bisher 131 Folgen, Folge 1–22

  • Folge 1 (30 Min.)
    In sozialen Netzwerken, im Klassenzimmer und bei Präsidentschaftswahlen – Hetze gegen Juden ist Alltag: Auf Facebook werden antisemitische Klischee-Comics massenhaft geteilt. In Schulen erleben Hakenkreuz-Schmierereien, versehen mit dem Schriftzug „Drecks-Jude“, ein Comeback. In Ungarn mobilisiert Ministerpräsident Orban die Wähler mit Verschwörungstheorien vom angeblich jüdischen Geheimplan zur Überfremdung des Landes. Die Reportage „Judenhass – alte neue Vorurteile und was wir dagegen tun können“ zeigt eindrücklich, wie aktuell Judenhass heute in europäischen Nachbarstaaten und in Deutschland ist.
    Im Film erzählt eine jüdische Ärztin von den Anfeindungen, die sie jeden Tag erlebt. Mitarbeiter der jüdischen Gemeinde in München berichten, wie sie sich immer wieder für die Regierungspolitik Israels rechtfertigen müssen, obwohl sie deutsche Staatsbürger sind. Aus dem alten Antisemitismus ist ein neuer Judenhass geworden. Das Feindbild vom allmächtigen Juden ist ersetzt und erweitert worden durch das Feindbild Israel, sagt Antisemitismus-Forscher Wolfgang Benz. Der Nahost-Konflikt trägt auch in Deutschland zur Wiederkehr des Judenhasses bei.
    Und: Rechtspopulisten und Rechtsextremisten bilden eine Allianz mit Verschwörungstheoretikern und Israelfeinden, unter denen sich auch vermehrt Jugendliche mit Migrationshintergrund finden. Der Film „Judenhass – alte neue Vorurteile und was wir dagegen tun können“ zeigt konkrete Möglichkeiten, um altem Antisemitismus und neuem Judenhass entgegen zu treten und den Dialog zu fördern. So erklärt die interreligiöse Gruppe „Religionauten“ im Interview, wie Christen, Juden und Muslime zusammen Gemeinsamkeiten finden und so zu einem demokratischen Miteinander im Alltag beitragen können. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.03.2018ARD-alpha
  • Folge 2 (30 Min.)
    Die Reportage „Flüchtlinge – Kampf gegen Vorurteile und Recht auf einen Neubeginn“ fragt nach bei Polizeistellen, bei staatlichen Behörden und bei den Geflüchteten selbst. Was ist dran an den vielen Vorurteilen? Moderator Ramo Ali, 2011 vor dem Krieg in Syrien geflohen, schildert aus eigener Erfahrung den schwierigen Neustart in Deutschland, selbstironisch und mit einem Augenzwinkern. So ist – neben den Vorurteilen – die deutsche Bürokratie meist die größte Hürde für die Geflüchteten. „Papierland“ betreten sie, wenn es darum geht, Ausbildung und Beruf anerkennen zu lassen, einen Deutsch-Kurs besuchen zu dürfen oder eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. Der Film begleitet Geflüchtete, die vor allem eines wollen: Eine Perspektive für sich und ihre Familien.
    Deshalb sind sie aus ihrer Heimat geflohen. Nicht mehr erhoffen sie sich in Deutschland. Die allermeisten Flüchtlinge sind hochmotiviert, sich zu integrieren, zu lernen, zu arbeiten oder einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Doch Integration ist nicht einfach. Auch das zeigt „Flüchtlinge – Kampf gegen Vorurteile und Recht auf einen Neubeginn“. So sei Angst vor Fremden doch völlig normal, sagt Adnan aus Syrien. Er glaubt, dass sich Deutsche und Geflüchtete erst besser kennenlernen müssten, um gegenseitige Vorurteile zu überwinden. Flüchtlinge in Deutschland, das machen die Interviews im Film deutlich, sind eine Herausforderung, aber vor allem eine große Chance. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.03.2018ARD-alpha
  • Folge 3 (30 Min.)
    Der Film erinnert an die Anfangsjahre des europäischen Projekts und begleitet unter anderem den Zeitzeugen Matthias Heister. Der heute über 90-Jährige ging in der schon Nachkriegszeit auf die Straße. 1950 riss er zusammen mit Gleichgesinnten aus Frankreich und Italien Schlagbäume an der deutsch-französischen Grenze ab – als Protestaktion für offene Grenzen in Europa, für eine gemeinsame, solidarische Politik und gegen den wiederkehrenden Nationalismus. Das war vor 70 Jahren. Doch die Gefahren für den europäischen Einigungsprozess damals und heute ähneln sich. Das zeigt der Film und macht deutlich: Die EU ist heute wichtiger denn je und muss wieder zum zukunftsweisenden, demokratischen Projekt werden. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.03.2018ARD-alpha
  • Folge 4 (30 Min.)
    Die Moderatoren (von links): Rainer Maria Jilg, Sabine Pusch und Ramo Ali.
    Spätestens mit dem Feldzug des US-Präsidenten Donald Trump gegen die freie Presse in den USA wird der Ton für Journalisten rauer. Sogenannte „Alternative Fakten“, Fake-News, der aufkommende Rechtspopulismus und Hetz-Kampagnen in Sozialen Netzwerken sind neue Herausforderungen. Welche Gefahr davon ausgeht und wie damit umzugehen ist, beschreibt die Reportage „Medien – warum die 4. Gewalt für die Demokratie so wichtig ist“. So erklärt eine Vertreterin von Reporter ohne Grenzen: Journalisten werden weltweit in ihrer Berichterstattung behindert, verfolgt und getötet. Der Grund: Unabhängige Medien stellen die Mächtigen infrage. Sie kontrollieren deren Handeln und hinterfragen deren Interessen.
