Philipp Müllers Motto: Ärmel hochkrempeln und arbeiten. So hat sich der 62-Jährige in den letzten Jahren als FDP-Parteipräsident Respekt verschafft. Die «intellektuelle Flughöhe» der Partei hat er, wie angekündigt, etwas reduziert. Das liegt weniger an der FDP, sondern hauptsächlich an ihm, ihrem Präsidenten und Sprachrohr, der zu dem, was ihm nicht passt, gelegentlich schlicht «Seich» oder «Chabis» sagt. Philipp Müller ist angetreten, um aus der Verliererpartei wieder eine Gewinnerpartei zu machen. In den letzten Wahlumfragen ist der Anteil potenzieller FDP-Wähler schon leicht gestiegen. Im Herbst bei den nationalen Wahlen will der gelernte Gipser und Bauunternehmer die SP
schlagen. Dabei geht er eigene Wege: Gesamtschweizerische Listenverbindungen mit der SVP lehnt er ab, weil er sich nicht mit einer Partei ins gleiche Nest legen will, die «sich in wichtigen Fragen radikalisiert hat», wie Müller sagt. Über eine Initiative der SVP, die die Personenfreizügigkeit abschaffen will, würde sich der kampflustige Müller sogar freuen: «So käme es endlich zu einem Showdown um die Europapolitik.» In «Schawinski» sagt Müller, wieso er sich bisher nicht in die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative eingemischt hat, welche wirtschaftspolitischen Massnahmen die Schweiz nach dem Ende des Euromindestkurses braucht und wie er es schaffen will, Ständerat zu werden. (Text: SRF)