Schafe gute Chancen. Transparenz ist auch für den ehemaligen Bundesligaprofi Axel Kruse die Lösung: „Wenn ein Spieler weiß, was sein Berater verdient, dann würde er sehen: Ach, der verdient ja noch mehr als ich!“ Ulf Baranowsky von der Spielergewerkschaft VDV kritisiert, dass die Berater von den Vereinen gezahlt werden und nicht von den Spielern.
    Dies führe zu Interessenskonflikten. Daher empfiehlt er den Spielern, den Berater und alle weitere Dienstleistungen immer selbst zu bezahlen „Dann hat man ein Team, das für einen selbst arbeitet“ und nicht auf das eigene Konto schielt. Neben den Gesprächen vertieft die Sendung das Thema in Reportagen: Die Redaktion ist dicht dran am Arbeitsalltag eines Spielerberaters während der U21-EM in Italien und zeigt, wie schwer es ist, sich als Neueinsteiger in der Branche durchzusetzen.
    Außerdem erklärt ein Anwalt, der große Transfers juristisch begleitet, wie Spielerberater an Vereinswechseln verdienen. „Sportschau Thema“ zeigt mit einem differenzierten Blick, wie die Arbeit der Berater tatsächlich aussieht, was ihre Aufgaben sind, wo sie verdienen und welche Macht sie auf Spieler und Vereine ausüben. Das Transferfenster hat in Deutschland noch bis zum 2. September geöffnet. Berater und Klubs befinden sich also mitten in der heißen Arbeitsphase. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.07.2019Das Erste

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Sendetermine

Sa 27.07.2019
18:55–19:57
18:55–
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