    Nur eine informierte Öffentlichkeit kann demokratische Entscheidungen treffen, etwa in Wahlen. Im Film kommen Medienwissenschaftler wie Carsten Reinemann von der LMU München zu Wort. Er erinnert nachdrücklich daran, dass unabhängige Medien in Demokratien auch als „4. Gewalt“ bezeichnet werden und erklärt warum dieses Ideal so wichtig ist. Einen Grund dafür greift auch die Rubrik „Zahlen-Fakten-Check“ auf. In einem kurzen Überblick über die Geschichte der Massenmedien geht es auch um die Manipulation durch Falschmeldungen und durch Propaganda – in Zeiten von Fake-News und „alternativen Fakten“ ein hochaktuelles Thema.
    Das wird auch im Interview mit Satiriker und Medienkritiker Philipp Walulis deutlich. Er erforscht, wie sich private Internetanbieter finanzieren und welchen Einfluss das auf die Inhalte dieser Anbieter hat. Walulis ist sich sicher: Private Internetdienste können unabhängige Medien nicht ersetzen. Zwar zeigt die Reportage, dass Kritik an den etablierten Zeitungen und Rundfunkanstalten oft berechtigt ist. „Medien – die 4. Gewalt in der Demokratie“ macht aber deutlich: Ohne freie Presse und ohne freie Rundfunkanstalten ist auch schnell Schluss mit der allgemeinen Meinungsfreiheit und der alltäglichen Freiheit der Menschen. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.04.2018ARD-alpha
  • Folge 5 (30 Min.)
    Der Film „Menschen mit Behinderung“ schildert auch das Leben des 15-jährigen Felix, der durch eine Infektion kurz nach der Geburt mit körperlichen Einschränkungen leben muss und im Rollstuhl sitzt. Trotzdem strotzt er vor Lebensfreude, besucht ein Gymnasium, macht Sport und hat Zukunftspläne wie jeder gleichaltrige Jugendliche auch. Was viele nicht wissen: Wie Anna Garbe und wie Felix erleiden die meisten Menschen ihre Behinderung erst während des Lebens. Und meist ebenso unbekannt: 7,5 Millionen Schwerbehinderte leben in Deutschland. Das sind fast 10% der Bevölkerung.
    10%, die im Alltag kaum sichtbar sind. Viele Menschen mit Behinderung arbeiten in gesonderten Werkstätten oder können ihre Wohnung nicht mehr verlassen – nicht zuletzt weil Straßen und andere Infrastruktur nicht barrierefrei gebaut sind und ihnen so ein selbständiges Fortbewegen unmöglich machen. Dass ein Zusammenleben und auch ein Zusammenarbeiten von Menschen mit und ohne Behinderung problemlos möglich ist, zeigt der Film am Beispiel des „BalanDelí“. Ein Tagescafé, in dem Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten – gleichberechtigt und auf Augenhöhe. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.04.2018ARD-alpha
  • Folge 6 (30 Min.)
    Moderne Demokratien leben vor allem von Menschen, die sich in Parteien politisch engagieren oder in ehrenamtlichen Vertretungen aktiv werden. Auf den ersten Blick ist solch ein Engagement für die Demokratie vielleicht nicht die attraktivste Freizeitbeschäftigung. Es ist oft sogar richtig anstrengend. Das merkt auch Claudia Egger. Die 20-jährige ist Vorsitzende des Jugendrats in Friedberg bei Augsburg. Im Interview mit Moderator Ramo Ali erzählt sie von ihrem politischen Engagement und warum sie es wichtig findet, dass sich vor allem junge Menschen für Politik interessieren.
    Ihr Engagement und der Einsatz des Jugendrats habe bereits einiges bewegt, sagt Claudia Egger. Im Film „Mitmachen und aktiv werden“ kommt auch der jüngste Münchner Stadtrat Dominik Krause zu Wort. Der 28-jährige Physik-Student ist heute stellvertretender Fraktionsvorsitzender bei „Die Grünen/​Rosa Liste“. Er war anfangs vor allem überrascht, wie viele positive Rückmeldungen er in seinem Umfeld dafür bekommen hat, dass er sich politisch engagiert. Krause kann nur jedem raten, sich den Politikbetrieb mal anzuschauen. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.04.2018ARD-alpha
  • Folge 7 (30 Min.)
    Demokratie ohne Meinungsvielfalt? Undenkbar! Pluralismus heißt gelebte Meinungsfreiheit. Das erfordert aber auch Toleranz gegenüber anderen Wertevorstellungen und Weltanschauungen – und das Akzeptieren von Mehrheitsentscheidungen. Freie Meinungsäußerung – ein im Grundgesetz verankertes Recht. In Deutschland ist sie eine Selbstverständlichkeit, die wir tagtäglich leben und uns kaum mehr bewusst machen. In nicht-demokratischen Ländern heißt es nicht selten, das eigene Leben für Werte und Weltanschauung zu riskieren.
