Schätze der Welt Klöster in der Schweiz: St. Gallen und Val Müstair
Doppelfolgen
Klöster in der Schweiz: St. Gallen und Val Müstair
30 Min.
Wo heute die barocke Klosterkirche von St. Gallen steht, baute der Mönch Gallus Anfang des siebten Jahrhunderts eine Zelle für sich. An seinem Grab gründete der alemannische Priester Otmar 100 Jahre später das erste Kloster nach den Regeln des heiligen Benedikt. Unter dem Schutz von Kaiser und Königen, geleitet von hochbegabten Äbten, entwickelte es sich zu einem bedeutenden geistigen Zentrum des europäischen Abendlandes. Höhepunkt war das sogenannte Goldene Zeitalter vom neunten bis zum zehnten Jahrhundert. Die Stiftsbibliothek und das Stiftsarchiv hüten bis heute unschätzbare Zeugnisse dieser Zeit. In der Stiftsbibliothek sind es allein 2.000 Handschriften: Mehr als 400 davon sind über 1.000 Jahre alt. Der SWR Film zeigt die Kostbarkeiten der Bibliothek und taucht ein in das Klosterleben der damaligen Zeit. Einst lag es
mitten in Europa, am Schnittpunkt wichtiger Handels- und Heereswege, das Kloster St. Johann im Schweizer Münstertal. Heute liegt es eher verschlafen im Südostzipfel Graubündens und hätten nicht zwei Kunsthistoriker um 1900 hinter Heiligenbildern und weiß-grauem Putz eine sensationelle Entdeckung gemacht, würden die Benediktinerinnen ein sehr friedvolles Leben führen. Aber jetzt wird hier gebuddelt, geforscht und restauriert und Menschen kommen von weit her, um einen einzigartigen Freskenzyklus aus karolingischer Zeit, der Gründungszeit des Klosters, zu bewundern. Denn die Kirche erzählt das Leben und Wirken Christi, die Wände entlang, an verschiedenen Tafeln – wie ein Bilderbuch. Das Kloster erzählt eine tausendjährige Geschichte von Krieg und Frieden und von mächtigen, nicht immer demütigen Stiftsdamen. (Text: SWR)