Special, Seite 1

  • 45 Min.
    Oft kommt es in der Filmgeschichte nicht vor, dass sich Vater und Sohn als Schauspieler eine Rolle teilen. Und geradezu einmalig ist es, dass Leander Haußmann einer davon ist. „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“, diese sechsteilige Serie des DDR-Fernsehens, kann sogar damit aufwarten, dass der später enorm erfolgreiche Film- und Theaterregisseur dort seine erste Filmrolle bekam. Er hat dafür sogar extra Reiten gelernt. „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ – die Filme über das Leben und die damit einhergehenden Intrigen am sächsischen Hof im 18. Jahrhundert waren das größte, teuerste und ehrgeizigste Projekt des DDR-Fernsehens überhaupt.
    Eine Zeitmaschine, die opulent das 18. Jahrhundert in seiner ganzen barocken Pracht wieder aufleben lässt. Ein Rausch schöner Bilder, in dem pointierte Rededuelle, Machtkämpfe, Pulverdampf und Schlachtengetümmel ebenso ihren Platz haben, wie erotische Abenteuer und die große romantische Liebe. Sie haben Millionen Zuschauer im Osten an die Bildschirme gebannt – und später auch im Westen, wohin die Serie erfolgreich verkauft wurde.
    Ein Kunststück, das seinen Preis hatte. Szenarist und Regisseur haben drei Jahre am Drehbuch gefeilt und dann noch einmal anderthalb Jahre warten müssen, bis die DEFA das Budget zusammen hatte. 12 Millionen Mark waren veranschlagt. Zu Recht. Schon allein die Garderobe der Hauptdarsteller kostete im Schnitt 50.000 Mark der DDR und ist in aufwendiger Handarbeit gefertigt worden. Die DEFA fuhr mit riesigen Teams, hunderten von Kostümen und LKW voll Technik nach Leningrad und Warschau, um den eigentlichen Handlungsort Dresden so glanzvoll wie möglich zu inszenieren.
    Das namhafte Schauspieler-Ensemble um Dietrich Körner, Rolf Hoppe, Ezard Haußmann, Monika Woytowicz, Eberhard Esche und Irma Münch hat unter der Regie von Hans Joachim Kasprzik Figuren geschaffen, hinter denen die historischen Vorbilder teilweise verblassten. Nicht nur Leander Haußmann sondern auch Anne Kasprik, Michele Marian und Maxi Biewer spielten ihre ersten Rollen in den Historienfilmen. Die Filme haben bis heute Spuren hinterlassen.
    Wer an den Drehorten Moritzburg, Stolpen, Pillnitz, in der Hofkirche oder auf dem Königstein Gästeführungen anbietet, kann ein Lied davon singen. Viele Touristen kennen wohl die Filme und hören nicht so gern davon, dass die Gräfin Cosel – ihren Briefen nach zu urteilen – nicht die romantisch Liebende war, die alle im Kopf haben oder dass Friedrich August vielleicht doch nicht so schwach, melancholisch und von Staatsgeschäften überfordert war, wie in „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“.
    Auch im Falle Brühl kann bei näherer Betrachtung der Quellenlage keinesfalls an dem intriganten, selbstsüchtigen und politisch unterbelichtete Charakter festgehalten werden, den der Film zeichnet. Dass das alles dennoch hochprofessionelles Filmkunsthandwerk war, wird von keinem Historiker bezweifelt. Der MDR schenkt der unvergesslichen Reihe zum bevorstehenden 35-jährigen Jubiläum ein nachträgliches Making-of und spürt darin den Erinnerungen der Beteiligten, der Kraft der Bilder, den Charakteren und der bis heute anhaltenden Wirkung nach. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.12.2020MDR
  • 30 Min.
    Wer Glanz produzieren will, braucht viel Licht. Auch die Filmcrew braucht es, die Anfang der 1980er-Jahre halb Dresden besetzt, um wichtige Einstellungen für die inzwischen legendäre Fernseh-Serie „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ zu drehen. In einer neuen Folge „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ erzählt Axel Bulthaupt von den Geschichten hinter dieser Filmlegende. Mit Blick auf die aktuelle Ausstellung „Preußen und Sachsen – Szenen einer Nachbarschaft“ schaut er auf unterhaltsame und spannende Art auf das wechselvolle Gegenspiel von Preußen und Sachsen. Der Film lässt die besondere Atmosphäre noch einmal lebendig werden. Schauspieler, Statisten und Bühnenbildner helfen dabei. Sie erzählen, mit welchen Tricks das Dresdner Schloss, zu diesem Zeitpunkt noch eine Ruine, auferstand.