    Die Reportage „Pluralismus“ zeigt in Begegnungen mit Menschen, wie Meinungsvielfalt gelebt werden kann. Unsere Gesellschaft wird immer heterogener, umso mehr kommt es jetzt darauf an, auch bei unterschiedlichen Meinungen in einen fairen Dialog zu treten und Toleranz zu üben. Bernd Klemm ist Abteilungsleiter für Fußball beim Sportverein Neuperlach, einem Münchner Stadtteil mit besonders vielen Migranten. In München-Giesing und Taufkirchen mit vielen verschiedenen Nationen aufgewachsen, engagiert er sich seit Jahren im Fußball für Integration.
    Der Syrer Khaled Ahmed berichtet von seinen Erfahrungen als Journalist in seinem Heimatland, wo er unter falschem Namen arbeiten musste, um als Kurde und Regimekritiker einer ständig drohenden Verhaftung zu entgehen. Jetzt studiert er an der Universität Augsburg Konfliktforschung und bringt die Erlebnisse aus beiden Kulturen in seine wissenschaftliche Arbeit ein. Pluralismus heißt auch, aktiv zu werden und sich in einer Partei oder einer Vereinigung zu engagieren. Die Moderatorin Sabine Pusch trifft Mitglieder der Jugendorganisation „Junges Bündnis für Geflüchtete“.
    Deutsche engagieren sich hier für junge Flüchtlinge, damit diese aktiv an unserer Gesellschaft teilhaben können. Die Reportage ordnet auch populistische Entwicklungen ein. Sind sie einfach eine Farbe im Spektrum der vielfältigen Meinungen? Der Historiker Prof. Dr. Paul Nolte beurteilt die Lage wie folgt: „Populismus ist Anti-Pluralismus“, denn er beschwört einen einheitlichen Volkswillen. Und das steht in Widerspruch zu Meinungsvielfalt. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.05.2018ARD-alpha
  • Folge 8 (30 Min.)
    Einst große Errungenschaft nach zwei verheerenden Weltkriegen und nun womöglich ein Auslaufmodell? Wie steht es um die EU angesichts von Brexit, Schuldenkrise und autokratischen Mitgliedsstaaten wie Polen? Die Mehrheit der Menschen in Europa will laut Umfragen ein progressives, weltoffenes und fortschrittliches Europa, so wie es in der EU-Charta festgehalten ist. Ein demokratisches Europa auf dem Grundsatz von Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Und doch steckt Europa in der Krise. Nach immensen Belastungen durch die hohe Verschuldung Griechenlands muss die EU nun den Brexit verkraften.
    Außerdem stellen besorgniserregende Entwicklungen im Mitgliedsland Polen die europäische Solidargemeinschaft auf die Probe. Das dortige Verfassungsgericht wurde entmachtet, die öffentlichen Medien in Polen stehen immer stärker unter der Kontrolle der Regierung und kritische Beamte werden entlassen. Droht der Zerfall des demokratischen Europas? Die Reportage „Autokraten – Brexit – Schuldenkrise: Europas Demokratie in Gefahr?“ blickt aus der Perspektive einzelner Europäerinnen und Europäer auf diese Fragen.
    Moderator Rainer Maria Jilg trifft zum Beispiel die Polin Beta Sailer, die bereits seit vielen Jahren im Landkreis Dachau lebt und sich für die Initiative „Demokratie leben!“ einsetzt. Der Ire Paul Daly, Pub-Inhaber in Deutschland, spricht über sein Heimatland, das durch den Beitritt in die EU zum drittreichsten Land der Gemeinschaft aufsteigen konnte. In Manchester befragt Rainer Maria Jilg eine junge Familie, die gegen den Brexit gestimmt hat, wie es aus deren Sicht zum Votum gegen die EU kommen konnte.
    Die Münchner Band „Grexit“ und ein griechischer Taxifahrer erzählen vom Alltag ihrer Familien und Freunde in Griechenland. Aus ihrer persönlichen Sicht versuchen sie zu erklären, warum sich viele Griechen weniger Einfluss der EU in ihrem Land wünschen und manche sogar den Ausstieg aus der EU-Währungsunion. Doch vielleicht sind das alles nur Rückschläge auf dem Weg zum großen Ziel: Die vereinigten Staaten von Europa? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.05.2018ARD-alpha
    • Alternativtitel: Meinungsfreiheit - Grundlage jeder Demokratie
    Folge 9 (30 Min.)
    Meinungsfreiheit ist weit mehr als das Recht zur freien politischen Meinungsäußerung. Sie beginnt bereits im scheinbar „nur“ privaten Kontext mit Kommentaren im Netz. Und wenn wir uns über Satiresendungen amüsieren, ist auch hier das Recht auf freie Meinungsäußerung demokratisches Fundament für die unterhaltsamen Provokationen. Das in Artikel 5 des Grundgesetzes verankerte Recht auf Meinungsfreiheit schließt die „Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film“ ausdrücklich mit ein. Und es heißt ganz klar: „Eine Zensur findet nicht statt.“ Wie gehen wir dann mit unterschiedlichen Auffassungen zu dem, was erlaubt ist, um? Meinungsfreiheit erfordert Toleranz, aber auch die Orientierung an gesellschaftlichen Werten und die Einhaltung demokratischer Gesetze.
