Tim Guldimann ist da, wo es brennt, seit Jahren: In Kosovo, Kroatien und Tschetschenien hat er OSZE-Missionen geleitet und zwei Bombenanschläge überlebt. Nun vermittelt der Schweizer Botschafter in Berlin als Sondergesandter zwischen Russland und der Ukraine. Mit Bundesrat Didier Burkhalter ist er nach Moskau gereist und hat mit Wladimir Putin gesprochen. Der 64-Jährige ist ein Diplomat, der Klartext spricht. Die Schweiz, ein Kleinstaat, ein Sonderfall, ein neutraler Staat – alles Mythen, sagt er. Mit seiner klaren politischen Haltung ist er während seiner Karriere immer wieder
angeeckt. 1990 trat er gar aus dem diplomatischen Corps aus, weil er mit der Aussenpolitik der Schweiz nichts mehr anfangen konnte. Als Student hatte Guldimann grosse Sympathien für das Gedankengut der Sowjetunion. Er machte nie ein Geheimnis daraus, Mitglied der SP zu sein. Der Botschafter bezeichnet sich als Idealist, der daran glaubt, dass die Schweiz etwas bewirken kann, wenn sie sich international einbringt. In «Schawinski» sagt Guldimann, was die Schweiz im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine tatsächlich erreicht hat. (Text: SRF)