Gerade in Bezug auf die weibliche Sexualität gibt es bis heute viele Mythen. Gert Scobel geht mit seinen Gästen der Frage nach, was feminine Lust heute ausmacht. Ein Mythos besagt, dass Frauen vor allem von der Aussicht auf eine „solide Beziehung“ stimuliert werden, weil sie beim Mann „echte Gefühle“ statt Sex suchen. Welche Behauptungen sind wissenschaftlich belegt und welche Meinung nicht, aber weit verbreitet? Gert Scobel geht mit seinen Gästen – der bekannten Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning, der Moderatorin der Sendereihe „Make Love“, dem Paartherapeuten und Sexualforscher Ulrich Clement und der Ethnologin Susanne Schröter – der Frage nach, was nach der „Pille für die Frau“ feminine Lust heute ausmacht. Was sind ihre physiologischen und psychologischen Voraussetzungen? Was fördert und was hemmt den weiblichen Geschlechtstrieb? Einer dieser
Aspekte ist, dass der lebenszeitliche Entfaltungszeitpunkt sexueller Begierde bei Männern und Frauen weit auseinanderliegt. Hinzu kommt, dass trotz „sexueller Revolution“, sexueller Freizügigkeit in den Medien und allgegenwärtiger Pornografie – selbstbestimmte Sexualität für Frauen immer noch alles andere als selbstverständlich ist. Und das nicht nur im Islam oder anderen sexualrepressiven Kulturen: Aufs Ganze gesehen sind die meisten Frauen weltweit noch sehr weit davon entfernt, ihre eigene Lust ungehindert empfinden geschweige denn ausleben zu dürfen. Doch wer bestimmt über sie? Und wie sieht eine frei entfaltete weibliche Sexualität aus? Gert Scobel versucht in seiner Sendung, diese Fragen auf Grundlage heutiger wissenschaftlicher, psychologischer und gesellschaftlicher Bedingungen zu beantworten und wagt einen Ausblick in eine möglichst lustvolle Zukunft. (Text: 3sat)