    Das Gleichgewicht all dieser Faktoren wird auch in unserem Alltag immer wieder neu auf die Probe gestellt. Moderator Ramo Ali erkundet unterschiedliche Aspekte des Grundrechts „Meinungsfreiheit“. Als geflüchteter Syrer hat er erfahren, was es heißt, in einem Land zu leben, in dem freie Meinungsäußerung lebensgefährlich geworden ist. In Deutschland ist er nun mit Demonstrationen konfrontiert, die sich zum Teil gegen Geflüchtete richten – auf Basis des Grundrechts der freien Meinungsäußerung. Entscheidend ist, dass die Ausübung der Meinungsfreiheit andere Rechte nicht verletzt, wie zum Beispiel die Unantastbarkeit der Menschenwürde und die Religionsfreiheit. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.05.2018ARD-alpha
  • Folge 10 (30 Min.)
    So sind Männer, so sind Frauen …: Fängt bei solchen Klischees der Sexismus an? Oder bei Blondinen-Witzen – oder beim Grapschen? RESPEKT hat genauer hingeschaut und festgestellt, dass es im Alltag zahlreiche Sexismus-Fallen gibt. Für die Emanzipation und die Rechte der Frauen wurde gerade in den letzten Jahrzehnten schon vieles erreicht. Die #MeToo-Debatte hat jedoch gezeigt, dass Frauen noch immer in zahlreichen Situationen Diskriminierung erleben. Sexuelle Übergriffe sind dabei „nur“ die Spitze des Eisbergs.
    Sexismus beginnt bereits in vielen Alltagssituationen, zum Beispiel bei scheinbar lockeren, witzigen Sprüchen. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch erkundet, was Sexismus eigentlich ist, wie er entsteht und was jeder und jede dagegen tun kann. Schon früh werden wir geprägt durch Rollenmuster, die uns vorgespiegelt werden, zum Beispiel in Medienprodukten für Kinder. Jungen sind hier oft aktive Helden, Mädchen einfach nur schön, also passiv. Umso wichtiger ist das unmittelbare eigene Umfeld: Eltern, Lehrkräfte, der Freundeskreis und Menschen, denen wir im Alltag begegnen, können Gleichberechtigung und ein wertschätzendes Miteinander vorleben.
    Die Reportage geht auch der Frage nach, inwieweit Gleichberechtigung – ein demokratisches Grundrecht – und Sexismus in einem Zusammenhang stehen. In Schule und Ausbildung sind die Chancen für Mädchen und junge Frauen in Deutschland zwar gut, dies bestätigt auch die Gleichberechtigungs-Liste des Weltwirtschaftsforums. Doch in Politik und Wirtschaft setzt sich diese Gleichberechtigung nicht fort: Frauen verdienen weniger als Männer – auch bei gleicher Ausbildung, gleicher Berufserfahrung, gleichem Alter und gleicher Arbeitszeit.
    Das zeigen die Statistiken immer wieder. Geht es beim Sexismus also auch um die Macht der Männer, die ihre dominante Rolle in Politik und Wirtschaft bedroht sehen? Ist Sexismus ein Instrument, um Macht zu sichern, indem das Gegenüber herabgewürdigt und verunsichert wird? Und ist Sexismus eigentlich immer nur männlich? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.06.2018ARD-alpha
  • Folge 11 (30 Min.)
    „Schwuchtel“, „Kampf-Lesbe“ – geläufige Schimpfwörter, nicht nur in der Jugendsprache. Im Juni 2017 verabschiedete der Bundestag das Gesetz „zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts“, umgangssprachlich die „Ehe für alle“. Seitdem dürfen auch in Deutschland homosexuelle Paare ohne größeren bürokratischen Aufwand heiraten. Die Gesetze sind beim Thema Homosexualität scheinbar weiter als die Gesellschaft. Denn auch wenn eine große Mehrheit der Bevölkerung – mehr als 80% – für die Gleichbehandlung von Homo- und Heterosexuellen sind, halten sich trotzdem unzählige Vorurteile gegenüber Schwulen und Lesben.
    Die RESPEKT-Reportage „Schwul, lesbisch, glücklich“ geht einigen gängigen Vorurteilen auf den Grund und fragt nach, beispielsweise ob alle Schwulen wirklich so sehr auf ihr Äußeres achten, wie es das Klischee verlangt. Der österreichische Blogger und Youtuber Michael Buchinger entlarvt im Gespräch mit Moderator Ramo Ali anschaulich weit verbreitete Denkmuster zum Thema Homosexualität. Wie schwierig für Homosexuelle auch heute noch das Outing sein kann, zeigt das Interview mit einer lesbischen Polizistin, die selbst immer schon sehr offen mit ihrer sexuellen Orientierung umging und nie Probleme hatte.
    Trotzdem kennt sie viele Fälle, in denen homosexuelle Frauen nicht nur Vorurteile, sondern auch Hass bis hin zu physischer Gewalt erfahren. Immer noch bezeichnen in repräsentativen Studien 10% der Befragten Homosexualität als „unmoralisch“ und 18% als „unnatürlich“. Einen Kuss zwischen zwei Männern in der Öffentlichkeit, empfinden knapp 40% als unangenehm. Forscher sind sich sicher: Noch immer wirkt die jahrzehntelange Diskriminierung von Homosexuellen in der Gesellschaft. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.07.2018ARD-alpha
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 10.06.2018 angekündigt
  • Folge 12 (30 Min.)
