Paul Rechsteiner ist überzeugt: «Der Angriff der freisinnigen Bundesräte auf den Lohnschutz ist schlicht verantwortungslos.» Als Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes verweigert sich Rechsteiner der innenpolitischen Debatte rund um ein EU-Rahmenabkommen. Er will nicht über die flankierenden Massnahmen verhandeln. Für die Kritiker Rechsteiners ist es diese Haltung, die verantwortungslos sei: Ohne Kompromisse bei den flankierenden Massnahmen könnte das Rahmenabkommen mit der
EU platzen. Die Sozialdemokratische Partei stützt die gewerkschaftliche Fundamentalopposition. Für sie sitzt Rechsteiner seit 2011 im Ständerat, zuvor war er rund 25 Jahre Nationalrat. Nächstes Jahr will der Rechtsanwalt erneut ins Stöckli gewählt werden. Ist der Gesprächsboykott Wahlkampftaktik? Nimmt Rechsteiner, der kein EU-Gegner ist, einen möglichen Niedergang der Bilateralen zugunsten des Lohnschutzes in Kauf? Roger Schawinski fragt nach. (Text: SRF)