Man sprach von einem «Schock», gar einem «Tsunami», welcher der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank auslöste: Am 15. Januar gab das SNB-Direktorium völlig überraschend den Ausstieg aus dem Euro-Mindestkurs bekannt. Auf einen Schlag hat sich der Franken stark aufgewertet. Eine dauerhafte Abschwächung ist nicht in Sicht. „War diese Schocktherapie nötig“, fragt sich noch heute Rudolf Strahm, 71. Der ehemalige Preisüberwacher und Kolumnist wartet nach wie vor auf eine schlüssige Erklärung der Entscheidungsträger. Reiner Eichenberger, 53, Wirtschaftsprofessor an der Universität Freiburg im
Üechtland, kann den Entscheid der Nationalbank nachvollziehen, weil Euro-Stützkäufe unsinnig teuer geworden wären, um den Kurs bei 1.20 Franken zu halten. Doch was sind die Folgen? Werden wir bald Kurzarbeit haben? Droht eine Rezession? Erste Zahlen belegen, dass die Exporte im Januar im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind. Wie soll die Schweizer Politik auf den starken Franken reagieren? Rudolf Strahm und Reiner Eichenberger diskutieren zusammen mit Roger Schawinski darüber, wie die Schweiz die grosse Herausforderung meistern könnte, die es so in ihrer Geschichte noch nie gab. (Text: SRF)