Laptops, Tablets und Smartphones gehören – wie das Fernsehen – heute zum Alltag. Die modernen Technologien haben durch neue Formen der Mobilität die klassischen Sehgewohnheuten verändert: Fernsehen und Film werden anders genutzt als früher. Statt zu festgelegten Programmzeiten, in denen sich ein „Fenster zur Welt“ öffnete, wird heute immer öfter „nichtlinear“ ferngesehen, das heißt nach persönlicher Maßgabe und nicht nach Vorgaben des Programms. Zudem haben sich die Perspektiven und Angebote durch die neuen digitalen Medien und das Internet vervielfacht. Fernsehen ist überall und in großer Vielfalt konsumierbar. Allerdings ist gerade diese Vielfalt Gegenstand scharfer Kritik: Es gäbe in Wahrheit eher „mehr vom Gleichen“ als wirklich unterschiedliche Angebote. Insgesamt sei nicht zuletzt durch den harten Kampf um Quoten ein Niedergang des Qualitätsfernsehens zu
beklagen. Tatsächlich ist Fernsehen nach wie vor eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Im ersten Halbjahr 2013 lag die tägliche Nutzungsdauer der Zuschauer bei 242 Minuten. Im Vergleich dazu waren die Internetnutzer im Schnitt etwa 169 Minuten online. Was aber sind die Konsequenzen aus der immer stärkeren Vermischung von Internet und Fernsehen? Wachsen lediglich Technik und Ausstrahlung zusammen – oder erfasst es auch Qualität beziehungsweise „Public Value“-Aspekte? Kann das Fernsehen eine bildende, die Demokratie fördernde Funktion – so wie es der öffentlich-rechtliche Programmauftrag vorsieht – einlösen? Über die Zukunft des Fernsehens unterhält sich Gert Scobel in „scobel: Wozu Fernsehen?“ mit der Kommunikationswissenschaftlerin Wiebke Loosen, dem Direktor des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik, Lutz Hachmeister, und dem Filmregisseur Hans Weingartner. (Text: 3sat)