    Das Thema Gerechtigkeit lässt niemanden kalt. Jede und jeder will gerecht behandelt werden, nur wie das gehen soll, sehen alle anders. Klar ist allerdings: Wenn zu viele Menschen das Gefühl haben, dass es zu ungerecht zugeht, ist der demokratische Zusammenhalt einer Gesellschaft bedroht. Politik ist fast immer auch ein Kampf um Gerechtigkeitsfragen. Sind hohe Einkommensteuern ungerecht? Dass die Kinder Alleinerziehender oft in Armut aufwachsen? Oder die Millionengehälter mancher Manager und Sportler? Regeln und Gesetze sollen für Gerechtigkeit sorgen – für ein Minimum an Gleichheit bei der Verteilung von Wohlstand, Chancen und Lasten.
    Doch das gelingt immer schlechter, findet laut Umfragen ein wachsender Teil der Bevölkerung. Wo wachsende Ungleichheit Menschen in Not bringt, helfen Organisationen wie Kleiderkammern oder Tafeln. Moderatorin Sabine Pusch fragt dort Hilfesuchende und MitarbeiterInnen, was sie (un)gerecht finden. Sie trifft Beamte, die von Staats wegen für Gerechtigkeit sorgen sollen. Und sie testet, wie unser Gerechtigkeitsgefühl im Alltag funktioniert. Ist es unfair, wenn sie schwarz Trambahn fährt – für wen? Wo ist das Problem, wenn dunkelhäutige Menschen häufiger von der Polizei kontrolliert werden? Oder Männer mehr verdienen als Frauen (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.07.2018ARD-alpha
  • Folge 13 (30 Min.)
    Die etablierten Parteien verlieren an Ansehen und an Zustimmung. Einige neue Parteien gründeten sich während der letzten Jahre – mit mehr oder weniger Erfolg. Trotzdem scheint, die Gründung einer Partei immer noch der vielversprechendste Weg, politisch mitzubestimmen. Die Reportage „Bewegung von unten – neue Formen von Demokratie?“ porträtiert die Gründer Partei „MUT“, die die Parteienlandschaft in Bayern verändern will. Welche „Alltags“-Schwierigkeiten treten auf, wenn man eine Partei neu gründet – und welche Chancen auf politischer Mitsprache verspricht eine neue Partei überhaupt? Einen ganz anderen Weg gehen Sozialarbeiter in der Jugendarbeit, die versuchen, Jugendliche für Demokratie und politische Mitbestimmung zu begeistern.
    Einerseits helfen sie Jugendlichen, Alltagsprobleme auf demokratischen Wege zu lösen, andererseits vermitteln sie Jugendlichen in Workshops und Seminaren, wie Demokratie in Deutschland funktioniert. Moderatorin Sabine Pusch erfährt im Jugendrat hautnah, wie Basisdemokratie begeistern kann.
    Ebenfalls in den letzten Jahren entstanden zahlreiche Initiativen, die im Alltag Probleme angehen und lösen, beispielsweise ab Herbst 2015, als viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen und unzählige ehrenamtliche Helferkreise entstanden. Über Dachverbände koordinieren diese Ehrenamtlichen inzwischen ihre Tätigkeiten. Gleichzeitig versuchen sie, über diese Verbände Lobbyarbeit für ihre Anliegen zu machen. Wie und ob das klappt, zeigt der Film „Bewegung von unten – neue Formen von Demokratie?“ (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.08.2018ARD-alpha
  • Folge 14 (30 Min.)
    Niemand darf wegen seines Glaubens benachteiligt oder bevorzugt werden. Das ist im Grundgesetz in Artikel 3 verankert. Vorurteile gegenüber Menschen muslimischen Glaubens stehen in Widerspruch zu diesem Grundrecht. Wie gehen junge Musliminnen und Muslime mit vorgefertigten Meinungen gegenüber ihrer Kultur und Religion um? Und wie kann ein friedliches Miteinander erreicht werden? Häufig sind es einfach nur äußerliche Merkmale, aus denen Menschen vorschnell schließen, dass ihr Gegenüber muslimischen Glaubens ist. Aussehen, Kleidung und meistens auch der Name verleiten manche dazu, andere einfach in eine „Schublade“ zu stecken.
    Und dabei ist noch nicht einmal sicher, ob der Mensch, über den vorschnell ein Urteil gefällt wird, überhaupt einer muslimischen Glaubensgemeinschaft angehört. Kommt auch noch eine verallgemeinernde, negative Sicht auf den Islam als Religion hinzu, ist dies eine noch stärkere Diskriminierung der Betroffenen. Islamfeindlichkeit ist meist geprägt durch Angst vor Überfremdung, nicht selten ist es auch eine generelle Angst vor dem Fremden, dem Unbekannten. Moderator Rainer Maria Jilg trifft junge Menschen muslimischen Glaubens und befragt sie, wie sie aus ihrer Perspektive Situationen erleben, in denen sie mit Vorurteilen konfrontiert werden – in Freizeit, Schule und Ausbildung oder im Berufsleben.
    Die Reportage beleuchtet außerdem, was die tieferen Gründe für eine pauschalisierende negative Sicht auf den Islam sein könnten. Der Historiker Wolfgang Benz erforscht judenfeindliche Vorurteile und vertritt die These, dass Islamfeindlichkeit aus ähnlichen Mechanismen entsteht: Eine Gruppe verurteilt eine Minderheit auf Grund von Eigenschaften, die sie der Minderheit zuschreibt. Doch was die Mehrheit der Minderheit vorwirft, sind nicht selten Probleme, die sie bei sich selbst verdrängt, zum Beispiel Frauenfeindlichkeit und Intoleranz. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.09.2018ARD-alpha
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 27.05.2018 angekündigt
  • Folge 15 (30 Min.)
