Schau in meine Welt! Folge 294: Eleanor – Freundschaften auf Abstand
Folge 294
Eleanor – Freundschaften auf Abstand
Folge 294 (25 Min.)
Die 12-jährige Eleanor lebt normalerweise im Internat in Berlin, während sie dort die Staatliche Ballett- und Artistenschule besucht. Doch wegen des Corona-Virus wurde auch ihre Schule Mitte März von heute auf morgen geschlossen. Eleanor musste überstürzt ihre Koffer packen und nach Hause in ihr brandenburgisches Dorf bei Treuenbrietzen fahren. Seither hat sich in ihrem Alltag sehr viel verändert. Homeschooling – lernen ohne Lehrer und Mitschüler – kannte Eleanor bisher gar nicht. Hausaufgaben per Email zu empfangen, diese eigenständig zu bearbeiten und fristgerecht wieder zurück zu schicken – ist anfangs völlig neu für sie. Auch den Trainingsplan mit persönlichen Anweisungen ihres Artistiklehrers eigenständig abzuarbeiten, ist sozusagen über Nacht zum Ersatz für den üblichen Schulunterricht geworden. Begeistert ist Eleanor davon nicht. Ohne Lehrer zu lernen, findet sie deutlich schwerer und auch etwas merkwürdig. Zum Glück kennt Eleanor die Artistin Cecilia, die auch in ihrem Dorf lebt. Sie hat mit Eleanor schon früher trainiert und sich sofort angeboten, mit ihr vor allem Handstände im Garten zu üben. Doch das ist gar nicht so einfach, denn – sie müssen Abstand halten! Cecilia darf Eleanor zur Unterstützung oder Korrektur nicht berühren! Für Beide – eine neue und ungewohnte Erfahrung. Besonders wichtig sind Eleanor auch die täglichen Dehn- und Kraftübungen, damit ihr Körper weiterhin in Form bleibt. Wie gut, dass sich in ihrem Garten
ein Trampolin, eine Reckstange, eine Slackline und andere Sportgeräte befinden, die Eleanor zum Training nutzen kann. Das vorgeschriebene Laufpensum absolviert sie auf den vielen einsamen Wegen rund ums Dorf – natürlich mit ihrer Lieblingsmusik im Ohr. Enna – Eleanors beste Freundin – lebt ebenfalls im Dorf. Mit ihr trifft sie sich regelmäßig, allerdings immer unter strenger Einhaltung des vorgegebenen Mindestabstands von 1,5 Meter. Beide vermissen sehr, sich bei der Begrüßung nicht mehr umarmen zu können, sich nicht mehr zu berühren. Etwas Positives kann Eleanor während der Corona Krise nur darin sehen, dass sie plötzlich viel mehr Zeit mit der Familie verbringen kann. Ein geplanter Ausflug mit Übernachtung zu einem Erlebnispark während der Osterferien, muss dagegen wegen Schließung leider ausfallen. Mit den Großeltern hat Eleanor im Moment keinen direkten Kontakt, da es zu gefährlich für diese ist. Sie gehören zur sogenannten Risikogruppe. Stattdessen telefoniert Eleanor mit ihnen regelmäßig. Die beiden Freundinnen entschließen sich, für die Großeltern einen entsprechenden Mundschutz zu nähen. Persönlich überreichen dürfen die Mädchen diesen allerdings nicht. Deshalb verschicken sie die Geschenke per Post. Anfang Mai soll die Schule endlich wieder beginnen. Doch einen normalen Schulalltag wird es so schnell nicht geben. Nach wie vor müssen strenge Hygienevorschriften eingehalten werden. Außerdem ist nicht klar, ob das Internat schon wieder geöffnet werden kann ….. (Text: KiKA)