Heiss, trocken ? gar den trockensten Sommer aller Zeiten erlebte die Schweiz dieses Jahr. Thomas Stocker, Klimaforscher an der Universität Bern, ist überzeugt: «Solche heissen Sommer wird es künftig vermehrt geben.» Das ist besorgniserregend. Wegen der Dürre kam die Schweizer Landwirtschaft bereits jetzt an ihre Grenzen. Bauern mussten ihre Tiere notschlachten. Aufgrund der heissen Temperaturen starben massenweise Fische im Rhein. Die Gletscher schmelzen weiter. Ist das bloss Angstmacherei, falscher Alarm? Thomas Stocker wurde auch schon mit «Wahrsager» tituliert. Das bringt den 59-Jährigen jedoch nicht aus der Ruhe: «Zum Glück nennt man mich nicht
Falschsager.» Seine Forschung mit Eisbohrkernen aus der Antarktis und Grönland zur Bestimmung der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre haben Stocker zu einem der wichtigsten Klimaforschern der Welt gemacht. Als langjähriges Mitglied des Weltklimarates IPCC ist er zudem beim bedeutendsten Beratergremium für Politik in Sachen Klimawandel dabei. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Wetter und Klima? Wie schafft es Thomas Stocker, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse auch einem breiten Publikum verständlich nahezubringen? Und: Wie hoch schätzt er den menschengemachten Anteil an der Klimaerwärmung? Roger Schawinski fragt nach. (Text: SRF)