    Bei der Europawahl 2014 ging nur die Hälfte der Wahlberechtigten in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern wählen. Bei den meisten Kommunalwahlen liegt die Wahlbeteiligung sogar noch niedriger. Dabei sind Wahlen in der Demokratie eine der wichtigsten Errungenschaften. Jahrhundertelang haben Menschen dafür gekämpft. Zuletzt bis in die 1960er und 1970er Jahre war das allgemeine Frauenwahlrecht der letzte große Streitpunkt – und einige Jahrzehnte später gehen immer weniger Menschen wählen? Warum das gefährlich werden kann, darum geht es in der Reportage „Nichtwähler – warum sie jede Wahl entscheiden“.
    Der Soziologe Werner Fröhlich schildert darin Studienergebnisse zu Nichtwählern. Viele, die nicht mehr wählen gehen, sind eben nicht desinteressiert oder unpolitisch. Sie haben nur keinen echten Grund mehr, ihre Stimme abzugeben, denn ihre Interessen werden von keiner Partei, von keinem Kandidaten und von keiner Kandidatin vertreten. Die meisten Nichtwähler sind ökonomisch schlechter gestellt, zählen zu den gesellschaftlichen „Verlierern“. Und sie wissen, egal wem sie ihre Stimme geben, an ihrer Situation wird sich nicht viel ändern.
    Die Politik versagt seit Jahren bei der Lösung ihrer Probleme. Politikverdrossenheit, abnehmende Wahlbeteiligung, demokratischer Verfallsprozess – der Brexit mit seiner extrem geringen Wahlbeteiligung bei den jungen Wählern ist ein Warnsignal. Ein Weckruf, der zeigt, was passiert, wenn immer mehr Menschen sich nicht mehr am demokratischen Prozess beteiligen und das Feld des Wahlkampfs und der Wahlen anderen überlassen, etwa Rechtspopulisten. Die mehrheitlich liberale britische Bevölkerung muss jetzt ausbaden, was die vielen, vor allem jungen Nichtwähler mitverursachten. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.09.2018ARD-alpha
  • Folge 16 (30 Min.)
    Rund 80.000–200.000 Deutsche sind intersexuell, das heißt, ihre Gene, Organe, Enzyme und Hormone machen sie nicht eindeutig zu Mann oder Frau. Weiter gibt es in Deutschland geschätzt mindestens 100.000 Transsexuelle: Menschen mit eindeutigen Geschlechtsmerkmalen, die sich aber im falschen Körper geboren fühlen. Beide Gruppen kämpfen seit Jahrzehnten darum, als das anerkannt zu werden was sie sind und selbst über ihr Leben bestimmen zu können. Lange galten sie einfach als krank, wurden zwangsoperiert, als Gruppen systematisch ignoriert oder verfolgt. Doch das ändert sich gerade, nachdem etwa das Bundesverfassungsgericht entschieden hat, dass das allgemeine Persönlichkeitsrecht sie genauso schützt wie alle anderen. Wie die Geschlechterwelt jetzt rechtlich neu geordnet wird und was das für Betroffene bedeutet, erkundet RESPEKT-Moderator Ramo Ali.
    Ramo trifft Aktivisten, die gleiche Rechte für Trans*-Frauen und -Männer oder Inter*-Menschen erkämpfen wollen und entdeckt Lebenswelten, die vielen unbekannt sind. Von Aaron Joel Kaemmerer-Karsten erfährt er, wie dessen Mutter mit dem Outing der vermeintlichen Tochter umging, wie Aaron seinen langen, Weg zum richtigen Geschlecht erlebt hat, und dass er auch als Kerl noch keinen Fußball mag. Ein Chirurg zeigt Ramo, was er bei geschlechtsangleichenden Operationen am Körper seiner Patient*innen umbaut. Und Ramo erfährt auf dem Christopher Street Day, dass es richtig Spaß machen kann, das klassische Mann-Frau-Schema zu brechen. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.09.2018ARD-alpha
  • Folge 17 (30 Min.)
    Die Gesellschaft braucht Zivilcourage. Als Bereitschaft, sich für das richtige einzusetzen, bürgerliche Werte wie Gerechtigkeit und Menschenwürde zu verteidigen – auch mit dem Risiko, sich selbst zu schaden. Politikforschern gilt sie als einer der wichtigsten Faktoren, um Demokratie lebendig zu halten. Im Alltag braucht es Zivilcourage, um Menschen vor Bedrohung und Gewalt zu schützen und ihnen gegen Stärkere zu ihrem Recht zu verhelfen. Ohne Zivilcourage sind die Regeln des Zusammenlebens bedroht. Wer wegschaut, gibt dem Rechtsbruch Raum – am Ende gewinnt, wer sich möglichst rücksichtslos über andere hinwegsetzt.
    Ist Zivilcourage selten? Und warum? Woher nehmen manche den Mut, der vielen anderen fehlt? Wie halten sie durch, wenn sie angefeindet und isoliert werden? Gibt es Wege, Zivilcourage zu zeigen und sich zu gleichzeitig schützen. Und: Kann das jede*r lernen? Moderator Ramo Ali probiert es selbst aus – bei einem Kurs für Zivilcourage der Münchner Polizei. Er lernt Samuel Lirenzo kennen, der sich als Einzelner mit einer Gruppe anlegte, als die rechtsradikale Parolen brüllte.
