Schätze der Welt Goldenes Russland – Moskau und St. Petersburg
Doppelfolgen
Goldenes Russland – Moskau und St. Petersburg
30 Min.
Seit dem 14. Jahrhundert war Moskau das Zentrum des Russischen Reiches und der Kreml die Residenz der Zaren. Die Selbstherrscher, wie sich die Zaren nannten, vergrößerten ständig ihre Festung über der Moskwa und ließen die Paläste immer glanzvoller ausstatten. Der Kreml wurde zum Abbild und Sinnbild des ungeheuren Reichtums und der fast grenzenlosen Macht des Zarenreichs. „Über der Stadt ist der Kreml, über dem Kreml ist nur Gott“, so ein russisches Sprichwort. Auch nach der Revolution, als kein Gott mehr über ihm war und die Glocken der vielen Kathedralen innerhalb und außerhalb der Kremlmauern schweigen mussten, blieb der Kreml Machtzentrale. Wo einst Iwan der Schreckliche von seinem Elfenbeinthron das russische Reich beherrschte und später eine deutsche Prinzessin in prächtiger Robe zur Krönung schritt, um als Zarin Katharina II. neue Länder zu erobern, da herrschten 70 Jahre lang die „roten Zaren“. In dieser Zeit schien die über zwei Kilometer lange „Rote Mauer“ noch höher geworden zu sein. Über den „Roten Platz“ rollten die Panzer der Sowjetarmee. Heute können die Kirchen auf dem Kremlgelände von Touristen besichtigt werden. Vor den
Ikonenwänden der Krönungskirche drängen sich Gläubige und Ungläubige ebenso wie in der „Maria Verkündigungskathedrale“, der kaiserlichen Hauskirche und der „Erzengelkathedrale“, in der die Sarkophage der Zaren aufgestellt sind. Für Besucher unzugänglich ist der große Kremlpalast. Das SWR-Filmteam durfte als erste Fernsehequipe die renovierten Säle aufnehmen. Mit seinem barock-klassizistischen Zentrum gehört das „Venedig des Nordens“, wie St. Petersburg häufig genannt wird, zu den schönsten Städten Europas. Eine neue Hauptstadt, nach westlichem Vorbild hatte Peter der Große sich mit dieser Stadt geschaffen. Kaum eine andere russische Stadt wurde von so vielen Dichtern beschrieben wie St. Petersburg. Komponisten wie Tschaikowski, Mussorgski und Schostakowitsch, berühmte Maler und Bildhauer prägten das Gesicht und die Atmosphäre dieser Stadt. Der Film orientiert sich an der Architektur des „Goldenen Zeitalters“ des russischen Zarenreiches. Doch die Bilder bleiben nicht in dieser geschichtsträchtigen Zeit stehen, sie blicken auch auf die heutige Stadt. Denn die Kanäle, Flüsse und Brücken verleihen der Weltstadt an der Newa einen eigenen Zauber, besonders während der berühmten „Weißen Nächte“. (Text: SWR)
Deutsche TV-PremiereSo. 17.10.2004Südwest Fernsehen