Sportclub Story Folge 91: Die unterschätzte Gefahr – Gehirnerschütterungen im Sport
Folge 91
Die unterschätzte Gefahr – Gehirnerschütterungen im Sport
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Nachdem Christoph Kramer im Fußball WM Finale 2014 k. o. geht und nach kurzer Behandlung trotzdem weiterspielt, ist das Thema der oft unterschätzten Gefahr von Gehirnerschütterungen im Sport, in Deutschland in den Fokus gerückt. Mit zunehmendem Tempo stieg in den letzten Jahren die Anzahl von Gehirnerschütterungen im Profifußball. „Wenn man Gehirnerschütterungen nicht rechtzeitig schon am Spielfeldrand diagnostiziert und den Spieler auswechselt, kann es lebensbedrohlich werden“, warnt Dr. Helge Riepenhof, Sportmediziner vom AK Boberg und langjähriger Mannschaftsarzt des AS Rom. Leider kommt es so wie bei Christoph Kramer immer noch zu Fällen, in denen Mannschaftsärzte nicht richtig reagieren und Spieler trotz Gehirnerschütterung mit dem Risiko möglicher Spätfolgen
weiterspielen. In den USA haben Langzeituntersuchungen von Gehirnen verstorbener Ex-Profis aus American Football und Fußball, die irreparable Gehirnschädigung CTE als Ursache für den oft frühen Tod ergeben. „Es fängt oft mit zu vielen und zu frühen Kopfbällen in der Jugend an, die zu Konzentrationsschwächen und ersten Gehirnschädigungen bei Fußballern führen können. Und führt im Falle von nicht erkannten, wiederholten Gehirnerschütterungen am Ende oftmals zu degenerativen Krankheitssymptomen wie Depressionen oder Demenz, bis hin zum Selbstmord“, fasst Dr. Inga Koerte, Wissenschaftlerin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Boston University, die Ergebnisse ihrer Studien mit Fußballern und Footballern in den USA und in Deutschland zusammen. (Text: NDR)