    Wer Preußens Gloria entdecken will, kommt am Schloss Sanssouci nicht vorbei. Auch hier wurde für die Dreharbeiten das halbe Schloss umgebaut – sehr zum Leidwesen der verantwortlichen Denkmalpfleger. Doch der Film sollte unter allen Umständen glanz- und ruhmvoll aussehen. Dafür wurde alles getan. Die Ausstattungsqualität und die Zahl der Darsteller übertrafen alle vorherigen DEFA-Produktionen. 21 Millionen DDR-Mark soll der Sechsteiler gekostet haben. Der enorme Aufwand zahlte sich aus. Immerhin schafften es vier Teile des Filmepos 1987 sogar ins ARD-Hauptprogramm. Und nicht nur dort. Europaweit flimmerte er über die Bildschirme. Dem Team der DEFA gelang ein kleines Wunder. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.08.2014MDR
  • „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ – die sechsteilige Serie über das Leben und die damit einhergehenden Intrigen am sächsischen Hof im 18. Jahrhundert waren das größte, teuerste und ehrgeizigste Projekt des DDR-Fernsehens überhaupt. Eine Zeitmaschine, die opulent das 18. Jahrhundert in seiner ganzen barocken Pracht wieder aufleben lässt. Oft kommt es in der Filmgeschichte nicht vor, dass sich Vater und Sohn als Schauspieler eine Rolle teilen. Und geradezu einmalig ist es, dass Leander Haußmann einer davon ist. Die sechsteilige Serie des DDR-Fernsehens, kann sogar damit aufwarten, dass der später enorm erfolgreiche Film- und Theaterregisseur dort seine erste Filmrolle bekam.
    Ein Rausch schöner Bilder, in dem pointierte Rededuelle, Machtkämpfe, Pulverdampf und Schlachtengetümmel ebenso ihren Platz haben, wie erotische Abenteuer und die große romantische Liebe. Sie haben Millionen Zuschauer im Osten an die Bildschirme gebannt – und später auch im Westen, wohin die Serie erfolgreich verkauft wurde. Ein Kunststück, das seinen Preis hatte. Szenarist und Regisseur haben drei Jahre am Drehbuch gefeilt und dann noch einmal anderthalb Jahre warten müssen, bis die DEFA das Budget zusammen hatte.
    12 Millionen Mark waren veranschlagt. Zu Recht. Schon allein die Garderobe der Hauptdarsteller kostete im Schnitt 50.000 DDR-Mark und ist in aufwendiger Handarbeit gefertigt worden. Die DEFA fuhr mit riesigen Teams, hunderten von Kostümen und Lkw voll Technik nach Leningrad und Warschau, um den eigentlichen Handlungsort Dresden so glanzvoll wie möglich zu inszenieren. Das namhafte Schauspieler-Ensemble um Dietrich Körner, Rolf Hoppe, Ezard Haußmann, Monika Woytowicz, Eberhard Esche und Irma Münch hat unter der Regie von Hans Joachim Kasprzik Figuren geschaffen, hinter denen die historischen Vorbilder teilweise verblassten.
    Nicht nur Leander Haußmann auch Anne Kasprik, die Tochter des Regisseurs, spielte ihre erste Rolle in den Historienfilmen. Bis heute haben sie Spuren hinterlassen. Wer an den Drehorten Moritzburg, Stolpen, Pillnitz, in der Hofkirche oder auf dem Königstein Gästeführungen anbietet, kann ein Lied davon singen. Viele Touristen kennen wohl die Filme und hören nicht so gern, dass Gräfin Cosel ihren Briefen nach zu urteilen, nicht die romantisch Liebende war, die alle im Kopf haben oder dass Friedrich August vielleicht doch nicht so schwach, melancholisch und von Staatsgeschäften überfordert war, wie in „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ dargestellt.
    Auch im Falle Brühl kann bei näherer Betrachtung der Quellenlage keinesfalls an dem intriganten, selbstsüchtigen und politisch unterbelichtete Charakter festgehalten werden, den der Film zeichnet. Dass das alles dennoch hochprofessionelles Filmkunsthandwerk ist, wird dennoch von keinem Historiker bezweifelt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.05.2021MDRDeutsche Online-PremiereSo 09.05.2021ARD Mediathek

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