    Er trifft Jan Robert von Renesse, der für den Rentenanspruch von KZ-Häftlingen kämpfte, obwohl im das große persönliche Repressalien einbrachte. Und Anna Halmburger. Sie forscht über Zivilcourage. Dabei geht sie den Fragen nach, welche Menschen eher Zivilcourage zeigen als andere und wie wichtig Zivilcourage für die Demokratie ist. Denn wer schweigt statt zu widersprechen, wo demokratische Grundwerte angegriffen werden, der akzeptiert und stärkt, was er für falsch und undemokratisch hält. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.09.2018ARD-alpha
  • Folge 18 (30 Min.)
    Keine Ethnie wird in Deutschland so stark abgelehnt wie Sinti und Roma. Warum ist das so, fragt Moderatorin Sabine Pusch in der RESPEKT-Reportage. Um mehr zu erfahren, trifft sie jugendliche Sinti und Roma und erfährt, wie sie unter Vorurteilen und Klischees leiden, die sich in Europa seit Jahrhunderten nicht geändert haben. Zusammen mit einem jungen Sinto besucht sie das NS-Dokumentationszentrum und lässt sich erzählen, was seiner Familie in Nazideutschland passiert ist. Dabei lernt sie, dass die andauernde Diskriminierung und Verfolgung dieser Volksgruppe unter den Nazis mit über einer halben Million Opfern ihren absoluten Tiefpunkt erreicht hatte – aber danach längst nicht beendet war.
    Doch warum gibt es auch heute noch die gleichen Vorurteile? Vielleicht, weil die Mehrheitsgesellschaft über diese Gruppe kaum etwas weiß? Wo liegen die Ursprünge ihrer Geschichte und sind Sinti und Roma, deren Familien oft schon seit Jahrhunderten in Deutschland leben, wirklich anders als andere Menschen? Antworten bekommt Sabine etwa von einer jungen Musikband, die auf Romanes singt, von einem Mathematiker, der auch Sinto ist, oder von einem Sozialarbeiter, der gegen die Ausgrenzung ankämpft. Von ihm erfährt sie auch, ob und wie Gesetze helfen können, das Verständnis für diese Minderheit zu fördern und Diskriminierungen abzubauen. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.09.2018ARD-alpha
  • Folge 19 (30 Min.)
    Morddrohungen gegen die Vize-Präsidentin des Deutschen Bundestags Claudia Roth: Vorausgegangen war, dass Bundestagsabgeordnete der AfD versuchten, einen Mordfall politisch zu instrumentalisieren. Dies wusste Vizepräsidentin Roth in der Bundestagsdebatte mit Verweis auf die Geschäftsordnung zu verhindern. Die AfD verschickte ein inhaltlich grob verzerrtes Video dieses Vorfalls in die sozialen Netzwerke. Dort entlud sich der Hass. Der Vorfall war so außergewöhnlich und gravierend, dass Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble eine Woche später noch einmal deutlich machte, dass Äußerungen im Bundestag der Anlass sein können „für Hass und Hetze, für Verrohung bis hin zu schlimmsten Formen von Gewalt“.
    Mit dem Einzug der AfD in den deutschen Bundestag nach der Wahl 2017 hat sich die Stimmung im Parlament massiv verschärft – das berichten viele Abgeordnete, die in der Reportage „Populismus – Gefahr für die Demokratie“ zu Wort kommen. Das Verbreiten von Unwahrheiten, die Missachtung demokratischer Spielregeln bis hin zu offenen Drohungen – all das zählt zum Repertoire rechtspopulistischer Politiker weltweit. Trump in den USA, Orban in Ungarn, die Lega Nord in Italien, die FPÖ in Österreich und in Deutschland die AfD. Die Populisten sind zum politischen Akteur geworden.
    Die Demokratie ist ernstlich bedroht. Denn nicht nur in den Parlamenten verschärft sich der Umgangston, auch in der Gesellschaft zeigen sich Risse. Populismus lebt vom „Gegeneinander“, während die Demokratie für ein „Miteinander“ steht. Die Reportage untersucht auch, wie sich die Berichterstattung in den Medien durch populistische Hetze verändert. So schaffen es Populisten, dass über „ihre“ Themen verhältnismäßig viel berichtet und gesprochen wird. Der populistische Diskurs richtet sich zwar auf den ersten Blick „nur“ gegen Minderheiten. Weil Populisten aber viele demokratische Werte grundsätzlich ablehnen, werden sie zur Gefahr für die Demokratie an sich. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.10.2018ARD-alpha
  • Folge 20 (30 Min.)
    „Gutmensch“, „Moralkeule“, „politisch korrekt“: Mit Kampfbegriffen, die politische Gegner und ihre Argumente von vorherein als dumm und naiv abqualifizieren, vergiften vor allem Rechte die Debatte. Gleichzeitig machen sich Hass, Beleidigungen und Anfeindungen breit – in einer verletzenden und herabsetzenden Tonlage, der ein Wille zu einem maßvollen Miteinander der Menschen fehlt. Ein gewisser Anstand, könnte man auch sagen. Wie gefährlich das ist und ob eine Demokratie Anstand braucht, fragt die RESPEKT-Reportage. Die Flüchtlingshelferin Petra Nordling oder die Fußball-Journalistin Claudia Neumann – sie sind Opfer bösartiger Anfeindungen geworden.
