Am letzten Dienstag wurde Tamy Glauser von den Grünen des Kantons Zürich auf Listenplatz 10 für die Nationalratswahlen gesetzt. Die Partei, die aufgrund der anhaltenden Umweltdiskussionen ohnehin schon viel Medienpräsenz erhält, kommt damit noch einmal zu einem Mehr an Aufmerksamkeit. Gleiches gilt für das Model selbst, das spätestens seit Bekanntwerden der Beziehung zu Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist. «Dass es so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht. Es war nicht von langer Hand geplant», sagt Glauser zu ihrem ersten politischen Gehversuch, der sie gleich ins nationale Parlament bringen soll. Themen wie das Klima, Gleichstellungsfragen und nicht zuletzt Anliegen
der LGBTQ-Gemeinschaft, der sie selbst auch angehört, beschäftigten sie aber schon lange. Reicht das als Voraussetzung? Wie geht Glauser mit kritischen Stimmen um? Widerstand ist sich die 34-Jährige seit Kindesbeinen angewohnt. In der Schule wurde sie gehänselt und musste sich wegen ihres dunklen Teints und ihres bubenhaften Äusseren Beleidigungen anhören. Mit 27 Jahren verhalfen ihr jedoch gerade diese Züge zum späten Durchbruch in der glamourösen Modewelt. Wie erklärt sie sich ihren grossen Erfolg? Gelingt ihr die Abgrenzung von der Oberflächlichkeit der Szene tatsächlich so gut, wie sie selbst behauptet? Und wie lässt sich ihr Beruf mit ihrer grünen Gesinnung vereinbaren? Roger Schawinski fragt nach. (Text: SRF)