Als der neue Präsident von Economiesuisse tritt Heinz Karrer kein leichtes Erbe an. Der Wirtschaftsdachverband befindet sich nach verlorenen Abstimmungskämpfen in einer schweren Krise. Es gibt sogar Stimmen, die behaupten, dass es Economiesuisse in dieser Form gar nicht mehr brauche. Lange Zeit, um sich einzuarbeiten, hatte Heinz Karrer nicht. Seit Anfang Februar ist er nun offiziell im Amt. Der 55-Jährige steht vor der Aufgabe, das angeschlagene Image des Verbands in der Öffentlichkeit wieder herzustellen. Über genügend Erfahrung als Manager verfügt der ehemalige Handballspieler und passionierte Bergsteiger zweifelsohne: So besetzte er wichtige Positionen bei
Intersport, Ringier und Swisscom. Zuletzt war er CEO beim staatsnahen Energiekonzern Axpo. Karrer gilt als Vermittler, als einer, der sich schnell in neue Themen einarbeiten kann. Kritiker attestieren ihm dagegen zuweilen, ein schwacher Entscheidungsträger zu sein. Hat er genug Kraft, sich bei Economiesuisse durchzusetzen? Der Kampf gegen den Mindestlohn konnte er für sich entscheiden, bei der Masseneinwanderungsinitiative scheiterte Economiesuisse allerdings erneut. Welches Verhältnis wünscht er sich nach der Masseneinwanderungsinitiative zukünftig zu Europa? Mit welchen Ideen und Vorschlägen will er Economiesuisse neu positionieren? Roger Schawinski fragt nach. (Text: SRF)