    Bei ihnen geht Moderator Rainer Maria Jilg für RESPEKT der Frage nach, was der ungebremste Hass im Internet mit den Menschen macht, die ihn aushalten müssen. Wie kommt es, dass ein Verhalten heute massenhaft auftritt, das noch vor kurzer Zeit als sozial indiskutabel galt? Jilg trifft den Kolumnisten Axel Hacke, der über den Anstand und seinen Verfall ein ganzes Buch geschrieben hat. Hacke befürchtet, dass der Verlust der bislang gängigen Anstandsnormen der Beginn eines Rückfalls in dunkle Zeiten sein könnte.
    Der Anfang einer Entwicklung, die unsere Demokratie und unsere Gesellschaftsordnung bedroht. Aber was tun, um dagegenzuhalten? Wie sich anständig verhalten in einer Welt, die immer rücksichtsloser wird? Von Frank Gaschler, einem Trainer für gewaltlose Kommunikation, lässt Rainer Maria Jilg sich coachen. Er lernt, wie man mit denen im Gespräch bleibt, die keine Gespräche mehr zulassen wollen. Der Aufstand der Anständigen – auf politischer Ebene und größerer Bühne haben die Münchner Großdemonstration #ausgehetzt oder das Chemnitzer Konzert #Wirsindmehr gezeigt, wie er aussehen könnte. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.10.2018ARD-alpha
  • Folge 21 (30 Min.)
    „Ich bin stolz, Deutscher zu sein“ – an diesem Satz entzünden sich nicht selten lange Diskussionen und empfindliche Streitereien. Darf man stolz auf eine Nation, auf ein Land sein? Oder ist ein solcher Satz – vor dem Hintergrund der deutschen und europäischen Geschichte – schon gefährlicher Nationalismus? In der RESPEKT-Reportage „Nationalismus – wo der Spaß anfängt und wo er aufhört“ geht Moderatorin Sabine Pusch dem Begriff des Nationalismus auf den Grund und fragt nach den Unterschieden zwischen Nationalismus und Patriotismus.
    Beides wird oft durch einander geworfen und als Synonyme benutzt. Dabei gibt es klare Trennlinien und eindeutige Definitionen. So kann sich Patriotismus zwar auf ein Land beziehen, das man liebt und dem man sich verbunden fühlt, aber eben auch auf bestimmte Eigenschaften eines Landes oder einer Gesellschaft, zum Beispiel auf das deutsche Grundgesetz (Verfassungs-Patriotismus). Nationalismus dagegen heißt immer Liebe und Verbundenheit zu einer Nation, das steckt schon im Wort. Zudem heißt Nationalismus immer auch, dass man die eigene Nation über andere Nationen stellt.
    Und spätestens hier wird es problematisch. Sabine Pusch trifft in der RESPEKT-Reportage Menschen, die sich Deutschland sehr verbunden fühlen und vieles an der deutschen Gesellschaft wertschätzen. Gleichzeitig legen sie aber auch Wert auf eine klare Trennung zwischen einerseits der Liebe und dem Stolz-sein auf Menschen und auf Eigenschaften sowie Errungenschaften einer Gesellschaft, und andererseits auf das feindselige Herabschauen auf andere Länder und Nationalitäten. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.10.2018ARD-alpha
  • Folge 22 (30 Min.)
    „Hallo, ich bin Sabine. Ich habe fast 100 Paar Schuhe, war letztes Jahr auf der Modemesse in Mailand und in meinem Kleiderschrank hängt nichts aus der letzten Saison.“ Was denken wir über die RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch, wenn sie sich uns so vorstellen würde? Schublade auf, Sabine rein, Schublade zu. Auch wenn nichts davon stimmt, wir teilen jeden Tag Menschen, Erlebnisse und Situationen nach nur wenigen Kategorien ein. Der Grund ist einfach: Menschen, unser Alltag, alles was wir erleben, ist vielschichtig und komplex.
    Unser Gehirn wäre hoffnungslos überfordert, wenn es immerzu alle Differenzierungen überdenken und verarbeiten würde. Ohne Vereinfachung geht es nicht – sie liegt uns sozusagen im Blut. Um uns in Alltagssituationen zurechtzufinden, konzentrieren wir uns auf bestimmte Schlüsselinformationen, auf Schlagworte, die uns schnell verstehen lassen, worum es gerade geht. Framing nennt man das, wenn bestimmte Worte immer wieder mit bestimmten Themen in Zusammenhang gebracht werden. So entstehen Deutungsrahmen, die uns helfen den komplexen Alltag zu meistern.
    Ein ganz normaler Vorgang, der allerdings missbraucht werden kann und zur Zeit auch politisch missbraucht wird. Denken Sie an folgende Stichworte: AfD, Flüchtlinge, Merkel – auch hier funktioniert das Framing sofort, oder? RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch trifft in der Reportage „Framing – wie Worte die Wirklichkeit verändern“ Experten, die am Beispiel unterhaltsamer Alltagsthemen zeigen, wie genau Framing funktioniert und wie Framing hochprofessionell eingesetzt – in der Werbung und in der Politik. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.10.2018ARD-alpha

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