Angst vor Terror, vor Fremden, Angst vor sozialem Abstieg, Angst vor Krankheiten und vor der Globalisierung. Ist Angst als „ein Grundgefühl unserer Zeit“ berechtigt – oder nur Hysterie? Nutzen die Medien und Politiker unsere Ängste gezielt zur Stimmungsmache und Manipulation? Drohen die wirklich bedeutsamen Probleme vor lauter Angst aus dem Blick zu verschwinden? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. Aus Sicht von Psychologen und Naturwissenschaftlern ist Angst eine universelle Konstante des Menschseins, gehört zur emotionalen Grundausstattung – und ist damit nach wie vor eine wesentliche Triebkraft der menschlichen Evolution und des technischen und kulturellen
Fortschritts. Gleichzeitig gehören Angststörungen zu den häufigsten psychischen Leiden. Was hat es auf sich mit der Behauptung, Deutsche seien besonders angstanfällig und neigten zur „German Angst“? Die Geschichte zeigt: Die Menschheit befürchtet bereits seit Jahrtausenden immer wieder den Untergang des Abendlandes und malt sich insbesondere in Zeiten apokalyptischer Bewegungen die Zukunft häufig in den düstersten Farben aus, wie die Germanistin Eva Horn in ihrem Buch „Zukunft als Katastrophe“ zeigt. Welche Funktion erfüllt solch apokalyptisches Denken und was sind die Ursachen der gegenwärtigen Hysterie und des allgegenwärtigen „katastrophischen“ Lebensgefühls? (Text: 3sat)