Schätze der Welt Kohle, Stahl und Kupfer … Denkmäler der Industriegeschichte
Spezialfolgen
Kohle, Stahl und Kupfer … Denkmäler der Industriegeschichte
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Die „Völklinger Hütte“ ist die Basisstation für die filmische Reise von Max Moor zu Denkmälern der Industriegeschichte die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Die Völklinger Hütte, 1873 gegründet und 113 Jahre später still gelegt, war 1994 das erste Industriedenkmal, das in die Welterbeliste aufgenommen wurde. 1789 – in Frankreich fand gerade eine andere Revolution statt – wurden in Wales die ersten Hochöfen gebaut. In Blaenavon wurden hunderttausende Tonnen Kohle gefördert. 1812 wurden hier 14.000 Tonnen Eisen produziert. Aus der menschenleeren Heide von Blaenavon wurde ein brodelndes Stück Land. Die Grube „Big Pit“ ist eine Legende in Großbritannien. Die Erde war reich an Rohmaterial. Die Kohle wurde in großen Mengen exportiert. Die Räder standen nie still. Bis 1930 dann war es vorbei. Die Kohle von Blaenavon war aufgebraucht. Wie die Menschen gekommen waren, mussten sie auch wieder gehen. Neben der Eisen- und Stahlindustrie steht die
Textilindustrie für die Industrielle Revolution. Die Arbeitsbedingungen an den Spinnmaschinen und Webstühlen waren kaum besser als die in den Bergwerken oder an den Hochöfen. Das Bild tausender schwirrender Spindeln auf Spinnmaschinen wurde zu einem Inbegriff der Industrialisierung. 2.000 Menschen arbeiteten einmal in der Spinnerei von New Lanark, davon 500 Kinder. Dank Robert Owen, der um 1800 die Geschäftsführung übernahm, wuchs hier eine der folgenreichsten sozialen Ideen. „Ich wollte nicht bloß als Manager einer Baumwollspinnerei wirken, sondern das Leben der Menschen verbessern“, wird er später schreiben. „Die Gesellschaft ist in einem miserablen Zustand, geprägt von Ungerechtigkeit, Not und moralischem Zerfall. Daran sind die Menschen leider gewöhnt, aber sie haben ein Recht auf ein besseres Leben. Die Wohnverhältnisse müssen humaner werden. Die Kinder müssen ausgebildet werden.“ Owens Haus wird zur Keimzelle dessen was man 150 Jahre später Soziale Marktwirtschaft nennen wird. (Text: SWR)